Kapitel 12
Es waren chaotische Tage in der Hauptstadt des Königreiches. Was vorher nur Vermutung war wurde in diesem Moment Gewissheit und selbst die größten Optimisten konnten das Ereignis nicht schön reden. Jedem wurde vor Augen geführt, dass der Großteil der militärischen Stärke des Reiches irgendwo tot herum lagen. Selbst wenn die Armee die Schlacht gewonnen hätte, der Krieg wäre noch lange nicht gewonnen gewesen. Doch dieser Haifen konnte keine Schlacht gewonnen haben. Diese Männer waren ausgehungert, erschöpft und mit Augen, die von einem tiefen Trauma zeugten.
Sofort wurde Verpflegung zu den armen Seelen gebracht und die Ärzte kümmerten sich um ihre Wunden, aber die Soldaten schienen dies gar nicht zu bemerken. Es hatte sich nach nur wenigen Minuten eine riesige Menschenmasse gebildet, welche nun ängstlich auf die Soldaten blickte. Ich meinte sogar einige Menschen weinen zu sehen. Verübeln konnte man es ihnen nicht. Wenn der Feind eine Armee solcher Größe besiegen konnte, dann drohte ein ähnliches Schicksal auch dieser Stadt. Was mir Sorgen bereitete war die Tatsache, dass kein einziger der mitgereisten Begabten sich unter den Überlebenden befand. Wurden alle etwa gefangengenommen und oder hingerichtet? Wenn der Feind eine solche magische Überlegenheit haben würde, dann wäre es um die Hauptstadt schon fast geschehen.
Eigentlich blieb nichts anderes übrig als die entsendeten Magier in die Außenposten des Reiches zurückzubeordern, damit die Stärke wieder einigermaßen aufgefüllt werden konnte.
Bewegung kam erst in die Masse, als sich eine Formation aus gepanzerten Soldaten einen Weg durch die Menge bahnte und dahinter der König mit den hohen Ministern zum Vorschein kam. Der König sah anders aus als auf den jährlichen Festen, auf denen er sich immer seinem Volk präsentierte. Sein sonst penibel gestutzter Bart sah ungepflegt aus, sein Gesicht blass und seine Haare ergraut. Selbst seine Stimme hatte nicht die gewohnte und bekannte Sicherheit
"Wer von euch ist der ranghöchste Offizier?"
Für mehrere Minuten tat sich nichts, bis ein Mann, vielleicht in den vierzigern sich erhob. Von seinem Brustpanzer waren nur noch Fragmente übrig und sein halber Kopf war mit Blit bedeckt
"Eure Majestät, ich weiß nicht ob ich es bin, aber ich war Kommandant des 33 Fußregiments. Vielleicht kann ich eure Fragen beantworten."
Die Worte dieses Mannes waren leise, fast nur ein Hauch. Er schien sich für jedes Wort anstrengen zu müssen.
"Könnte ihr mir sagen, was passiert ist? Eine kurze Version reicht an der Stelle."
Der Mann schien vor dem Wunsch zurückzuschrecken, bevor er sich fing und zitternd anfing
"Wir marschierten zu den Bergen, wie geplant. Auf dem Weg stießen wir nur auf minimalen Widerstand. Es schien fast so, als wollten sie, dass wir schnell weiter kommen. Schon aus einer größeren Ferne sahen wir das Lager der Feinde. Es waren allerdings viel weniger als wir alle erwartet hatten.
Wir hatten unser Lager gerade aufgebaut und waren in unseren Betten, da erschien der Teufel. Aus dem Nichts tauchten die ganzen feindlichen Soldaten auf. Eigentlich sind unsere Lager durch Magie geschützt, und auch dieses wurde so geschützt, aber sie drangen einfach durch. Viele starben schon bevor es losging. Irgendwann hatten wir eine Fornation gefunden und der Rückzug wurde angeordnet, da tauchte eine zweite Armee auf. So groß wie die erste. Dabei hatten wir keine Armee hinter uns bemerkt. Während wir uns zurückziehen wollten attackieren sie uns. Es war ein Gemetzel. Kein Erbarmen, keine Chance auf Parley. General de La motte ordnete ein Angriff auf die Mitte der zweiten Armee an. Er wollte einen Durchbruch erzwingen. Wir schafften dies auch, aber der Preis war enorm."
Er schloss kurz die Augen, so als ob er sich erst einmal sammeln müsste
"Dann flohen wir. Jeder so wie er konnte. Die meisten von uns wurden während der Flucht umgebracht. Die Rebellen, die ritten auf Pferden aus Schatten. Das glaubt mir keiner und ich würde es auch nicht glauben wenn ich es nicht gesehen hätte, aber aus den Schatten der Nacht entstanden diese Wesen. Ihre Augen leuchteten blutrot und sie waren unzerstörbar. Ich habe gesehen, wie Schwerter und Pfeile sie getroffen haben, aber es passierte nichts. Wir wurden niedergemacht. Unsere Gruppe war am Anfang fast doppelt so groß, aber viele erlangen auf der Flucht ihren Verletzungen, waren zu erschöpft um wirerzulaufen oder wurden noch getötet.
Die Hauptarmee der Gegner hat uns nicht verfolgt, davor waren wir wahrscheinlich zu unbedeutend. Aber jede Stadt in den feindlichen Gebieten schloss seine Tore, jede Stadt versuchte uns aufzureiben. Dutzende von uns starben nur durch die Attentate der Einwohner."
Eine gespenstische Stille legte sich über die Menschenmasse. Keiner sagte auch nur ein Wort. Nur das Weinen vieler Einwohner, Männer wie Frauen, Alter wie Junge, Arme wie Reiche war zu hören. Nur eine Frage blieb übrig. Eine Frage, die vielleicht den Ausgang des Krieges beeinflussen konnte. Und der König, dieser verdammte Idiot, stellte sie vor einer schon zuvor demoralisierten Bevölkerung
"Wisst ihr, was aus den Magiern geworden ist? Nur, falls ihr was gesehen oder gehört habt."
Der Mann nickte, und seine Augen zeigten ein entsetzliches Grauen
"Sie versuchten uns zu schützen. Jeder Magier war an der Front. Sie versuchten uns Zeit zu verschaffen. Allerdings waren sie wenig erfolgreich. Wahrscheinlich hatten die Rebellen ebenfalls Magier, die ihren Job getan hatten. Nach unserer erfolgreichen Flucht haben wir erst einmal nichts gesehen. Vor ungefähr einer Woche haben wir allerdings erfahren was mit ihnen passiert ist. Jeder einzelne von den Begabten ist tot, ihre angeschlagenen Köpfe waren auf Pfähle aufgespießt. Sie waren symmetrisch angeordnet, als Leihe würde ich sagen, dass sie eine Art Ritual durchgeführt haben. Wir haben nicht nachgezählt, aber es waren viele Köpfe. Selbst der Magier des Terrors hätte niemals eine solche Tat vollbracht."
Der Magier des Terrors war ein Begabter vor ungefähr 30 Jahren, der aus der Gilde ausgeschlossen wurde, weil er dunkle Rituale und Experimente durchführte. Er lernte sich darauf hin gegen die Gilde auf, und daraus wurde ein Bürgerkrieg, in dem der Magier des Terrors seinem Namen nach Terror verbreitet hat. Der Konflikt endete mit seinem Tod, auch wenn wilde Theorien besagten, dass er eigentlich entkommen war, oder dass er aus der Dunkelheit ein Kind erschaffen habe, mit dem er die Machr wieder ergreifen wolle. Es waren wilde Theorien, deren Ursprung jedoch durch die große Macht dieses Begabten herrührt. Tatsächlich war es schwer vorstellbar, dass ein Magier von solchem Können verloren hat, ohne dabei eine Rückversicherung in der Habd zu haben. Aber er war tot. Seine Leiche wurde damals durch ausgiebig untersucht und es war zweifellos der Körper des Magiers des Terrors.
Die Menschen im Publikum die mit dem Namen noch etwas anfangen konnten nickten grimmig. Auch der König schien der Beschreibung des Soldaten zuzustimmen. Es galt als das Zeichen fehlenden Respekts den Körpern toter Feinde die Köpfe abzuschlagen. Die gute Sitte war, dass beide Seiten nach der Schlacht ihre Toten sicher bergen und begraben durften. Es war ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Feind. Eine solche Schandtat bei dutzenden Begabten zu begehen war ein klares Signal an die Überlebenden und die Feinde: Es gibt keine Gnade und keine Ehre zu erwarten. Außerdem bestätigte die Erzählung des Mannes meine Befürchtungen: dieser Trupp an Soldaten wurde mit voller Absicht am Lebeb gelassen. Sie wurden fein säuberlich in die Richtung der Toten Magier gelockt, damit sie dies an genau diesem Ort vor genau diesem Publikum erzählen konnten. Es war ein genau durchgeplantes Theaterspiel, und die Soldaten, die Bevölkerung und der König hatten die Hauptrollen perfekt gespielt.
Ich seufzte. Mit dem friedlichen Leben war es wohl in einer absehbaren Zeit vorbei. Für eine komplette Autonomie der einzelnen Reichsteile mussten sie die Hauptstadt besetzen. Das war allen anwesenden bewusst. Leider war den Meisten die wirklich relevante Frage nicht bewusst, oder vielleicht wollten sie diese auch einfach nicht akzeptieren: Woher kamen all diese scheinbar übermächtigen feindlichen Begabten? Es waren viele und nur schwer vorstellbar, dass jeder einzelne von ihnen der Gilde den Rücken gekehrt hatte. In der Armee waren die Elitemagier des Reiches, die besten, wenn es ums kämpfen ging. Ausgebildet nicht nur in reiner magischer Kampfkunst, sondern auch in Waffenkunst und strategischen Denken. Die Waffen die sie trugen waren keine Zierde. Wie ich mittlerweile erfahren hatte, gab es speziell angefertigte Gegenstände, die die Stärken ihrer Träger noch weiter ausdefinierten.
Diese Gegenstände mussten nicht unbedingt Waffen sein. Es konnte auch Alltagsgegenstände sein. Es gab Begabte, die im Bereich der Illosionen herausragend waren, aber durch spezielle Umhänge ihre eigene Kraft noch weiter stärken konnten. Tatsächlich waren aber die meisten magischen Gegenstände Waffen. Sie boten das größte Potential für ihre Träger sich in brenzligen Situationen sich besser wehren zu können. Und obwohl die Begabten der Armee zu den Besten und erfahrensten zählten und obwohl sie die magischen Waffen hatte, konnten sie alle hingerichtet werden. Der Verlust der Waffen war ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Faktor. Diese Katalysatoren waren nun in den Händen der Feinde. Feinde, die auch ohne diese Instrumente schon überlegen waren. Ich hielt es aber für angebracht dies nicht groß auszuplaudern. Die Bevölkerung war schon dmeotiviert genug, es gab keinen Grund ihnen noch mehr Angst zu geben.
Für mich war das Ärgerlicheste die Unwissenheit, die durch den Tod von La motte entstanden war. Was wollte er mir sagen? Es waren Rätsel, die noch lange nach Antworten suchen sollten.
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Das dritte/ fünfte und damit auch letzte Lehrjahr war noch einmal brutal. Ich hatte nun ein ganz normales Jahr und nicht mehr doppel Tage, mit denen ich zwei Jahre in ein einziges packte. Dafür hatten wir nun auch neue Meister. Es waren nun nicht mehr wie zuvor Lehrer für die Grundlagen, sondern reine Spezialisten für ihre Fachgebiete. Sie waren anders als die Meister der vorherigen Jahre. Während im den ersten Jahren immer die gleichen Meister als Lehrer dienten, so waren es nun eher Forscher. Man merkte ihnen an, dass sie die Themen nicht so erklärten, dass es jeder Idiot verstehen konnte. Sie erzählten, teilweise auf ihre sehr eigene Art, was wir wissen mussten und waren nicht bereit sich zu wiederholen. Sie hatten auch keine Probleme damit Schüler, die sie für zu schlecht hielten, aus dem Kurs zu werfen. Da hatten sie keine Verträge geschlossen. Es kam nur selten vor, dass sie jemanden rausschmissen, da die zu schlechten schon in den Jahren zuvor ausgesiebt wurden. Dennoch gab es in eigentlich jedem Kurs eine unglückliche Seele, die ihren Platz räumen musste.
Ob dies tatsächlich die beste Art und Weise war die besten Magier aus den Schülerinnen und Schülern zu machen wusste ich nicht, aber es führte dazu, dass jeder versuchte in jedem Kurs über sich hinauszuwachsen, nur damit er eine akzeptable Note bekommen konnte.
Und als wäre dies noch nicht hart genug gewesen gab ich nebenbei weiterhin meine Stunden in Kampfkunst und wurde gleichzeitig als Schüler einer der wenigen noch lebenden Magier für Kampfkunst akzeptiert. Auch wenn ich nicht der alleinige Schüler war. Ein weiteres Mädchen war ebenfalls bei dem Meister angenommen worden. Das Ziel war es wieder möglichst schnell eine Elite fürs Kämpfen zu trainieren, die die Verluste vergessen machen sollten. Das war natürlich Traumtänzerei. Wir konnten alle einen Abschluss machen, aber die jahrelange Erfahrung, die dabei gelernten Kniffe und Taktiken, die konnten wir nicht einfach so lernen. Es würde lange dauern, bis die Gilde wieder die gleiche Qualität haben würde die sie vor diesem Desaster hatte. Wenn sie denn überhaupt noch so viel Zeit hatte.
Diese drei Aufgaben nebeneinander zu absolvieren war eine Qual, aber gleichzeitig auch eine Herausforderung, die ich unbedingt bestehen wollte. Selena und Kiri versuchten so gut es ging mich zu unterstützen. Sie machten auch das eine oder andere mal meine Hausaufgaben, ich gebe es ja zu. Jeder hat Leichen im Keller liegen, und dies war meine. Aber es fiel nie jemanden auf. Dies lag auch daran, dass ich die Themen dennoch beherrschte. Die Fächer in meinem Stundenplan waren zum Großenteil die Fächer, in denen ich selber meine Stärken sah. Genau wie in den letzten Jahren hing ich fast durchgehend von morgens bis Abends an den Aufgaben, die mir aufgetragen wurden. Gleichzeitig machte ich morgens weiterhin meine Kraftübungen für den Körper. Ich konnte mir gut vorstellen, dass in der Zukunft eine gute körperliche Verfassung von großer Bedeutung sein konnte. Aber ich schaffte es mich durchzusetzen.
Das Jahr verging sehr schnell. Ich hatte im Prinzip keine Chance mich großartig von anderen Themen außerhalb meines Programms ablenken zu lassen. Alles ging an mir im Rausch vorbei. Nebenbei bekam ich aus der Stadt nur mit, dass wichtige Adelige und Beamte im Schlaf ermordet wurden. Der oder die Mörder wurden nie gefunden. Das einzige was übrig blieb waren viele Witwen und verängstigte Kinder. Es sorgte für eine Vor- Untergangsstimmung in der Hauptstadt. Aber es flog an mir schnell vorbei. Als meine Abschlussprüfungen anstanden war ich seltsam ruhig. Ich hatte für mich das Gefühl entwickelt, dass ich alle Themen, theoretisch und praktisch, konnte. Hinzu kamen, dass ich in der Kampfkunst schon einen Abschluss gemacht hatte. Da ich bei meinem Meister in der Kampfmagie gut genug war wurden die Prüfungen vorgezogen und ich bestand sie mir fliegenden Fahnen.
Dennoch war ich nicht zu überheblich. Ich hatte schon in den letzten mitbekommen, was bei Überheblichkeit passieren konnte. Vielen ist ihre eigene Hybris schon zum Verhängnis geworden. Deshalb war ich hoch konzentriert. Und ich entdeckte die Fallen und Fandfragen der verschiedenen Meister in ihren Prüfungen. Manche Meister schienen ihre Prüfungen mehr als Meister Prüfung als eine Prüfung des fünften Jahres zu sehen, aber dennoch war es machbar. Während einer der schriftlichen Prüfungen, die alle Schüler zeitgleich schrieben, brach ein Mädchen zusammen. Sie schien einen Anfall von Panik zu bekommen. Sie musste mitten in der Prüfung von Ärzten aus dem Prüfungsraum getragen werden. Es war wohl nichts schlimmeres, aber die Prüfung hatte sie vergeigt. Vielleicht ging es nur mir so, aber ich fand eine solche Reaktion übertrieben. Aufgeregt sein war normal und das war auch ich, aber es war wahrscheinlich nicht gesund sich dermaßen in eine Stresssituation reinzusteigern. Aber wahrscheinlich konnte man es nicht ändern wenn der eigene Körper rebellierte.
Zwei Wochen später bekamen wir die Ergebnisse, und sowohl Selena als auch ich erfüllten nicht nur die Mindestanforderungen, also vier Kurse mit mindestens einem "Befriedigend" bestehen, sondern wir bestanden all unsere Kurse mit einem gut oder sehr gut. Selena und ich waren richtig zufrieden mit unseren Leistungen und am Abend nach der Bekanntgabe der Ergebnisse ließen wir es krachen. Wir waren nicht zu der allgemeinen Abschlussfeier eingeladen, aber etwas anderes hatten wir auch nicht erwartet. Dafür feierten wir beide. Auch wenn es weder Alkohol noch viel Essen gab. Der König hatte befohlen, dass die Nahrung schon jetzt rationiert werden sollte. Die Nahrungsspeicher waren voll, aber es trafen auch jeden Tag mehr Flüchtlinge aus dem Umland ein, deren Güter überfallen und oder verbrannt wurden.
Da auch niemand wusste wo der Feind war oder wann er uns angreifen würde war die Entscheidung nachvollziehbar. Das sahen jedoch nicht alle in der Stadt so. Viele sahen noch nicht die Notwendigkeit sich zurückzuhalten. Dies betraf vor allem Alkohol. Viele Bewohner schienen ihre Angst und Trauer im Alkohol ersticken zu wollen. Die Reichen mit Wein, die Armen mit Bier, alle anderen dazwischen mit dem was sie in die Finger bekommen konnten. Als würde aber ein benebelter Kopf in dieser Situation helfen.
Die Regeln wurden jedoch hart durchgesetzt, zumindestens bei dem normalen Teil der Bevölkerung. Von einigen adeligen Schülern hatte ich gehört, dass sich Ihre Väter über die Regelung hinwegsetzen konnten. Durch genügend Geld und Einfluss konnten sie die Beschränkungen umgehen. Die Sprichwörter "Geld öffnet alle Türen" und "Du brauchst Vitamin B für den Erfolg" ließen sich auch in diesem Fall als wahr betiteln. In der Gilde hatte ich noch nicht gesehen, dass sich Schüler, oder Meister, falsch verhalten hätten im Bezug auf die neuen Einschränkungen, aber ich war nicht so naiv zu glauben, dass es dies deswegen nicht geben würde. Es wurde nur gut verborgen. Das war das mindeste was man dabei erwarten konnte. Wer schummelte sollte dabei nicht erwischt werden.
In den Wochen nach der Prüfung, in denen ich auch ein etwas entspannen konnte, nahm ich auch das politische Umfeld wieder aktiver war. Mittlerweile hatten sich alle eroberten Gebiete offen gegen den König aufgestellt. Den Schätzungen zur Folge konnten alle zusammen eine Armee von ca 60.000 Mann aufstellen. Hinzu kamen eine unbekannte Anzahl an Begabten. Die Hauptstadt verfügte, wenn man großzügig aufrundete, noch 10.000 Soldaten, sie sich in der Stadt gesammelt hatten. Hinzu kamen noch rund 20.000 Männer, welche zwangsrekrutiert werden konnten, sollte es zum Notfall kommen. Von Seiten der Begabten kamen noch 30 voll ausgebildete Kampfmagier hinzu. Der Rest war entweder noch in der Lehre, so wie ich, oder waren Spezialisten in den vielen anderen Gebieten der Magie. Insgesamt war die Stärke von uns Verteidigern ziemlich schlecht.
Einen kleinen Vorteil hatten wir nur durch die Mauern und die Artillerie. Die Verteidigungsmauer wurde komplett instant gesetzt, Katapulte gebaut, Gräben ausgehoben und Waffen geschmiedet. Damit konnte eine normale Armee sicherlich aufgehalten werden. Wenn man sich richtig anstellte. Doch da waren die feindlichen Begabten. Unsere Mauern waren magisch verstärkt, aber mein Gefühl sagte mir, dass dies keinen Unterschied machen würde. Der Feindliche Befehlshaber war sich sicherlich über unsere Situation bewusst. Spionage war üblich und irgendwie konnten Informationen immer transportiert werden. Daber nicht Angriff, als die Arbeiten an den Verteidigungsanlagen noch andauerten konnte man darauf schließen, dass sie keine Probleme darin sahen diese Stadt zu erobern.
Man konnte nur auf das Beste hoffen. Alle Taten was sie konnte. Die Stadtgarde suchte junge Leute, die sie ausbilden konnten. Die Armee, also die Reste davon, versuchten eine Art von Disziplin in den Haufen von neuen und unerfahrenen Männern zu bekommen. Auch ich musste meine Waffenkunst und meinen Nahkampf erneut auffrischen. Außerdem wurden uns Abschnitte an der Mauer zugeteilt, an denen wir kämpfen sollten. Ich sehnte mich nach meinem Schuljahr zurück. Drei Stunden täglich den gleichen Ablauf zu üben war nichts, was mein Interesse weckte. Ich bemitleidete dabei die armen Soldaten, die in kompletter Rüstung immer wieder die Treppen an der Mauer rauf und runter laufen mussten. So eine Rüstung wog mehrere Kilo und auf die Dauer war es anstrengend sich darin zu bewegen.
Wir taten unser bestes, aber keiner konnte das Ausmaß der Katastrophe erahnen, welches diese Statd erwartete.
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