Flucht

Eine Woche später am, 24. 2.:

Ein Rettungswagen mit Blaulicht fuhr vor der Untersuchungs- Haftanstalt vor.Ein Mann und eine Frau sprangen aus dem Wagen, holten die Trage aus dem Fahrzeug und schritten zügig zum Eingang, wo sie bereits von einer Beamtin erwartet wurden. Schnell verschwanden die drei im Gebäude. Schon nach ca. 20 Minuten kamen sie wieder raus. Auf der Trage lag ein Junge mit Gipsbein und schmerzverzerrtem Gesicht, er wand sich unter schmerzen unruhig hin und her. Die Trage wurde in den Wagen geschoben und die Tür geschlossen. Das Trio wurde von zwei Beamten begleitet, die ebenfalls im Krankenwagen verschwanden. Der Rettungswagen fuhr mit Blaulicht zum nächsten Krankenhaus, man wollte keine Zeit verlieren.
Ich saß in einem Auto und wartete. Vor ein paar Tagen hatte ich Mö einen Brief geschrieben, ganz unauffällig. In diesem Brief waren Rechtschreibfehler. Die falschen Buchstaben waren eine Botschaft gewesen und Mö hatte sie verstanden. Er legte sich hin und tat so, als würde ihm sein Bein sehr schmerzen. Er spielte noch ein paar Bewusstlosigkeitsfälle, schrie vor schmerzen herum und schon riefen die den Krankenwagen.
Jetzt saß ich im Auto vor dem Krankenhaus uns hoffte, dass mein Plan aufging. Zwei Diebe hatten sich als Krankenpfleger verkleidet und holten Mö zum Röntgen ab. Die Polizisten durften nicht mit in den Raum, wegen Strahlung und so. Dann wurde Mö durch einen zweiten Ausgang aus dem Raum gefahren. Bevor die Polizisten etwas merken würden, sollten wir schon weg sein. Ich guckte zum wiederholten Mal aus dem Fenster. Das Auto war an einem Hintereingang geparkt, weil es hier keine Kameras gab. Da flog die Tür auf und Mö wurde in einem Rollstuhl raus gefahren. Ich öffnete die Autotür, sprang raus und half Mö beim einsteigen. Als Mö gerade drinnen saß, waren die anderen auch schon eingestiegen. Ich sprang rein, schloss die Tür und der Wagen fuhr los.
Ich guckte auf meine Uhr, jetzt müssten sich die Polizisten fragen, warum das so lange dauerte. Ich lehnte mich entspannt zurück. „ Mö, du solltest unbedingt Schauspieler werden!" „Haha, so war das gebrochene Bein ja doch noch für etwas zunutze" erwiderte er ironisch, bevor er fortfuhr „wie geht es weiter, lange werden die ja nicht brauchen, um zu merken, dass ich weg bin" „Richtig, wir fahren jetzt zum Flughafen und dann geht's ab nach Australien" sagte ich betont neutral. Meine Worte erzielten seine Wirkung und er schaute mich entsetzt an „Das ist doch ein schlechter Scherz oder?" Ich guckte ihn grinsend an „Was hast du jetzt gedacht, dass du morgen wieder zur Schule gehst?" Mö schüttelte nur stumm den Kopf und schaute dann auf seinen Gips. Ich beobachtete ihn und sah mir dann den weißen Gips, der bis zum Oberschenkel reichte an„ Blöd gelaufen was" Ein wenig mitfühlend (das Mitgefühl war nur gespielt war, denn es war mir eher fremd) schaute ich ihn an. Er zuckte mit den Schultern und antwortete „Es läuft eben nicht alles immer glatt, ich denke, auch du wirst das irgendwann mal merken." Bis zum Flughafen sagte keiner mehr ein Wort. Als wir uns um einiges vor dem Flughafengebäude verabschiedeten (wegen der Kameras) reichte ich ihm seine Papiere. Überrascht schaute er auf. „Warum sind das zwei Tickets und Pässe?" Ich lächelte nur und deutete auf ein Auto. In diesem Moment stieg Liss aus. Mös Blick wurde etwas heller. „Ich kann dich doch mit diesem Gips nicht alleine Fliegen lassen!" „Danke Luke, du bist echt korrekt, schade, dass wir keine Aufträge mehr zusammen haben werden." Ich zuckte die Schultern, mir war das sehr egal, dann reichte ich ihm zwei Krücken und boxte ihm noch mal in die Seite. Ich drehte mich um und ging zurück ins Auto. Mö uns Liss stiegen in eins von unseren Taxen(damit niemand sich an uns erinnern konnte....), dass sie die letzten zehn Minuten bis zum Flughafengebäude fuhr, als auch wir losfuhren. Mö würde in Australien weiterarbeiten können, genug Abstand war ja da. Und was Liss anging, dass sie von heute auf morgen auswanderte, da hatte Verla eine nette Idee gehabt.

Am Abend ging ich zu der Stelle, an der ich den Schmuck gegen Geld tauchen sollte. Ich war mit Bus und Bahn mehrere Stunden unterwegs gewesen und hoffte auf einen schnellen Tausch. Die Übergabe fand auf einer Autobahnraststätte statt, in einem Wohnmobil. Ich fand es schnell und klopfte an. Ein älterer Herr öffnete und ich ging rein. Es sah aus, wie ein ganz normales Wohnmobil, war es wahrscheinlich auch. „Guten Abend "grüßte ich den älteren Herrn und zwei weitere Männer. Alle trugen Anzüge und Sonnenbrillen. Bei den beiden jüngeren Männern bemerkte ich eine leichte Erhebung unterm Jackett – vermutlich Waffen. Der etwas ältere trug einen teuer aussehenden Designeranzug und hatte bereits weiße Haare. „Bist du nicht etwas jung?" fragte er misstrauisch. „Ich bin nur der Kurier. Ich soll Geld abholen und das hier abgeben" antwortete ich unschuldig. Das Säckchen, das ich in der Hand hielt legte ich vorsichtig auf den Tisch. Der Mann öffnete es und zog sich, bevor er den Schmuck rausholte, saubere Handschuhe über. Er betrachtete es eine Weile und untersuchte es mit der Lupe. Anschließend nickte er und zog ein Bündel Scheine aus seiner Tasche. Ich öffnete meinen Rucksack und holte eine Geldzählmaschiene heraus. Das gute an ihr war, dass sie in einem überprüfte, ob das Geld echt war. Ich nahm das Geld an und ließ es durch die Maschine rattern. Da alles echt war Grüßte ich noch höfflich und verließ das Wohnmobil genauso schnell, wie ich gekommen war. Es dauerte ewig, bis ich wieder zurück war, aber immerhin hatte ich die Sache mit dem Museum abgeschlossen, zumindest fast.


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