1. Kapitel
Schattenjunges Sprang freudig aus der Kinderstube. „Du hast mir versprochen dass wir spielen wenn du wieder da bist." „Ich weiß, ich weiß, lass mich doch erst einmal richtig Ankommen."
„Ich will aber jetzt spielen."
„Na schön." Liebe für das kleine Junge Leuchtete in den Augen der stolzen Königin auf und überdeckte die Trauer über den Tod ihres Gefährtens. Weidenherz setzte sich, und schlug mit dem Schwanz hin und her.
Das Junge kauerte sich hin und sprang. Doch mitten im Flug hielt die inne. Sie landete Geschickt auf dem Boden und setzte sich hin. Sie legte den Schwanz um ihre Pfoten und leckte sich verlegen das Brustfell. „Möchtest du doch nicht spielen?" Verwunderung Blitze in den Augen der Königin auf. „Nein danke Mama, aber es ist wirklich lieb von dir das du mit mir spielen wolltest.
Und mit diesen Worten erhob sich Schattenjunges und lief in Richtung Heilerbau.
„Amselpelz, darf ich hereinkommen?"
„Aber natürlich." Der Junge Heiler streckte ihr seinen Kopf entgegen. „Ist alles in Ordnung bei dir?" Fragte er besorgt. „Mir geht es hervorragend. Ich wollte dich nur fragen ob ich dir helfen darf." Lautete ihre Antwort.
„Natürlich darfst du mir helfen. Seit dem Kampf gegen die Füchse vor drei Sonnenaufgängen gibt es hier noch immer so viele Verwundete, dass ich gar nicht alleine mit ihnen fertig werde."
Schattenjunges trat in den Bau ein und lief weiter nach hinten, wo die verletzten Katzen lagen. Ganz vorne lag Schlammklaue. Der Graue Kater hatte eine tiefe Wunde am rechten Vorderbein, die einfach nicht aufhören wollte zu Bluten.
„Willst du es nicht einmal mit einem Umschlag aus Ampfer und wildem Knoblauch versuchen?" Fragte sie den Heiler. „Es ist eine Ausgezeichnete Idee, die Blätter einmal zu vermischen." Gab er etwas verwundert und doch zugleich auch ein wenig Stolz zurück. Er nuschelte zwar noch etwas, aber da er sich bereits den Kräutern zugewandt hatte konnte das Junge nichts mehr verstehen.
Nachdem er mit dem Umschlag fertig war schaute Schattenjunges sich weiter im Heilerbau um. Zwei weitere Katzen Lagen hier, beide schwer verletzt. Schattenjunges tappte zu Nebelstreif. Sie hatte einen starken Schlag auf ihren Kopf bekommen und war so noch immer nicht richtig bei Bewusstsein. Das Junge hüpfte erfreut darüber zu wissen was Nebelstreif brauchte zum Kräutervorrat und brachte Amselpelz ein Kräuterbündel. Der Kater kontrollierte schnell den Inhalt und schob das Bündel dann der verletzen Kätzin zu. Schattenjunges setzte sich neben den Heiler und stupste Nebelstreif vorsichtig an.
Die Kätzin öffnete verschlafen die Augen und Blickte Schattenjunges fragend an. „Friss das hier, dann geht es dir bald besser." Die Kätzin nickte nur leicht und so lief Schattenjunges zur letzten Patientin. Eine weiße Kätzin Lag in einem Nest, unfähig sich zu bewegen.
In ihrer Nähe stank es bestialisch nach Entzündung. Sie hatte einen tiefen Biss ins Genick abbekommen, der sich entzündet hatte. Die Kätzin schien nicht wirklich am Leben zu sein. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Atmung ging flach und ihr Pelz war viel zu heiß. „Amselpelz? Ich glaube Eisfeuer sieht nicht besonders gut aus."
„Ich weiß, Schattenjunges. Aber ich möchte sie nicht aufgeben. Sie ist doch meine Schwester."
Schattenjunges nickte und sah ihn verständnisvoll an. „Das meinte ich auch nicht. Ich werde um sie Kämpfen, als wäre sie meine eigene Schwester!"
Amselpelz nickte und ein kleines freudiges Blitzen war in seinen Augen zu sehen. Die kleine Kätzin trat noch näher an Eisfeuer heran und begann mit ihrer Untersuchung.
„Darf ich den Umschlag eventuell schnell selbst machen? Und könntest du mir eventuell Ringelblume, Schachtelhalm und Riedgras für den Umschlag bringen?" sprach Schattenjunges und schnippte mit dem Schwanz.
Amselpelz nickte und eilte umgehend zu den Kräutervorräten und brachte der kleinen Kätzin um was sie ihn gebeten hatte. Eisfeuer zitterte noch immer und es schien so als würde es ihr noch schlechter gehen.
Nachdem Schattenjunges den Umschlag unter den prüfenden Blicken des Heilers befestigt hatte, trottete sie zum Vorrat und hielt zwei weitere Kräuter im Maul. „Ich muss ihr noch Thymian und Mohnsamen geben, damit sie sich ausruhen kann."
Amselpelz war total verdutzt. Im Namen des Sternenclans, wie kann das sein? Niemals habe ich auch nur ein Wort über die Kräuter verloren. Außerdem ist sie erst drei Sonnenaufgänge alt. Bitte Sternenclan, erkläre mir das! Und bitte mach das meine Schwester am Leben bleibt. Wir haben unsere Mutter verloren, und unseren Vater auch. Ich brauche sie. Bitte lasst sie mir.
„Amselpelz? die Kätzin flüsterte „Eisfeuer schläft jetzt erst einmal. Ich hoffe sie wird es schaffen. Ruhe du dich aus, ich bleibe bei ihr und passe auf sie auf." „Aber..." Die kleine Kätzin schüttelte den Kopf. „Du hast seit drei Sonnenaufgängen kaum geschlafen. Lass unsere Clankameraden meine Sorge sein."
Nun war der Kater noch verwirrter. Sie ist drei Sonnenaufgänge alt, drei! Und sie übernimmt freiwillig die Verantwortung für das Leben ihrer Clankameraden? Oh Sternenclan, das wird mir alles zu viel. „Ich überlasse sie dir. Jedoch hole ich schnell noch einen Krieger der mit auf sie aufpasst." Der Kater richtete sich auf und kehrte sehr schnell mit einem Krieger zurück. Amselpelz legte sich in sein Nest und schloss die Augen. Eine wohlige schwärze umhüllte ihn und er viel in einen traumlosen Schlaf.
Als er die Augen wieder öffnete sah er Schattenjunges schluchzend neben Eisfeuer. Sie war völlig in dich zusammengesunken und zitterte selbst, beinahe ebenso wie Eisherz.
Hinter ihr stand Schilfpelz, der genervt mit dem Schweif peitschte.
„Was ist den los?" Fragte der Heiler die kleine Kätzin als er sich in ihrer Nähe befand.
„Ich habe Angst das ich es nicht schaffe Eisfeuer zu retten. Sie darf nicht gehen. Dir liegt doch so viel an ihr."
Amselpelz musste sich ein leises Schnurren verkneifen. „Keine Angst Schattenjunges. Ich bin sicher du wirst das hinbekommen. Und denk immer daran, wir sind auch bloß Katzen. Der Sternenclan unterstützt uns zwar, doch wir können nur leisten was Katzen leisten können. Irgendwann wird sie sicher ihrer Augen öffnen."
Schattenjunges richtete sich wieder auf. „Du hast recht! Und wenn ich hier nur rumliege dann wird sie davon auch nicht gesünder. Ich werde ihr einen neuen Umschlag machen und Fieberkraut gehen das Fieber geben!"
„Darf ich gehen?" Schilfpelz sah den Heiler fragend an. Der nickte nur kurz und so trabte der Junge Krieger aus dem Bau.
Die junge Kätzin sah auf Eisfeuer herab. Seit vier Sonnenaufgängen versuchte sie Eisfeuer nun schon zum aufwachen zu bringen. Doch sie wollte ihre Augen nicht öffnen. Noch immer hatte sie hohes Fieber und auch die Entzündung wollte nicht wirklich leichter werden. Es muss doch eine andere Möglichkeit geben! Angestrengt überlegte die kleine Kätzin, und kam zu einem Entschluss.
Ich werde einschlafen. Der Sternenclan wird machen das ich in ihrem Traum lande. Das wird sie retten.
Und so legte sie sich hin und schloss die Augen. Doch der Traum wollte nicht kommen. Sie stand wieder auf und lief kurz nervös auf und ab. Mäusedung! Ausgerechnet jetzt kann ich nicht einschlafen! Schattenjunges legte sich wieder hin und schloss erneut die Augen. Dieses Mal übermannte sie sofort der Schlaf und sie glitt in einen Traum.
Schattenjunges schlug ihre Augen auf. Sie erschrak, als sie Massen von Blut auf dem Boden sah. Es war ein so Ohrenbetäubender lärm, und der Gestank von Blut war dermaßen ekelhaft, das die Kätzin würgen musste. Doch sie riss sich zusammen und tat einen Schritt. Beim anheben ihres Fußes merkte sie das ihr weißes Fell bereits komplett von Blut durchtränkt war. Wieder schüttelte es sie. Es schien als wäre sie in ihrem Lager, doch ihr unbekannte Wesen waren eingedrungen.
Sind das etwa Füchse?
Sie Musterte einen genauer. Alle Beschreibungen passten. Dann muss das die Schlacht sein die vor meiner Geburt ausgetragen wurde. Doch wo ist Eisfeuer?
Schattenjunges eilte zum höchsten Punkt im Lager und kletterte hinauf. Von dort oben hatte sie eine viel bessere Übersicht. Sie ließ ihren Blick suchend über das Lager gleiten doch sah zunächst nur eine einzige Fläche aus köpfenden Tieren und Blut. Da unten! Sie kämpft mit einem riesigen Fuchs! Die Kätzin machte einen Satz vom Felsen und schlängelte sich so schnell es ging durch die kämpfenden Katzen und Füchse. „Eisfeuer! Hör auf zu Kämpfen und hör mir zu!"
Die Kätzin ließ von dem Fuchs ab und drehte sich um. „Folge mir, ich muss mit dir reden." „Wer bist du?"
Wer ich bin? Weiß sie das nicht? Da viel es Schattenjunges auf. Eisfeuer war ins Koma gefallen während sie geboren wurde. So hatte sie sie noch nie gesehen. „Ich bin Schattenjunges, Tochter von Weidenherz und Mondkralle. Ich bin hier um dich zu retten. Also bitte folge mir."
Skeptisch sah Eisfeuer die kleine Kätzin an, doch sie lief ihr hinterher.
Schattenjunges setze sich in den Heilerbau und wartete bis die weiße Kätzin sich zu ihr setzte.
„Eisfeuer, du träumst. Ein Fuchs hat dir tief in deinen Nacken gebissen, und der Biss hat sich entzündet. Du musst aus diesem ewigen Traum herauskommen!"
„Aber wie soll das bitte gehen?" Die Kätzin sah sie fragend an.
„Das Nest dort, ist das wo du gerade liegst. Du legst dich einfach schlafen, und wenn du aufwachst bist du wieder in der echten Welt."
„Aber ich muss meinem Clan helfen!"
„Eisfeuer, du träumst! Der Kampf ist längst beendet, die Füchse tot oder geflohen. Bitte lege dich hin, du kannst Amselpelz doch nicht alleine lassen."
Das schien die Kätzin überzeugt zu haben, und so legte sie sich in das Nest und schloss die Augen. Ich hoffe das klappt jetzt auch. Wenn nicht werde ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen. Und mit den Worten schloss auch die schwarz-weiße Kätzin ihre Augen und schlief ein.
Schattenjunges erwachte. Sie lag im Heilerbau, in der realen Zeit. Sie richtete sich sofort auf, und sah Eisfeuer erwartungsvoll an. Bitte Sternenclan, mach das sie aufwacht. Amselpelz hat alles außer ihr verloren. Selbst seine Mentorin ist bei euch. Bitte lasst sie wieder aufwachen, bitte!
Ein paar Herzschläge vergingen, indem das Lager die Luft anhalten zu schien.
Doch plötzlich regte sich etwas. Die Verwundete öffnete ihre Augen und blickte sie glasig an. „Bist du Schattenjunges?" Die kleine Kätzin nickte glücklich. „Ja, das bin ich."
„Du siehst klein aus. Wie alt bist du?"
„Vor sieben Sonnenaufgängen hat sich mein Vater während meiner Geburt für mich geopfert." Sie blickte traurig zu Boden. „Schattenjunges, du hast mir das Leben gerettet! Wie kann ich dir nur meinen Dank zeigen?"
Amselpelz sah erwartungsvoll auf das kleine Junge. Er dachte sich, dass sie bestimmt eine Belohnung wollte. Doch ihre Antwort war erstaunlich.
„Du brauchst mir nicht zu danken. Du bist ein Clanmitglied. Es ist meine Verpflichtung dein Leben zu retten." Mit diesen Worten verließ das kleine Junge einfach den Heilerbau und ließ die verdutzte Eisfeuer zurück.
So, das war das erste Kapitel. Ich hoffe sehr das es euch gefallen hat und freue mich über jeden Kommentar!
Es tut mir leid dass das Kapitel absolut nicht spannend geschrieben ist. Keine Ahnung warum ich das nicht geschafft habe. Aber naja. Wollt ihr das es bald weitergeht?
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