Kapitel 5
Also wollten sie zurück in die Detektei, um dort Recherchen anzustellen und Täterprofile zu erstellen. Unterwegs machten sie noch einen Zwischenstopp beim McDonald. Eigentlich hassten die beiden Professorinnen diese Fastfood-Kette (seit sie mal irgendwo gehört haben wie das Zeug produziert wird) und gingen seitdem nur noch in Notfällen dort hin. Und dass sie unterwegs das Logo gesehen haben und da jetzt Lust drauf hatten, zählte einfach mal als Notfall.
"Hmm, diesmal ist der Fall besonders schwierig", sagte Catilynn während sie gerade am Tisch ihren SuperMeaty-HyperSmeary-Mäc in sich reinstopfte, "Wer könnte als Täter in Frage kommen? Eis isst doch wirklich jeder gern?".
"Ich weiß nicht", antwortete Sincerily, als sie ihre Fritten in McBacon-Schinken-Soße ertränkte, so dass sie matschig wurden, "Vielleicht finden wir durch unsere Instagram-Recherchen ja jemanden, auf den das nicht zutrifft". Doch auf einmal hält Sincerily inne:
"Hey, ich weiß wer ein Motiv hat! Die Verkäuferin von vorhin!".
"Die Verkäuferin?".
"Ja! Sie muss es gewesen sein und in der Fabrik Rattenkot verteilt haben. Ist Dir nicht aufgefallen wie sie uns das Schokoladeneis andrehen wollte? Das Zeug kostet ein €uro mehr - wenn sie nur noch das verkaufen, verdient sie mehr dran".
"Ach Sincerily, Du bist der Wahnsinn", freute sich Catilynn und küsste ihre Freundin auf die Wange. Dadurch wurde diese durch ein Gemisch aus Burgersoße und zu viel Makeup total verschmiert.
"Wenn wir dann fertig gegessen haben, lass uns sofort zum Supermarkt fahren und die Verkäuferin beschatten", schlug Sincerily vor.
Nachdem Sincerily noch ein Schäferstündchen mit dem Burgerbrater eingelegt hatte, fuhren sie in ihrem knallgelben Beetle direkt zum Supermarkt. Die beiden Zwanzigjährigen waren felsenfest überzeugt, die Täterin gefunden zu haben. Früher oder später würden sie Beweise dafür finden, dass sie Dreck am Stecken hat, da waren sie sich sicher. Doch gerade als sie auf dem Supermarkt-Parkplatz standen, bekam Catilynn eine Whatsapp-Nachricht von ihrer Mutter:
"Verspäte mich leider, da ich im Stau stehe. Bin aber in 15 Minuten da".
"Oh nein!", rief Catilynn, "Das hatte ich ganz vergessen! Wir waren doch heute mit Maaaaaaam zum Kaffee und Kuchen verabredet".
"Ach stimmt, das hatten wir durch den Trubel letzte Nacht im Museum gar nicht mehr dran gedacht", erwähnte Sincerily. "Dann brechen wir das jetzt ab und beschatten die Verkäuferin morgen. Lass uns schnell nach Hause fahren und den Tisch decken".
Sincerily fand Catilynns Mutter total cool. Diese war eine große, schlanke Frau Anfang 40 mit langen blonden Haaren und Ponyfrisur. Sie arbeitete als landesweit bekannte Hure, und reist seit Jahren immer vom einen Ort zum anderen. Wenn sie, wie heute, mal wieder sporadisch in der Gegend ist, kommt sie ihre Tochter besuchen. Dass sie Catilynn im Alter von 16 Jahren sich selbst überließ, fand Sincerily jetzt irgendwie nicht so schlimm - ihre Eltern haben sich schließlich noch viel weniger für sie interessiert.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top