8. Sara

Die Stimmung war geladen. Wenn Dave sich nicht schon eine Kippe angezündet hätte, wäre sie sicher anderweitig in die Luft geflogen.

"Hör mir mal zu, Davilein. Jeder hier im Raum will sterben, am besten gestern schon, also tu jetzt mal nicht so, als wärst du der Einzige, der die ganze Sache hier ernst nimmt", versuchte ich ihm die Augen zu öffnen. Ich würde ihn so gerne mal schlagen, damit er wieder zu verstand kam. Jeder war aus dem ein und dem selben Grund gekommen, wir wollten sterben. Und kein Kaffeekränzchen abhalten. Scheinbar hatte Dave das vergessen.

"Nenn mich nicht Davilein, oder ich schlage dich zusammen, denn es ist mir fucking egal ob du ne Muschi oder einen Schwanz hast!", schrie Dave mich an und kam mir gefährlich nahe.

"Komm, schlag mich doch", provozierte ich ihn weiter. Mir war es sowas von egal, ob ich geschlagen wurde oder nicht. Der Schmerz half mir sogar, meinen Ex zu vergessen. Selbst wenn Dave mich totschlagen würde, wäre das okay. So musste ich mir keine Gedanken mehr um meinen Tod machen.

Dave riss sich jedoch zusammen und beugte sich wieder nach hinten zu seinem Platz. Wie ein Bulle atmete er tief durch die Nase aus.

"Guckt woanders hin, verdammt!"

Es war mucks Mäuschen still, in der Hütte. Keiner traute sich ein einziges Wort zu sagen. Wir alle hatten uns unser Treffen friedvoller vorgestellter, doch scheinbar wollte keiner von uns noch weitere Zeit lebend vertrödeln.

"Ich hab keinen Bock ungefickt zu sterben", kam es plötzlich von Ramon. Alle Blicke lagen auf ihm, denn niemand rechnete mit solch einer Aussage.

"Jetzt ist es zu spät", sagte Olivia.

"Ich bitte dich, hier sind drei Weiber. Eine davon wird Zuhause als Hure behandelt, also kann Joyce doch ein letztes Mal die Beine für mich spreizen."

Entgeistert schaute ich ihn an und danach Joyce. Sie wurde noch weißer im Gesicht, als sie sowieso schon war. Die blanke Panik war in ihrem Gesicht abzulesen, was ich ihr nicht verübeln konnte, denn Ramon verlangte viel von ihr.

"Sowas kannst du doch nicht bringen", verteidigte Dave Joyce. Dankbar schaute sie ihn an. Ein Hoffnungsschimmer war in ihren blauen Augen abzulesen.

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