Kapitel 2

Ich drehte das Blatt um, da ich kontrollieren wollte, ob noch etwas darauf stand. Tatsächlich: der nächste Satz lautete:"Ich habe ein Geschenk für dich, siehe unter deinem Bett nach." Ich las den Brief einmal laut vor. "Siehe lieber einmal nach, falls diese Person die Wahrheit sagen sollte.", schlug Mary vor. Ängstlich kniete ich auf dem Boden und schaute unter meinem Bett nach. Dort befand sich eine mittelgroße Kiste, die ich hervorholte. Ich setzte mich zurück auf mein Bett und schluckte schwer, als mit auffiel, dass die Kiste die Form eines Sarges hatte. Langsam öffnete ich sie und schnappte entsetzt nach Luft, als ich ihren Inhalt sah. In ihr lag eine Puppe, die genauso wie Dounia aussah. Sie war blutüberströmt und in ihrer Magengegend steckte ein kleines Messer. Auf der Innenseite klebte ein Zettel. "Die zweite Schlampe ist entsorgt, sie verdiente es genauso wie die erste. Sie dachte, alles sei gelogen, doch sei gewarnt: ich mache keine Scherze.", las ich vor, während mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Ich ließ die Kiste ungewollt fallen.  Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und schrie mir vor lauter Entsetzen die Seele aus dem Leib. "WER AUCH IMMER DAS IST, WENN ICH DIESE PERSON IN DIE FINGER KRIEGE, HAT IHR LETZTES STÜNDCHEN GESCHLAGEN!", rief Jane. Ich zitterte am ganzen Leib, während Mary versuchte, mich zu beruhigen. Urplötzlich flog die Tür auf und Abigail stürmte in mein Zimmer. "WAS IST DAS FÜR EIN GESCHREI? JANE, WAS FÄLLT DIR EIN SOLCHE AUSDRÜCKE ZU BENUTZEN? SO HABE ICH DICH NICHT ERZOGEN, JUNGE DAME!", schrie sie. Ich hasste es so sehr wenn sie jemanden anschrie. Wenn sie dies tat, gefror einem das Blut in den Adern. Abigail starrte auf das makabere 'Geschenk', das ich fallen gelassen hatte und das Entsetzen stand ihr ins Gesicht geschrieben. "HEBT DAS SOFORT AUF UND ABMARSCH IN DIE KÜCHE! SOFORT!", schrie sie. Wir hatten zu große Angst vor ihr, also gehorchten wir. Abigail konnte für ihre 1,55 M ganz schön furchteinflößend sein.

Sie legte alles, was ich erhalten hatte, auf den Küchentisch und rief meinen Vater ins Wohnzimmer. Mary, Jane und ich tauschten verzweifelte Blicke. Was würde geschehen?
Nach einer halben Stunde kamen sie zurück und mein Vater bedeutete uns, uns zu setzen. Er studierte die Kiste und den Brief eine Zeit lang und reichte sie anschließend Abigail. Diese sah sich die Sachen ebenfalls an und schüttelte schockiert den Kopf. Als sie fertig war, legte sie sie auf die Herdplatte. Ich wusste, dass die Befragung jetzt beginnen würde. "Elisabeth, antworte mir bitte ehrlich. Hast du Angst vor jemandem, der dies ausnutzt, um dich zu terrorisieren?", fragte er besorgt. "Nein, ich habe Angst vor niemandem. Ich bin mir sicher, dass dies nur ein dummer Streich war." "Bist du dir wirklich sicher? Gibt es doch nicht etwas, das ich wissen sollte?", hakte er nach. "Nein, es ist alles in Ordnung, machen sie sich keinen Sorgen.", versuchte ich ihn zu beruhigen. "Gut. Dann darf ich diese makaberen Nachrichten sicherlich entsorgen?" Ich nickte energisch. Ich war furchtbar erleichtert, denn ich hatte anderes erwartet, als dass mein Vater ruhig mit mir redete und dass Abigail sich um ihre eigenen Sachen kümmerte. "Ich vergaß zu erwähnen, dass wir zu dem am nächsten Samstag stattfindenden Ball des Premierministers eingeladen sind. In den nächsten Tagen werden wir vier uns schöne Kleider kaufen.", sagte Abigail. Ich sah schon wieder dieses geldgierige Funkeln in ihren Augen. Dies hatte selten etwas gutes zu bedeuten.

Mary, Jane und ich wollten uns erneut in mein Zimmer begeben, als ich sah, dass die Tür groß geöffnet stand, obwohl ich mir sicher war, dass ich sie geschlossen hatte. "Was geht hier vor sich?", fragte Jane verwirrt und betrat als erste mein Schlafzimmer. Wir schauten uns gründlich um, als mir etwas auffiel: jemand hatte den Satz "Ich weiß alles!" in mein Fenster geritzt. "NICHT SCHON WIEDER!", schrie ich und wollte den Raum umgehend verlassen, jedoch blieb ich im Türrahmen stehen. Mary und Jane sahen die Botschaft ebenfalls. Ohne ihn gerufen zu haben, kam mein Vater alarmiert in mein Zimmer gestürmt. Ich zeigte zitternd auf die in die Fensterscheibe eingeritzten Worte. Er riss das Fenster auf und versuchte zu erkennen, ob sich der Einbrecher noch in der Nähe befand. Kurze Zeit später schliss er es kopfschüttelnd. "Du schläfst heute Nacht auf keinen Fall in diesem Zimmer. Du übernachtest bei Mary und Jane, ich möchte auf keinen Fall, dass dir etwas geschieht.", sagte er und verließ mit großen Schritten mein Schlafzimmer. Jane nahm mein Kissen und mein Nachthemd und ich folgte ihr in ihr Schlafzimmer.
Ihres war mit einer roten Fleur de Lys Tapete tapeziert. Sie besaßen ein etwas kleineres Fenster, an dem Janes Bett stand. Marys Bett stand, wie meines, nahe an der Tür und war etwas größer als Janes. Sie besaßen einen Schreibtisch aus dunklem Eichenholz, den sie sich teilen mussten.
In der Zwischenzeit war es schon sehr spät und ich war todmüde. Schweigend machten wir uns bettfertig und Mary half mir, meine Haare zu einem Zopf zu flechten. Ich ließ mich in Marys Bett fallen und seufzte. Mary legte sich neben mich, bevor Jane die Kerzen auspustete. "Vielen Dank, dass ich bei dir schlafen darf. Es bedeutet mir sehr viel.", flüsterte ich Mary zu. "Du musst mir nicht danken, es ist selbstverständlich, so etwas für seine Schwester zu machen. Dafür bin ich ja da.", flüsterte sie zurück.

Ich wälzte mich in dieser Nach viel hin und her. Ich glaubte, in einem Alptraum gefangen zu sein und nicht mehr aufwachen zu können. Gegen 1:00 Nachts hatte ich schrecklichen Durst und beschloss, mir in der Küche etwas zu trinken zu holen. Ich stand so unauffällig ich es konnte, auf, damit ich Mary nicht weckte. Als ich dieses Hindernis überwunden hatte, schloss ich langsam die Schlafzimmertür und wollte mich in die Küche begeben, als ich laute Stimmen aus dem Schlafzimmer meines Vaters vernahm. Ich schlich mich zur Tür und sah, dass sie einen Spaltbreit offen stand, weit genug, dass ich unauffällig hineinspähen konnte. "Dieses ganze Theater beginnt erneut, merkst du dies nicht?", sagte mein Vater besorgt. "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es gibt viele Irre auf dieser Welt, es muss sich nicht gleich einer Elisabeth ausgesucht haben." Was würde erneut beginnen? "Ich möchte nicht, dass es ihr so ergeht wie Victoria damals." Abigail seufzte. "Hör zu, falls es sich wiederholen sollte, treffen wir die gleichen Vorkehrungen, die ihr damals getroffen habt.", sagte sie. Tatsächlich nahm sie die Hand meines Vaters in ihre und lächelte ihn ermutigend an. Ich sah sie verwundert an. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst, dass Abigail zu netten Gesten fähig war. "Versuche ein bisschen zu schlafen, es wird dir guttun.", sagte Abigail. Den Rest ihres Gespräches hielt ich für uninteressant und beschloss, mich schlafen zu legen. Ich dachte noch eine Weile über das Gesagte nach. Irgendwann wurden meine Augenlider schwer und ich versank in einen unruhigen Schlaf.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, waren Mary und Jane bereits aufgestanden. Ich setzte mich auf die Bettkante und rief mir gähnend die Augen. Ich stand auf und öffnete die Vorhänge. Draußen regnete es. Das Wetter passte wie angegossen zu meiner inneren Stimmung. Sofort erinnerte ich mich an den vergangenen Tag zurück und musste an Dounia denken. Ich spürte einen Kloß in meinem Hals und mir liefen dicke Tränen übers Gesicht. Ich wischte sie weg, öffnete das Fenster und ging in die Küche. Dort unterhielten sich mein Vater und Abigail und verstummten, als ich den Raum betrat. "Guten Morgen, mein Kind! Hast du gut geschlafen?", fragte er. Er war kreidebleich und hatte dunkle Augenringe. Ich vermutete, dass er die ganze Nacht kein Auge zugemacht hatte. "Nein. Ich habe schon lange nicht mehr so schlecht geschlafen. Ich wachte ständig auf, jedoch siegte mitten in der Nacht die Müdigkeit. Konnten sie sich denn etwas erholen?" Obwohl ich die Antwort genau kannte, fragte ich, wenn nur aus Höflichkeit, nach. "Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Als diese Sache mit deiner Mutter geschah, war es genau das gleiche. Wenigstens konntest du ein wenig schlafen.", erzählte er müde. "Wie viel Uhr ist es eigentlich?", fragte ich. Mein Vater holte die silberne Taschenuhr, die meine Mutter ihm kurz bevor sie uns verließ geschenkt hatte, aus seiner Hosentasche. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie sehr er sich über dieses Geschenk gefreut hatte. "Es ist jetzt genau 11:00. In einer Stunde essen wir zu Mittag, deswegen sollst du jetzt nicht zu viel essen, sonst hast du später keinen Appetit mehr.",sagte er. Ich nahm am Küchentisch platz und schmierte mir ein Butterbrot. Ich aß an diesem Morgen nur dieses eine Stück Brot, den die ganze Situation schlug mir heftig auf den Magen. Als ich mein armseliges Frühstück schweigend gegessen hatte, ging ich ins Badezimmer und wusch und zog mich an. Ich trug an diesem Tag ein dunkelgraues Kleid mir kurzen Ärmeln und flocht mir die Haare zu einem einfachen Zopf. Ich verspürte nicht den Drang, mehr aus mir zu machen. Ich war nach ein paar Minuten auch schon fertig.

Ich ging ins Wohnzimmer und setzte mich dort aufs Sofa. Es war mittlerweile 11:30, wie ich von der großen Standuhr ablas. Ich musste noch eine halbe Stunde bis zum Mittagessen warten. Wo waren Mary und Jane? Ich hatte sie seit dem vorherigen Abend nicht mehr gesehen. Ich wollte unbedingt wissen, wo sie waren, also ging ich in die Küche und fragte Abigail (ich hatte keine andere Wahl). "Wo sind meine Schwestern?", fragte ich, so neutral es ging. Sie schaute auf und sah mich zum ersten Mal nicht mit einem verächtlichen Blick an. "Sie sind zum Bäcker gelaufen, um Brot zu kaufen. Mach dir keine Sorgen, sie müssten bald zurück sein.", sagte sie. Ich nickte und wandte mich zum gehen um, doch sie hielt mich auf. "Vertragt ihr euch jetzt?" "Äh,... ja, das denke ich zumindest.", antwortete ich unsicher. "Es freut mich, dies zu hören.", sagte Abigail und tatsächlich lächelte sie. Ich verließ mit schnellen Schritten die Küche und anschließend die Wohnung, denn ich wollte ein bisschen an die frische Luft. Wer zum Teufel war diese Frau und was hatte die mit der geldgierigen Hexe angestellt?

Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne schien zwischen den Wolken hindurch. Ich ging über die Brücke in Richtung Big Ben und setzte mich, am anderen Ufer der Themse angekommen, wieder auf meine Bank, damit ich alleine sein konnte. Ich saß kaum fünf Minuten dort, als es wieder stürmisch zu regnen anfing. Es störte mich kein bisschen, ich blieb trotzdem sitzen und starrte in die Ferne. Normalerweise müssten Mary und Jane an meiner Bank vorbeilaufen um nach Hause zu gelangen. Ich sah auf Big Bens Uhr: 11:55. Wo waren sie bloß? Ich fing langsam an, mir Sorgen zu machen, denn der nächste Bäcker war nur 10 Minuten von zu Hause entfernt gewesen. Ich hatte das Gefühl, dass Abigail mich angelogen hatte. Verloren haben konnten sie sich wohl kaum, sie hatten wie ich ihr ganzes bisheriges Leben hier in London verbracht. Nach einer Weile stand ich wieder auf, um mich nach Hause zu begeben, denn ich hatte einen Mordshunger. Plötzlich hörte ich hinter mir Schritte. Ich drehte mich um und erblickte eine seltsame Person. Sie trug einen schwarzen Umhang mit einer Kapuze und eine schneeweiße Maske, in der sich nur zwei Öffnungen für die Augen befanden. Ich schaute sie misstrauisch an und beschleunigte meine Schritte. Dieser Jemand tat es mir nach. Ich hielt es für dumm, nach Hause zu gehen, falls mein Verdacht sich bestätigen würde. Ich drehte mich erneut um und musste erschreckend feststellen, dass diese Person mit definitiv folgte. Ich änderte meine Richtung und lief in Richtung Westminster Abbey. Ich ging eine Weile im Schnellschritt, jedoch stellte ich mit Entsetzen fest, dass ich meinen Verfolger nicht abhängen konnte. Angst übernahm die Kontrolle über meine Beine und ich rannte planlos durch die Gegend und wusste einfach nicht, wohin. Ehe ich mich versah, war ich am Buckingham Palace angekommen und stieß jemandem um. Ich fiel brutal auf die gepflasterte Straße und schlug mir dabei das Knie auf. "Es tut mir furchtbar leid, es war nicht meine Absicht!", stammelte ich und fiel beim Aufstehen erneut hin. "Elisabeth, was machst du denn hier?", fragte eine vertraute Stimme. Ich schaute auf und war sofort furchtbar erleichtert: ich hatte Mary und Jane umgerannt. "Ich bin so glücklich euch zu sehen!", rief ich erleichtert. Ich schaute mich ängstlich um, denn ich befürchtete dass diese Person sich immer noch in der Nähe aufhielt. "Weshalb? Was ist geschehen?", fragten sie wie aus einem Munde. "Ich erzähle es euch zu Hause, wir riskieren hier belauscht zu werden.", sagte ich und wir machten uns auf den Weg zurück.

"Was ist denn jetzt geschehen?", fragte Jane. Wir hatten es uns mit unserem Mittagessen auf meinem Bett gemütlich gemacht und aßen. Uns wurde ausnahmsweise die Erlaubnis erteilt, dort zu essen. "Jemand hat mich verfolgt. Ich weiß nicht, wer es war. Diese Person trug einen Umhang und eine Maske. Ich konnte noch nicht einmal erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war.", erklärte ich. "Äußerst seltsam. Zuerst diese Drohungen, danach wirst du verfolgt. Ob ein Zusammenhang besteht?", dachte Jane laut. "Es ist furchtbar warm hier! Ist es in Ordnung, wenn ich das Fenster öffne?" Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete ich es. Ich erblickte auf dem äußeren Teil des Fensterbrettes einen Umschlag, auf dem mein Name geschrieben war. Ich nahm ihn uns setzte mich zurück auf mein Bett. "Seht mal, der hier lag draußen auf dem Fensterbrett.", sagte ich skeptisch. "Lies ihn vor!", forderte Jane. Behutsam öffnete ich den Umschlag und faltete den darin vorhandenen Brief auseinander. Ich holte tief Luft und las:"ElisAbeth, ich weiß, wer du Bist, du aber nIcht, wer ich bin. Ich weiß alles über dich und deine Familie. Ich bin überall und nirGendwo. Ich weiß, wAs mit deiner Mutter und deiner Schwester geschehen ist. Ich verrate es dIr, aber nur, wenn du tust was ICH sage. ÜberLege es dir gut. Ich kann jederzeit handeln." Verwirrt schaute ich auf. "Wer schreibt so etwas? Diese Person muss völlig übergeschnappt sein!", regte Jane sich auf. Diese Person wusste scheinbar genau, was damals vorgefallen war. Sie wollte, dass ich Sachen für sie erledigte, damit ich dieses Geheimnis lüften konnte. Andererseits, wenn ich nicht nach ihrer Pfeife tanzte, konnte sie meiner Familie oder mir etwas antun, oder schlimmer, einen nach dem anderen töten. "Was gedenkst du zu tun?", fragte Mary. Man sah ihr an, dass sie sich vor meiner Entscheidung fürchtete. Egal, wie ich mich entschied, beide Möglichkeiten hatten Folgen. Schlimme und weniger schlimme. Ich konnte nicht tun, was diese Person von mir verlangte, solange ich nicht wusste, wer hinter dieser Maske steckte. Ich seufzte. "Ich werde tun, was dieser Jemand von mit verlangt. Jedoch möchte ich ebenfalls wissen, wer sich hinter dieser Maske versteckt. Es ist möglich, dass diese Person Dounias Mörder ist und mich in die Irre führen will. Ich tue es ebenfalls, weil ich nicht möchte dass dieser Verrückte euch etwas zuleide tut.", sagte ich. "Bist du dir bei dieser Sache wirklich sicher?", fragte Mary skeptisch. "So sicher wie noch nie in meinem Leben. Ich weiß, es könnte sehr gefährlich werden, doch es ist mir egal. Ich werde herausfinden, wer hinter alldem steckt!", verkündete ich entschlossen. "Beides wird wahrscheinlich nicht möglich sein. Du tust, was der da von dir verlangt, gleichzeitig versuchen Mary und ich herauszufinden, wer das überhaupt ist, sonst bekommst du Ärger." "Einverstanden. Ich werde dieser Person eine Antwort schreiben." Ich holte Feder, Tinte und Papier aus meinem Schreibtisch hervor und setzte mich auf den dazugehörigen Stuhl. Meine Antwort musste ganz gut durchdacht sein, denn mit solch einer Person war nicht zu spaßen. Nach einer kleinen Weile des Nachdenkens schrieb ich meine Antwort nieder. Ich überlas sie und setzte mich zurück aufs Bett. "Ich nehme ihr Angebot an. Ich werde tun, was sie von mir verlangen, im Gegenzug geben sie mir Informationen. Lassen sie mich wissen, wann wir beginnen.", trug ich sie vor. Mary nickte und ich faltete das Blatt. Anschließend legte ich es aufs Fensterbrett. Nun mussten wir auf eine Antwort von dieser mysteriösen Person warten. "Ich habe Angst.", sagte ich und war gar nicht mehr so selbstsicher wie noch vor ein paar Minuten. "Ich tue es für Dounia und damit wir alle zur Ruhe kommen." "Vielleicht traut dieser Irre sich nicht aus seinem Versteck, wenn wir hier Wache halten. Es könnte sein, dass sich etwas tut, wenn wir uns nicht mehr hier aufhalten.", vermutete Jane. "Gute Idee. Kommt, wir gehen ins Wohnzimmer.", sagte Mary. Wir standen auf, nahmen unsere Teller und verließen mein Schlafzimmer.

Als wir eine halbe Stunde später zurückkehrten, lag tatsächlich ein anderer Zettel auf dem Boden. Die Person hatte ihn wohl zum Fenster hineingeworfen. Ich hob ihn auf, faltete ihn auseinander und las seinen Inhalt vor:"Gute Entscheidung, du bist klüger als ich gedacht hätte. Der erste Hinweis wartet in fünf Tagen bei deiner Stammbank auf dich. Komm um Mitternacht und ALLEINE. Wenn du auch nur eine Minute zu spät oder in Begleitung kommst, beende ich es schneller als du denken kannst!" "Das ist am Abend des Balles!", stellte Mary fest. "Ich muss mir eine Ausrede überlegen, um much hinausschleichen zu können, sonst-" Die Tür flog auf und mein Vater kam völlig aufgelöst in mein Zimmer. "Es ist etwas schreckliches geschehen!", sagte er aufgebracht. Mein Vater war normalerweise sehr schwer aus der Ruhe zu bringen, doch der Grund für seine Unruhe übertraf meine Vorstellungskraft. "Was ist los?", fragten Mary, Jane und ich gleichzeitig. "Wir müssen die Beerdigung absagen, Dounias Leiche wurde gestohlen! Der Bestatter war gerade hier und hat es mir berichtet. Ich muss sofort die Polizei verständigen!", sagte er schwach und rannte aus dem Raum. Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, wer so eine grausame Tat vollbringen würde. Plötzlich traf mich etwas am Hinterkopf und fiel auf den Boden. Es war ein Umschlag. Ich öffnete ihn und erschrak, als ich sah, was sich in ihn befand. Darin befand sich eine Kette aus menschlichen Zähnen, nebenbei ein Brief mit den Worten:"Du willst sie zurück? Jetzt bekommst du sie Stück für Stück!"

Bevor ich euch in Ruhe lasse, habe ich eine Info für euch: nächste Woche kommt kein Kapitel, da ich in den Urlaub fahre und dort kein Internet haben werde. Ich kann demnach nicht auf eure Kommentare antworten oder updaten. Ich wünsche euch eine schöne Woche und wir sehen uns im nächsten Kapitel :)

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