30. Einladung

Ich schloss müde meine Augen und blieb reglos mit dem Kopf auf dem Tisch liegen. Momentan hatte ich Schlafprobleme und das lag sicherlich nicht an den Jungs, die schliefen gemütlich. Ich nutzte jede freie Minute für ein kurzes Schläfchen, auch jetzt obwohl ich arbeiten musste.

Ein Stapel Papier knallte auf den Tisch und mein Oberkörper richtete sich vor Schreck auf. Ein Eduard mit verschränkten Armen und unzufriedenen Gesichtsausdruck stand vor mir. "Du hast Augenringe.", teilte er mir mit. Müde seufzte ich und rieb meine Augen. Schminke nützte wohl auch nicht um frischer auszusehen. 

"Ich weiß. Aber ich kriege die auch nicht wieder weg und mit Schminke anscheinend auch nicht.", meckerte ich.

Eduard lächelte besorgt. "Hör mal, Elisa. Du siehst so aus, weil du nicht genug Schlaf bekommst und wenn du wieder frischer aussehen möchtest, dann solltest du dringend viel Schlaf nachholen. Außerdem brauchst du deine ganze Energie,  weil wir in einer Woche auf eine Geschäftsfeier gehen werden." Er tätschelte mir den Kopf.

Ich stöhnte gequält auf. "Muss ich? Ich bin doch nur für den ganzen Papierkram hier zuständig."

Er sah mich mahnend an. "Du kommst mit, auch wenn du nur Bürokram machst. Du bist meine Begleitung. Zeig bisschen mehr Enthusiasmus, Elisa. Wenn die Feier rum ist, kannst du dir eine Auszeit nehmen. Du siehst schon kränklich aus und ich will, dass es dir gut geht. Schönen Feierabend noch."

Eduard ging kühl davon, bevor ich auch noch etwas sagen konnte. Ich fühlte mich ein wenig schlecht, weil ich Eduard nicht enttäuschen wollte, besonders weil er mich so bereitwillig eingestellt hatte. Er hatte Vertrauen in mich und ich machte ihm nicht mehr als nur Probleme.

Tief seufzend packte ich meine Tasche und blickte den Stapel Papier an, bevor ich ihn in meine Tasche fegte. Wohl oder übel musste ich ihn zu Hause erledigen, wenn ich Eduard nicht enttäuschen wollte, auch wenn ich dabei die Jungs beaufsichtigen muss. Ich schulterte meine Tasche und trat dann in Eduards Büro.

"Hey.", flüsterte ich und lehnte meine Wange an den Türrahmen. Eduard blickte von dem Laptop hoch. "Tut mir leid, dass ich gerade auf voller Linie versage, aber ich fühle mich seit paar Tagen nicht so gut und dadurch kann ich rein gar nicht schlafen. Es soll keine Ausrede sein, es ist schlicht die Wahrheit. Ich würde dich doch nie freiwillig enttäuschen wollen, Eduard."

Er nickte und lehnte sich zurück. "Dann muss ich mich auch entschuldigen, ich wollte nicht so harsch zu dir sein. Die ganzen Unterlagen müssen halt immer fertig sein und ich setze mich selbst so unter Druck damit. Ich reagiere dann ein wenig über und werde dann unfreundlich."

Ich lächelte ihn herzlich an, weil ich ehrlich gesagt glaubte, dass er es nötig hatte von jemandem angelächelt zu werden. Er arbeitete wirklich hart und bekam zu wenig gesagt, dass er es gut machte. Dafür mochte ich seinen Vater weniger, da er dafür verantwortlich war.

"Also ich finde, du machst es hervorragend. Und ich verzeihe dir für deine unhöfliche Art. Die Arbeit kann Menschen total fertig machen und das nicht nur körperlich, auch seelisch. Vielleicht solltest du dir Urlaub nehmen und deinen Bruder mehr arbeiten lassen.", ich merkte, wie abfällig ich am Ende wurde und lächelte Eduard vorsichtig an.

Eduard lachte und zuckte mit den Schultern. "Er hat seine eigenen Aufgaben und ich meine. Ich bin froh die leichten abgekriegt zu haben. Geh nach Hause, Elisa und schlaf dich aus. Wir sehen uns bald."

Er wandte sich seinen Zetteln zu und ich verließ seufzend den Raum. Um ehrlich zu sein hatte ich gar keine Lust auf diese Geschäftsfeier zu gehen, wer weiß ob Miguel dort sein würde. Es würde so peinlich werden, da wir uns noch nicht ausgesprochen hatten. Vielleicht sollte ich gar nicht gehen und Eduard anlügen, ich wäre krank. 

Nachdenklich trat ich in den Fahrstuhl und erblickte meine bleiche Gestalt in dem Spiegel. Kein Wunder, dass Eduard mich nach Hause geschickt hatte, ich sah schrecklich aus. Frustriert wandte ich mich ab und starrte vor mich. Was war nur mit mir los? Ich sollte dringend zum Arzt.

Mein Handy klingelte als ich auf die Straße trat und ich fischte es beim gehen aus meiner Tasche. "Hi.", begrüßte ich Mag.

"Hey Mäuschen, was geht ab?", erklang ihre Stimme aus dem Hörer. Sie war in Plauderlaune.

"Du rufst mich an, um mit mir zu plaudern?", fragte ich belustigt.

"Warum sollte ich das nicht tun? Du bist meine Freundin. Außerdem musst du mich unterhalten, ich sitze beim Frauenarzt und alle Zeitschriften sind aus dem letzten Jahr und langweilen mich zu Tode, weil ich sie schon durch habe. Wusstest du, dass ich mit meinem damaligen Freund über Promis diskutiert habe?"

Ich brach in Gelächter aus und kassierte viele Blicke von den Leuten um mich herum. "Du hast was? Willst du mich verarschen? Woher hast du dir diesen Typ angelacht." 

Eine Frau warf mir einen empörten Blick zu. Ich antwortete mit einem Augenrollen.     

"Lach mich nicht aus. Er hat alles für mich getan, ich schwör. Wegen mir hat er sich jede Promizeitschrift gegeben. Deswegen haben wir uns auch getrennt, er wurde mir einfach zu Promibewusst. Er wusste alles besser als ich.", sagte sie.

"Lass mich raten, du hast Schluss gemacht?"

Sie kicherte. "Richtig geraten. Und was geht bei dir so ab?"

Ich seufzte. "Ich wurde auf eine Geschäftsfeier eingeladen, nein eigentlich muss ich kommen. Eduard duldet kein Nein, nicht mal, dass ich doch bloß seine Sekretärin bin. Meinst du, ich sollte mich krank geben?"

"Auf keinen Fall. Du wirst dahin gehen und ich werde dir helfen, ein passendes Kleid dafür auszusuchen. Elisa, du wirst die schönste und schärfste Braut dort sein."

"Ich will aber nicht.", meckerte ich und überquerte die Straße, bevor ich bei einer Ampel stehen blieb. "Außerdem geht es mir seit paar Wochen voll schlecht und ich habe Schlafprobleme."

Es blieb kurz still in der Leitung und die Ampel schaltete auf Grün. Sobald ich losging sagte auch Mag wieder was. 

"Du solltest zum Arzt.", sagte sie knapp.

Ihre Tonlage ließ mich kurz innehalten, bevor ich wieder etwas sagte.

"Ähm okay, mach ich. Ist alles okay, Mag?"

"Ja, natürlich. Hör mal, ich ruf dich später an. Ich wurde gerade aufgerufen. Bis später. Hab dich lieb."

Sie legte auf, bevor ich etwas sagen konnte. Mit gerunzelter Stirn sah ich auf mein Handy. Was zum Teufel war denn wieder los? Alle benahmen sich total komisch. Alles ist gut, Elisa, beruhigte ich mich selbst und beeilte mich schnell zu Rosíe zu kommen um die Jungs abzuholen. Alles war gut, dachte ich noch. 

***

Helloo People🙌

Irgendwie ist es komisch, aber das ist mein erstes 30tes Kapitel überhaupt. Oh Mann, hahahahah😂

Schöne Woche💛

Jen☁🌞              


         

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