26
Ardy
"So, ich geh jetzt eine Rauchen und lass euch beide mal alleine.", sagte Ilja.
Ich stand auch vom Stuhl auf, aber nur um mich dann wieder auf den Tisch zu setzen.
"Hab ich dir schon mal gesagt, dass du heiß aussiehst?", fragte ich Taddl und rutschte vom Tisch auf seinen Schoß.
Ich fing an ihn zu küssen und er erwiderte den Kuss. Meine Hände ruhten auf seiner Brust, wanderten nun aber weiter nach unten zu seinem Schritt. Erschrocken keuchte er auf.
"Ardy...", sagte er außer Atem. "Nicht hier."
Ich grinste. "Entspann dich es ist keiner hier."
Ich öffnete den Knopf seiner Hose, meine Hand wanderte dabei in seine Boxershorts. Ich biss mir auf die Unterlippe, während ich anfing ihn zu verwöhnen.
"Nicht...", sagte er leise.
"Halt mich auf.", flüsterte ich in sein Ohr und gab ihm einen Kuss am Hals. "Du musst nur meine Hand da raus nehmen."
Ich beobachtete ihn genau, wie sehr er es genoss. Seine Augen waren geschlossen, er hatte den Kopf in den Nacken gelegt.
"Ich weiß, dass wir das Buch dahinten irgendwo haben."
Sofort schreckten wir auseinander. Ich stellte mich an den Tisch und schaute wer da kam. Es war die Bibliothekarin mit zwei Schülern.
Ich ging um Taddls Stuhl herum und legte meine Hände auf seine Schultern.
"Das beenden wir wann anders.", flüsterte ich ihm zu und ging aus der Bibliothek.
Taddl
Ich drehte mich in meinem Sessel, während Luna auf meinem Bett lag. Wir beide saßen am Handy und langweilten uns.
"Wollen wir irgendwas unternehmen?", fragte Luna.
"Klar. Worauf hast du Bock?"
"Hm...Schwimmen?"
"Schwimmen? Hast du deine Badesachen denn mit?"
Wir hatten einen Indoor Pool im Haus in welchem Luna und ich schon öfters schwimmen gegangen sind.
"Nö, aber wenn wir an den See gehen ist das doch egal. Da ist ja keiner. Geh ich halt in Unterwäsche."
"See? Es sind keine zwanzig Grad draußen."
"Na und?"
"Ne, da hab ich keinen Bock drauf. Wollen wir nicht einfach in die Stadt?"
"Und dann?"
"Joa... Essen gehen?"
"Neee, kein Bock essen zu gehen."
So werden wir nie weiter kommen.
"Wollen wir einfach spazieren gehen?", schlug Luna vor. "Vielleicht fällt uns dann ja noch was ein."
"Das ist eine gute Idee."
Und so liefen Luna und ich los, die Straße hinunter. Wir waren total in ein Gespräch vertieft, dass weder Luna noch ich drauf achten wo wir hinliefen.
"...und dann hat sie ihm eine geballert."
"Ja, logisch. Hätte ich an ihrer Stelle auch getan."
"Ich auch. Er ist so ein Wichser. Immer verkackt er es mit den Mädels."
"Ähm... Luna. Wo sind wir eigentlich?"
Luna schaute sich um. "Keine Ahnung."
Wir fingen beide an zu Lachen.
"Anscheinend im Gewerbegebiet."
Als ich Luna gerade vorschlagen wollte wieder umzukehren, hörten wir einen lauten Schuss.
"Scheiße, was war das?", fragte ich.
"Hat sich wie ein Schuss angehört.", sagte Luna. "Das kam von da drüben. Komm mit."
"Wir sollten da nicht hingehen."
"Da wird schon nichts sein."
Luna und ich näherten uns dem Platz von welchem der Schuss kam.
"Plötzlich hast du keine so große Klappe mehr, was?", sagte eine dunkle Stimme.
"Duck dich.", sagte Luna und zog mich zu einem Container.
Erst jetzt erkannte ich, dass es Colin war.
"Fick dich einfach.", sagte eine schwache Stimme.
Ich schaute wo die Stimme herkam und sah Ardy.
Mein Herz fing an schneller zu schlagen und ich war kurz davor einfach zu ihm zu rennen.
Er war voller Blut und saß angelehnt an einem der vielen Container. Außerdem sah er total schwach aus.
"Gib mir das Geld.", sagte Colin. "Dann lass ich dich am Leben."
"Ich werde dir gar nichts geben."
"Okay."
Erst jetzt sah ich, dass Colin eine Waffe in der Hand hielt, welche er gerade lud.
Scheiße, er hatte den Schuss gelöst? Und er hat Ardy damit getroffen. Wir müssen unbedingt die Polizei rufen. Doch mein Körper war wie gelähmt. Ich konnte mir dieses Horrorszenario nur mit anschauen.
"Dann werde ich dich jetzt aus dem Weg schaffen.", sagte Colin locker.
"Und trotzdem hast du dann dein dreckiges Geld noch nicht."
Warum musste Ardy ihn denn jetzt auch noch provozieren? Das war so typisch.
"Ich denke schon, dass ich mit deinen Organen einiges an Kohle machen könnte."
"Bleib da.", flüsterte Luna mir zu.
Bevor ich irgendwas erwidern konnte, holte Luna plötzlich ein Messer aus ihrer Hosentasche und klappte es auf. Wo hatte sie das denn her? Hatte sie das immer dabei?
In schnellen Schritten ging sie auf Colin zu und stach ihm das Messer von hinten in die Hüfte. Sie schubste ihn von Ardy weg und kam Colin gefährlich nah mit dem Messer.
"Du hast 3 Sekunden um dich zu verpissen, sonst trifft dein kleiner Schwanz gleich auf das Messer!"
Colin lachte nur. "Seit wann beschützt du ihn? Du rennst gerade ins Verderben, Luna."
"Drei...", sagte sie ruhig.
"Ohhh, jetzt hab ich aber Angst."
"Zwei..."
Luna kam ihm näher, Colin entfernte sich aber kein Stück.
"Du bist dumm Luna. Dumm, dass du dich wieder mit ihm abgibst. Lass das Ardy und mich alleine regeln. Das ist nichts für Mädchen."
"Eins..."
Bevor ich mich versah, stach Luna erneut zu. Doch Colin reagierte schnell und hielt seine Hände vor den Schritt. Das Messer traf seine Hand.
"Fuck... Du Schlampe..."
"Ich will dir keine neue Warnung geben müssen."
"Das hier ist noch nicht vorbei!", schrie er und humpelte davon.
Ardy
"Das hier ist noch nicht vorbei!"
Trotz meiner enormen Schmerzen, musste ich grinsen. Das war der Hammer!
"Geht's dir gut?", fragte Luna besorgt.
"Mir gings nie besser.", sagte ich keuchend und versuchte mich aufrichtig hinzusetzen.
Schlechte Idee. Mir tat alles weh.
"Okay, dumme Frage. Du kannst froh sein, dass Taddl und ich in der Nähe waren."
"Taddl?"
Das hatte mir noch gefehlt. Ich wollte ihn da auf keinen Fall mit reinziehen. Erst jetzt sah ich eine große Gestalt auf uns zu laufen.
"Kannst du aufstehen?", fragte Luna.
"Wird schon."
Ich biss die Zähne zusammen und rappelte mich mit Lunas Hilfe auf.
Taddl unterstützte mich, indem er mich unter den Armen packte.
"Wir sollten ins Krankenhaus fahren.", sagte Taddl.
"Ihr seid nicht zufällig mit dem Auto hier?", fragte ich.
"Ich bestell uns schnell ein Taxi.", meinte Luna und zückte ihr Handy.
"Wir sollten einen Rettungswagen rufen. Die sind schneller hier.", sagte Taddl.
"Nein.", widersprach ich ihm. "Ich sterbe nicht. Meine Wunden müssen nur kurz versorgt werden."
Taddl widersprach mir Gott sei Dank nicht, auch wenn ich in seinem Blick sah, dass er nicht ganz einverstanden war.
Wir liefen langsam das Gelände runter, damit der Taxifahrer uns sehen konnte. Während wir warteten zündete ich mir eine Zigarette an.
"Dein Ernst?", fragte Taddl, ein wenig belustigt.
"Wir müssen doch eh noch warten. Das beruhigt meine Nerven."
Luna verdrehte nur lachend die Augen.
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