22. Mamá

Adam POV

Ich wuschelte meinen Söhnen durch die Haare und küsste sie zum Abschluss darauf. Elisa stand im Türrahmen und beobachtete uns. Sie war nach dem kleinen Vorfall in der Küche irgendwie stiller geworden. Es hatte mich ehrlich gesagt überrascht als Elisa mich umarmt hatte, dabei kam es mir immer so vor als ob sie mich hassen würde.

"Danke, dass du heute wieder da warst und die Jungs glücklich gemacht hast.", sagte Elisa leise und etwas beschämt. Was war los mit ihr? Wo war die temperamentvolle Elisa?

"Es ist selbstverständlich. Bis morgen.", sagte ich und ging an ihr vorbei, nicht ohne ihr frech noch einen Kuss auf die Wange zu drücken.

Sie schnappte hörbar nach Luft und ich verließ schnell die Wohnung, bevor sie auf Ideen kommen konnte, die mir nicht gefallen könnten. Keine schmutzigen, sondern hinterhältige auf die nur eine Frau kommen würde. Ich verließ das Treppenhaus und steuerte direkt auf mein neues Auto zu.

Als ich im Auto saß, blickte ich noch einmal hoch zu Elisas Wohnung und sah sie am Fenster stehen. Ich hob meine Hand und sie tat es mir nach, dann fuhr ich los. Mein letztes Ziel an diesem Tag war mein Zuhause. Denn dort befanden sich die Menschen, die mich wochenlang überredet versucht hatten, mich bei Elisa zu melden. Einen Monat war ich standhaft, dann begriff ich es selbst.

Ich durfte nicht mehr egoistisch denken, ab jetzt gab es Menschen in meinem Leben die ich mit meinem Leben schützen musste. Sie waren durch mich in Lebensgefahr und das würde noch ihr ganzes Leben so gehen. Wenn Elisa das rausbekommen würde, dann war ich ein toter Mann.

Langsam fuhr ich die Einfahrt zu meinem Elternhaus hoch. Ich hasste dieses Haus. Jede schlechte Erinnerung meines Lebens verband ich mit diesem Haus und dem teuflischen Hausherrn. Einzig und allein meine Mutter und mein Bruder hatten mich lebendig gehalten, bei all den Anforderungen meines Alten.

Ich knallte die Autotür zu, als Zeichen für meine Mutter, dass ich da war und sie rauskommen sollte. Minuten vergingen bis die Haustür geöffnet wurde und meine Mutter strahlend auf mich zu kam. "Wie geht's dir, mein Sohn?", fragte sie. "Nein, wie geht's meinen Enkeln? Hab sie schon lange nicht gesehen."

Ich ließ mir einen Kuss von ihr geben. "Mir und auch den Jungs geht es gut. Elisa auch, falls du es dich fragst. Ist er da?"

Mamá schüttelte den Kopf. "Ist auf der Arbeit, weißt du doch. Komm rein und erzähl mir was von meinen kleinen Süßen."

Sie führte mich in die Küche des Hauses und setzte Tee auf. Ich verschwendete keine Zeit darauf mich umzusehen, es war alles gleich geblieben. Mamá stellte die dampfenden Tassen auf den Tisch und ich dachte wieder an Elisa. Mamá nahm einen Schluck und räusperte sich. "Wie läuft es mit Elijah? Hast du dich an die Jungs gewöhnt? Mögen sie dich? "

Ich lächelte. Mamá stellte schon immer zu viele Fragen. "Ja, sie haben mich recht schnell akzeptiert. Mit Elijah sieht es momentan bisschen schlecht aus. Er hat durch die Sache mit diesem Jungen seinen Kindergartenplatz verloren. Elisa und ich wissen noch nicht wirklich, was wir jetzt machen."

Mamá schüttelte besorgt den Kopf. "Wenn ihr keine Lösung findet, könnt ihr Elijah bei mir abliefern. Ich passe gerne auf meinen Enkel auf."

Ich schüttelte den Kopf. "Was ist mit ihm? Wenn er Elijah sieht, wirft das Fragen auf. Ich kann nicht zulassen, dass er erfährt, dass ich zwei Jungs als Söhne habe. Du weißt ganz genau, was passiert, wenn er es herausfindet."

Verzweifelt klammerte sie sich an ihre Tasse und schien tief in Gedanken zu sein. Wir wussten beide zu gut, was passieren würde, wenn er herausfinden würde, dass ich Vater war. Er würde mir das Leben zur Hölle machen und das könnte ich Elisa nicht antun, noch weniger den Jungs. Sie würden mich hassen.

"Wir können es aber nicht auf Dauer geheim halten, Adam. Er wird es früher oder später herausfinden. Er wird dich bestrafen, dafür dass du es ihm verheimlicht hast. Er wird den Jungs die Freiheit aufs Leben nehmen."

Mamá war noch viel verzweifelter als ich. Sie lebte schon vor der Geburt von Eduard und mir mit ihm zusammen. Sie wusste nichts von seinem Zweitleben. Als sie es erfuhr war es schon längst zu spät. Ich war geboren und die Tradition würde weitergeführt werden. 

Ich legte meine Hand auf die meiner Mamá. Es traf sie noch mehr als mich. Sie hatte gelitten und sie wusste Elisa würde genauso leiden, aber ich werde es verhindern, auch wenn ich nicht wusste wie.

"Wie läuft es zwischen dir und Elisa?", fragte Mamá interessiert als sie sich wieder beruhigt hatte.

Ich seufzte genervt aus. "Was soll jetzt diese Frage, Mamá? Du weißt genau, dass da nichts ist und wir uns beide nicht ausstehen können, auch wenn sie mich noch weniger mag als ich sie."

"Weißt du, es wäre sehr gut, wenn ihr zusammen wärt. Deine Söhne hätten dann eine echte Familie und ich meine gewünschte Schwiegertochter. Ich mag Elisa sehr, fast wie eine eigene Tochter ist sie für mich, auch wenn der Kontakt nachgelassen hat."

Ich fuhr mir durch meine Haare. Eine Beziehung mit Elisa zu haben, war der größte Schwachsinn den ich je gehört hatte. Als Paar würden wir uns die Köpfe einschlagen, obwohl wir es jetzt schon fast taten und dabei waren wir nicht mal zusammen.

"Lass es sein, Mamá. Wir beide passen nicht zusammen und wir sind gerade dabei eine Art Familie aufzubauen und da hat Liebe nichts zu suchen. Ich möchte mich aber auch nicht an jemanden binden."

Sie senkte enttäuscht ihren Blick. Anscheinend hatte sie Hoffnung, dass ich mit Elisa mein ganzes Leben verbringe, nur weil wir Kinder miteinander hatten. Sie war halt sehr altmodisch und dachte, dass man keine Familie führen konnte, wenn man nicht verheiratet war. 

"Tut mir leid, Mamá, wenn du jetzt enttäuscht bist. Ich hab dich lieb."

"Ich hab dich auch lieb."

Zum Glück hasste sie mich nicht. Auch wenn ich schlimmes getan hatte.

***

Hello People😗

Leider endet eine Lesenacht auch irgendwann. Falls sie Scheiße oder so gewesen sein soll, dann sorry😂 Ich habe nämlich noch nie eine Lesenacht veranstaltet👌😂❤ Bis nächsten Sonntag😍😍

3/3

Jen☁






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