Bonus2: Verliebt, Verlo.... Moooment, was war das gerade eben?
Für alle die es so lange durchgehalten haben eine kleine Medaille und eine ganze Menge Fluff ^.^
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Hermiones Hand wanderte in ihre Umhängetasche, in der sie gefühlt zum tausendsten Mal an diesem Tag nach dem kleinen Medaillon griff, das sich darin befand. Sie hatte lang daran gearbeitet und er funktionierte perfekt, aber ob er Draco auch gefallen würde war noch nicht sicher.
Und, so gern sie das auch herausfinden wollte, das war tatsächlich ein Problem.
Er war nicht beim Frühstück erschienen und auch sonst nicht auffindbar gewesen. Niemand hatte ihr an diesem Tag sagen können, wo er war. Ein beunruhigendes Ziehen in ihrer Magengegend zeugte von einer aufsteigenden Panik. Was, wenn er entführt wurde, wie sie damals? Was, wenn er überfallen worden war? Oder wenn er einen Unfall hatte und irgendwo verletzt lag, wo ihn niemand finden konnte? Gerade war sie zum vierten Mal im Krankenflügel gewesen um sich zu versichern, dass er nicht dort war. Madame Pommfrey hatte nur die Augen verdreht und gemeint, sie solle sich keine Sorgen machen.
Keine Sorgen machen... Hermione machte sich definitiv Sorgen. Es war schließlich nicht irgendein Tag, sondern sein Geburtstag an dem er verschwunden war. Keine Sorgen machen...
Gleich würde das Abendessen beginnen. Wenn ihm nichts passiert war, musste er irgendwann in der großen Halle auftauchen um etwas zu essen. Sie gab die Hoffnung nicht auf, also machte sie sich erneut auf den Weg.
Eine fliegende Kerze erschien vor ihr, noch bevor sie die Halle betrat. Das war seltsam. Sie ging einen Schritt auf die Kerze zu, doch die Kerze wich vor ihr zurück. Hermione runzelte die Stirn. Dann ging sie einen Schritt rückwärts. Die Kerze verfolgte sie. Zwei Schritte auf die Kerze zu und die Kerze schwebte in Richtung einer der Türen.
Da verstand sie. Das Ding oder besser der jemand, der die Kerze verhext hatte, wollte, dass sie ihr folgte. Sie überlegte nicht lange. Es musste einfach etwas mit Dracos Verschwinden zu tun haben, also jagte sie kurze Zeit später schon dem flackernden Licht nach, das hinaus in die Dunkelheit flog.
Die Kerze führte sie zum schwarzen See. Dort gesellte sie sich zu vielen anderen ihrer Art, die um eine vorbereitete Picknickdecke schwebten. Zwei Hände bedeckten ihre Augen zärtlich von hinten. Endlich konnte sie aufatmen.
„Draco", seufzte sie, „wo warst du solange? Du hast mir heute wirklich Angst eingejagt. Ich hab dich überall gesucht, aber du warst nicht auffindbar!"
Die Hände wanderten tiefer und drückten ihren Körper an den seinen. „Tut mir leid mein kleiner Schnatz. Heute ist mein Geburtstag und deswegen musste ich zu meinen Eltern..."
Jetzt drehte sie sich um und sah in sein Gesicht. Diese grauen Augen, in denen sich das Mondlicht brach, würden sie immer wieder verzaubern. Sie lächelte milde und ließ auch noch den letzten Teil der Anspannung des Tages von sich abfallen.
„Und für heute Abend hast du wohl ganz zufällig ein Picknick geplant", grinste sie ihn an. „Ich hoffe, du bleibst", kam die spitzbübische Antwort von ihm. Sie konnte nicht anders, als zu lächeln. „Wie viele Hauselfen musstest du dafür bestechen?", wollte sie wissen. Er verdrehte nur die Augen.
Das Essen war köstlich. Nur bei dem Kuchen, der sie verdächtig nach Madame Puddifoots Liebeskuchen erinnerte und wie dieser nur eine Gabel aufwies, konnte Hermione nicht anders als Draco einen Kindskopf zu schelten.
Den Abend ließen sie ausklingen, indem sie sich an seine Brust schmiegte und die Umgebung genossen. Die Kerzen spiegelten sich auf der schwarzen Oberfläche des Sees und ließen den Moment surreal schön erscheinen.
Da erinnerte Hermione sich an das Geschenk, das sie in ihrer Tasche für Draco aufbewahrte.
„Draco", flüsterte sie und griff in ihre Umhängetasche. Er sah sie an aber sie griff stattdessen nach seiner Hand und legte das kleine Etwas hinein. Draco betrachtete es kurz, dann erkannte er was es war und ließ es aufschnappen. Sie wusste ungefähr was er sah. Ein winziges Portrait von ihr befand sich darin und würde ihn anstrahlen.
„Es ist nicht das Bild, sondern die Gravur", flüsterte Hermione ihm zu und lenkte seine Aufmerksamkeit auf den Deckel, „egal wessen Bild du hineingibst, es wird dir immer sagen, was diese Person für dich empfindet."
„Ich liebe dich", flüsterte Draco. „Ich dich auch", kam es automatisch von Hermione. „Nein, das steht da drin", klärte sie ihr Freund auf. „Idiot!", schalt sie ihn spielerisch, woraufhin er nur lachte.
„Danke, es ist ein wunderbares Geschenk", sie wurde mit einem Kuss hinter ihr Ohr belohnt.
Es gefiel ihm! Ein wenig hatte sie befürchtet, dass er es für zu kitschig halten würde. Aber es gefiel ihm wirklich!
„Ich habe auch etwas für dich", flüsterte er ihr zu. „Aber es ist dein Geburtstag", protestierte sie halbherzig. „Und genau deswegen möchte ich, dass du ihn für mich trägst."
Seine Hand tauchte vor ihr auf. Auf dieser befand sich ein kleiner silberner Ring, der an einer Kette befestigt war. „Nimm ihn", forderte Draco sie auf.
„Das ist kein Verlobungsring oder?", fragte sie vorsichtig. Sie hatte nicht vor, sich so früh schon fest zu binden. Da musste Draco wohl oder übel über seinen Reinblutschatten springen müssen, wenn er mehr von ihr wollte als nur kuscheln. Sie spürte das Lachen mehr, dass seine Brust erschütterte, als dass sie es hörte.
„Nein ist es nicht. Aber wie kommst du denn darauf?", wollte er wissen.
„Pansy", erklärte Hermione, „sie sagte, dass ihr Reinblüter euch sehr früh verlobt."
Wieder kam ein Glucksen von Draco. „Pans redet viel wenn der Tag lang ist. Aber es ist ein altes Familienerbstück. Wenn du ihn trägst, weiß auch der letzte aus Slytherin, dass das zwischen uns wirklich ernst ist. Und auch in den anderen Häusern wird das Gerede stoppen."
Damit konnte sie leben, dachte Hermione. Das hin und her in ihrer Beziehung hatte mehr als einen daran zweifeln lassen, dass sie tatsächlich ineinander verliebt waren.
Nachdem sie die Kette in ihrem Nacken verschlossen hatte, gab ihr Draco einen Kuss, auf den Verschluss.
„Draco, warum nennst du Pansy eigentlich Pans und mich immer noch Hermione? Sollten wir uns nicht langsam Kosenamen füreinander einfallen lassen?", wollte sie wissen. „Ich nenne dich doch manchmal meinen kleinen Schnatz", kam der milde Protest von Draco. „Nichts mit Quidditch!" Das durfte doch nicht wahr sein! Dachten Männer wirklich an nichts anderes?
Draco seufzte laut auf. „Dabei dachte ich, dass es passend ist. Etwas dem man nachjagt und wenn man ihn endlich in Händen hält, er einem das Herz höher schlagen lässt." Bei dieser Erklärung rauschte ihr das Blut in die Wangen. Trotzdem schüttelte sie den Kopf. „Ok, vielleicht manchmal, aber ich möchte auch etwas anderes, das nichts mit Quidditch zu tun hat."
Draco überlegte kurz. „Die anderen nennen dich Mione." Sie konnte spüren, wie er die Luft anhielt. „Hör-Mein-Niiiiie, kurz Mein-Niiie", sprach er den Namen noch einmal, gedehnter aus. „Es ist eine Art Versprechen, dass da nur Freundschaft sein wird, 'Nie-Mein'." Sie lauschte überrascht, als er ihren Namen mit Wortspielen über seine Lippen brachte. Noch nie hatte sie sich so viele Gedanken über ihren Namen gemacht. „Aber du bist Mein und ich möchte dich nicht mehr hergeben... wärst du mit Mein als Kosenamen zufrieden." Sie blinzelte. „Ja", kam es trocken aus ihrer Kehle. Eigentlich hatte sie erwartet, dass Draco sie genauso nennen würde, wie ihre besten Freunde es taten...
„Blaise und Pansy nennen dich Dray", erklärte sie, doch noch bevor sie den Satz zu Ende gebracht hatte, bemerkte sie, an den Bewegungen, die er machte, dass dies wohl keine Option für ihn war. „Wenn ich mit dir zusammen bin Mein, möchte ich wirklich nicht an Blaise denken. Und seit wann nennt mich Pans Dray?"
Hermione überlegte kurz. „Jetzt wo du es sagst: Das tut sie nur, wenn du nicht da bist." Erneut spürte sie, wie Draco hinter ihr gluckste. „Das ist so typisch Pans... und ich dachte, dass sie immer noch einen gewissen Abstand zwischen uns will. Aber viel wahrscheinlicher ist, dass sie hofft, mich irgendwann auf Knien um ihre Freundschaft betteln zu sehen." Trotz der Situation schien das Ganze Draco mehr zu amüsieren als ihn vor den Kopf zu stoßen. Hermione beließ es dabei. Sie hinterfragte die Freundschaft zwischen den beiden nicht mehr, insbesondere deswegen nicht, weil sie sich sicher war, dass da eben nicht mehr als Freundschaft entstehen konnte.
„Also scheidet Dray aus", das brachte sie in eine etwas knifflige Position, „Draco lässt sich so schwer abkürzen... Coco? Nein, das klingt blöd."
Draco seufzte. „Es muss nichts mit dem Vornamen zu tun haben..."
„Ok", sie überlegte weiter, „Draco heißt eigentlich Drache." Norbert schied von vornherein aus, genauso wie jeder andere Drache, den sie in der Zaubererwelt zu Gesicht bekommen hatte. Welche Drachen kannte sie aus der Muggelwelt?
„Wie wäre es mit Tabaluga?", wollte sie wissen. „Wer oder was ist ein Tabaluga?"
„Das ist ein wirklich süßer Drache aus einem Muggelmärchen, der..." - „Stopp, kein Wort weiter", Draco seufzte, „ok du kannst mich Tabaluga nennen unter zwei Bedingungen: Erstens, du erzählst mir niemals um was es in den Geschichten geht, zweitens, du erwähnst ihn niemals, ich wiederhole, niemals vor anderen. Insbesondere nicht vor Blaise... mit süßer Drache komme ich noch irgendwie zurecht..."
Hermione lachte.
Lange saßen sie zusammengekuschelt da, bis Hermione erneut die Stille durchbrach. „Draco... warum liebst du mich eigentlich?", wollte sie wissen. Es war etwas, das er zwar im Brief beschrieben hatte, aber irgendwie hoffte sie, dass er mehr für sie empfand als diese kindliche Verliebtheit.
Er überlegte kurz. „Weil du mich vervollständigst", der Klang seiner Stimme fuhr sanft ihr Rückgrat hinunter und verursachte ihr Gänsehaut, „du bist da, wenn ich jemand brauche.Wenn ich eine Meinung habe, gibst du mir Kontra und erweiterst dadurch meinen Horizont. Du weißt, was mir an Wissen fehlt. Deine Wärme gibt mir Kraft und füllt mich aus und wenn du nicht da bist, fühle ich mich wie ein halber Mensch, denn da ist etwas, das fehlt."
Sie drehte sich in seinen Armen herum und starrte ihn an. „War das nicht das, was du hören wolltest?", kam es irritiert von Draco. Sie lachte. „Nein... nein, es ist...", sie suchte nach Worten. Dann stürzte sie sich auf ihn, so dass er umfiel und sie auf ihm lag. So küsste sie sich leidenschaftlich.
Irgendwann schafften sie es erneut sich voneinander zu lösen.
„Tabaluga passt wirklich", meinte sie schließlich mit einem Augenzwinkern, „denn du hast mir gezeigt, was Liebe ist."
***
Als Hermione sich am nächsten Tag an den Slytherintisch neben Draco setzte, kam ein leises Raunen auf. Zuerst verstand sie nicht, warum, dann erkannte sie, dass alle auf die Kette mit dem Ring um ihren Hals sahen. Inzwischen war sie sich sicher, dass es ein magisches Artefakt war. Seltsame Worte waren darauf eingraviert, die sie jedoch auf die kurze Zeit noch keinem keltischen Dialekt zuordnen hatte können. Kurz überlegte sie, dann traf sie eine Entscheidung und sah Pansy an. „Stimmt etwas nicht?", fragte sie ihre ehemalige Erzfeindin.
Pansy grinste sie an und auch Millicent schien etwas sagen zu wollen. „Nein, alles Bestens", kam es von Pansy. „Du musst uns alles erzählen", sprudelte es dagegen aus Millicent heraus. „Ohja", stimmte deren beste Freundin zu, „insbesondere wenn Draco schlecht im Bett ist." Sie lachte schrill. „Damit könnte ich ihn noch in fünfzig Jahren aufziehen." Eine Hand legte sich um Hermiones Schultern. Kurz sah sie Draco an, dann wieder die beiden Hexen vor ihr. Es war nichts gelaufen gestern, also wie kamen die beiden darauf dass...
„Du hast doch selbst gesagt, dass ihr keinen Sex habt bevor...", weiter kam Hermione nicht, als sie wieder von den beiden aufgeregten Mädchen unterbrochen wurde.
„Das heißt ihr habt nicht...", wollte Millicent wissen. „Soviel Süßholzgeraspel hätte ich Draco wirklich nicht zugetraut", kam es hingegen von Pansy. „Ich find's romantisch", protestierte Milli, was Pansy ihre Augen verdrehen ließ.
„Von was bei Merlins Bart redet ihr bitte?", unterbrach nun auch Hermione die beiden Schnattergänse. „Na der Ring!", erklärte Millicent etwas genervt. Hermione schaute sie nur fragend an, aber wieder war es Pansy die ihr die Antwort gab. „Cyfoeth, dylanwad a phwer", zitierte sie die Inschrift des Ringes ohne sie zu lesen, „es ist walisisch und heißt 'Reichtum, Einfluss und Macht'. Die Familie Malfoy ist eigentlich eine Vereinigung zweier großer Zaubererfamilien. Da eine der Familien mit dieser Verbindung verschwand wurde laut Überlieferung noch am Traualtar gefeilscht. Sie einigten sich damals darauf, dass der Name des französischen Teils übernommen, dafür das walisische Familienmotto beibehalten wurde."
Dracos Arm drückte sie fester an sich, doch Hermione glaubte gerade etwas auf der Spur zu sein... er hatte gesagt, dass es ein altes Familienerbstück war. Aber was genau bedeutete dieser Ring für seine Familie?
„Der Ring weist dich als das Familienoberhaupt aus", ließ Pansy nun die lang vorbereitete Bombe platzen. Hermione starrte sie mit offenem Mund an. Was hatte das zu bedeuten?
„Wir könnten sie jetzt eigentlich Hermione Malfoy nennen", witzelte Millicent. Und erst jetzt verstand Hermione. Es war kein verdammter Verlobungsring! Draco hatte es geschafft die Verlobung und die Hochzeit einfach auszulassen und... ihre Finger nestelten am Verschluss der Kette. „Du nimmst das Ding sofort zurück!", fuhr sie Draco an. Sie konnte sehen, wie sein Blick ernst wurde und sich seine Kiefer aufeinander pressten. „Gut", kam es von ihm, „wenn du ihn mir in die Hand legst, nehme ich ihn zurück!" Mit diesen Worten bot er ihr seine Handfläche dar.
Sie ließ die Kette auf seine Hand gleiten... oder besser, sie glitt durch Dracos Hand hindurch.
„Du siehst, ich kann sie nicht einmal zurücknehmen, nicht einmal, wenn ich es wollte!", kam es nun von dem jungen Zauberer.
Hermione starrte ihn an. „Warum?", machte er das absichtlich?
„Der Ring lässt nur zu, dass man ihn nimmt, wenn man derjenige ist, der den Familienleitspruch am Besten erfüllen kann", kam es mit einer so kalten Stimme von ihrem Freund, wie sie diese schon seit langem nicht mehr vernommen hatte, „letztes Jahr, habe ich mit Erreichen meiner Volljährigkeit versucht ihn zu nehmen, aber ich konnte ihn nicht greifen. Dieses Jahr bin ich zu meinen Eltern gefloht, mit der Absicht ihn dir zu schenken, wenn ich ihn denn hochheben könnte. Der Ring muss es geahnt haben, denn wir beide konnten ihn in der Hand halten. Es zeigt allen, dass du die Richtige für mich bist."
Sie hätte ihm das Schmuckstück am liebsten ins Gesicht geworfen, aber wahrscheinlich wäre es nur durch seinen Kopf geflogen. Ihre Zähne mahlten aufeinander während sie ihn wild anstierte.
„Das Schuljahr ist fast zu Ende und meine Eltern...", begann er. „Das hat nichts mit deinen Eltern zu tun. Diesen Drachenmist hast allein du verbockt!", warf sie ihm entgegen. Er starrte sie kurz an. Dann sanken seine Schultern nach unten, er drehte sich um und verließ die große Halle mit weiten Schritten.
„Das war nicht ok", kam es von Millicent, die Hermione aus ihrer Starre riss. Wild funkelte sie ihre erste Freundin aus Slytherin an. „Du hast echt nicht gecheckt, was er dir da geschenkt hat oder?", kam es von Pansy, die ihr nun noch bösere Blicke zuwarf. Hermione entgegnete nichts.
„Dray hat sich quasi für dich ausgezogen", fuhr Pansy unbeeindruckt fort, „also im metaphorischem Sinne. Du könntest mit dem Ring nach Gringotts gehen und dort sämtliches Vermögen der Familie Malfoy einfrieren lassen. Oder du könntest nach Malfoy Manor reisen und seine Eltern auf die Straße setzen." Erst jetzt wurde Hermione klar, was es bedeutete, das Familienoberhaupt zu sein. Sie schluckte schwer. „Ich will das aber nicht", nein, sie hatte es nicht gewollt und so sauer sie auf Draco auch war, sie vermisste ihn schon jetzt.
Pansy verdrehte wieder ihre Augen. „Ich sagte du kannst... nicht, dass du von heute ab die Geschäfte der Malfoys übernehmen musst!" Sie blickte zu dem Ring der sich immer noch in Hermiones Faust befand. „Es ist allem voran ein Zeichen, wie weit Dracos Vertrauen in dich geht und wie sehr er in dich verschossen ist." Millicent nickte. „Wenn der Ring eins beweist, dann, dass er dich über alles liebt und naja... möchte, dass du an seiner Seite bleibst."
Hermione starrte die beiden Slytherinmädchen an. Dann spürte sie die vielen abwartenden Blicke um sie herum. Merlin sei dank war Blaise ein Spätaufsteher... er musste gerade auf dem Weg sein. Wenn jemand wusste, wohin sich Draco verkroch, wenn man ihn verletzt hatte, dann war es mit Sicherheit Blaise. Wie von einem Billiwig gestochen raste sie los...
Wie erwartet traf sie auf Blaise und Daphne, kurz bevor die beiden die große Halle betreten konnten.
„Blaise, du musst mir helfen", überrumpelte sie den großgewachsenen Zauberer, „wo geht Draco hin, wenn er allein sein will?" Sie sah, wie Blaise kurz die Stirn runzelte. „Zur großen Weide am schwarzen See", immer noch versuchte er die Situation zu verstehen. „Hermione was..."
Doch Hermione flitzte schon los, ohne ihn weiter zu beachten.
Sie fand Draco genau dort, wo Blaise es beschrieben hatte. Immer wieder bückte er sich, um einige Steine aufzuheben und sie in den See zu werfen.
„Bist du auf der Jagd nach Rohrstelzern?", fragte sie ihn. Er drehte sich kurz zu ihr um und zog seine Augenbrauen zusammen. „Nach was?"
Sie lachte leise. „Nichts." Draco und sie waren sich wirklich ähnlich, selbst wenn sie traurig waren, flohen sie an ähnliche Orte und gaben sich den gleichen Aktivitäten hin, kam es ihr.
„Dann kannst du ja wieder gehen", murrte ihr Freund.
„Nein", sie ging zu ihm, „es tut mir leid." Erst antwortete er nicht darauf. Nach einiger Zeit rang er sich dazu durch, dass er dennoch erwiderte: „Du hast mir nicht einmal die Chance gegeben es zu erklären."
Sie kam näher. Nun erkannte sie, dass in seiner Hand nicht länger ein Stein war, sondern das Medaillon. Hatte er vor, es in den See zu werfen? Angst überkam sie, dass dies das Ende ihrer Beziehung wäre.
„Du wirst es nicht wegwerfen, oder?", fragte sie ihn. Er blickte auf und starrte sie an. „Bist du verrückt?", kam es fassungslos über seine Lippen, „ich frage mich nur gerade eben, wie ich den Mut aufbringen soll, es zu öffnen." Ein scheues Lächeln spielte über seine Lippen. „Du bist die mutige Gryffindor, von uns beiden."
Sie griff nach seiner Hand mit dem Medaillon und betätigte den Öffnungsmechanismus. „Aktuell habe ich Angst, dich zu verlieren", erklärte sie ihm, „aber auf der anderen Seite... es geht mir alles zu schnell. Du hättest es mir sagen sollen, was der Ring bedeutet. Aber stattdessen hast du einfach nur eine ungeheure Verantwortung auf meine Schultern abgeladen, die ich nie haben wollte." Draco schüttelte bei diesen Worten nur den Kopf.
„Du wirst mich wegen sowas nicht verlieren", er seufzte, „der Grund warum ich es dir geschenkt habe war, weil ich dich nicht verlieren will." Wieder zögerte er kurz. „Das Schuljahr ist fast zu Ende, damit werden sich einige Dinge in unserer Beziehung ändern. Meine Eltern... sie legen immer noch großen Wert auf die Reinheit des Blutes." Das wusste Hermione und ihr war klar, dass dies auch das Ende ihrer Beziehung bedeuten konnte. „Aber noch mehr als eine reine Blutlinie lieben sie das privilegierte Leben, das sie führen. Wenn du diesen Ring trägst, wird nicht einmal mein Vater es wagen sich in unsere Beziehung einzumischen. Dich dagegen verpflichtet der Ring zu nichts."
Hermione sah ihren Freund tief in seine schiefergrauen Augen. Dann nahm sie die Kette, die sie die ganze Zeit über in ihrer linken Faust festgehalten hatte und legte sie erneut um ihren Hals.
„Bist du noch Mein?", fragte Draco sie. Lächelnd antwortete sie ihm: „Für immer Dein."
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