Kapitel 13

"Lauf, die sind direkt hinter uns." Rief ich angespannt zu meinen Kammeraden, tief in den Armenvierteln der Hauprstadt. Warum zögerten einige mit dem Laufen? Als in es besser ausgesehen hätte, wäre man im Stadtviertel der Adeligen gewesen. Die Stadt war ein einziges Flammenmeer. Das es überhaupt dazu kommen konnte hatte niemand vorhergesehen, nicht einmal Selena. Und hätte sie mir erzählt, dass dies so passiert, dann hätte ich es nie im Leben geglaubt. Wer hätte gedacht, dass der eigentliche Feind nicht vor den Mauern der Stadt, sondern in den Häusern der Stadt wiederzufinden war. Eine Wendung des Schicksal, die so wirklich einmalig war. Alles begann damit, dass der Alarm losging.

Rückblick:

Ich hatte es geschafft, ich war ein offiziell von der Gilde anerkannter Meister, auch wenn viele mich eher für meine Ausrichtung verachteten und ich konnte es irgendwo sogar nachvollziehen. Nachdem die Grundausbildung bei meinem Meister abgeschlossen war legte ich meinen Fokus auf die esoterischeren Bereiche der Kamofkunst. Rituale und Runen spielten einen großen und entscheidenden Teil in meiner Art und Weise Kämpfe zu führen. Dazu versuchte ich nicht den allgemeinen Weg des "erst Betäubens" zu gehen, sondern ich war auf den Sieg im Kampf auf. Dazu griff ich auf alle Möglichkeiten zurück die sich mir boten. Ich hatte nur sehr wenige Beschränkungen in meiner Art des Kämpfens. Vor allem Magie die abhängig von meiner Stimmung war war essentiell. Da meine grundsätzliche Nutzung von Magie von meinen Gefühlen abhängig war bot sich dieser Weg an. Nach mehreren Jahren konnte ich mich dafür loben meine Emotionen je nach belieben zu unterdrücken oder hervorzurufen.

Aber wie bei allem was nicht der Norm entsprach traf ich auf diesen Weg auf großen Widerstand. Die Führung der Gilde hatte von meinen Zielen Wind bekommen, wahrscheinlich hatte jemand dort erzählt was ich tat, und ich wurde einmal freundlich vorgeladen. Die momentane Führung bestand aus sechs Magiern, fünf davon Männer. Sie versuchten scheinbar einen Grund zu finden mich beschränken zu können, aber ich legte ihnen die offiziell zugelassenen Bücher aus der Bibliothek vor. Sie schienen unzufrieden damit zu sein, aber konnten mir nichts nachweisen. Dabei lagen sie tatsächlich nicht komplett daneben. Auf dem Schwarzmarkt der Stadt hatte ich mit einem Teil meines Geldes Schriftrollen und Bücher erworben, welche in dieser Form nicht zugelassen waren. Sie waren weder zensiert noch kontrolliert. In den Schriften stand was man mit dieser Magie machen konnte, ohne dabei wie bei den offiziellen Büchern einige Themen nicht anzusprechen. Aber sie fanden diese Bücher und Schriftrollen nicht.

Deshalb ging ich meinen Weg weiter. Meinen Abschluss machte ich in der theoretischen Verteidigung von verbotener Magie. Es war wie eine Doktorarbeit. Das meine Arbeit jedoch stattbekannt werden sollte ahnte ich nicht. Ich kam zu dem Schluss, dass gegen einen Gegner ohne Restriktionen nur eine geringe Chance der Verteidigung bestand. Dazu führte ich Beispiele aus und bezog mich auchauf die noch immer frischen Niederlagen der ausgezogenen Begabten. Ich gab konstruierte Beispiele und unterlegte alles mit fachwissenschaftlicher Literatur. Obwohl mein Meister mit diesem Thema nicht mit mir auf einer Wellenlänge war gab er mir ein "Gut" als Bewertung. Es war eine faire Bewertung und ich hatte fast damit gerechnet direkt abgelehnt zu werden.

Jede bestandene Arbeit wurde in der Stadt veröffentlicht, so auch meine. Und so verbreitete sich schnell meine kritische Haltung gegenüber der zugelassenen Magie innerhalb der Gilde. Ich hatte sogar richtige Anhänger. Ich wollte dies alles nicht, die Aufmerksamkeit war mir völlig egal und fast schon unangenehm. Mein Name geisterte nun durch die Straßen der Stadt. Der Name eines Niemands aus dem Qrmenviertel. Die Magierinnen und Magier in der Gilde waren sehr gespalten gegenüber meiner Aussagen. Währenddessen die meisten Kampfspezialisten mir zu mindestens im Kern zustimmten, so waren vor allem die älteren Mitglieder ungehalten über meine Zitat "Haltlosen Aussagen, die jeder Wahrheit und Moral entbehren." Ich musste bei diesen Anschuldigungen lachen. Es schien fast so, als ob diese Begabten ihre Aufen vor der Wahrheit verschließen wollten.

Die jüngere Geberation war hin und hergerissen. Auf der einen Seite unterstützten sie meine Theorien über den Gebrauch von Magie, auf der anderen Seite wollten sie aus purem Prinzip nicht den Ansichten eines Jungen aus der Gosse folgen. Aber überraschender Weise setzte sich der Verstand bei vielen Jüngeren durch. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es gab sogar sehr viele, die sich bei mir entschuldigen für ihr Verhalten in den letzten Jahren. Ich war gerührt und nahm ihre Entschuldigungen an. Es gab für mich keinen Grund eine Abmeigung auf Krampf zu halten. Schließlich waren diese Begabten die Zulunft und die Generation, mit denen ich wahrscheinlich in meinem Leben zusammenarbeiten würde.

Zu meinen Ideen hatten auch meine beiden Freundinnen positives zu sagen. Beide sahen die Notwendigkeit neue Konzepte zu entwickeln, wenn die Gilde nicht untergehen sollte. Ich war erleichtert, als die beiden positives Feedback gaben. Einen Streit mit meinen beiden einzigen Freunden konnte ich nicht gebrauchen. Kiri hatte sich in der Hauptstadt ebenfalls einen Namen, jedoch nicht als Kritikerin der Wege der Gilde, sondern als eine begnadete Ärztin.  Ihr Wissen war enorm und war schon auf der Stufe der alten und erfahrenen Ärzte. Doch auch menschlich hatte sie charakterliche Fortschritte in den letzten Jahren gemacht. Sie war deutlich emphathischer geworden, hatte am ihren kommunikativen und sozialen Fähigkeiten gearbeitet und war nun in aller Munde.

Selena hatte im Bereich der Wahrsagung gearbeitet. Diese seltene Gabe erforderte zum optimalen Einsatz und zur Verhinderund des Wahnsinns ein genaues Training. Dabei hatte sie das Glück, dass es noch eine Meisterin in diesem sehr seltenen Bereich der Magie gab. Nur eine handvoll Leute pro Jahrhundert, die mit dieser Gabe geboren wurden. Und noch weniger davon gab, die nicht irgendwann durch ihre Wahrsagungen schon in jungen Jahren verrückt wurden bevor sie ihre Gabe richtig kontrollieren konnten. Ich hatte auch das zweifelhafte Vergnügen diese Frau kennen zu lernen. Sie war seltsam. Diese Beschreibung war wahrscheinlich die zutreffenste. Sie war wie Selena manchmal in ihrer eigenen Welt, aber die Meisterin schien manchmal fast den Bezug zur Realität zu verlieren.

Ich fand sie nett aber seltsam. Aber solange ihre Art der Lehre Selena helfen konnte ihre Gabe zu kontrollieren war mir das egal. Vor allem weil Selena ihre Meisterin mochte. Es war bei ihr eine sehr enge Verbindung zu ihrer Mentorin.

Nicht so schön waren meine neuen Verpflichtungen. Nachdem ich die etwas komplizierte Kunst der Teleportation lernen musste war es nun auch meine Aufgabe auch Patrouille zu gehen, auch außerhalb der Stadtmauern. Wir marschierten durch die nahegelegene Landschaft, gingen Gerüchten nach und versuchten Feinde zu finden. Letzteres war schwer, da wir meistens damit beschäftigt waren irgendwelchen wilden Theorien und Gerüchten nachzugehen. Irgendwo her kam die Angst, dass sich die feindliche Armee am Auslauf der Abwasserkanäle aufhalten würde. Angeblich wurden dutzende Soldaten dort gesehen. Es war niemand dort. Die magisch verstärkten Gitter waren in bester Verfassung und in der stinkenden Umgebung war kein Lebewesen zu finden. Bei jeder Theorie mussten wir akribisch die Gegend magisch analysieren. Es war sehr aufwendig.

Abgesehen von der mühsamen Arbeit war es gefährlich vor den  Mauern zu arbeiten. Gruppen von Banditen trieben ihr Umwesen seitdem das Königshaus schwach war. Das Land war in Territorien von Banditenanführern aufgeteilt. Nur mit großer Mühe konnte die Versorgung der Stadt gewährleistet werden. Es gab knapp zwei Dutzend großer Ladeflächen, welche dauerhaft von vielen Soldaten und Magiern bewacht wurden, damit weiterhin Getreide, Gemüse, Wein und Fleisch in die Stadt kommen konnte. Die Banditen waren gerissen und entkamen häufig unseren Soldaten. Nur selten kam es zu wirklichen Aufeinandertreffen mit ihnen. Verfolgungen waren schwierig, da die Wälder mit Fallen gespickt waren, die Bewohner die Diebe schützten und sie hatten die Routen der Soldaten genau studiert, so dass sie sehr einfach und ohne Gegenwehr attackieren konnten.

Zusammengefasst machte es keinen Spaß nach draußen gehen zu müssen. Die Soldaten waren dabei keine Hilfe. Die Soldaten in höheren Positionen waren sauer, dass sie mir untergeordnet waren. Die normalen Fußsoldaten waren fast vor Ehrfurcht erstarrt. Anscheinend hatte sich mein Name auch in den Gossen rumgesprochen. Einer von ihnen in der Gildr der Begabten. Das war wohl etwas ganz besonderes. Aber so konnte ich mit keinem vernünftig reden. Es war einfach langweilig.

Ein weiterer kleiner Tiefschlag war, dass keiner der magischen Waffen zu mir passte. Ich hatte mir jede verfügbare Waffe in der Habd gehalten, aber eine Verbindung konnte ich zu keiner aufbauen. Es war Schade. Gerne wäre ich mit einem magischen Schwert durch die Landschaft marschiert. Es wäre halt cool gewesen. Dennoch war ich mir sicher, dass ich eines Tages eine passende Waffe finden würde. Für die wahrscheinlichen Kämpfe wäre eine solche passende Waffe dennoch eine große Hilfe gewesen.

Und so flossen Wochen ins Land. Jeder kam seinen Aufgaben nach, jeder versuchte auf seine Art mit dem mentalen Stress umzugehen. An einem Abend fand ich Kiri komplett betrunken, weil ihr die Arbeit an einem Tag zu viel wurde. Wo sie den Alkohol her hatte wusste ich nicht, aber es waren mehrere Flaschen, und dann auch noch hochprozentiges. Da sie jedoch nicht an den Alkohol gewöhnt war nahm der Alkohol sie ziemlich mit. Ich musste sie zu ihrem Zimmer tragen, während sie am lallen war.

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Aber der Tag vor dem sich jeder fürchtete musste irgendwann kommen. Und er kam. Nicht wie ein Hammer, sondern wie eine Sturmflut.

Der Tag hatte normal begonnen. Morgens früh aufstehen, frühstücken und dann arbeiten. Ich hatte an diesem Tag keinen offiziellen Dienst. Ich hatte eine große Anzahl an jungen Begabten zum Training versammelt. Darunter waren aber auch ältere Mitglieder. So waren neben Selena und Kiri auch Meister anderer Bereiche anwesend. Insgesamt an die 50 Magierinnen und Magier. Die meisten von ihnen teilten meine Ansichten in der Magie und waren nun darauf erpicht eine andere Art von Magie zu lernen, außerhalb der normalen Grenzen. Im großen Innenhof übten wir die Techniken, als plötzlich ein Horn erscholl. In den nächsten Sekunden kamen immer weitere hinzu.

Jedem von uns war sofort bewusst, was nun zu tun gewesen war. Jeder hatte seine Aufgaben erhalten um diese Stadt zu verteidigen. Doch es kam anders, als wir es alle erwartet hatten. Zusammen rannten wir zur Mauer, von wo aus jeder schnell zu seiner Aufgabe kommen konnte. Doch an der Mauer angekommen sahen wir den Tod und den Horror. Und dies war nicht als Metapher, sondern als Wirklichkeit gemeint. Aus dem Boden Gruben sich Leichen aus. Ein paar dutzend hatten sich schon komplett ausgegraben. Sofort ließ ich ein Flammenmeer entstehen, um die Neuankömmlinge zu beseitigen. Doch die Leichen waren noch keine Skelette. Sie waren noch am verwesen. Fetzen von Kleidung hingen noch an ihnen herunter. Doch egal welche Magie dabei benutzt wurde, da wo keine Leiche mehr war, da konnte auch keine gesteuert werden.

Doch meine Bemühungen waren vergebens. Ich sah, dass auf der ganzen Mauer schon Kämpfe ausgebrochen waren. Ich war nicht schnell genug. Schnell zog ich einen Soldaten zur Seite, der an mir vorbeigelaufen kam
"Was ist hier passiert?"
Der Mann sah bleich aus, so als ob er den Schrecken auf Erden gesehen hätte. Und ich konnte ihn verstehen
"Sir, wir haben die Banner der Feinde gesehen und Alarm geschlagen. Wir standen auf der Mauer, als plötzlich hinter uns Schreie ertönten. Da sahen wir erst diese Kreaturen. Sir, es sind Leichen von gestorbenen Soldaten aus dem Feldzug von vor ein paar Jahren. Ich habe einige Gesichter erkannt. Warum greifen Leichen uns an?"

Ich sah ihn fassungslos an. Tote aus dem Feldzug? Aber warum waren sie dann noch keine Skelette? Ich schüttelte mich kurz, um mich zu fokussieren
"Das kann ich dir nicht sagen. Sie zu zerhacken bringt aber nichts. Ihr müsst sie verbrennen. Nur dann werden sie aufhören zu kämpfen. Das Band des Zauberers, der sie am Leben hält kann nur so gebrochen werden."
Der Soldat sah in meine Augen und ich sah offenen Widerstand
"Das können wir nicht tun. Das sind unsere Landsleute, unsere Familie, unsere Freunde! Wir können sie doch nicht so umbringen!"

Knurrend packte ich den Mann am Kragen
"Diese Leute sind schob tot. Dunkle Magie hält sie am Leben. Wenn du nicht als Leiche neben ihnen enden möchtest, dann verbrennt sie. Wenn sie könntne, würden sie das selbe sagen. Was glaubst du, würden sie lieber Tod sein oder wie Puppen kontrolliert werden?"
Der Mann schluckte, nickte und ging ans Werk. Ich drehte mich um zu meiner Trainingsgruppe um
"Schnell, ihr müsst dies weitergeben. Alle untoten sollen verbannt werden. Ihr könnt sie auch komplett einfrieren oder mit einem Blitz vernichten, aber es darf nichts übrig bleiben. Jetzt los."

Doch noch bevor ich fertig war donnerte es vor dem Tor und ich spürte eine Welle von Magie sich formen, die sich dann in unsere Richtung entlud. Schnell errichtete ich um uns ein Schild herum, und dies keine Sekunde zu früh. Die magisch verstärkte Mauer, welche wochenlang bearbeitet wurde, zerbrach wie ein Kartenhaus. Im nächsten Moment traf ein riesiger mächtiger blauer Strahl auf mein Schild und fast wäre es zerbrochen. Ich musste die Magie aus der Umgebung nutzen, damit meine Gefährten und ich nicht zu Atomen dezimiert wurden. Als der Angriff endete sackte ich auf die Knie und spuckte erst einmal Blut aus. Der Körper war nicht dafür vorgesehen so große Mengen an Magie in sich aufzunehmen und gleichzeitig zu benutzen.

Kiri neben mir murmelte einige Heilzauber, nach welchen ich mich direkt wieder etwas frischer fühlte. Dankend nickte ich ihr zu, bevor ich mich aufrichtete und meine Umgebung begutachtete. Die Mauer wurde großflächig pulverisiert und alle auf ihr positionierten Soldaten und Untoten mit ihr. Ein Blick in den Himmel zeigte mir, dass es auch an anderen Stellen der Mauer Probleme gab, da überall an der Mauer entlang Rauch aufstieg. Doch bei dem Gedanken an die ganzen gestorbenen Soldaten musste ich kurz innehalten. Obwohl es für mich unmöglich gewesen wäre die ganze Mauer zu schützen, verspürte ich eine gewisse Schuld. Schließlich war es meine Aufgabe diese Soldaten vor magischen Angriffen zu schützen.

"Was war das für ein Angriff? Kein normaler Zauberer kann so einen Angriff loslassen. Und warum hat keiner gemerkt, dass vor den Mauern etwas vorbereitet wird?"
Sagte ein Junge hinter mir. Ich drehte mich um und zuckte mit den Schultern zu seiner ersten Aussage
"Wie dieser Angriff entstanden ist kann ich nicht sagen. Über einen solchen Zauber habe ich noch nie etwas gehört. Das zweite ist doch eigentlich offensichtlich: die Untoten waren eine Ablenkung, vor allem psychischer Art. Die Soldaten waren verwirrt und hatten Angst. Warum waren auf einmal Tote und teilweise verwesene Soldaten vor ihnen, von denen einige bekannt waren? Sie wollten unseren Blick nur ablenken von dem eigentlichen Angriff. Und ich habe das Gefühl, dass dies nicht der einzige Teil der Mauer war, an dem sie diese Taktik angewandt haben."

Selena war die erste die das offensichtlichste fragte
"Was passiert mit dieser Stadt?"
Ich schüttelte mit dem Kopf
"Wir haben schon verloren. Sie haben unseren größten Vorteil schon mir ihrem ersten Angriff genommen. Die Mauer scheint in Trümmern zu liegen. Hunderte Soldaten Tot und die Soldaten sind nun komplett demoralisiert. Unser Feind hat seine ganze Macht demonstriert und uns gezeigt, dass er keine Grenzen kennt. Mit den Körpern von Toten zu arbeiten ist ein Verbrechen gegen die Magie und die Natur."

Ein junger Adeliger schien damit aber nicht einverstanden zu sein
"Wir können doch nicht einfach wegrennen. Wir müssen diese Stadt verteidigen. Es ist unsere Pflicht!"
Ich knurrte ihn wütend an
"Denk nach, Junge. Wenn wir heute kämpfen sterben wir, ohne dass wir etwas erreichen können. Unser Feind hat sich jahrelang, vielleicht sogar Jahrzehnte lang auf diesen einen Moment vorbereitet. Sie sind uns in allen überlegene, mehr Männer, mehr Begabte, bessere Taktik, größere Moral, alles. Wir müssen auf die richtige Gelegenheit warten und dann zuschlagen."

"Alex, was machen wir denn jetzt?" Fragte mich Selena angespannt.
"Wir gehen schnell zur Gilde. Dort sollten unsere Feinde noch nicht sein. Dort schnell Kleidung und Geld mitnehmen, bevor wir untertauchen. Aber eines ist sicher, ich möchte nicht als wandelnde Leiche enden. Deswegen müssen aus dieser Stadt verschwinden. Also los, wir werden nicht viel Zeit haben."
So rannten wir so schnell wir konnten Richtung Gilde. Der Weg war überschaubar. Der Straße folgen durch das Händlerviertel, dann durch die Straße der Adeligen und dann war man an der Gilde angekommen. Der Weg dauerte im Sprint vielleicht 20 Minuten, doch schon nach wenigen Minuten  sahen wir Szenen, von denen wir nicht geglaubt hatten, dass sie sich abspielen könnten.

Vor uns waren viele Frauen der adeligen Elite. Viele von ihnen waren Witwen geworden, nachdem ihre Männer starben. Und nun sah ich wahrscheinlich auch, warum niemand einen Täter gefunden hatte. Die Täter waren die eigenen Frauen. Sie mähten in diesem Momemt völlig überraschte Soldaten nieder, die nicht mit einem Angriff gerechnet hatten. Ich versuchte noch die letzten zu schützen, aber es half nichts. Alle Soldaten starben und uns standen nun knapp zwei Dutzend Frauen gegenüber, die anscheinend von einer unbekannten Quelle Magie gelernt hatten.

"Ich gehe nicht davon aus, dass ihr uns durchlasst?" Fragte ich wenig hoffnungsvoll.
Eine von ihnen lächelte finster
"Nein, nein, nein. Ihr werdet alle sterben. Zu lange mussten wir unter dieser Gesellschaft leiden. Zu lange wurden wir zurückgehalten. Erst Chaos hat uns gezeigt, dass wir zurückschlagen können. Und wir werden ihm dabei helfen eine neue Welt aus der Asche dieser zu erbauen."
Beim Namen Chaos zog ich überrascht die Augenbrauen hoch
"Chaos ist also der Anführer des Aufstandes?"
Die Frau knurrte
"Er ist ein Gott. Seine Kraft ist ohne Konkurrenz. Seine Weisheit unerreicht. Er ist der Gott, der eine perfekte Gesellschaft erbauen wird. Und darin benötigen wir keine ungläubigen aus der Gilde. Er gab uns Macht, zeigte uns Wesen aus dem Himmel. Wir werden mit ihrer Hilfe gewinnen. Nun..."

Weiter kam sich nicht, als sie auf die Kniee zusammensackte, gemeinsam mit ihren Kammeradinnen. Ich atmete erleichtert auf
"Glück gehabt."
Alle sahen mich an
"Was hast du gemacht?"
Ich grinste
"Ich habe sie abgelenkt. Sie waren so auf meine Worte fokussiert, dass sie nicht gemerkt haben, wir ich einen kleinen Trick angewendet habe. Sie sind nur bewusstlos. Es ist ein Angriff, den ich vob meinem Meister gelernt habe. Er signalisiert dem Gehirn, dass es Seekrank ist. Deswegen sind sie bewusstlos.

Aber nun genug geredet, wir müssen weiter. Wir haben nicht mehr viel Zeit."
Und damit rannten wir weiter, aber ich hatte unsere Gegner leider unterschätzt...

Fortsetzung Folgt

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