15. Eine Waffe
Das Doppelschwert leuchtete auf. Der graue Wolf neben mir musste den Blick abwenden, denn augenblicklich wurde es viel zu hell. Das Licht war vom selben Blau wie Fjordawyrr oder Leopolds Seele. Ich schloss die Augen. Das Licht blendete mich. dann wurde es wieder Dunkel, und ich wagte es, zu blinzeln und die Augen zu öffnen. Das Schwert in meiner Hand hatte eine ganz andere Gestalt angenommen. Anstatt die schlichte, silberne Doppelklinge in der Hand zur halten, war da ein prächtiges, goldenes Schwert mit in den Klingen eingravierten Adlerflügeln und Blitzen. Ich konnte es aber nicht lange genug bewundern, denn um mich herum begann plötzlich die Luft zu flimmern. Um mich herum begannen sich Goldene Sprenkel zu winden, die immer heller und grösser wurden. Sie flogen wie Glühwürmchen um mich herum. Gleichzeitig wurde ich von einer unsichtbaren Kraft in die Lüfte gehoben und schwebte nun etwa einen halben meter über dem Boden. Die Arme hatte ich etwa auf halber höhe von mir ausgestreckt. Die Sprenkel kamen immer näher und berührten schliesslich meine Haut. Dort bildeten sich plötzlich Metallene Platten, allersamt aus Gold. Ein wehender, kobaltblauer Rock bildete sich um meine Hüfte, ich bekam Arm- und Beinschienen. Dann bekam ich noch einen glänzenden Brustpanzer. Zum Schluss landete der letzte Funke auf meiner Stirn und bildete dort ein Gewicht - einen Helm, wurde mir klar. Vom Brustpanzer aus zogen sich dünne goldene Fäden, aus denen eine Art Schuppenpanzer wurde. Urplötzlich gab die Kraft, die mich in der Luft hielt, nach. Ich fiel auf den Boden, Ich musste mich auf meinem Arm stützen, um nicht susammenzusinken. "Wow, was war denn das?" Fragte ich Rey. Ein wölfisches lächeln zeichnete sein Gesicht. "Du hast deine Waffe gefunden. Jetzt gehörst du zum LichtClan. Oh, dein Daemon sieht ja auch ganz toll aus!" Ich sah zu Leo hinüber. Er hatte ebenfalls einer Rüstung: denselben Helm wie Rey, nur kleiner. An seinem Hinterkopf befanden sich zwei kurze Hörner, die mich an die Ohren eimes Griffs erinnerten. An Polds Flügeln war auf der Unterseite von jeder Feder je eine spitze, goldene Metallplatte befestigt. Rey wedelte mit dem Schwanz. "Du bist ein Flügelklingenkämpfer! Darf ich mal sehen?" Fragte er Leo. Während er neugierig Leos Flügel betrachtete, hörte meine Rüstung auf, intensiv zu leuchten. Stattdessen schimmerte sie nur noch Bläulich. Rey schien nicht mehr alle Tassen im Schrank zu haben, denn er sprang jetzt wie ein verrückter durch den schlummrigen Raum. "Sie sind ausklappbar! Beim Titan, sowas durfte ich mir noch nie ansehen!..." er laberte immer noch mit sich selbst, während ich und Pold entschieden, den Raum schon zu verlassen. "Und verletz dich nicht!" Rief ich dem grauen Wolf hinter mir zu. Fjordawyrr wartete schon ungeduldig auf uns. "Was hatte denn das zu... Das ist so schön." Er betrachtete mein Schwert. Dann blickte er zu Leo hinüber und beschnupperte ihn. "Ausklappbare Flügelklingen..." flüsterte er. "Das ist ja soo Abgefahren!" Rief er plötzlich mit blitzenden Augen. "Und? Wie fühlt es sich an?" Fragte er an uns beide gerichtet. Ich war die, die antwortete: "es ist...leicht. Ich dachte eigentlich, dass Rüstungen sehr schwer sind znd so." Er gluckste nur. "Frag die Kristalldrachen. Aber hier im LichtClan muss alles picobello leicht sein, sonst könnt ihr nicht Flink und schnell genug sein. Und noch was: deine Waffe gefällt mir. Hat Stil." Ich lächelte verlegen. Fjord rannte nach hinten. Er rief uns nur noch ein hastiges "ich komme gleich" zu, dann war er in einer Nebentür verschwunden. Ich starrte ihm verblüfft hinterher. Kurz darauf erschien er wieder. Er hatte eine Rüstung an - in derselben Art wie Rey, Leo und wahrscheinlich auch wie ich. Seine war ebenfalls Golden, umd durch den starken Kontrast wirkten seine Schuppen noch blauer als zuvor. Er sah mich fragend an. "Und, wie findest du mich?" Ich lachte. "Du siehst wunderbar aus." Der Drache schüttelte sich. "Dann lass uns trainieren." Er machte ein paar Schritte zurück und kreiste langsamen schrittes um mich. Ich klammerte mich unentschieden an mein Schwert und liess ihn nicht aus den Augen. Plötzlich machte er einen Ausfall nach vorne und brachte mich damit aus dem Gleichgewicht. Noch während ich fiel schoss eine seiner spitzen Krallen auf meine Brust zu. Ich hob mein Schwert und parierte damit den blitzschnellen Schlag. Da ich meine Hand hochgezogen hatte, fiel ich hart auf dem Rücken. Fjordawyrr nützte diese Gelegenheit aus und stürzte sich auf mich. Mit seinen Scharfen Klauen nagelte er mich am Boden fest. Ich schlug ihn mit der Flachen seite der Klinge in den Bauch. Er liess von mir ab und taumelte völlig ausser atem nach hinten. Ich sprang wieder auf die Beine und stürzte mich mit einem Kriegesschrei auf ihn. Er wehrte meinen Schlag scheinbar mühelos ab und schlug mit seinem Schwanz nach meinem Kopf. Der Helm bewahrte mich vor dem Schlimmsten allerdings würde es sicher eine Beule geben. Plötzlich schoss ein Braun-Goldener Blitz an mir vorbei und Rammte meinen Lehrer in die Schulter. Dieser schien genauso Überrascht wie ich. Der Blitz war tatsächlich Pold gewesen. Er stürzte sich auf den immer noch überraschten Fjord und hieb mit den Krallen nach ihm. Der Drache wich den meisten Schlägen jedoch geschickt aus und biss in Polds Flügel. Mein Daemon fiel zu Boden, und an seiner Stelle stürzte ich mich in den Kampf. Mein Lehrer rollte sich jedoch zur Seite un ehe ich mich versehen konnte, lag ich mit einer Klaue an der Gurgel auf dem Boden. Der Drache über mir gluckste, liess mich aber noch nicht los. Schliesslich begannen wir doch noch einen Weiteren Kampf. Wir kämpften den ganzen Tag lang, mal die Mittagspause ausgennomen. Es gab frisches Fleisch und noch alles mögliche Grünzeug. Den ganzen Nachmittag lang war die Kampfhalle erfüllt von kreischen, scharren und schlitzen. Ab und zu war auch ein dumpfer aufprall zu hören, als einer von uns auf dem Boden landete. Es war schon später Abend, als ich mich erschöpft auf das Bett fallen liess. Fern war schon da und las irgendein altes Buch. Ich massierte mir die Schläfen und beklagte mich über die unzähligen blauen Flecken, die ich davongetragen hatte. Fern hingegen war den halben Tag lang in der Bibliothek gesessen und hatte etwas sehr, sehr altes studiert. Allerdings weigerte er sich, mir zu verraten was.
So, auch da hier ist Fertig. PUH!
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