Eddies POV - Die Tür

Ich spüre wie Izzy sich neben mir verkrampft. Ich drücke sie fester an mich. Ich habe auch Angst vor dem, was hinter der Tür ist. Aber ich versuche es mir nicht anmerken zu lassen.
Nancy öffnet die Tür und zieht sie langsam auf. Sie gibt ein leises Knarren von sich. Alle scheinen gebannt die Luft anzuhalten.
"Was zum...?",sagt Nancy und macht überrascht einen Schritt zurück.
"Eddie....das ist dein Trailer",sagt Nancy leise und ich lege überrascht die Stirn in Falten. Ich werfe einen Blick durch die Tür. Tatsache. Mein Trailer.
"Was geht hier vor?", fragt Steve und atmet hörbar aus.
"Vielleicht ist es eine Falle...",sagt Lucas.
Izzy löst sich von mir und geht auf die Tür zu.
"Das ist genau die Stelle....in dem Trailer meine ich....ich stand genau da",sagt sie und deutet auf die andere Seite der Tür.
"Ich verstehe das nicht...",fügt sie leise hinzu.
"Okay",sagt Robin und verschränkt die Arme über dem Kopf,"was machen wir jetzt? Gehen wir da rein? Weil ...also ich weiß nicht....es ist ja schon gruselig. Wir sitzen hier fest und...Tadaa...bitte sehr....ein Ausweg. Direkt in Eddies Trailer. Das stinkt zum Himmel, wenn ihr mich fragt!"
Die anderen nicken. Ich starre immernoch durch die offene Tür.
"Ja...vermutlich hast du Recht. Und vielleicht ist es wirklich eine Falle. Vielleicht will Vecna, das wir durch diese Tür gehen. Aber wenn wir es nicht tun, ist unsere Aktion an dieser Stelle gescheitert, das ist euch hoffentlich bewusst. Dann müssen wir umkehren. Einen anderen Weg tiefer in die Schattenwelt werden wir hier unten wohl nicht finden", sagt Nancy, dann klopft sie auf die Schrot in ihren Händen, "Wir sind bewaffnet. Wir sind vorbereitet. Und wir sind hier um Vecna und Max zu finden. Also selbst wenn es eine Falle ist, wir kommen ans Ziel. So oder so."
"Das ist so dumm...Jesus Christ....so eine Scheiße!",rufe ich und raufe mir die Haare.
"Sie hat Recht",sagt Izzy leise und ich schaue sie an. Sie hat wieder etwas Farbe im Gesicht. Ihre Hand umschließt den Griff der Glock.
"Wir müssen es riskieren",sagt sie dann, erstaunlich entschlossen. Mir wird übel. Ich will das nicht. Ich will da nicht rein. Ich will nicht das Izzy da rein geht. Nicht Izzy.
Doch es ist zu spät. Ich schaffe es nicht mehr, sie zurückzuziehen, sie hat bereits einen Fuß über die Türschwelle gesetzt. Fuck! Mir rutscht das Herz in die Hose. Diese Frau bringt mich noch um!
"Shit, Shit, Shit!", fluche ich, umfasse meinen Speer mit beiden Händen und folge Izzy.
Nichts passiert.
Wir stehen in meinem Trailer. Alles ist so, wie wir es bei unserem letzten Besuch hier zurückgelassen haben. Das Laken baumelt noch aus dem Tor an der Decke. Die Matratze liegt immernoch darunter. Der einzige Unterschied ist, dass das Tor viel größer ist und die Hälfte des Trailers fehlt.
"Muttertor 2.0",spricht Dustin meine Gedanken aus, während er über meine Schulter schaut.
Die anderen treten nach und nach durch die Tür.
Robin betritt als letzte den Trailer. Erschrocken fahren wir zusammen, als die Tür hinter ihr mit einem lauten Knall ins Schloss fällt.
"It's a Trap!",zitiert Robin mit zitternder Stimme und versucht, ein Lächeln aufzusetzen. Es gelingt ihr nicht. Die Angst steht ihr ins Gesicht geschrieben. Sie sieht aus wie ich mich fühle.
Ich schaue zur Tür. Sie sieht aus wie die Tür in meinem Trailer, hinter der sich die Fledermäuse getummelt hatten, in der Nacht als Izzy zu uns kam. Als hätte es die andere Tür nie gegeben. Mir kommt ein Gedanke. Ich dränge mich an den anderen vorbei und drehe am Knauf. Sie lässt sich problemlos öffnen. Aber dahinter sind nicht die Tunnel. Sondern der Weg in mein altes Zimmer. Übersäht mit toten Fledermäusen.
"Okaaay...auf diesem Weg geht es schonmal nicht zurück",sage ich und schließe die Tür wieder.
"Its. A. Trap!",wiederholt Robin und betont dabei jedes Wort.
"Ja, das haben wir verstanden, Robin!",sagt Steve und setzt sich in Bewegung.
Er dreht sich zu uns um.
"Kommt ihr jetzt oder was?"
Die Gruppe folgt ihm nach draußen.
Ich nehme Izzy bei der Hand. Sie verschränkt ihre Finger mit meinen. Ich werfe ihr einen flüchtigen Blick zu. Ihre Haare und ihr Gesicht sind voller Schmutz. Sie war noch nie so schön, denke ich und wische den Gedanken beiseite. Es ist alles andere als der richtige Zeitpunkt um mir darüber Gedanken zu machen, wie schön meine Frau ist. Meine Frau. Wie das klingt.
"Hey Eddie! Hilf mir Mal!",ruft Steve und reißt mich aus meinen Gedanken.
Er steht am Tor vor dem Trailer. Dustin und ich hatten aufgebaut. Es ist verbogen und lässt sich scheinbar nur noch mit Gewalt öffnen. Steve und ich stemmen uns dagegen, doch es rührt sich nicht.
"Mit Anlauf, auf drei",sagt Steve und macht ein paar Schritte zurück. Ich tue es ihm gleich.
"1...2...3!"
Wir rammen unsere Schultern gegen das Tor und es gibt quietschend nach.
"Geht doch,"sagt Steve und setzt sich wieder in Bewegung.
Dann bleibt er abrupt stehen.
"Wo gehen wir eigentlich als erstes hin?" Fragt er und dreht sich zu uns um.
"Creels Haus können wir uns vermutlich sparen",sage ich und überlege.
"Was ist mit dem Labor?"
"Für den Anfang keine schlechte Idee",sagt Robin, "oder? Ich meine, da kennt er sich doch aus."
"Glaubt ihr, es ist so einfach?",fragt Lucas.
"Keine Ahnung, Lucas! Hast du eine bessere Idee? Vielleicht sollten wir einfach hier auf ihn warten, ich meine, offensichtlich weiß er ja eh das wir hier sind!" Sagt Robin und Panik schwingt in ihrer Stimme mit.
"Robin, ganz ruhig",sagt Izzy und geht auf sie zu. Robin beginnt aufgeregt im Kreis zu laufen.
"Wir sind sehenden Auges ins offene Messer gerannt. Wie soll ich da bitte ruhig bleiben?!",ruft sie und Izzy fasst sie sanft am Arm.
"Hey, sieh mich an!" Robin bleibt stehen und leistet Izzys Worten folge.
"Es ist alles okay, wie Nancy schon sagt, wir sind vorbereitet. Es ist okay!", Sagt sie mit ruhiger Stimme. Robin entspannt sich sichtlich.
"Okay...",sagt sie und atmet hörbar aus.
"Gut, und jetzt suchen wir diesen Wichser und treten ihm ordentlich in den Arsch,okay?"
Robin lacht. Ich schmunzele.
"Treten wir ihm in den Arsch!"ruft Robin und regt eine Faust in die Luft.
Dann machen wir uns auf den Weg um Laboratorium.

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