Kapitel 18 Licht
~Sicht Atsumu, Zeit: Ein Jahr zuvor. Nach dem Absturz im Krankenhaus~
Ich wache auf. Meine Sicht ist verschwommen. Es ist zu hell. Viel zu hell. Um mich herum stehen Schwestern und Ärzte die arbeiten. Kollegen. Das erkenne ich an der Kleidung die sie alle tragen. Ich bin im Krankenhaus. Auch noch in dem ich arbeite. Mein Hals fühlt sich so unglaublich trocken an und meine Augen brennen. Fuck tut das alles weh..... ".....ya? .....Miya? Dr. Miya? Können Sie mich hören?", fragt eine junge Stimme neben mir. Ich sehe zu der quelle der Stimme welche anscheinend der jungen Ärztin gehört, die mich behandelt. "Er zeigt auf jeden Fall Reaktion. Sehr gut. Wir warten noch bis die Ergebnisse des CTs da sind und dann wissen wir was wir genaueres tun können.", erklärt die Ärztin, deren Name ich nicht weiß, einem Assistenzarzt. Die Ärztin redet weiter, aber ich kann sie nicht richtig hören. Wie als wäre sie Kilometer weit weg. Ich sehe mich weiter um, aber ich erkenne nirgendswo Kiyoomi. Wo er wohl gerade ist.....? ".... und die Hand sieht sehr entzündet aus. Wahrscheinlich hat sich da Dreck und Schmutz darin gesammelt. Neben dem Bruch ist das noch dazu. Ich denke wir sollten Dr. Sakusa dazu holen und er wird über eine mögliche Amputation entscheiden. So wie es nämlich aussieht schadet die ihm mehr, als sie ihm nützt.", sagt die Ärztin und direkt höre ich sie wieder klar und deutlich. Amputation?! Auf gar keinen Fall! Dann kann ich doch nicht mehr operieren und Menschen helfen!! Wagen Sie sich mir den Arm abzunehmen und ich schwöre ihnen, dass sie dafür bereuen werden! Ich weiß nicht woher es kommt, aber ganz plötzlich habe ich die Kraft um mich zu währen. Es ist wie als wäre ich eine Art Trance. Ich schlage um mich und meine Gedanken sind mehr. Schlage aber auch nur mit meinem Gesunden Arm und den anderen Schone ich. Also zumindest glaube ich das. Ich hab eigentlich keine Ahnung was ich hier überhaupt mache. "Dr. Miya! Beruhigen Sie sich! Keiner will ihnen etwas böses!", die Pfleger im Raum und die Ärztin versuchen mich fest zu halten. Doch es klappt nicht so ganz so wie es scheint. "Was ist hier los?!", fragt eine mir nur zu bekannte Stimme, die gerade den Raum betritt. Kiyoomi.... Augenblicklich höre ich auf um mich zu schlagen. Ich hab wieder die Kontrolle über mich und mir tut alles weh. Was mir aber nicht entgeht ist, dass mir eine Schwester eine Infusion gibt. Vermutlich mit Beruhigungsmittel. "Er ist vollkommen verrückt geworden! Er hat um sich geschlagen wie ein bekloppter! Dem ist echt nicht mehr zu helfen und der ist ganz eindeutig ein Fall für die Geschlossene!", höre ich die Ärztin sagen.
Ha Ha Ha. Ich bin verrückt. Bin ich verrückt? Ich weiß es nicht und ich wollte nicht schlagen..... Es tut mir leid....
Das nächste mal das ich wach werde bin ich in einem Krankenzimmer. Es ist relativ hell eingerichtet und es riecht nach Blumen. Ein kurzer Blick nach hinten verrät mir, dass da Blumen auch stehen. Mir egal welche Sorte und die Karten da sind mir auch egal. Mir ist alles egal. Ich bin müde. Ich will nicht mehr. Ich will einfach nur schlafen. Die Zimmertür geht auf und Kiyoomi kommt rein. Ich beobachte ihn kurz und sehe dann zum Fenster raus. Ein Stuhl wird verrückt und an die Bettseite neben mich gestellt. Ich sehe aber nicht hin. Es ist bestimmt Kiyoomi, aber für ihn hab ich momentan irgendwie keinen Kopf. Die letzten Tag haben Narben hinterlassen. Mir weh getan. Und die Worte meiner Kollegin haben mir den Rest gegeben. "Deine Eltern waren da und Osamu und Rintarou auch. Sie haben sich große Sorgen um dich gemacht und..... ich hab mir auch Sorgen um dich gemacht. Als du nicht am Flugharfen angekommen bist und es plötzlich hieß, dass kein Signal von dem Flugzeug aus käme hab ich Angst gehabt, Atsumu.", sagt er sanft und nimmt vorsichtig meine gesunde Hand. Ich rege mich kein bisschen oder zeige auch nur Emotionen. Ich höre ihm nur zu. Wie ich seine Stimme vermisst habe.... "Und als es dann noch hieß, dass ihr abgestürzt seid und keiner weiß wo ihr seid, da...." Kiyoomi bricht ab und schweigt. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und muss feststellen, dass vereinzelnde Tränen seine Wangen runter und saugen sich in seiner Maske fest. "Ich dachte das du Tod bist, Atsumu, aber ich hab versucht es zu verdrängen und hab gehofft das sie euch schnell finden. Drei Tage später hat man euch dann extra gefunden und du wurdest identifiziert.... Du weißt gar nicht wie glücklich ich war." Er sieht zu mir und lächelt. Erst jetzt mache ich den Mund auf um was zu sagen. "Ich hab den Tod da gesehen wo ich war. Ich habe Menschen sterben gesehen. Menschen die Familien hatten. Ich will auch eine Familie haben. Ich hab da eine junge Frau kennen gelernt. Die war bzw. ist verheiratet und hat ein Kind und auch wenn die Situation so war, dass wir hätten alle sterben können war sie Optimistisch das wir es schaffen werden zu überleben. Ich will auch eine Familie mit dir haben. Etwas woran ich fest halten kann und darum kämpfen kann. Ich will ein Licht im Dunkeln haben für das ich kämpfen kann. Für eine kleine Familie.", sage ich und klinge sehr ernst, aber auch verletzt, müde und kraftlos. Kiyoomi nickt und zieht sich langsam die Maske runter. Sein wundervolles lächeln kommt zum Vorschein. Gott wie ich das liebe~ "Wir werden Kinder haben. Wir werden eine wundervolle kleine Familie haben sein. Ich verspreche es dir.", sagt er, beäugt sich zu mir runter und küsst mich. Ich bin glücklich.
Zurück zur Arbeit konnte ich erst nach 8 Monaten. Ich war ewig in Reha und danach ging es langsam wieder. Jedoch haben mich die Blicke der Kollegen fertig gemacht. Ich war der verrückte Neurochirurg, der den Absturz überlebt hat. Die Blicke der anderen haben mich fertig gemacht, aber ich habe versucht es immer zu ignorieren. Jedoch habe ich nicht gemerkt wie mich das alles kaputt gemacht hat. Kiyoomi hat es aber gemerkt und gehandelt. Er hat angefangen nach irgendwelchen Krankenhäusern zu suchen, die nach Neurochirurgen suchen. Dann kam er auf das Tokyo Midtown Medical Center, welches nach Allgemeinchirugen, Herzchirurgen, Hebammen und Neurochirurgen sucht. Dann sind wir umgezogen. Endlich weg von dem alten Leben. Ich bin ihm so dankbar für alles. Auch dafür, dass er mit mir offen über Familie geredet hat. Eigentlich war das Thema Kinder für uns kein Thema. Kiyoomi hat eine Phobie vor Bakterien. Händchenhalten und Küssen ist für ihn schon mehr als grenzwertig und Sex war am Anfang kaum vorstellbar, aber nachdem ich mich an seinen strengen Hygieneplan gehalten habe war das dann auch kein Problem mehr. Aber Kinder sind nochmal was ganz anderes. Das kann eigentlich nur schief gehen, aber es hat mich sehr überrascht, dass er überhaupt mit mir über das Thema geredet hat. Nach fünf Wochen im neuen Haus konnten wir dann auch endlich ins Krankenhaus zum Arbeiten.
"Deinem Arm scheint geheilt zu sein. Das freut mich wirklich sehr. Auf gute Zusammenarbeit, Tsumu.", lächelt mich die kleinere Frau mit kurzen dunkel Blonden Haaren vor mir an. Sie hat sich verändert, aber außer ihren Haaren hat sich nichts verändert. Ich lächele sie zurück an und bin froh, dass sie es überlebt hat, da sie es damals auch miterlebt hat.
"Ja. Alles verheilt. Ich freue mich ebenfalls auf eine gute Zusammenarbeit, Jane.", sage ich lächelnd. Endlich hab ich jemanden gefunden, der das selbe miterlebt hat wie ich. Danke Kiyoomi, dass du mir das ermöglichst. Ich liebe dich.
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