8. die Steppe

Ich stieg auf den Griff, es war derselbe wie letztes mal. Er drehte seinen Kop und klackte mit dem Schnabel. Uch verstand zwar nicht, was er sagte, aber es klang wie eine begrüssung. Deshalb sagte ich etwas unsicher: "äh, hallo..." Er schaute mich eine kurze Weile an, sodass ich das Gefühl hatte, etwas falsch gemacht zu haben. Dann spreizte er aber die Flügel und hob langsam ab. Auch die anderen Griffe waren soweit. Wir flogen los, der rhytmische Flügelschlag der Griffe beruhigte mich. Leo flog dieses mal neben mir her, denn er hatte schon einige Übung im Fliegen. Wo er vorher gespielt hatte, hatte er das tollpatschige fliegen nur vorgetäuscht. Die Griffe steuerten auf die Landmasse der zwölf-Clan Insel. Neben mir flog ein Junge auf einem pechschwarzen Griff. Sein Griff trug in den Krallen einen Hirsch. Dieser war schwarz und in seinem Fell funkelten Sterne. Er gehörte zum NachtClan. Mein blick richtete sich wieder nach vorne. Dort war die Savanne, auf der der LichtClan lebte. Mein Herz machte einen Sprung. Ich wusste jetzt nur eines: ich musste dahin. Eine unsichtbare Kraft zog mich in das Territorium meines Clans. Als wolle alles in mir dort hin. Und das tat es auch. Ich wehrte mich nicht. Langsam richtete ich mich auf dem Gepardengriff auf. Meine Arme liessen los, als würden sie nicht mir gehören. Doch ich genoss es. Ich genoss den Wind in meinen armen. Doch sie fühlten sich nicht wie Hände an. Es waren meine Flügel. Meine Schwingen, mit denen ich auf dem Wind reiten konnte. Ich flog. Nun ja, nicht in echt, aber trotzdem. Die Landmasse bäumte sich vor uns auf. Ich konnte das Grass schon von hier sehen. Es wiegte sich im wind, und die wenigen Baobab-Bäume, die dort standen, waren nur als Silhouetten zu erkennen. Denn dahinter, hinter den Bäumen, befand sich ein grelles Licht. Es war mehr als klar: dort war Erenax, die Stadt des Lichts. Der Griff geht langsam in den Sinkflug über. Ich kralle meine Finger wieder in seinen Schulterfedern. Dann schaue ich nach unten. Die geheimnisvolle Kraft hatte etwas Nachgelassen, aber ich spürte immer noch einen Drang, dem Ruf des Lichts zu folgen. Wenigstens kann ich wegsehen. Unter mir befindet sich die Küste, wo das Gestein in trockenes Grass übergeht. Früher fände ich die Savannenlandschaft unter mir langweilig, ja sogar düster, jetzt aber war ich besessen vom Gedanken, dort zu leben. Ich versuchte erneut, mir die Stadt vorzustellen. Was würde in die Savanne passen? Was würde zum Licht passen? Der Lichtdrache an der Spitze knurrte. Er war nach wie vor daran, meine Gedanken zu lesen. Ich überlegte, wie ich meine Gedanken abschirmen könnte. Vielleicht würde es helfen, mir eine undurchdringliche Mauer drumherum zu bauen. Ich konzentrierte mich ganz fest daran, an eine Steinmauer zu denken. Nichts konnte sie durchdringen. Jedenfalls, bis der Griff unter mir kreischte und sich an die Landung vorbereitete. Dass riss mich aus der Konzentration. Du bist gut. Konzentriere dich! Fengwarr war wieder in meinen Geist eingedrungen, sein Lob überraschte mich. Ich habe es richtig gemacht. So schützt man sich den Geist. Wurde mir klar. Deshalb stellte ich mir wieder die harte Steinmauer vor, doch der Griff landete, was mich fast aus dem Sattel stiess. Dieses mal schaffte ich es Gut, abzusteigen. Das Grass unter meinen Füssen fühlte sich weich an. Ich bedankte mich beim Griff, obwohl ich nicht wusste, ob er mich verstand. Ehrlich gesagt war es mir egal. Ich wollte ohm einfach danke sagen. Der Griff erwiderte mit einem knappen nicken und einem kurzem klacken mit dem Schnabel. Der Lichtdrache sah uns an, also Annabeth, Fern und mich. Dann sagte er: "so, und jetzt laufen wir." Sogleich war alle meine Lust verschwunden ich stöhnte in mich hinein. Ich war zwar daran gewohnt, längere Strecken zu laufen, trotzdem war mir nicht zum jubeln zumute. Der Drache lief voraus, wir hinterher. Wir liefen lange. Sehr lange. Das Gefühl von Länge liess sich kaum beschreiben. Am Anfang redete ich mit Fern und Annabeth, dann wurde es mir aber viel zu langweilig. Aus Daemonen-beobachten wurde auch nichts, Pold flog nur, den Blich stur geradeaus, als wolle er nicht aufgeben. Lou lief mit gesenktem Haupt neben uns her. Gunther hatte es am besten: er sass auf Annabeth's Schulter und beobachtete die Landschaft. Eine Weile Lang beneidete ich Leo um seine Flügel. Dann tauchte in der ferne aber eine scharfe Kante auf. Unregelmässige Dreiecke waren zu erkennen. Und sie leuchteten. Fengwarr deutete mit seinem schnabelartigem Mund drauf und sagte: "Wir sind da." Dieser kurze Satz liess uns alle ausatmen.Endlich, dachte ich. Neue Kraft floss in meine Glieder. Ich straffte die Schultern und machte mich auf einiges gefasst. Wenn dieser Termitenhügel eine Drachenstadt sein konnte, dann konnte alles passieren. Der Drache vor uns beschleunigte seine Schritte, bis er fast rannte. Es war sicher nicht annähernd seine maximale Geschwindigkeit, trotzdem hatten wir Mühe, mit ihm mitzuhalten. Schon bald konnte ich die Details der Stadt erkennen. Sie war blendend weiss, und sah aus wie eine Ansammlung Klippen. Tiefe Schluchten und hohe Türme konnte man erkennen. ich wusste nicht, wie es die Drachen vor Regen schützen konnten, denn das meiste befand sich unter freiem Himmel. Apropos: Drachen sah ich keine. Ich fragte: "äh, Fengwarr, wo sind alle Drachen hin?" Er antwortete mir, per Geist: Wo denn wohl? in ihren Bauen oder auf Patrouille. und wenn du dich schon Geistlich verbinden kannst, dann tu's! Irgendwann musst du es lernen. Dann verschwand er aus meiner Seele. Meine Aufgabe war es nun, zu seiner zu finden und dort einzudringen. Dass teilte er mir noch in einer raschen Folge Gefühlen mit. Ich ging behutsam vor, als wäre mein Geist etwas wie eine mit kostbaren Rauch gefüllte Glaskugel. Ich trat aus meinem Körper und spürte plötzlich eine ganze Reihe von Geistern: ich empfand sie als farbige Lichtkugeln. Lous flammte Gelb auf, als ich sie streifte, Gunthers war vom selben Grün wie seine Augen, Ferns hatte die selbe Farbe wie Lous, nur mit ein paar silbernen Funken, und Annabeths war eine einzige, grün lodernde Flamme mit goldenen Funken. Ich spürte auch Leos Geist, das mir vertraut vorkam, selbst wenn ich es noch nie berührt hatte. Es war sehr hell Kobaltblau, und da drinnen leuchtete etwas, etwas... anderes. Als wäre Polds Seele nur die Eischale, in der sich ein fremdes Wesen befand. Ich verband vorsichtig eine dünne Strähne meiner Gedanken mit den seinen. Er zuckte zuerst zurück, dann ging er jedoch auf die Berührung ein. Fast genüsslich rieben wir unsere Geister aneinander, nur Mädchen und Daemon. Nur wir. Dann zerriss unsere Verbindung, als Fengwarr sagte: "Los jetzt. Wir wollen ja noch heute in Erenax ankommen."
OMG! FERTIG!!!

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