14. Kämpfen

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich im Schlafraum, den ich mit Annabeth und Fern teilte. Annabeth hatte den Raum schon früh verlassen, während Fern immer noch schlief. Ich weckte ihn nicht auf, sondern schlich leise hinaus. Fjordawyrr hatte mir versprochen, heute in die Kampfarena zu gehen und mir eine Waffe aussuchen. "Auch Leopold wird sicher irgendein Werkzeug finden, das ihm gefällt." ,hatte er gesagt. Nun stand ich im Mittelpunkt und wartete auf ihn. Er hatte mir strikt verboten, diesen Platz 'Versammlungskreis' zu nennen. Plötzlich kam er zwischen all den Häusern angerannt. "So, ich bin hier. Komm mit, das wird dir sicher gefallen." Das dachte ich auch. Ich folgte ihm gehorsam, wenngleich nicht so schnell. Auch er drosselte das Tempo, damit ich nachkam. Schon bald standen wir vor einem Recht hohen Monolithen, der allerdings über und über mit Stacheln übersäht war. Fjord zögerte nicht: er lief zu einem Besonders langem, abgeflachten Dorn, und sprang elegant hinauf. Er schnippte mit dem Schwanz, wohl zum Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Also ging es auch mit mir nach oben. Leo klammerte sich mit aller Kraft an meiner Schulter fest. Oben angekommen, beobachtete ich gespannt, was Fjord tun würde. Er ging zu einem kahlen Stück Wand hinüber und legte seine Klauenhand darauf. Das Gestein darunter begann zu leuchten. Dann bildeten sich glimmernde Risse in der Wand und drehten sich langsam nach innen. Mein Mund stand vor Staunen offen. Fjordawyrr dagegen wirkte gleichgültig, fast schon gelangweilt. Er murrte etwas von "überflüssiger dramatischer Auftritt". Vor uns hatte sich eine Dreieckige Türe geöffnet, die oben spitz zulief. Um das Tor herum bildeten sich Runen, die bläulich leuchteten. Fjordawyrr las vor: "Wilkommen, Fjordawyrr, Layra und Leopold. Na super, jetzt kennt er meinen Namen. Früher war es immer Wilkommen blauer Drache. Das wäre ein Fortschritt." Er lief hinein, während ich noch über die Türe staunte. Die Runen stammten nicht von Menschen, so viel stand fest. Obwohl ich nicht lesen konnte, hatte ich schon vereinzelt Bücher gesehen, und diese Schrift gehörte definitiv keinen Menschen. Pold zupfte an meinem Ohr. "Was ist?" Fragte ich ihn. Er sagte nur: "unser Lehrer ist schon drin." Jetzt merkte ich es auch. Schnell ging ich durch das dunkle Loch von Türe. Drinnen sah es ganz anders aus als erwartet. Die riesige Halle säumten hohe Fenster, die man von aussen nicht gesehen hatte. Nein, man hatte sie nicht nur nicht gesehen, sonder sie waren gar nicht da gewesen. Ich staunte noch mehr. Hier war Magie am Werk. Von innen wirkte die Halle nämlich gar nicht bedrohlich. Sie war hell, friedlich und still. Dachte ich jedenfalls. Denn ein wütender Kampfschrei von links liess mich zusammenzucken. Ich wirbelte herum. Hinten, in einer etwas unförmiger Ecke trainierte ein grosser, grauer Wolf. Ich erkannte ihn sofort - es war Rey, der Freund von Fjord. Dieser sah von einiger Entfernung zu, wie der Wolfsläufer einige Stoffattrappen attackierte. Manche hatten die Form und Grösse von Drachen, andere stellten wiederrum Menschen oder Tiere dar. Rey machte mit allen kurzen Prozess. Fetzen des zerrissenen Stoffs flogen durch die Luft. Kurz darauf waren von den Figuren nur noch hölzerne Skelette übrig. Ich lief zu Fjord und Rey hinüber. Leo versuchte mich davon abzuhalten. Er fürchtete sich vor dem Wolf. "Mach kein Theater. Er ist Fjords Freund, da können wir ihm doch vertrauen." Während wir zu ihnen eingetroffen waren, hatte sich Rey hingesetzt und putzte sich gemächtlich die Krallen. Ich bemerkte, dass sie von einem Metall verstärkt waren - und verlängert. Ausserdem hatte er einen glatten Rückenpanzer und einen hell polierten Helm. Dieser zog unwillkürlich meine Aufmerksamkeit an. An der Schnauze ging er Fast bis hin zur Nase, um die Augen hin war er mit einem ausladenden Kreis drumherum geschnitten und an den Wangen hatte er einen Schutz - Auch die Ohren waren in hornähnlichen Fortsätzen geschützt. Er hechelte und wirkte erschöpft, aber glücklich. Jedenfalls, soweit ich das deuten konnte. "So. Wie gefällt's dir?" Fragte er Fjord, die Zunge immer noch aus dem Mund hängend. Der blaue Drache nickte anerkennend, und sagte: "Ich hätte das sicher nicht schneller hingekriegt." Der Wolfsläufer spähte erfreut zu mir hinüber. "Suchst du eine Waffe?" Fragte er an mich gerichtet. "Fjordawyrr sagte, ich müsse mir hier eine aussuchen, ja." erwiederte ich. Er nickte. "Dann bist du bei mir in guten Pfoten. Ich gelte beim Rudel nämlich als Waffenmeister und selbst Rigsaan gibt zu, dass ich ein Gespür dafür habe." Er zuckte kurz mit den Ohren. "Folge mir" , sagte er. Ich gehorchte und ging hinter ihm auf eine niedrige Tür zu, die ich vorher gar nicht bemerkt hatte. über ihr hing ein langes, silbernes Schwert. Rey ging ohne zögern durch die Türe, ich tat es ihm gleich. Wir kamen in einen schlummrigen Raum ohne Fenster, der nur von einer rötlich flackernden Glaskugel erleuchtet wurde, die von der Decke hing. An allen Wänden hingen die Verschiedensten Waffenmodelle - von Hämmern und Äxten bis hin zu Langschwertern und Speeren. Alle waren aus demselben Material: Dem metallähnlichem Material, aus dem auch die Rüstungen-Kleider der Menschen hier geferigt waren. Rey ging direkt zu den Schwertern und Speeren hinüber, ohne die schweren Hämmer auch nur eines Blickes zu würdigen. "Ich gleube, dein Lehrer wird wollen, dass du ein Schwert schwingst." Dann fügte er noch in einem leisen und vertraulichem Ton hinzu: "Wenn du eine Axt wählst, wird Fjord mich so was von umbringen... Er ist eben gegen Hämmer." Mit dem Schweif machte er eine ausladende Geste. "Wir haben mehrere Typen von Schwertern; Die Einfachen, die Doppelhändigen, Die Wurfscherter und die Doppelschwerter. Ausserdem werden sie in drei längen eingeteilt: In die kurzen, die mittleren und die langen. Sieh dich ruhig um und nimm gerne welche in die Hand. Irgendeins wird dir schon noch zusagen." Ich liess meinen Blick umherwandern. Tatsächlich: Die meisten Schwerter gab es nur in drei längen. Ich lief zu denen, die Rey 'die einfachen' genannt hatte. Es waren Schwerter mit einer Klinge und einem Griff, der sich für eine oder einandhalb Hände eignete. Ich nahm einen Mittellangen probeweise in die Hand - und hängte ihn sofort wieder zurück. Er war etwas zu kurz für meinen Geschmack. Und auch viel zu leicht. Ich ging zu einem Langen einfachen hinüber und versuchte mit ihm durch die Luft zu schwingen. Meine zweite Hand legte ich auf den Knauf, denn die Halterung war zu kurz. Auch dieser fand seinen Platz an der Wand wieder. Lieber nahm ich einen Doppelhändigen in die Hand. Da passten beide Hände hin, ich konnte ihn aber nicht mit einer schwingen - dafür war er einfach viel zu gross und schwer. Die Wurfschwerter kamen für mich nicht infrage. Sie waren nur kurz oder mittellang, was meinen Vorstellungen nicht zusagte. Deshalb nahm ich ein langes Doppelschwert von der Wand - und fühlte eine neue Kraft in mir.

Violà! Das nächste Kapi ist Fertig. Die Musik dazu: Adrian von Ziegler, Feather and Skull. Schaut vorbei, Fear no Darkness ist das beste (und happieste) Stück das ich kenne! Eure Habichtsadler

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