Kapitel 3
In ihrem knallgelben VW Beetle fuhren die beiden Professorinnen der alten Frau hinterher, um sich Alibi-mäßig den Tatort anzusehen. Bei so viel Routine wussten sie jetzt schon, wie der Fall ausgehen wird: Sie werden die Enkel verdächtigen, diese in ihrer Kuchen-Versteckecke mit verschmiertem Mund vorfinden, und daraufhin die Belohnung kassieren. Wie langweilig! So spannend, wie sie sich das Detektiv-Leben vorgestellt haben, war es leider doch nicht. Die Fälle lösten sich alle viel zu leicht. Sogar das Vanilleeis mit Himbeeren schmeckte ihnen mittlerweile schon fast nicht mehr.
Also kamen sie am Tatort an. Und es war genau, wie sie es erwartet haben: Sie fanden tatsächlich die beiden Enkel mitsamt Kuchen im Gebüsch sitzend vor, die Großmutter war total überrascht und hätte niemals damit gerechnet, und sie erhielten 100 €uro als Belohnung. Okay, Fall abgehakt.
"Aber dass mir das nicht wieder vorkommt!", fügte Sincerily an die Enkel gerichtet hinzu. Wären sie ein paar Jahre älter gewesen, könnte sie sicher nicht so ernst bleiben, doch mit solchen Bubis kann sie nichts anfangen.
"Nein, bestimmt nicht", versicherten die Jungs. "Aber er roch einfach so gut, da konnten wir nicht anders!".
Die Großmutter schimpfte vor Wut: "Das will ich aber auch schwer hoffen, ihr dummen Bengel! Das hat Konsequenzen, das sage ich euch! Zur Strafe ist ab sofort jeden Tag um fünf Uhr nachmittags Schlafenszeit!".
Der eine der beiden Jungen war geschockt: "Nein, bitte nicht!".
Doch den anderen beeindruckte es nicht: "Naja. Wenn ich früher einschlafe, muss ich wenigstens nicht mehr den gruseligen Geist sehen, der jeden Abend in mein Zimmer kommt".
Wie bitte? Haben sie da gerade richtig gehört? Geister? Geister!? Genau das könnte er sein! Der Fall, auf den sie schon so lange warten! Die beiden Zwanzigjährigen schauten sich an und wussten genau, was die andere denkt.
Catilynn kniete sich vor dem Jungen nieder und legt ihm die Hand auf die Schulter: "Bei Dir erscheint wirklich ein Geist in Deinem Zimmer? Möchtest du dass wir herausfinden, was es mit dem Spuk auf sich hat?".
Der Junge nickt verschüchtert.
"Mach dir keine Sorgen. Wir lösen den Fall, und schon bist du deine Sorgen los!".
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