III
Tatsächlich blieb Ziegi das gesamte kommende Frühjahr und den Sommer über bei uns. Zu Ostern hatten wir uns etwas ganz Persönliches, Feines zu ihrer Ehre ausgedacht: das osterliche Lamm sollte blau werden, mit weißem Puderzucker, wie der Schnee, der damals auf Ziegis Fell gefallen war.
Unter unseren Freunden hatte das für ziemliche Heiterkeit gesorgt, in unserem Kreis selbst für Freude. Besonders als Ziegi, wir hatten ihr den Kuchen herausgebracht, fürsorglich den Puderzucker vom Fell ihres kleinen Ebenbildes zu lecken begann lachten wir herzlich.
Es waren wirklich schöne Momente, die wir hatten mit jener Ziege, die gerade auch unser Sohn sehr genoss.
Als dann jedoch die ersten Blätter fielen und der Herbst in seiner Stürmigkeit kam, war Ziegi eines Tages fort. Für den Kleinen waren wir ihren Spuren noch einige Kilometer weit gefolgt, hatten sie nicht jedoch eingeholt.
Ein trister Herbsttag war es geworden, wir alle hatten uns an diese aufgedrehte, außergewöhnliche Ziege gewöhnt gehabt und sie liebgewonnen. Einsam stand die Hütte nun in unserem Garten, keine Duftwolke umwirbelte uns, als wir vom Garten draußen hereinkamen.
Ich gewöhnte mich allmählich daran, wieder ohne Ziege zu leben.
Doch der Kleine, der trauerte ihr noch nach bis in den November hinein. Jedes Mal, wenn wir beim Kleintiergehege waren ging er sofort zu jeder einzelnen Ziege und suchte nach Ziegi, doch sie war nie unter ihnen. Schließlich setzten meine Freundin und ich uns eines Abends hin, zu einer heißen Tasse Tee. Wir überlegten den ganzen Abend hin und her, planten und verwarfen, bis wir schließlich einen guten Plan hatten.
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