25. Der Morgen danach

Am nächsten Tag mit Kopfschmerzen aufzuwachen war nicht geplant. Stöhnend legte ich mir die Hand auf die Stirn. Kurz verweilte ich an der selben Stelle und am selben Ort bis ich meine Umgebung in Augenschein nahm. Komischerweise blickte ich nicht wie gewohnt auf meine kahlen Wände, sondern auf einen Fernseher und ich lag nicht in meinem Bett, sondern auf einer Couch.

Ich starrte etwas dümmlich auf den Fernseher bis mir einfiel, dass ich gestern mit den Jungs bei Adam geblieben war. Innerlich klatschte ich mir fest auf die Stirn, äußerlich schüttelte ich nur den Kopf. Ich setzte mich auf und atmete erstmal tief ein und aus. Ich konnte mich an so gut wie gar nicht an gestern erinnern. Was war passiert als Adam mir Elijah abgenommen hatte?

Geräusche ertönten von irgendwo. Anscheinend war auch Adam wach. Ich ging der Geräuschkulisse nach und fand Adam schließlich in der Küche. Er beugte sich gerade mit nacktem Oberkörper in ein Schränkchen unter der Spüle. "Guten Morgen.", sagte ich und blieb an dem Türrahmen stehen. Ich sah wie die Rückenmuskeln von Adam sich anspannten.

"Ebenfalls.", sagte er und setzte danach den Kaffee auf.

Mein Blick lag die ganze Zeit auf Adam, selbst nachdem ich mich an den Esstisch gesetzt hatte. Er verhielt sich etwas merkwürdig und nicht so wie immer, wenn ich in seine Nähe kam. Ich senkte kurz den Blick und hob ihn sofort, als ich spürte, dass Adam mich ansah. "Ist etwas?", fragte ich mittlerweile genervt.

Er lachte kurz und fuhr sich durchs Haar, was ich wie hypnotisiert beobachtete. "Kannst du dich an etwas von gestern erinnern?", fragte er und goss zwei Becher mit Kaffee auf. Er stellte die Tasse vor mich und setzte sich dann gegenüber mir hin. Fragend sah ich ihn an.

Was zum Teufel redete er da? War gestern etwas schlimmes passiert? Ich durchforstete mein Gedächtnis nach etwas, was gestern eventuell passiert sein könnte. Ich fand nichts, rein gar nichts.

"Du hast gestern starken Fieber bekommen und warst plötzlich wie ausgewechselt. Diese Seite von dir solltest du öfter von dir zeigen.", sagte er lachend.

"Komm zum Punkt.", erwiderte ich noch genervter.

Er machte regelrecht eine Sensation aus dieser Sache. Langsam fing ich an mich zu fragen, wie anders ich doch gewesen war. 

"Tja, du hast dich an mich rangemacht und am Ende haben wir rumgeknutscht bis du eingeschlafen bist.", sagte er lässig und nahm einen Schluck.

Ich allerdings erstarrte regelrecht und sah ihn einfach nur stumm an. Wie konnte er so locker bleiben bei dem, was ich getan hatte? Und warum genoss er es anscheinend? "Du verarscht mich doch.", sagte ich. Niemals hatte ich mich angeblich so benommen wie er es beschrieb, warum dann gerade jetzt?

Er ließ die Kaffeetasse sinken. "Warum sollte ich dich verarschen? Außerdem erinnerst du dich nicht an gestern Abend, weil du ein Blackout hast, richtig? Lass endlich mal deine besserwisserische Haltung fallen und gesteh es dir ein, dass du auf mich stehst."

Was die Sache mit dem Blackout betraf, da hatte er definitiv recht, aber was das andere betraf, da würde ich ihm gerne eine für scheuern. "Ach und woher willst du wissen, dass ich angeblich auf dich stehe?"

Er grinste überheblich, aber antwortete darauf nicht. Wahrscheinlich dachte er sich, dass automatisch alle Frauen auf ihn standen, nur weil er hübsch und heiß war, aber nicht alle lassen sich von ihm täuschen und ich gehörte definitiv zur zweiten Gruppe dieser Frauen.

"Lüg dir nur weiter ins Gewissen, Adam. Du und ich wissen ganz genau, dass ich rein gar nichts von dir will. Das was gestern passiert ist bleibt auch dort. Keiner soll was davon wissen und vergessen sollten wir es auch, es hat nichts zu bedeuten. Falls du denkst, dass du deswegen aus dem Schneider bist, dann hast du dich gewaltig getäuscht. Du hast meinen Zustand ausgenutzt, obwohl ich anscheinend nicht bei Bewusstsein gewesen war.", ich erhob mich ruckartig und knallte die Tasse auf den Tisch. "Die Jungs und ich fahren jetzt heim."

Ich ließ einen verdutzten Adam zurück und sammelte meine Sachen ein, dann suchte ich die Jungs. Ich hörte Gekicher hinter einer Tür und öffnete sie. Zum Vorschein kam ein blaues Zimmer mit jeglicher Einrichtung für Kinder. Überrascht und überwältigt betrat ich das Zimmer.

Niemals hätte ich denken können, dass Adam in seinem Apartment ein Zimmer für die Jungs einrichten ließe, aber er hatte es tatsächlich getan und es raubte mir einfach den Atem. Der Boden war mit einem Teppich ausgelegt, auf dem das Muster eine große Stadt mit verschiedenen Straßen war. Etwas was Elijah sehr gefiel. An einer Wand hang ein Regal mit vielen Kinderbüchern. Etwas was Elliott sehr gefiel.

Ein Geräusch ließ mich zurückfahren und direkt in die Augen von Adam zu schauen. Binnen Sekunden hatte ich die Sache von gestern vergessen und ihm verziehen. Obwohl er nie da gewesen war hatte er die Jungs sofort in sein Leben gelassen und das rechnete ich ihm hoch an. Ehe ich wusste was ich tat hatte ich schon die Arme um ihn gelegt.

"Danke.", murmelte ich an seinem Hals. 

Er tätschelte mir den Rücken. "Nichts dafür."

Ich löste mich von ihm und sah mich weiter im Zimmer um. Es war so liebevoll geschmückt, dass es unmöglich Adam gewesen sein konnte, doch er war es und deshalb machte es dies noch besonderer als es ist. 

Elijah streckte seine Arme aus und Adam nahm ihn lächelnd auf den Arm. Ich konnte meine Augen nicht davon lassen. Adam bemerkte dies. "Was ist denn mit dir?" 

"Du bist erst seit kurzer Zeit mit den Jungs zusammen und bist schon so ein guter Vater.", sagte ich anerkennend.

Adam blickte kurz zu den Jungs und dann wieder mich an. "Es lohnt sich für das zu kämpfen, was sich jetzt Familie nennt. Meine Familie."

Sein sehnsuchtsvoller Blick ließ mich innehalten. Anscheinend hatte Adam nie eine richtige Familie, obwohl er Rosíe und Eduard hatte. Mich beschlich eine Vorahnung, die mit seinem Vater zu tun hatte. 

***

Hello People🗿

Was geeeeeeht?😁 War ein Scherz. Viel Spaß mit dem Kapitel😅

Das Kapitel ist jetzt nicht wirklich lang, weil mir einfach nichts eingefallen ist😯😑 Hoffe irgendwann kommt ein Adrenalinkick, damit ich wieder besser schreibe😬

Jen☁


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