R

Als der Unterricht vorbei war verabschiedete ich mich von Nino, der noch einen Zahnarzt Termin hatte. Die Schule leerte sich langsam und ich war mir nicht sicher, was ich machen sollte während ich auf Nathalié wartete, die mich nachher abholen sollte. Die Frage erübrigte sich jedoch schnell, als ein Braunhaariges Mädchen sich zu mir gesellte. Zuerst dachte ich, es wäre Alya aber schnell verflüchtigte sich der Gedanke wieder. "Hi! Ich bin Lila, du kennst mich wahrscheinlich von Jaggets neuem Hit. Es hat ihn für mich geschrieben." Ich lächelte sie unsicher an. "Äh hi, ich bin Adrien, schön dich kennenzulernen. Du gehst doch jetzt auf unsere Schule oder?" Sie nickte eifrig und hakte sich bei mir ein. "Ja, ich gehe ab morgen in deine Klasse. Ich dachte mir, wir könnten uns gut verstehen, und da hab ich dich hier gesehen. Da dachte ich mir ich sag mal Hallo." Antwortete sie glücklich. Sie grinste mich breit an und ich lächelte sie leicht verunsichert zurück. Ich hatte noch nicht ganz verstanden , was sie von mir wollte. "Wollen wir zusammen für Geschichte lernen? Ich hätte jetzt Zeit und eure Lehrerin hat mir gesagt, das ihr morgen einen Test schreibt und die Bibliothek ist sowieso gerade ziemlich leer. Also? Hast du Lust?" Fragte sie lächelnd. "Klar, wieso nicht?" Antwortete ich ihr. Was hatte ich denn zu verlieren? Zeit hatte ich sowieso und sie war doch ganz nett. Glücklich zog sie mich die Treppe hinauf zur Bibliothek, öffnete die Tür und ich trat ein. Stille empfing uns. Lila wies auf einen freien Tisch und wir setzten uns. "Also? Habt ihr irgendwelche Hausaufgaben in Geschichte?" Fragte sie gespannt. Ich leerte den Inhalt meiner Tasche auf dem Tisch aus und wollte nach meinem Geschichtsbuch suchen, doch Lila unterbrach mich. "Hm? Was ist das für ein Buch?" Fragte sie neugierig und schlug das Buch auf, das ich heute Morgen aus dem Safe meines Vaters genommen hatte. "Äh, nichts...nur ein altes Buch von meinem Vater. Nichts-" "Wow! Ladybug!" staunte Lila. Bei ihrem Namen vergaß ich sofort das Buch und alles um mich herum. "Ladybug ist einfach unglaublich, nicht wahr?" Auf Lila's Gesicht spiegelte sich plötzlich etwas wieder, das ich nicht ganz deuten konnte. Wut? Trauer? "Weißt du..." sie setzte sich neben mich, sehr nah neben mich. Es lief mir kalt über den Rücken. "Ein
Mädchen brsucht keine Maske um unglaublich zu sein." Ihr Gesicht war auf einmal gefährlich nah an meinem und in ihrer Stimme lag etwas, das mich erschaudern ließ. Ihre plötzliche Nähe machte mich nervös und mein Fluchtinstinkt schlug Alarm. "Ähh weißt du, mein Fechttraining fängt gleich an...ich muss los!" Hastig packte ich meine Sachen in die Tasche und wollte gerade die Bücherei verlassen, als Lila sich mir in den Weg stellte. Da ich sie nicht hatte kommen sehen, stieß ich mit ihr zusammen und fiel auf den Boden. Der gesamte Inhalt meiner Tasche lag über den ganzen Boden verstreut. "Oh, tut mir leid Adrien, warte ich helfe dir." Schnell klaubte ich alles, was auf dem Boden lag auf. Als ich nach den Buch meines Vaters griff, lag Lila's Hand plötzlich auf meiner. Instinktiv zog ich die meine Weg und stand auf, da es das letzte war, das noch nicht wieder verstaut war. "Treffen wir uns nachher im Park?" Fragte sie freundlich. "J-ja, klar. Wir sehen uns." Antwortete ich schnell. Möglichst natürlich wirkend verließ ich die Bibliothek. Ich wollte zuerst tatsächlich zum Fechttraining, bis mir einfiel, dass ich mir ebendieses gerade nur ausgedacht hatte und es doch ausfiel. Verloren stand ich demnach in der Aula, die menschenleer war. "Schräges Mädchen." Bemerkte Plagg. "Ich an deiner Stelle würde auch wegrennen." sagte er hemmungslos. "Ich bin nicht vor ihr weggelaufen!" Erklärte ich mich. "Ach nein? Und wie erklärst du dir das dann?" Jetzt reichts aber! "Plagg, sie war mir viel zu nah. Hättest du es anders gemacht wenn hier ein kleines Kwami-Mädchen vorbefliegt und sich dir an den Hals hängt und dich nicht mehr loslässt?! So ungefähr fühlt sich das an." Er sah mich mit großen Augen an. Das ich ihn jemals so direkt, beinahe anschreien würde hätte er wohl nicht gedacht. "Musst ja nicht gleich so ausrasten..." gab er klein bei und versteckte sich wieder in meiner Jacke. Er hatte aber auch Teilschuld. Meine Nerven lagen eben schon blank... Plötzlich hörte ich meinen Magen knurren. Ich sah in meiner Tasche nach, aber mein Lunchpaket war schon völlig aufgegessen. Kurzerhand entschloss ich, mir irgendetwas in der Stadt zu besorgen. Soweit ich mich erinnern konnte hatten Marinettes Eltern sogar eine Bäckerei, ganz in der Nähe. Ich schlenderte die Treppen hinunter und machte mich auf den Weg zu der Bäckerei, die man kaum verfehlen konnte, da ein paar Menschen durch die Tür unter dem großen Schild hinein und hinaus gingen. Und nicht zu vergessen der unverwechselbare Duft der über den Schulhof wehte. Ich betrat den Laden und war überwältigt von der Menge der Backwaren. Verschiedene Eindrücke wirkten auf mich ein. Es gab nicht nur Brot sondern auch Kuchen und andres Gebäck. Von Vanillekipferl bis bis Kümmelbrot war hier wahrscheinlich alles zu finden. Hätte ich mehr Zeit würde ich bestimmt öfters herkommen oder ich könnte den Köchen meines Vaters bescheidsagen, hier mal vorbeizuschauen. Ich stöhnte; bei so einem Gedanken fiel mir mal wieder auf wie extravagant doch alles um meinen Vater herum war. Der Kunde vor mir verabaschiedete sich gerade von der schwarzhaarigen Frau hinter der Theke und ich war an der Reihe "Oh, hallo Adrien, was führt dich zu uns?" fragte diese freundlich. Ich lächelte "Ich hätte gerne ein Croissant." Antwortete ich auf ihre Frage. Sie reichte mir das Gebäck und nachdem ich ihr das Geld gegeben hatte verließ ich das Geschäft. Ich setzte mich in den Park, um nachher den Weg nicht mehr gehen zu müssen. Während ich auf meinem Mittagessen herumkaute erzählte mir mein kleiner Freund von allen möglichen Sachen. Zum Beispiel das er anscheinend mal einen Cat Noir zugeteilt war, der ihn angeblich in einem eigenen kleinen Bett hat schlafen lassen. "Tja, wenn man dich halt wirklich für eine Katze hält kann das schon mal vorkommen. Hast du auch einen Kratzbaum bekommen?" Fragte ich ihn leicht provizierend. Scheinbar funktionierte meine Taktik, denn er sprang sofort darauf an. "Ich bin doch keine Katze! Ich bin ein Kwami mit Katzenohren wenn hier einer eine Katze ist, dann du!" Ich wollte gerade erwiedern, das er doch derjenige sei, der mich zur Katze mache, aber ich musste ihn in meine Jackentasche stecken, da Lila gerade den sonst menschenverlassenen Park betrat. Ich winkte ihr und sie setzte sich zu mir auf die Bank. "Hi! Tut mir leid, das ich zu spät bin, aber ich musste noch etwas wegen der Anmeldung machen. Aber jetzt habe ich alles geklärt." Erklärte sie etwas zu stürmisch. "Klar, ist überhaupt nicht schlimm. Ich hab nochmal in Sachen Geschichte nachgeschaut, und ich glaube, das ist nicht viel. Sie meinte wir müssten die französische Revolution nochmal durchnehemen. Hier, ich kann dir mein Heft ausleihen, damit du lernen kannst." Ich reichte ihr das Haft und sie nahm es dankend an. "Brauchst du dein Heft nich auch zum lernen?" Ich schüttelte den Kopf. "Nicht nötig, und selbst wenn, ich kann ja alles nachschlagen." Sie nickte und da schien ihr etwas einzufallen. "Ach ja, dein Buch, du hast vorhin vergessen es wieder einzupacken. Sie holte es aus ihrer Tadche und reichte es mir. Ich nahm das Buch verwundert an. Hatte ich es nicht eingesteckt? "Danke, ich bin manchmal etwas vergesslich." Entschuldigte ich mich. Sie nickte verständlich und wandte plötzlich den Blick ab. "Weißt du...was ich dir vorhin noch sagen wollte..." sie verstummte und ich sah sie fragend an. "Ja?" Lila griff sich an den Hals und holte eine orange Kette unter ihren T-shirt hervor. "Ehrlich gesagt...stamme ich von einer Superheldin ab." Ich musste für einen Moment innehalten um zu verarbeiten, was sie mir gerade gesagt hatte. Wenn mich nicht alles täuschte bedeutete das, das sie Ladybug sein könnte. Oder besser gesagt musste. Ich konnte mein Glück kaum fassen, bis mir das Offensichtliche klar wurde...Ladybugs Miraculous waren rote Ohrringe. "Heißt das, deine Kette ist ein Miraculous?" Fragte ich. "Ja, genau. die Heldin hieß Volpina, vielleicht steht ja etwas über sie in deinem Buch!" Fuhr sie fort. Sie schnappte sich das Buch aus der Tasche und blätterte etwas darin herum. "Hier, siehst du!" Sie reichte mir das Buch. Aufgeschlagen war eine Seite, auf der eine orangenfarbene Füchsin abgebildet war, daneben in der Tat die Kette, die Lila um den Hals trug. "Wow." Staunte ich. Meine Gegenüber kicherte leise. Da fiel mir etwas ein. "Heißt das, du rettest in Zukunft auch Paris? Kennst du dann vielleicht auch Ladybug?" Meine Fragen überraschten sie anscheindend, denn sie antwortete nicht sofort. "Äh ja, Ladybug hat mir einmal das Leben gerettet. Seitdem sind wir gute Freunde." In ihrer Stimme schwang wieder diese Wut mit, die mir vorhin in der Bibliothek schon aufgefallen war. Was war das? Ich wollte gerade etwas erwiedern, da kam mir jemand zuvor. "Oh, hallo Lila! Lange nicht gesehen." Die Stimme kannte ich doch! Ich drehte mich zu dem Sprecher um. Tatsächlich! Ladybug! Dieser Tag steckte wahrhaft voller Überraschungen.
"Wie geht es dir, nachdem ich dich gerettet habe? Bist du wieder in Ordnung? Oh, warte ich hab dein Leben gar nicht gerettet!" Sie kam immer näher an Lila heran. "Und wir sind auch keine Freunde! Also hör auf zu lügen!" Jetzt war ihr Gesicht ganz nah an dem von Lila. Lila's Augen füllten sich mit Tränen und sie lief weinend aus dem Park. Ladybug und ich blieben zurück. "Meinst du nicht das war ein bisschen zu hart?" Fragte ich sie vorsichtig. "Das hat sie sich selbst zuzuschreiben. Ich mag es eben nicht wenn man Lügen erzählt. Vorallem nicht wenn es um mich geht." Sagte sie wutentbrannt und verschwand hinter der nächsten Häuserecke. "Was ist denn nur los mit dir, Ladybug? So kenne ich dich ja garnicht..." Fragte ich mehr mich selbst als jemand bestimmten. Plagg jedoch fühlte sich angesprochen. "Mädchen...soll mal einer die verstehen. Ich sag ja, mit Camembert ist das viel einfacher." Ich rollte mit den Augen. "Mit Camembert kann man aber nicht sprechen!" "Braucht man auch nicht!" Ich stöhnte. Mit dem kleinen Kerl konnte man echt nicht vernünftig reden. In den winzigen Schädel passe onehin nichts rein. Ich spürte ein leichts Vibrieren in meiner Hosentasche. Nathalié fragte, wo ich sei und ich erklärte ihr, dass ich gleich da sein würde. Plagg kam zurück in meine Tasche und ich sah mich noch schnell nach Lila um, aber ich entdeckte sie nicht mehr. Ungeduldig erwartete Nathalié mich schon am Wagen und nur um sie zu ärgern ließ ich mir extra lange Zeit und stieg betont langsam ein. Eigentlich war sie ja noch recht sympathisch im Vergleich zu meinem Vater, aber ihr Auftreten machte mich immer wahnsinnig. "Adrien, wir haben eine erneute Planänderung. Das Fotoshooting wird um rin paar Stunden nach hinten verschoben, also machst du deine Hausaufgaben früher. Resigniert stöhnte ich auf. "Ja, Nathalié ich habe verstanden..."

----------

Soo erstmal vielen Dank an alle Leser ^^ Dafür, dass ich jetzt länger nichts hochgeladen habe gibt es diesmal mehr als sonst. :D

*zu wattpad*
Man ey! Reiß dich mal zusammen! Wenn ich sage hochladen, dann mach das gefälligst!

*wattpad*
Gnah...was? Nein, danke mir gehts gut *schnarch*

Und so wurde es immer später mit dem Upload...

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top