41.
Culcha Candela ~ Rodeo
Am nächsten morgen bin ich schon wieder die erste die wach ist. So gehe ich als erstes ins Bad und mache mich dort fertig. Dann gehe ich zum Tisch und hole mir dass zu Essen, was es gestern zum Abendbrot gab. Es dauert nicht lange, da kommen nach und nach die anderen rein und setzen sich schweigend neben mich.
Ich nicken ihnen nur zu, als plötzlich Motoren angemacht werden. Wir blicken uns geschockt an und springen schnell auf. So gehen wir raus und beobachten, wie die Wölfe auf ihren Quads ein Paar Kreise ziehen und dann weg fahren.
Mach nicht den selben Fehler, den ich damals auch gemacht habe. Leon ist bei Horizon und hat dich längst vergessen!, ruft Freya Vanessa zu, bevor sie aus dem Tor fährt.
Ich beobachte das geschehen schweigend und als alle weg sind, reuspert sich Raban.
Was machen wir jetzt?, möchte der rothaarige Held von uns erfahren.
Ich geh mich Mal umschauen. Vielleicht finde ich etwas, was uns hilft, antwortet Markus ihm und wir nicken nur.
So schießen sich Joschka, Nerv, Raban und ich uns Markus entscheidung an. Vani und Maxi wollen nicht. Deswegen bleiben sie bei unseren Sachen zurück. Nachdem sich alle fertig gemacht haben, gehen wir los und schauen uns alles an. Nach einer Weile bleiben wir plötzlich vor einer Hütte stehen.
Diese ist von oben bis unten mit Sträucher zugewuchert. Ein Blick in die Runde zeigt mir, dass sie heraus finden wollen, was sich dahinter befindet. So macht sich Markus an die Arbeit. Nach einer Weile hat er es endlich geschaft und so können Raban, Joschka und ich mit vereinten Kräften die Dachpaletten von dem Eingang entfernen.
Als wir das gemacht haben, betreten wir den Raum und sehen als erstes nur schwarz.
Wo sind wir hier?, möchte Nerv erfahren.
Da geht plötzlich das Licht an und wir sehen, dass wir uns in einer ehemaligen bewohnten Hütte befinden.
Hier hat einmal Jaromir gewohnt, antwortet eine Stimme auf Nervs Frage.
So drehen wir uns geschockt um und sehen Klette auf einer Liege sitzen und uns angrinsen.
Ich sagte doch, mich wird man nicht so einfach los, grinst sie nun und wir blicken uns um.
Ich laufe schweigend durch diese kleine Hütte durch und bleibe vor einem Schreibtisch stehen. Dort liegen viele Pläne von verschiedenen Aktivitäten, die er geplant hatte. Aktivitäten, die niemand von meiner Mannschaft sehen sollte, da diese nicht nur meine wahre Identität aufdecken würde, wenn sie kapieren, dass ich Jaromir und co. länger kenne, als sie ahnen.
Deswegen schnappe ich mir alle Pläne und stecke sie mir ein. Da fällt mir plötzlich ein kleiner beschrifteter Umschlag auf, auf dem mein Name in geschwungener Schrift fein säuberlich drauf geschrieben wurde. Ich greife mit meiner leicht zitternden rechten Hand danach und als ich ihn öffnen möchte, merke ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter.
Mika? Alles oke?, möchte Joschka von mir wissen.
Ich nicke nur und so legte er mir seinen Arm um meine Schulter. Er drückt mich kurz an sich und dann verlassen wir den Raum. Draußen treffen wir auf die anderen. Sie musstern mich alle besorgt, aber ich ignoriere das alles und lasse die Blicke an mir Abprallen. So eille ich schnell zurück zu unserem Lager, wo ich mich schnell in meine Ecke verziehe.
Dort angekommen, ziehe ich mir mein schwarzes Sweetshirt aus und stehe nun nur noch im schwarzem Top da. Dann setze ich mich auf mein Bett und greife nach dem Umschlag. Als ich mir diesen etwas näher ansehe, sehe ich, dass dieser schon einmal geöffnet wurde. So hebe ich eine Augenbraue und ziehe vorsichtig den Brief aus dem Umschlag.
Nun falte ich das Elfenbeinfarbige Papier auf und sehe, dass dieses leer ist. Doch als ich leicht darüber streiche, merke ich, wie dort etwas geschrieben steht. Ich muss leicht lächeln, als mir einfällt, wie wir uns damals Briefe geschrieben haben. Deswegen lege ich den Zettel kurz auf Seite und ziehe meinen Rucksack zu mir.
Aus diesem krame ich den eingepackten Dolch und strecke meinen linken Arm aus. Dann setze ich den Dolch an meinem Unterarm, etwas entfernt von meiner Ellenbeuge, an und ziehe ihn an meiner Ader ca. 5cm entlang Richtung Hand. Als ich das gemacht habe, lege ich den Dolch wieder aufs Leinentuch und lasse das Blut auf den Elfenbeinfarbigen Bogen träufeln.
So zieht sich das Blatt mit meinem Blut voll und langsam erkenne ich Jaromirs Handschrift. Als alles voll ist, verbinde ich meinen Arm mit einer Mullbinde und setze mich im anschluss mit dem Brief in meiner Hand im Schneidersitz auf mein Bett und lege mir meine Decke über meine Beine.
Hey Mika!
Ich weiß, du wirst dich bestimmt wundern, dass ich nicht da bin, wenn du zu uns nach Racknerrög kommst. Denn wie du dir sicherlich denken könntest, habe ich den Deal schon eingelöst. Dies ist zwar Richtig, aber denoch stimmt es nicht zu 100%. Ich bin gegangen, weil deine Cousine Fiola und ich zusammen sind. Du weißt ja, das Leòn, Fabio und Fiola von Anfang an bei Made dabei sind. Ich hingegen war bei meinem Bruder und unseren Freunden. Irgendwann sind wir zusammen gekommen und haben trotzdem so weiter gemacht, wie vorher auch. Doch es hielt nicht lange und so kam es, dass ich den Deal eingelöst habe und gegangen bin. Die anderen wissen davon bescheid und meinten, es wäre eine gute Idee. Aber genug davon.
Ich vermute Mal, du hast die Pläne, die bei mir auf meinem Schreibtisch liegen, eingesteckt. Wenn ja, dann müsstest du ein Vormular dabei haben, wo drinnen steht, dass dir Racknerrög gehört. Ja, wir halten unser Versprechen, was wir uns damals gegeben haben.
So das wars nun von mir. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder.
Dein Jaromir
Ich schüttle nur grinsend meinen Kopf und ziehe die Papiere, über die Jaromir geschrieben hat, aus meiner Tasche. Nun entfalte ich diese sorgfälltig und schaue sie mir alle an, bis ich das gefunden habe, was ich gesucht habe. So nehme ich den Zettel andächtig an mich und verstaue diesen sicher in meine Tasche, bevor ich die Pläne wieder zusammenfalte und auch in mein Tasche stecke.
Dann fält mein Blick auf den goldenen Dolch.
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