8. MEREDITH

Mein Plan scheint aufzugehen. Daran habe ich auch gar nicht gezweifelt. Es ist unschön Marvin mit anderen Mädchen zu sehen. Damit muss ich aber umgehen können. Gerade telefonieren wir. ,,Mary, ich will nicht. Es nervt!", zischt er genervt. ,,Aber Marvin! Es ist auch das letzte Mal. Außerdem wäre es schwierig die Verlobung aufzulösen!", meine ich flehend. Das war es dann mit "Unabhängige Frau". ,,Das hast du die letzten drei Male auch gesagt. Meredith. Ich bitte dich. Als zukünftige Königin musst du feste Entscheidungen treffen!", ich verzieh kurz das Gesicht. ,,Bitte nenne mich nicht bei vollem Namen. Du weist, ich mag den Namen nicht! Ich entschuldige, ich schaue weiter Braut Kleider an. Ich liebe dich. Tschüss Marvin!", flöte ich und lege auf. Müde atme ich auf. Unsere Beziehung war nicht immer so. Er hat mich auf Händen getragen und hat mich mit Samthandschuhen angefasst. Doch wir haben uns auseinander gelebt. Wir streiten nur noch. Ich habe den Verdacht er betrügt mich. Abends wenn er friedlich schläft, weine ich mich in den Schlaf. Letztens kam er völlig betrunken nach Hause. Ich schaue in den Spiegel. Lange schwarze Haare. Gebräunte Haut. Eher klein. Außerdem habe ich sehr dunkle Augen. Ein unglückliches Mädchen schaut mir entgegen. Das Mädchen bin ich. Etwas nasses läuft meine Wangen runter. Es ist eine einsame Träne. Es werden immer mehr. Ein Schluchzer entweicht mir.

Meine Haut wird immer heller. Bis ich so blass bin wie Schneewitchen. Meine dunkle Augen werden ein Tick dünkler. Meine Füße heben vom Boden ab. Mein schönes Kleid verwandelt sich in ein dreckiges blutverschmiertes Kleid.
Ich bin halb tot.
Es gibt mich nicht. Ich liege im Koma. Ich höre laute Stimmen verstehe aber nur Bruchteile. Maschinen abstellen... Verabschieden... Hoffnung aufgegeben. Nur das verstehe ich.
Ich kreische. Keiner hört mich. Ich will schreien 'Ich bin doch da!
Ich lebe!', doch abermals hört mich keiner. Das unerträgliche Piepen hört plötzlich auf. Alles verstummt. Ich fühle mich: Leer. Ein grusliges Lächeln verziert mein Gesicht. Mir schießt ein Gedanke durch den Kopf. Ich bin FREI.

,,NEIN!", kreische ich. Ich schlage gegen meinen Kopf, um dieses Szenario zu vergessen. Ich merke wie mich jemand umarmt. Ich werde hoch gehoben und in mein Bett gebracht. Ich bin eine lebende Leiche. Ich habe den Glauben an Liebe verloren. An Freundschaft. Doch Marvin hat mich aus meinem Loch geholt. Er half mir. Doch einen Glauben wird niemend wieder aufbauen können. Meinen Glauben an Gott. Wieso lässt er die Menschen sterben? Er hat einen Plan für jeden. Ich habe gebetet. Ich ging zur Kirche. Ich habe nie etwas böses getan. Ein Mal. Nur einmal. Ich wollte meine Eltern umbringen. Ich habe es getan. Ich habe meine Eltern umgebracht. Ich bin eine Mörderin.

Unsicher schaue ich das Feuerzeug an. Dann gehe ich ins Schlafzimmer meiner Eltern. Ich zünde das Ehebett an. Schnell renne ich weg. Davor schließe ich die Türe ab. Ich kann ihre panische schreie hören. ,,Passt auf! Mary darf nicht sterben! Wir lieben dich!" Das war das letzte, was meine Mutter sagte. Und ich bin am Boden zerstört. Plötzlich rieche ich etwas komisches. Rauch. Schnell nehme ich meine zusammen verknoteten Bettlaken. Ich will das Fenster öffnen. Doch es klemmt. Ich rieche wie das Feuer näher kommt. Endlich öffnet sich das Fenster. Mit Hilfe der Bettlaken klettere ich runter. An der Hälfte bricht das Seil plötzlich ab. Mit einem dumpfen Aufprall falle ich zu Boden.
Ich werde sterben...

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