2. Kapitel

Ausgelassen spielte das schwarz-weiße Junge vor dem Kriegerbau, was Schilfpelz, der darin nach einer Patrouille zu schlafen versuchte, gut hörbar missfiel. „Kann das Junge nicht wo anders stören?" Doch davon lies sich Schattenjunges nicht beeinflussen. Sie rannte einfach ein wenig umher um dann, zurück vor dem Kriegerbau, einen Moosball zu verfolgen.

Ein Krieger betrat das Lager. Sein beiges Fell glänzte durch die Sonne und seine blauen Augen verliehen seinem dunklen Gesicht Ausdruck.
Ein Kaninchen hing aus seinem Maul und er trug den Kopf stolz erhoben, mit direktem Blick auf seine Gefährtin die ihn umgehend erblickte. Der Kater lief schnell zu ihr und legte ihr die Beute vor die Pfoten, dann leckte er sich das Blut von Maul. Seine Krallen jedoch ließ er einfach wie sie waren.
„Das Kaninchen ist für dich, Regentau. Du magst sie doch so gern und wir wollen ja das unsere Junge groß und stark werden!" Die Kätzin schnurrte dankend. „Sicher das du sie nicht dem Clan geben möchtest?"
„Nein, alles gut," der Kater schüttelte den Kopf, „die anderen bringen gleich noch sehr viel Beute mit. Ich bin bloß schnell vorgelaufen um dir das Kaninchen zu bringen." Erst jetzt viel Seine hörbar laute Atmung auf.
Die Königin lächelte ihren Gefährten an. „Du bist der beste, Birnenmond."
Dann schlug sie ihre Zähne genießend in das Fleisch.

Als Regentau erneut einen Bissen nehmen wollte hielt sie ruckartig inne und schrie erschreckt auf.
Alles in ihr zog sich zusammen und nahm ihr die Luft. Krämpfe zogen sich immer und immer wieder durch ihren Bauch. Angst war in den Augen ihres Gefährten zu sehen. „Liebling, was ist mit dir? Geht es dir gut? Ich hole Amselpelz!"
Bevor sie antworten konnte lief Birnenmond bereits in den Heilerbau und kehrte kurz darauf mit dem Heilerkater im Schlepptau zurück.

Amselpelz fühlte sanft mit der Pfote über ihren Bauch, dann nickte er verstehend und schmunzelte leicht.
„Was ist denn los mit ihr?" Ihr Gefährte fragte für sie, denn sie selbst hatte nach wie vor Probleme mit der Luft. „Sie bekommt eure Jungen. Ich würde sie gerne in die Kinderstube bringen, solange es noch möglich ist."
Seine Stimme klang ruhig und entspannt, wie nervös er war konnte man lediglich an seinem zuckenden Ohr erkennen. Die Nervosität konnte man dem Kater aber auch nicht verdenken, schließlich war es seine erste Geburt die erst vollkommen ohne Schneeherz durchführen sollte.

Regentau nickte zustimmend und versuchte aufzustehen. Ihre Krämpfe schienen nachgelassen zu haben und so konnte sie auf wackligen Beinen halbwegs aufrecht bleiben. Schnell lief ihr Gefährte an ihre Seite, sodass sie sich an ihn stützen konnte. Langsam liefen die beiden, Schritt für Schritt, in die Kinderstube wo sich die Königin in ihr Nest legte. Amselpelz erschien neben dem Kater der bald Vater werden sollte, und so nickte dieser und verließ die Kinderstube, wie er es vorher mit seiner Gefährtin ausgemacht hatte.

Birnenmond lief nervös im Lager runden. Sein Gefühl sagte das es ewig her gewesen war als er die Kinderstube verließ, doch als er zum wiederholten Mal in den Himmel blickte um den Stand der Sonne zu kontrollieren, hatte diese sich Kaum bewegt. „Mäusedung." sagte er laut zu sich selbst. In Gedanken meinte er weiter: „Ich hätte wirklich darauf beharren sollen bei ihr zu bleiben. Aber sie wollte es lieber so. Aber ich muss wissen wie es ihr geht. Nein, das würde stören!" so stritt er weiter mit sich selbst.

Nun setze sich der Kater auf den Lagerboden, dicht neben der Kinderstube, und beobachtete das Geschehen im Lager. Doch wirklich still konnte er nicht sitzen, und seine Aufmerksamkeit war mehr auf die Geräusche aus der Kinderstube gerichtet. Und so erschrak er, als es plötzlich dunkler wurde. Birnenmond blickte auf uns sah direkt in die grünen Augen seiner Wurfschwester Apfelmorgen, die ihn spöttisch begutachtete. „Deine Gefährtin bekommt nur Junge, entspann dich mal." meinte sie zu ihm. Dann lief zu zum Frischbeutehaufen, nahm sich eine fette Wühlmaus und aß diese am Lagerrand. Der Kater regte sich kurz über seine Schwester auf. Wie kann man nur so unsensibel sein? Aber naja, sie hat ja nicht einmal einen Gefährten, und gewöhnt bin ich von ihr eh nichts anderes.

Als Amselpelz aus der Kinderstube trat, sprang Birnenmond sofort auf und eilte zu ihm. „Wie geht es ihr? Ist alles in Ordnung? Wie ist die Geburt verlaufen? Wie viele sind es?" er war so aufgeregt, das man keine dieser Fragen richtig verstehen konnte. Der schwarze Kater schmunzelte. „Komm mit, aber sei leise. Sie ist noch sehr geschafft, auch wenn es keine Komplikationen gab." erleichtert atmete der beige Kater aus und folgte Amselpelz.

In der Kinderstube war es warm, stickig und roch nach Milch. Doch vor allem war dort seine Gefährtin. „Wie geht es dir, Liebling?" meinte er mit ruhiger Stimme zu ihr. Sie blickte auf, und als sie ihren Gefährten erkannte schnurrte sie erfreut. „Gut, die Schmerzen sind endlich vorbei. Und schau dir unser wunderschönes Junges an!" sie deutete auf ein Fellbündel an ihrem Bauch, dessen Fell dem seines Vaters zum verwechseln ähnlich schien. Der Kater der soeben Vater geworden war, konnte seinen Augen nicht trauen. Sein Herz begann vor Glück zu rasen. Es war so schön, so perfekt. Eigentlich hatte er sich mindestens 3 Junge gewünscht, doch dies hatte er nun bei diesem Anblick vollkommen vergessen. Seine Liebe für dieses Kätzchen war unbeschreiblich, und jeder in seinem Umkreis konnte dies spüren. „Weißt du schon, was es ist? Und hast du dir bereits einen Namen überlegt?" bei der ersten Frage schaltete sich nun Amselpelz ein, der bisher nur begeistert beobachtet hatte. Er war glücklich das es keine Schwierigkeiten gegeben hatte und er wusste, dieses Junge würde behütet und in Sicherheit aufwachsen. „Ich vermute es ist ein Kater." „Du vermutest?" Birnenmond war leicht verwirrt. Dem schwarzen Kater konnte man nun für einen kleinen Moment die Unsicherheit ansehen, doch er legte sie schnell ab und gab eine Antwort, die nur bedingt wahr war. „Das kann man bei manchen Jungen noch schlecht sagen, man wird es aber später schnell feststellen." Der beige Kater nickte verstehen und wand sich wieder der Kätzin zu. „Wie sollen wir ihn nennen?" „Ich hatte da an Birkenjunges gedacht. Angelehnt an seinen wundervollen Vater, dem er zum verwechseln ähnlich sieht." sie schnurrte fröhlich und ihr Gefährte schnurrte noch lauter, er liebte den Namen, die Bedeutung und diese kleine Katze, die vermutlich ein Kater war. „Ein toller Name." er leckte seiner Gefährtin stolz über den Kopf. Sie hatte das toll gemacht, ihre erste Geburt.

Ein kleines Junge trat langsam in die Kinderstube ein, Birnenmond beachtete die schwarz-weiße Kätzin nicht weiter, er ging davon aus das sie müde war und in ihr Nest wollte. Doch sie lief direkt auf Amselpelz zu, der schon ein wenig auf sie gewartet hatte. „Wie ist die Geburt verlaufen?" erkundigte sie sich. „Wundervoll, es gab keine Probleme und alle sind sind Gesund." Das Junge nickte freudig. „Herzlichen Glückwunsch! Deine erste Geburt allein, richtig?" der Kater nickte, und Schattenjunges wand sich der Königin zu. „Darf ich es einmal sehen?" diese nickte, war jedoch leicht verwirrt. „Wie wunderschön! Du hast ein tolles Junges, wie lautet denn der Name?" „Birkenjunges." antwortete der Vater. Schattenjunges schüttelte sich kurz, dann hüpfte sie freudig aus dem Bau und ließ die restlichen Katzen darin verwirrt zurück. Von innen konnten sie nur noch ihre Stimme hören, wie sie laut und fröhlich durchs Lager rief: „Wir haben ein neues Junges im Clan, es heißt Birkenjunges. Ich habe einen Spielgefährten. Juhu!"





An jeden Leser der noch hier ist, vielen Dank! Ich hatte eine kleine Schreibblockade was dieses Buch angeht, aber nun bin ich wieder da! Ich hoffe sehr euch gefällt dieses Kapitel, ich habe Birke ja sehr ins Herz geschlossen, ich bin sicher (oder ich hoffe) ihr werdet das in Zukunft, wenn ihr sie kennenlernt, ebenfalls tun!

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