Kapitel 16

Das Wochenende war wie im Flug vergangen und ehe sich Isabella versah, war es bereits wieder Montag.
Von Collin hatte sie wie zu erwarten, seit dem Aufeinandertreffen in der Schneiderei nichts mehr gehört.
Doch dieses kurze Treffen hatte sie so sehr aufgewühlt, dass sie den restlichen Tag über an nichts andres denken konnte.
Als der Unterricht schließlich vorbei war, realisierte Isabella das sie sich schon wieder nicht am Unterricht beteiligt hatte.
Sie musste sogar zugeben, dass sie nicht mal in Ms Vogts Kurs, der ihr am aller besten gefiel, aufgepasst hatte.
Das musste sie dringend ändern und wenigstens in der Schule ihre privaten Probleme auszublenden und sich nur auf den Unterricht zu konzentrieren.
Isabella packte ihre Schulsachen extra langsam zusammen und wartete bis alle das Klassenzimmer verlassen hatten.
Dann stand sie auf und ging zu Ms Vogt.
Als sie den Roman auf den Tisch legte, blickte Ms Vogt überrascht auf.
„Etwa schon fertig?", fragte sie.
Isabella nickte.
„Wenn ich erstmal angefangen habe, kann ich einfach nicht mehr aufhören"
Die junge Frau lachte und lies dabei ihre weißen Zähne aufblitzen.
„Ich fürchte so geht es mir auch, manchmal vergesse ich mich so sehr in meiner Lektüre, dass ich versehentlich nichts anderes außer lesen tue!"
Isabella lächelte dankend.
Immerhin eine weitere Person die ihr nachempfinden konnte.
„Jedenfalls vielen Dank!", verabschiedete sich Isabella und ging Richtung Tür.
„Es gibt einen sehr schönen Buchladen, nah am Grenzende!", begann Ms Vogt, als ihr Isabella bereits den Rücken zugedreht hatte.
„Er ist zwar etwas ranzig und noch lange nicht so schick wie die Läden in unserer Gegend", fuhr sie fort, als Isabella sich wieder zu ihr gedreht hatte.
„Aber er hat eine sehr besondere und tolle Bücherauswahl, die noch dazu sehr günstig ist!"
Sie lächelte leicht.
„Dieser Laden bietet, ob arm, ob reich, jedem ein schönes Buch zum Lesen, so wie es sich auch gehört!", überrascht blickte Isabella zu ihrer Lehrerin.
Mit Ausnahme von ihr selber hatte sie noch nie jemanden aus dem Nordviertel so etwas sagen hören.
Ms Vogt nahm Isabellas überraschte Miene jedoch anders auf.
„Ode bevorzugst du eher die edleren Buchläden in unserer Umgebung.
Schnell schüttelte Isabella den Kopf.
„Nein, Nein so ist es nicht!"
Sie überlegte kurz, wie und was sie ihrer Lehrerin genau sagen sollte.
„Es is nur so, dass ich momentan ein Ausgehverbot habe und meine Eltern sind der Ansicht, dass ich ebenfalls für eine Weile die Finger von den Büchern lassen sollte, um mich auf das wesentliche zu konzentrieren", Isabella biss sich auf die Lippe.
Sie wollte nicht respektlos über ihre Eltern reden, außerdem wollte sie auch nicht das Ms Vogt schlecht über ihre Eltern dachte.
Diese nickte jedoch lediglich wissend.
„Aber gegen Schullektüre dürften deine Eltern doch wohl nichts einzuwenden haben, oder?"
„Nein natürlich nicht!", versicherte ihr Isabella.
„Also gut, dann schlage ich vor, dass ich dir nun jede Woche ein neues Buch zum Lesen mitbringe!"
„Wirklich, das würden sie für mich tun?", ein breites Lächeln entstand auf Isabellas Gesicht.
„Natürlich, ich freue mich doch, wenn ich meine Bücherbegeisterung mit jemanden teilen kann, jedoch würde ich mich freuen, wenn du im Gegenzug, ab und zu nach der Schule dich mit mir unterhalten würdest, sei es über die Bücher oder irgendetwas anderes was dir auf dem Herzen liegt!", bei ihren letzten Worten schaute sie Isabella bedeutend in die Augen.
„Sicher!", sagte Isabella vollkommen überstürzt, als ihr jedoch einfiel, dass sie jeden Tag nach der Schule in die Kirche gehen musste.
„Ich muss nur leider nach der Schule immer zum Pfarrer", gab sie zerknirscht von sich.
Als sie jedoch den überraschten Blick ihrer Lehrerin sah, fügte sie schnell hinzu.
„Aber das kann ich sicherlich auch an einem Tag lassen, immerhin ist das ja für die Schule!"
In den nächsten Tagen überlegte Isabella fieberhaft, wie sie ihre Eltern dazu bewegen konnte, dass sie einen Kirchenbesuch in der Woche durch das Treffen mit ihrer Lehrerin ersetzte.
Sicher, es war für die Schule, ein wichtiger Aspekt in Isabellas Leben, den ihre Eltern, neben ihrem Ansehen, als oberste Priorität setzten.
Auf der anderen Seite, ging es in diesem Treffen hauptsächlich um den Austausch der Inhalte irgendwelcher Romane, davon ging Isabella zumindest aus.
Und da ihre Eltern mit der Wirkung die die Inhalte solcher Romane auf Isabella hatten nicht zufrieden waren, und ihr noch immer nicht erlaubt hatten zu lesen, würden sie dieses Treffen sicher auch nicht sonderlich gutheißen.
Doch wenn es für die Schule war?
Musste Isabella überhaupt so genau erzählen worum dieses Treffen genau ging?
Nach langem, unsicheren Warten, ergriff sie eines Nachmittags beim Tee trinken die Chance, es war nur kurz vor dem großen Essen mit der anderen Familie.
Isabella hatte nach längeren Überlegen bewusst diesen Zeitpunkt auserwählt, weil sie insgeheim hoffte, dass ihre Eltern zu diesem Augenblick leichter umzustimmen waren.
Würde sie während des Essens sich schlecht benehmen und danach um ihre Erlaubnis bitten, würde die Gefahr entstehen das ihre Eltern sofort ihre Frage ablehnten.
Wenn sie hingegen jetzt Fragen würde, hätte sie die Chance mit ihren Eltern zu verhandeln.
Ein gutes Benehmen im Gegenzug für den freien Nachmittag.
Doch vermutlich gingen ihre Eltern generell von einem tadellosen Benehmen aus und mussten es gar nicht erst zu Bedingung setzten.
Dennoch sammelte Isabella all ihrem Mut zusammen und räusperte sich laut am Tisch.
Ihre Eltern blickten auf.
„Ich habe mich gefragt, ob ich mit euch über etwas reden könnte", begann Isabella ein wenig nervös.
Ihre Eltern warteten schweigend.
„Nun ja schon seit längeren steht ja die Bedingungen, dass ich jeden Tag nach der Schule in die Kirche gehe und ich habe mich gefragt, ob wir darüber neu verhandeln könnten?"
„Ich wüsste nicht, was es drüber zu bereden gibt!", fuhr ihr Vater ihr dazwischen.
„Hört doch erstmal zu was ich euch zu sagen habe", bat Isabella und versuchte dabei nicht allzu genervt zu klingen.
„Meine Lehrerin würde sich sehr gerne mit mir an einem Nachmittag in der Woche treffen, um über den Unterricht zu reden."
Ihr Vater runzelte die Stirn.
„Welche Lehrerin?"
„Ms Vogt, sie ist neu!"
„Bist du etwa schlechter in der Schule geworden, oder warum brauchst du zusätzliche Stunden", ihr Vater legte besorgt die Zeitung zur Seite.
„Nein Nein, im Gegenteil! Meine Lehrerin sagte mir das ich recht begabt in diesem Fach bin und würde sich gerne genauer über die Literatur mit mir unterhalten"
„Also die Schullektüre!", fügte sie schnell hinzu, als ihr Vater skeptisch guckte.
„Und dieser Unterricht ist wirklich nötig?", hakte er noch einmal nach.
„Nun nötig vielleicht nicht unbedingt, doch sicherlich sinnvoll, freiwillige Zusatzstunden in der Schule, kommen sicher sehr gut in meinem Zeugnis an und ihr meintet schließlich, dass man alles Mögliche für die Schule tun sollte, um die besten Ergebnisse zu erlangen!"
„Da hast du recht!", pflichtete er ihr bei.
„Nun gut", gab er schließlich nach.
„Ich denke, dass du für einen Tag in der Woche auch mal in der Kirche aussetzten kannst."
Isabella versuchte sich zusammenreißen und nicht gleich einen Luftsprung zu machen.
Ein Grinsen konnte sie sich jedoch nicht verkneifen.
„Ich danke euch!"
„Nun mach dich aber fertig!", drängelte ihre Mutter, die bisher noch gar nichts gesagt hatte.
„Wir wollen auf keinen Fall zu spät zum Essen kommen!"
Als Isabella wenig später in ihrem neuen Kleid, gemeinsam mit ihren Eltern die Auffahrt zum Haus hinauf ging, spürte sie die Müdigkeit in ihr aufkommen.
In den letzten Tagen hatte Isabella so viel Zeit mit dem Lesen verbracht, dass sie nicht sonderlich viel Schlaf  abbekommen hatte.
Doch die Müdigkeit verflog wie aus dem Nichts, als der Gastgeber des Hauses die Tür öffnete.
Mit Mühe versuchte Isabella ihr entsetzten zu verbergen.
Als ihre Eltern ihr von dem Essen berichtet hatten, wahr sie wohl so mit sich und ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, von wem sie überhaupt eingeladen wurde.
Es war der Junge aus ihrer Klasse.
Ausgerechnet der, der Ms Vogt die spottenden Kommentare an den Kopf geworfen hatte.
Und natürlich konnte er, nachdem Isabellas  Ansehen in den vergangenen Wochen in der Schule immer schlechter geworden war , es auch nicht lassen, blöde Kommentare über sie zu reißen.
Auch jetzt sah er Isabella mit einem spöttischen Grinsen an.
„Kommen sie rein!", sagte er und öffnete die Tür.
Das Haus, in dem die Familie ihres Schulkameraden lebte, war riesig und im Gegensatz zu den prächtigen Villen und Häusern in denen Isabellas Schulkameradinnen lebten, noch luxuriöser.
Es war zwar nicht ganz so prachtvoll wie Isabellas Haus, konnte diesem aber am besten das Wasser reichen.
Nach dem Isabella noch die Eltern begrüßt hatte, setzten sich alle an den großen Tisch.
Dabei setzten sich die Eltern ausgerechnet so hin, dass sich Isabella neben ihren Schulkameraden setzten musste.
Na toll.
Das Essen war zu Isabellas Überraschung recht lecker.
Als Vorspeise wurde eine Pilzsuppe serviert, die gut schmeckte.
Ihre Eltern redeten sehr viel.
Isabella versuchte sich auch ab und zu in das Gespräch einzuklinken um nicht unhöflich zu wirken, blieb aber meistens stumm.
„Und Isabella, wie ist es nun bald mit der Schule fertig zu sein?", fragte schließlich die Mutter ihres Schulkameraden.
Ihr Blick war zwar freundlich, doch aus irgendeinem Grund wirkte es auf Isabella eher zwanghaft, nicht als hätte sie wirklich Interesse daran eine Antwort von Isabella zu erhalten.
Isabella versuchte sich davon nicht weiter einschüchtern zu lassen.
Stattdessen setzte sie ein möglichst freundliches Lächeln auf.
„Ich kann es kaum fassen, doch ein wenig schade finde ich es schon!"
Die Frau betrachtete sie ein wenig argwöhnisch.
„Traurig? Ich weiß noch wie sehr ich mich gefreut habe als die Schule vorbei war, endlich ins Leben zu starten!"
„Ich kann es auch kaum erwarten!", pflichtete ihr Sohn ihr  bei.
„Das stimmt, aber es gibt auch einige Dinge die mir sehr an der Schule gefallen, der Literaturunterricht zum Beispiel!", schlug Isabella vor.
Ihr Mitschüler verzog nur missbilligend das Gesicht.
„Den Unterricht finde ich gar nicht gut, die Lehrerin ist doch wohl ein Witz!"
„Finde ich gar nicht!", konterte Isabella leicht gereizt, als sie sich plötzlich einen Tritt unter dem Tisch einfing.
„Aua!", protestierte sie, realisierte aber den eindringlichen Blick ihrer Mutter.
„Fehlt Dir was?", fragte die Gastgeberin nach.
„Nein alles bestens, ich habe mich nur am Tischbein gestoßen!", log sie.
Isabella musste sich jetzt zusammenreißen, sonnst würde sie das Treffen mit ihrer Lehrerin vergessen können.
„Und wie sehen deine Pläne nach der Schule aus?", hakte die Frau weiter nach.
Den strengen Blick ihrer Mutter zu urteilen, sollte Isabella möglichst bescheiden und zurückhaltend antworten.
„Ich weiß es noch nicht, ich bin für alles offen, was auf mich zukommt", sagte sie schließlich und blickte kurz verstohlen zu ihrer Mutter.
Diese guckt nicht mehr ganz so wütend, also schien sie mit ihrer Antwort einverstanden zu sein.
„Das halte ich für vernünftig!", stimmte die andere Frau zu.
Dann wies sie mit einer leichten Geste zu Isabellas Mitschüler.
„Wie Du vielleicht weißt, ist meinem Sohn eine sehr vielversprechende Zukunft geboten, gleich nach der Schule darf er seinem Vater im System unter die Arme greifen und eines Tages dann selber seine hohe Position übernehmen."
Isabella schaute zu ihrem Klassenkameraden hinüber der Stolz seine Mutter betrachtete.
„Allerdings weiß ich das!", bestätigte sie und versuchte sich das Lachen zu verkneifen.
Sie dachte an Ms Vogts ersten Tag zurück, als er vor ihr über seine Karrierechancen geprallt hatte.
„Ich werde schon sehr bald selber sehr viel Geld verdienen!", redete er eindringlich auf Isabella ein.
Isabella verdrehte innerlich die Augen. 
Warum erzählte er ihr denn sowas, wenn sie es bereits wusste.
Doch auf einmal erstarrte sie.
Klirrend fiel Isabells Gabel auf den Teller.
Die Fragen zu ihrem Schulabschluss, die ausführlichen Beschreibungen über die zukünftigen Karrierechancen ihres Klassenkameraden...
Deswegen hatten Isabelles Eltern gewollt das alles perfekt wird.
Ihr Magen drehte sich um.
Ihre Eltern wollten sie mit diesem arroganten Idioten liieren.
Isabella war schlecht.
Sie würde sicherlich keinen einzigen Bissen mehr hinunterbekommen.
„Ist alles in Ordnung bei Dir?", riss sie ihre Mutter aus den Gedanken.
Isabella schüttelte kurz den Kopf und wandte sich zu ihrer Mutter.
„Ja, alles bestens, mir ist nur ganz schön der Appetit vergangen!", sie betrachtete ihre Mutter eindringlich.
Diese zuckte kurz zusammen, lies sich aber nichts weiter anmerken.
Doch Isabella wusste, dass sie ihre Mutter sehr wohl verstanden hatte.
Für den Rest des Abends sagte Isabella gar nichts mehr, sondern verschränkte wie ein albernes kleines Mädchen die Arme vor der Brust.
Nur immer, wenn sie direkt etwas gefragt wurde, antwortete sie so kurz und knapp wie möglich darauf.
Die ganze Familie, hielt sie jetzt vermutlich für ein freches, unerzogenes Mädchen, vielleicht hatte sie die Chance, dass der Junge und seine Eltern das Interesse an ihr verloren hatten.
Als das Essen endlich vorbei war, stand Isabella als Erstes auf.
Draußen wartete sie ungeduldig auf ihre Eltern.
„Hattet ihr gedacht ich Errate euer Spiel nicht?", zischte sie wütend als ihre Eltern nach draußen kamen.
Sie hatte erwartet, dass sie erstmal eine ordentliche Standpauke für ihr Verhalten bekommen würde, dass ihre Eltern ihr das Treffen mit Ms Vogt untersagten und den Hausarrest wiedereinführen würden, doch stattdessen blieben sie zu ihrer Überraschung erstaunlich ruhig.
„Um ehrlich zu sein, dachten wir Du weißt es bereits, es war doch kaum zu übersehen, worauf wir hinauswollten!"
Fassungslos blickte sie ihre Eltern an, die bereits in den Wagen stiegen, der für die Familie vorgefahren war.
Wütend stieg Isabella ins Auto und wartete gar nicht bis der Fahrer die Tür schloss, sondern knallte sie stattdessen selber laut zu.
„Warum er?", fragte sie dann.
Ihre Eltern waren so ruhig, zu ruhig, das machte sie noch warnsenig!
„Das hast Du doch selber gehört, er stammt aus einem guten Elternhaus, hat hervorragende Karrierechancen"
„Und ist strohdumm und denkt nur an sich!", beendete Isabella den Satz ihres Vaters.
„Isabella!", beschwerte sich ihre Mutter.
Isabella lehnte sich zurück und drehte sich zum Fenster.
Sie biss sich so stark auf die Lippe, um die Tränen zu unterdrücken, dass sie drohte jeden Moment aufzuplatzen und zu bluten.
Schon immer  als sie klein war, hatte sich Isabella ihre Zukunft vorgestellt.
Dazu gehörte immer ein Märchenprinz und eine riesige Traumhochzeit.
Doch in den letzten Monaten hatte sich Isabellas Ansicht um einiges verändert.
Natürlich wollte sie sich eines Tages verlieben und Heiraten, doch das war nicht das, was sie jetzt zu diesem Zeitpunkt wollte.
Isabella wollte frei und unabhängig sein, durch die Welt reißen und etwas erleben.
Sie wollte wie die Helden aus Ihren Büchern sein.
Unabhängig davon hatte sie sich immer vorgestellt, dass man eine Partnerschaft aus Liebe eingehe.
Auf einmal hielt es Isabella nicht mehr im Auto aus.
Sobald sie in der großen Einfahrt gehalten hatten, riss sie die Tür auf und sprang aus dem Auto.
Wütend stapfte sie ins Haus.
„Warte noch!", stoppte sie ihre Mutter, als ihre Tochter gerade im Begriff war die Treppen zu ihrem Zimmer hochzugehen.
„Nächste Woche werden wir sie zu uns einladen, bei diesem Essen hast Du ebenfalls da zu sein!"
„Ich werde nicht kommen!", weigerte sich Isabella.
„Ich fürchte, Du hast keine Wahl!", beendete ihr Vater ihren Satz als er zur Tür hereinkam.
Isabella schnaubte aufgebracht.
„Na ihr wollt mich ja schnell loswerden!"
Ihr Vater gab keine Antwort.
Stattdessen presste er fest die Lippen aufeinander während er sich den Mantel von einer der Haushälterinnen abnehmen ließ.
Auf einmal erschloss Isabellas Wut wie auf einmal.
Stattdessen breitete sich wieder tiefe Trauer in ihr aus.
Sie hatte einmal so eine gute Beziehung zu ihrem Vater gehabt.
Was war passiert?
Wieso zerbrach jede Beziehung zwischen ihr und Menschen die ihr am Herzen lagen?
Was war nur in diesem Jahr passiert?
Nach einer gefühlten Ewigkeit fand Isabella ihre Stimme wieder.
„Wow, und ich dachte Deine kleine Tochter ist für niemanden gut genug gewesen", wiederholte Isabella mit belegter Stimme die Worte, die Ihr Vater immer zu ihr gesagt hatte.
Langsam drehte sie sich um und ging tonlos die Treppe hinauf.
Im Hintergrund hörte sie, wie ihr Vater seine Zeitung aufschlug.

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