11. Kapitel

Die kalte Nachtluft zischte um meinen Körper und ich fröstelte. Warum hatte ich auch keine Chance mich umzuziehen? Die Stageoutfits waren weder geeignet um mit ihnen Motorrad zu fahren, noch um in ihnen böse Vampire zu jagen. Ich sog tief Luft ein und beschleunigte weiter.

Ich war ihnen auf der Spur. Ich konnte ihn noch riechen, wenn auch nur schwach, aber die Spur war da. Mittlerweile war ich aus der Stadt draußen und fuhr über eine leeren Autobahn. Ich schnupperte noch einmal. Die Spur führte zur Ausfahrt. Ich folgte der Geruchspur weiter über Landstraßen, bis die Wege immer schmaler und unbefestigter wurden.

An einem Waldrand sah ich in der Ferne den Van stehen. In einiger Entfernung stellte ich das Motorrad ab und schlich mich näher. Mein Schwanz strich durchs Gras und meine Ohren zuckten wild hin und her. Ich schlich in den Wald hinein. Am Van war niemand mehr. Offensichtlich hatten sie es nicht für nötig empfunden jemanden als Wache abzustellen.

Ich folgte Hoseoks Geruch und schon bald, sah ich Licht im Wald. Ich kletterte vorsichtig auf den nächsten Baum und nährte mich über die Bäume dem Licht.

Ich kam an einer Lichtung hinaus, auf der eine riesige Steintafel lag, auf der Hoseok angekettet war. Um ihn herum standen Vampire mit Fackeln in der Hand. Einer hatte ein Messer in der Hand. Ich erkannte ihn als einen der ‘Bodyguards’. Er murmelte irgendeine Beschwörungsformel und schnitt immer mal wieder in Hoseoks Arm.

Der Arme war mittlerweile wieder bei Bewusstsein und schrie und wimmerte jedes Mal. So gern ich sofort zu ihm gerannt wäre, ging das nicht. Ich blieb sitzen und zählte.

Es waren neun Vampire. Relativ viele, aber machbar. Ich dachte nach und legte mir einen Plan zurecht. Ich ließ mich den Stamm hinuntergleiten. Auf dem Boden angekommen landete ich auf einem Ast, der laut krachend durchbrach.

"Was war das?" Die Vampire waren auf mich aufmerksam geworden.

"Hey, ihr zwei. Ihr geht nachschauen!"

Ich hörte die Schritte von zwei auf mich zu kommen. Ohne Fackeln. Sehr gut.

Ich kauerte mich auf den Boden, sodass sie mich nicht entdecken konnten. Als sie nah genug waren, sprang ich sie an, hielt ihnen den Mund zu und rammte ihnen einen Pflock in die Brust. Einen nach den anderen brachte ich so zu Boden. Zwei weniger.

"Meister. Ich rieche Blut.", ertönte plötzlich eine weitere Stimme.

"Du hast Recht. Hey ihr zwei. Ist alles okay?" Natürlich antworteten die zwei nicht.

"Da ist irgendwas faul. Ihr zwei! Nehmt die Fackeln und Pistolen mit." Das würde etwas schwieriger werden.

Ich durchsuchte die Gürteltaschen und fand tatsächlich etwas Nützliches. Ich zog eine Stahlschnur hervor und befestigte das eine Ende an einem Baum. Die nächsten Zwei waren schon sehr nah und entdeckten gerade die Toten.

"Scheiße…", entfuhr es dem einen. Aber Zeit um zu berichten, gab ich ihnen nicht.

Ich sprang aus meinem Versteck, rannte einmal um sie herum um einen etwas dickeren Baum. Natürlich hatten sie mich gehört und in meine Richtung geschossen, aber ich war zu schnell und bevor sie sonst noch etwas tun konnten, zog ich das Seil stramm. Die Zwei wurden an den umrundeten Baum gedrückt und einen kräftigen Zug später, hatte ich ihre Köpfe mit dem scharfen Stahlseil abgetrennt. Meine Hände waren zwar auch verletzt, aber das störte mich nicht.

"Verdammt!", hörte ich es von der Lichtung. Offenbar witterten sie das neue Blut.

"Ihr bewacht die Lichtung mit den Waffen. Ich beende unsern Job hier."

Jetzt musste ich handeln. Ich zog die eine Pistole hervor und lud sie. Ich witterte. Die letzten vier, die noch Fackeln trugen, hatten diese scheinbar abgelegt und sich an den vier Seiten der Lichtung verteilt. Also von oben.

Ich kletterte wieder auf den nächsten Baum und schlich mich über die Lichtung. Von hier aus konnte ich sie alle sehen. Ich entsicherte die Pistole, zielte und schoss. Der Erste fiel in den Kopf getroffen um. Bevor sich die anderen orientiert hatten, lag auch der zweite tot da.

Dann hatten mich allerdings die anderen zwei entdeckt und schossen auf mich. Ich verschwand etwas im Geäst und wechselte die Bäume schnell und sicher, dass sie mich wieder aus den Augen verloren. Sie sahen sich um und wechselten oft ihr Position.

Ich warf einen kleinen abgebrochenen Ast in eine falsche Richtung. Sofort zielten beide auf diesen Punkt. Schnell sprang ich von dem Baum auf dem ich saß, landete geräuschlos hinter dem einen und trennte seinen Kopf ab. Den anderen erschoss ich von hinten. Dann war der Anführer dran.

Gerade als ich mich ihm zu wenden wollte spürte ich einen stechenden Schmerz in meinem Oberschenkel, dass ich erst einmal auf den Boden fiel. Als ich mich umdrehte, sah ich den Anführer hinter mir mit einer Pistole mit Schalldämpfer.

"Nicht schlecht, aber für mich reicht es leider nicht. Ich glaube ich töte zuerst ihn hier. Dann dich. Du kannst mit einem angeschossenen Bein ja nicht weg. Dann leidest du wenigstens noch seelisch…", zischte er wütend.

Damit wandte er sich lachend ab und ging wieder zu Hoseok. Er zog wieder das Messer und begann wieder irgendwelche Beschwörungen zu murmeln.

Ich verdehte die Augen. Leise stand ich auf. Zwar unter Schmerzen, aber ich hatte schon schlimmeres erlebt, als ein angeschossenes Bein.

Langsam und behutsam nährte ich mich ihm, ohne auch nur ein Geräusch zu machen. Gerade als er fertig mit seinen Beschwörungen war und das Messer zu einem Finalen Schlag erhob, riss ich ihn von Hoseok weg auf den Boden.

Erschrocken sah er mich an. "W… was?"

"Gute Nacht, Pisser." Und damit rammte ich ihn einen Pflock in sein Herz.

Jetzt war es totenstill und ich atmete einmal durch. Erst als ich ein Wimmer von Hobi wahrnahm, bewegte ich mich wieder.

Ich schnitt seine Fesseln durch und machte mich daran alle Vampire auf einen Haufen zu legen, jeden Kopf noch einmal zu fotografieren und sie alle im Anschluss zu verbrennen. Vielleicht konnte Namjoon mit den Identitäten etwas anfangen.

Ich prüfte die Luft, ob ich noch irgendjemand vergessen hätte, was aber nicht der Fall war, und nahm dann Hoseok auf den Rücken, da er schon als ich ihm die Fesseln zerschnitten hatte, wieder bewusstlos geworden war.

Ich schleppte ihn zum Motorrad und schaffte es mit Müh und Not ihn dort festzuhalten. Ich umschlang seinen Körper sachte mit meinem Schwanz, bevor ich mich vorsichtig auf den Rückweg machte.

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