Kapitel 5
Juliens Sicht:
"Mann, Ju! Steh endlich auf! Ich kann nichts dafür wenn du am Abend noch so lange mit Rob redest!" Emrah rüttelte mich an der Schulter. "Ich bin wach", murmelte ich müde, doch eine Sekunde später war ich wieder eingeschlafen.
Als nächstes spürte ich, wie ich auf etwas hartes aufschlug. Nun ja, das Bett war nicht gerade weich, doch auch nicht hart.
Etwas verwirrt und müde öffnete ich meine Augen zu einem kleinen Schlitz.
Emrah hatte mich doch tatsächlich auf den Boden geworfen.
Seufzend stand ich auf und setzte mich auf das große Bett zurück.
"Es ist schon Mittag, du Schlafmütze!", lachte Emrah ein wenig genervt. Ich musste blinzeln. Warum hatte mich die Sonne dann nicht geweckt, wie in den letzten Tagen?
Sofort sah ich den Grund. Der Himmel war, so weit man sehen konnte, mit dunkelgrauen Wolken überzogen. "Wir müssen uns einen Unterschlupf suchen. Luca und Max sind schon seit dem Morgengrauen unterwegs. Paola und Shanti ebenfalls" Ich nickte und klopfte den Dreck von mir ab. "Was soll ich machen?", brummte ich immernoch müde. "Beim zusammenräumen helfen", sagte Emrah nur noch und ging schon davon. Ich hätte jetzt schon lieber ein Video geschnitten, als auf einer Insel zu sein, wo es noch nicht einmal Essen oder sauberes Wasser gab. Jedenfalls nicht im Lager. Aber so viel Unterschied zu meinem Kühlschrank war das nicht, also würde ich das schon überleben.
"Was gibt's zum Essen?", rief ich Fe...Dner zu. "Beeren und noch ein wenig gebratenes Fleisch von gestern" Ich nickte ihm zu und setzte mich kurz zum Feuer. Dort aß ich ein paar Beeren und ein wenig Fleisch.
Halbwegs gestärkt für den Tag stand ich wieder auf und machte mich daran das Bett abzubauen.
Schon landete ein Regentropfen auf meiner Nase. Ich wischte ihn weg und lief zu Rob: "Rob! Wir müssen das Stroh trocken halten!" "Und was willst du da machen? Falls es dir nicht auffällt: ein Sturm zieht gerade auf!" "Wir brauchen große Blätter! Zum Abdecken" "Die wird der Wind weg wehen!" Schon zog langsam ein immer stärker werdender Wind auf. Wir mussten schon schreien um uns zu verständigen.
"Nein! Hört zu!", schrie plötzlich jemand. Rob und ich drehten uns um. Shanti stand in der Mitte des Lagers. "Jeder nimmt von den Betten so viel Heu wie er tragen kann! Dann mir nach. Wir haben eine Höhle gefunden!" "Na endlich", murmelte ich, doch der Wind trug meine Stimme davon. Ich packte ein paar Hand voll Heu und presste sie an meinen Körper. Als auch Rob, Shanti, Sebastian, Fredi, Emrah, Felix, Kelly und Kiko sich mit Heu ausgerüstet hatten, liefen wir alle Shanti hinterher.
"Wartet! Was ist mit Rick und Steve?", rief plötzlich Sebastian. "Die sind Fischen gewesen. Wir haben sie mitgenommen", antwortete Shanti bloß und lief weiter. Der Regen war inzwischen stärker geworden. Wir hatten kaum eine Möglichkeit das Heu trocken zu halten.
Doch wir schafften es quer über die Insel bis zu einem Berg mit einem kleinen Höhleneingang. Shanti sagte nichts als wir das neue Lager betraten. Man hätte sie wegen dem Wind und dem Regen auch gar nicht gehört.
Drinnen war es schön warm und einigermaßen hell. In der Mitte saßen Paola, Steve, Rick, Max und Luca um ein Feuer und brieten Fleisch. Die Gerüste für zwei Betten standen weiter hinten in der großen Höhle.
Ich ließ mein Heu darauf fallen und ließ mich neben Luca nieder. Rob gesellte sich zu mir. Auch die anderen machten es uns nach.
Meine Gedanken schweiften zu Nico. Was machte er wohl so ganz alleine, in dem Sturm? Oder war er bereits mit einem Boot weg gefahren? Das Boot! Jemand musste es empfangen!
"Rob!" Ich rüttelte meinen Freund am Arm. Dieser schaute mich fragend an. "Das Boot müsste schon längst da sein!", flüsterte ich. Sie anderen unterhielten sich gerade über etwas anderes. Außer Dner. Dieser starrte Paola nachdenklich und wütend an. Er hatte doch eine Freundin! Kati. Und Paola war verlobt. Oder war es etwas anderes über das er gerade nachdachte?
"Willst du bei dem Regen noch einmal raus?", frage Rob. Ich schaute an mir hinunter. Ich war komplett durchnässt. "Nicht wirklich", gab ich zu und presste ein wenig Wasser aus meinem T-shirt.
"Siehst du?" Rob drehte sich zu Luca und fing ein Gespräch mit ihm an. Das gab mir klar zu verstehen, dass er nicht mehr über das Thema reden wollte.
Ich seufzte ein wenig und schaute ins Feuer. Warscheinlich war das Boot sowieso schon weg. Außerdem würde niemand bei diesem Wetter raus gehen wollen. Sie würden das bestimmt verstehen.
(Mal ein kürzeres Kapitel. Ist schon lustig, ich kann bei diesem Buch viel mehr schreiben, als bei meinem ersten.😂)
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