Different

~ I can't change who I am ~

Ich sitze da und starre nach vorne. Sehe so viele Menschen, die sich amüsieren. Gruppen, die beisammenstehen, und ihre Dinge machen. Die einen hören Rap, die anderen schminken sich gegenseitig, wieder andere laufen durch die Gegend und ein paar unterhalten sich einfach nur.

Mit wem soll ich mich unterhalten? Was ich rede interessiert keinen. Ich will meine Geschichten nicht erzählen, weil ich genau weiß, dass mir niemand zuhören wird. Ich will meine Geschichten nicht erzählen, weil ich genau weiß, dass es niemanden interessierend wird. Ich kann reden was ich will, am Ende bekomme ich doch nur ein einfaches Nicken zurück, welches mir signalisiert, dass man mich verstanden hat. Ob man sich wirklich für meine Worte interessiert, das bleibt wohl ein Geheimnis. Ein unschönes Geheimnis.

Was sind schon Bilder, wenn man sie nur nimmt, wenn sie perfekt sind? Wie soll ich denn bitte malen? Ich bin kein Profikünstler, der dafür bezahlt wird. Ich bin ein einfaches Mädchen, welches zum Spaß zeichnet, weil es mir Spaß macht. Weil ich kreativ sein kann und einfach das zeichnen kann, was mir gerade durch den Kopf wandert. Doch sobald ein Strich nicht den Vorstellungen entspricht, fühle ich mich runtergezogen, nur, weil es mich tatsächlich stört, was andere für Fehler in meinen Fantasien finden. Sollte ich wirklich darauf hören? Wohl eher nicht. Und warum tue ich es? Ja, warum eigentlich?

Vielleicht, weil es bei jedem so ist.

Manchmal habe ich das Gefühl, ich werde nur anerkannt, wenn meine Zeichnungen schön sind oder wenn meine Geschichten dem entsprechen, was sich andere von ihr erhoffen. Wenn ich Vorschläge mache, dann werden sie kritisiert. Wenn ich mir Etwas ausdenke, was nur meiner Fantasie gilt, dann wird auch das kritisiert – oder ignoriert.

Manchmal habe ich das Gefühl, wenn ich rede, dann fliegen meine Wörter gegen eine Wand, prallen ab und erreichen nur mich wieder. Wenn ich über meine Geschichten erzähle, die wirklich mich bewegen, dann hört mir meistens keiner wirklich zu. Weil es keinen interessiert, wenn ich über meine Welten rede. Die Wörter verlassen meinen Mund, mein Gegenüber hört sie und lächelt nur. Ich frage ihn dazu und er wechselt das Thema – meine Gedanken sind dann weg. Einfach so, unausgesprochen, weil ich einfach nichts mehr sagen will. Weil niemand es mag.

Gut, dagegen kann man nichts machen. Ich kann ja niemanden dazu zwingen, dass ihm meine Ideen oder Vorschläge oder Gedanken gefallen. Nein, das würde ich niemals erwarten.

Aber muss ich dann freundlich bleiben, wenn mich etwas nicht interessiert? Wieso werde ich dann mit Missbilligung oder Desinteresse bestraft, nur, weil ich mich nicht dafür interessiere?

Ich bin einfach kein Mensch, der andere kritisiert. Sei ein Bild noch so scheiße, ich würde bei Gleichaltrigen niemals sagen, dass es hässlich ist, einfach weil ich weiß, dass es nichts bringt, so etwas zu sagen. Die Menschen lassen sich sowieso nicht verbessern und bevor sie eingeschnappt sind, bin ich lieber still.

Aber muss ich ein Mensch sein, der sich den anderen anpasst? Der nur das gut findet, was der Gruppe gefällt?

Wenn ich einfach mich für Dinge interessiere, die in allen anderen Ohren einfach nur langweilig sind, bin ich dann eine schlechte Freundin? Muss ich mich dafür schämen, dass ich einfach anders bin?

Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Wie ich jemanden finden soll, der mich wirklich versteht. Der mich so akzeptiert, wer ich bin; der nicht ständig Witze über meine Größe oder Figur macht und denkt, es sei lustig. Der nicht andauernd meine Ideen kritisiert und mich davon abhält, meinen Traum als kreative Autorin oder Zeichnerin zu verfolgen, weil ich dann das Gefühl bekomme, meine eigenen Bilder sind nicht schön. Der nicht andauernd versucht, mich zu kopieren oder mich zu übertrumpfen, nur, weil ich einfach Bestnoten habe. Kann ich denn was dafür, wenn ich dafür belohnt werde, meine Freizeit für Lernen zu opfern? Muss ich mich dafür schlecht fühlen, nur, weil ich mich für die Schule anstrenge?

Wieso fühle ich mich einfach so scheiße? Wieso muss ich diesen Text hier jetzt schreiben, um mich aufzubauen? Wieso muss ich diesen Text überhaupt schreiben?

Ich kann nicht verändern, wer ich bin. Ich bin ich und wer mich und meine Ideen nicht akzeptieren will, der soll sich von mir fernhalten; der soll mich einfach in Ruhe lassen. Wenn es ihn nicht interessiert, dann ist das halt so. Auch das kann ich nicht ändern, auch, wenn ich es mir manchmal so sehr wünschen würde.

Wenn sich alle verändern und ihr Ding machen und in vollem Stolz davon erzählen... wieso kann ich dann nicht meines machen und jedem davon erzählen, ohne nicht genauso angehört zu werden?

~ I can't change who I am ~


Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top