17. Er weiß es

Arbeiten. Wer hatte das eigentlich erfunden? Um halb acht im Büro zu sitzen ist einfach nur Folter, aber dies nannte sich arbeiten. Ich fühlte mich wie ein Wackelpudding auf Beinen, seit mich Eduard zur Arbeit abgeholt hatte. Vorher hatten wir natürlich die Kinder in den Kindergarten gebracht. Was die Arbeit anging war Eduard klar ein Teufel, dieser Mann kannte keine Gnade mit einem.

"Kannst du Mr Sánchez einen Kaffee bitte vorbeibringen?", fragte mich Mara, während sie nervös auf ihrem Bleistift rumkaute.

Ich wusste, dass sie Adam meinte, weil für die beiden Sánchez hatten wir uns darauf geeignet, dass Eduard Boss genannt wurde und Adam halt Sánchez. "Warum? Kann er sich nicht selbst einen machen?"

Vorwurfsvoll sah sie zu mir hoch. "Elisa, ich bitte dich. Lass jetzt nicht deine Selbstständigkeits Masche raus. Ich habe viel zu tun. Außerdem ist er dein zweiter Boss." 

Mit erhobenen Händen ging ich dem werten Herrn einen Kaffee machen. Wofür war Adam in diesem Unternehmen überhaupt zuständig? Er war oft unterwegs, dass hatte ich gemerkt, aber was tat er hier? Bewaffnet mit Kaffee ging ich in sein Büro. Aus Höflichkeit klopfte ich sogar. "Herein.", ertönte es.

"Guten Tag, Mr Sánchez. Ich habe Ihnen einen Kaffee mitgebracht. Natürlich nicht aus Nettigkeit. Ich wurde von meiner Kollegin dazu genötigt.", begrüßte ich ihn strahlend.

Er sah mich komisch an. "Hätte mich auch gewundert, wenn es freiwillig passiert wäre, Ms De Rosa."

Oh Mann, und er war der Vater? Ich könnte ihn in Stücke reißen, so genervt war ich langsam von ihm. Bevor ich ihm etwas antworten konnte, stürmte Mara ins Büro. "Elisa, dein Handy klingelt. Ich habe kurz raufgeschaut und eine Nachricht mit Notfall draufgesehen."

Ich stürmte blitzschnell an ihr vorbei. Verdammt, seit paar Stunden erst auf der Arbeit und die Jungs machen schon Stress. Ich fischte mein Handy von dem Schreibtisch und rief Mag sofort zurück, die angerufen hatte. "Was ist verdammt nochmal passiert?", fauchte ich, als sie abnahm.

"Hey, ruhig. Ich wurde von dem Kindergarten der Jungs kontaktiert. Anscheinend haben sie dich irgendwie nicht erreicht. Jedenfalls hat Elijah dort ganz schön was ausgefressen. Er hat ein Kind verprügelt, blutet jetzt und die Mutter brüllt wütend. Mach dich fett auf was gefasst. Ich wäre gerne gekommen, aber Mr Saragando hat mich ganz schön schuften lassen."

Ich fuhr mir übers Gesicht. "Könntest du dort vielleicht anrufen und mich ankündigen. Ich komme so schnell ich kann. Bis bald."

Ein Kind verprügelt, ich glaub's einfach nicht. Was hatte Elijah wohl dazu getrieben diesem Kind eins über die Birne zu ziehen? Hatte das Kind ihn provoziert? Oder hatte sich Elijah wahllos eins ausgesucht und es verprügelt? Ich wusste es nicht und würde es wahrscheinlich niemals herausfinden. 

"Ich fahre Sie, Ms De Rosa.", ertönte die Stimme von Adam hinter mir.

Ich schnappte mir meine Tasche und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. "Nein, das werden Sie nicht.", knurrte ich und stieß ihn zur Seite, als ich vorbeiging. Ich konnte gerade jetzt keinen Adam gebrauchen. 

Eine Hand erschien in meinem Blickwinkel und packte fest, aber bestimmerisch meinen Arm. Adam beugte sich zu mir herunter und sein Atem traf meinen Mund. "Ich dulde kein Nein. Sie haben es eilig und ich habe Zeit, also werde ich Sie jetzt zu meinem Auto bringen und Sie steigen dort still ein, kapisch?"

Widerwillig nickte ich. Er würde es nicht aufgeben, außerdem hatte ich es wirklich eilig. Wenn ich mich jetzt nicht beeilte, würde ich den Kindergartenplatz meiner Kinder verlieren und dies konnte ich nicht zulassen. 

Also ließ ich mich von Adam gewaltsam zum Parkplatz im Untergeschoss dirigieren. Er zog regelrecht an meinem Arm und ich stand nicht wirklich darauf, wenn jemand die Kontrolle von mir haben wollte. Also tat ich das einzig Richtige und entriss ihm meinen Arm. "Ich kann allein gehen, verdammt."

Er warf mir einen mürrischen Blick zu und stieg in sein Auto. Ich tat es ihm nach und setzte mich still auf den Beifahrersitz. Sofort dachte ich an Elijah. Ich hoffte Adam würde in seinem Auto sitzen bleiben und mir nicht nachkommen. Außerdem musste ich mir irgendwie ein Fluchtweg ausdenken, um nicht in seinem Blickwinkel mit den Kindern gesehen zu werden. 

Ehe ich mich versah waren wir auch schon an dem Kindergarten. Ich hatte ihm kurz und knapp gesagt, dass wir dort hin müssten und er hatte zum Glück nicht weiter nachgebohrt. Ich warf ihm einen Blick zu. "Ich muss da jetzt rein. Ich bitte Sie im Auto zu warten."

Er sah mich stumm an. "Warum müssen Sie dort überhaupt hin?"

Zum Glück verlief die Autofahrt still und ich konnte mir bei eventueller Nachfrage eine Ausrede ausdenken. "Der Sohn einer Freundin hat dort einen Jungen geschlagen. Da sie nicht kommen kann, musste ich kommen." Immerhin war es der Wahrheit am nächsten. 

Er nickte und ich flüchtete beinah aus dem Auto. Drinnen erwartete mich eine schreiende Mutter sowie ein schreiendes Kind, die verzweifelte Erzieherin und mein bockiger Sohn. "Da sind Sie ja endlich.", piepste die Erzieherin. Sie sah sehr verschreckt aus. Die wütenden Augen von der Mutter des Jungen richteten sich auf mich und ich schaute sie unbeeindruckt an.

"Wie kann Ihr Sohn es wagen meinen kleinen Archie zu verprügeln?", fuhr sie mich an.

Ich funkelte sie an. "Vielleicht legen Sie mal Ihre Art für paar Sekunden ab und fragen eventuell die Erzieherin, was dort vorgefallen ist.", sagte ich und richtete meine Augen auf die Erzieherin. "Würden Sie uns bitte erzählen, was passiert ist." 

Sie nickte kurz eingeschüchtert. "Elijah und Archie haben zusammen gespielt. Elliott wollte mitspielen und hat sich ein Auto genommen und Archie hat es ihm aus der Hand geschlagen. Elliott hat zu weinen begonnen und Elijah hat daraufhin wütend Archie angegriffen."

Ich verschränkte grinsend meine Arme. "Sollte nicht ich Sie anbrüllen? Schließlich hat Ihr Sohn angefangen." 

Wahrscheinlich platzten bei ihr die letzten Nerven, als sie sich kreischend auf mich stürzte. Alles passierte in sekundenschnelle. Während sie sich auf mich stürzte, tauchte plötzlich Adam auf und packte sie, trotz allem trafen ihre scharfen Nägel meine Wange und zerkratzen diese. 

Fassungslos blickte ich auf sie und vergaß komplett, dass auch Adam anwesend war. "Sind Sie übergeschnappt? Ich könnte Sie dafür anzeigen, Sie Miststück.", fauchte ich sie an. 

Auch sie schien noch immer wütend. "Schonen Sie Ihre Zunge. Für eine junge Mutter von Zwillingen sind Sie ganz schön frech."

"Mutter von Zwillingen?"

Ertönte plötzlich die Stimme von Adam, der immer noch hinter der Frau stand und mich fassungslos ansah. Da wurde mir auch bewusst, dass ich aufgeflogen war und er es wusste. Ich war erledigt, verdammt.

"Ach, sind Sie etwa der Vater von diesen Kindern?", ertönte es spöttisch von der Frau.

Und ab da lief alles schief, alles!

***

Hello People😜

ER WEISS ES!!!😲😲 haha, jap er weiß es, aber was passiert, wenn man so ein Wissen erlangt? Keine Ahnung😂😂 Wir werden sehen.

Jen☁


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