Schlimmer als der Tod
~Ein Jahr später~
Anakins Sicht:
Jeden Tag, jede Nacht verbringe ich in ihrem Zimmer, an ihrer Seite. Keine Mission hab ich mehr annehmen wollen. Immer mehr ziehe ich mich zurück in eine eigene Welt, ohne Padme habe ich keinen Grund in der anderen zu bleiben. Seit einem Jahr liegt sie in diesem Bett und scheint nichts von allem mitzubekommen. Die Ärzte verlieren immer mehr die Hoffnung, dass sie aufwachen wird. Aber was soll ich machen wenn sie nie wieder aufwacht!?Darüber will ich überhaupt nicht nachdenken. Ein Gedanke geistert die ganze Zeit in meinem Kopf herum. Was wird sein wenn sie aufwacht? Werden wir dann so tuen als ob nichts passiert wäre oder schlimmer noch, wird sie keine Gefühle mehr für mich haben? „Anakin, das kann so nicht weitergehen. Glaubst du sie würde wollen, dass du dir dein Leben so versaust?", der einzige Mensch mit dem ich noch rede ist Obi-Wan, er ist wie ein Bruder für mich. „Ich habe ein Versprechen gegeben", meine Stimme klingt rau und kratzig. „Anakin tu es für sie, sie wäre nicht glücklich, dass du wegen ihr so ein Leben führst!", vielleicht sollte ich es wirklich versuchen. Ablenken, dies ist die einzige Möglichkeit weiterzuleben, und das muss ich. Langsam stehe ich von meinem Stuhl auf und gehe in Richtung Türrahmen, „Na los, ich versuchs..." Ich muss schließlich weiterleben. Vergessen, Ablenken, andere Möglichkeiten bieten sich mir nicht. „In einer halben Stunde am Hangar, es wird kein aufregender Auftrag werden, aber du bist aus der Übung gekommen", auf seine Worte hin nickend verlasse ich den Raum und gehe zu meinem Schlafgemach.
Schnell betreten mein ehemaliger Meister und ich das Raumschiff. Er setzt sich ans Steuer und ich mich auf den Co-Piloten Sitz. Während dem Flug versorgt mich Obi-Wan mit allerhand Informationen zum Auftrag.
Anscheinend soll sich auf Jakku ein Kopfgeldjäger befinden, der ausgeschaltet werden muss. Kein gefährlicher Kopfgeldjäger, sonst hätte Obi-Wan mich sicher nicht mitgenommen.
Zügig verlassen wir das Raumschiff und nähern uns einem kleinen Dorf. Jakku ist ein einziger Wüstenplanet und die Hitze erdrückt einen fast. Überhall befinden sich riesige Wrackteile, die wohl einmal vor langer Zeit zu gigantischen Raumschiffen gehört haben müssen.
Leider ist der Auftrag noch unspannender gelaufen als ich erwartet habe, wir haben den gesuchten Kopfgeldjäger tot in einer Höhle gefunden. Keinerlei Anzeichen auf eine Ermordung, vielleicht Herzversagen? Irgendwie erscheint mir das schon unnormal, aber was soll man machen, im Leben passieren nunmal komische, grausame Dinge...
Die ganze Zeit über habe ich jeden Moment an Padme gedacht, aus der Ablenkung ist nichts geworden, aber mir bleibt nichts anderes übrig, als es weiter zu versuchen. „Anakin, du musst weiterleben, ich merke doch wie du deinen Gedanken nachhängst, so wird es nie weitergehen", Obi-Wans Worte können mir keinen Trost spenden, dafür verletzt mich Padmes Zustand zu sehr. „Ich kenn sie seit meiner Kindheit, sie bedeutet mir sehr viel Obi-Wan", meine Worte beschreiben meine wahren Gefühle nicht annähernd, aber niemand darf das wissen.
Wir steigen die großen Treppen zum Jedi-Tempel hinauf und machen uns auf den Weg dem Rat von unserer Mission zu berichten. Sie scheinen genauso verwirrt wie ich es bin, aber ich mache mich sofort wieder auf den Weg zur Krankenstation. Mittlerweile haben diese nervigen Schwestern gelernt, dass man mich nicht aufhalten soll. Still setze ich mich auf den gewohnten leeren Stuhl neben Padmes Bett und halte ihre Hand. Ob sie spüren kann, dass ich immer bei ihr bin? Ein leichtes Zucken durchfährt ihre Hand. Geschockt springe ich auf und mustere sie genau. „Padme?", leise spreche ich ihren Namen, doch ich bekomme keine Antwort. Ein erneutes Zucken durchfährt sie, diesmal aber durch den ganzen Körper. Langsam öffnet sie ihre Augen, sie treffen meine. Meine Gefühle waren in diesen Moment so unbeschreiblich und ich stehe wie gelähmt neben ihr und schaue in ihre wundervollen Augen. Eine Schwester kommt aufgeregt in den Raum gestürmt: „Senatorin Amidala! Sie sind aufgewacht!" Padme schaut die Frau fragend an und deutet auf mich: „Schwester? Wer ist dieser Mann und was macht er hier?" So, ich habe gedacht ihre Abwesenheit hätte mich zerstört. Jetzt jedoch hat sie mich gebrochen, mein Herz in kleine Stücke zersplittert, sie erinnert sich nicht an mich? SIE ERINNERT SICH NICHT AN MICH! Ich habe immer gedacht nichts könnte schlimmer sein als ihr Tod, doch jetzt hat das Schicksal mir das Gegenteil gezeigt. Sie hat mich vergessen, und ich liebe sie immernoch. Ich fühle nichts mehr, leise verlasse ich den Raum.
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