35.
Culcha Candela ~ Berlin City Girl
Mika, komm!, sagt er zu mir, als er vor mir steht.
Ich nicke nur leicht ergeben und so greift er nach meinem linken Oberarm. Es ist genau die Stelle, die mir weh tut. Aber er merkt nichts, da ich mir auch nichts anmerken lasse. Denn ich bin mit schmerzen groß geworden und kann das durch meine Verganngenheit sehr viel aushalten.
So gehen wir, bzw. ich werde hinterher Leon hergeschliefen, rein. Als wir gerade durch den Eingang tretten, kommt uns eine Wölfin entgegen, die mit ihrem Rücken gegen uns knallt. Die anderen haben die ganze Zeit ein Lächeln auf ihren Lippen. Doch als sie uns sehen, verstummt dies und sie beobachten uns.
Was hat Eric gesagt, Leon?, möchte Raban erfahren, nachdem die kleine verschwunden ist.
Aber Leon schweigt und blickt nur Vanessa an, die ihn ebenfalls anschaut.
Ich dachte, wir sind eine Mannschaft, spricht nun Maxi seine Gedanken aus.
Das sind wir auch, meint Leon nur.
Er hat nur schiss, dass sie morgen verlieren, sagt Marlon und kommt aus dem "Bad".
Die anderen lachen leicht darüber. Die einzigen die nicht lachen sind Vani, Leon und ich. Das Päarchen schaut sich ohne Unterbrechung an. Doch nun werden wir alle von Marlon ins Bett gescheucht, damit wir ausgeschlafen sind. Aber ich kann nicht schlafen. Denn mich interessierts, ob sie es wirklich sind.
Also schleiche ich mich leise aus dem Lager, als ich denke, dass alle schlafen und gehe raus auf die Lichtung. Über mir scheint der Mond so hell, dass man gut alles sehen kann. Ich blicke diesen großen schönen Planet an und kremple meinen linken Ärmel nach oben.
So strahlt das weiße Mondlich auf meine Haut und beleuchtet die 7 Runen. Diese strahlen mit dem Vollmond um die Wette. Die anderen Runen, die noch auf meiner Haut sind, sehen aus wie verblaste Narben. Ich zeichne die 7 nach und warte eine Weile. Nun richte ich meinen Blick nach vorne auf die Lichtung und dort sehe ich sie wirklich stehen.
Vor mir stehen die blonde Freya, die braunhaarige Katja, die Brüder Run und Tronje, sowie die Zwillinge Gilead und Hagen und Eric. Wir blicken uns an, bevor ich auf sie zu laufe und wir uns in die Arme fallen. Das Wiedersehen ist sehr tränenreich verlaufen.
Nachdem wir uns eine Weile alles erzählt haben, was in den Vergangenen Jahren passiert ist, verabschieden wir uns und jeder geht zurück zu seinem Bett. Als ich das Lager von den Kerlen betreten möchte, entdecke ich Leon, wie er am Tisch sitzt und mit Vanessa redet.
Als ich mich dazu entscheiden möchte, dass Gespräch von den beiden mit anzuhören beendet Vani dieses und dreht sich um. Leon seufz nur und bleibt weiter am Tisch sitzen und sieht sehr Niedergeschlagen aus. Ich bleibe am Eingang stehen und lehne mich mit verschränkten Arme gegen den Eingang.
Nun blickt mein Anführer kurz auf und lässt seinen Blick durch die Gegend schweifen. Dann beginnt er zu seufzen und starrt auf den Tisch, der vor ihm steht.
Mika? Was soll ich tun? Ich möchte nicht, dass wir uns noch Einmal auflösen, flüsstert er leise, aber er kann nicht aufschauen.
So stumpe ich mich vom Pfosten ab und laufe langsam auf den Slalomdrippler zu. Neben ihm komme ich zu stehen und setze mich, nach einer kurzen Musterung, neben Leon.
Wenn du mir sagst, was Eric dir gesagt hat, dann könnte ich dir EVENTUELL weiterhelfen, antworte ich ihm und schaue meinem Anführer genau in die Augen.
Okay! Also wir sind raus in den Wald und dort sind wir eine Weile gelaufen, bevor Eric stehen geblieben ist. Er fragte mich, was ich über Racknarrög weiß. Ich hab natürlich erst einmal gescherzt und gemeint, dass wir nichts wüssten, bis ich ihm gesagt habe, was wir wissen. Dann zeigte er mir plötzlich eine ganz komische Nebelbank.
Er meinte, dass wenn wir morgen Gewinnen, alles vorbei ist. Den der Nebel schnappt sich den, der Gewonnen hat. Anscheinend lebt irgendwer hinter dem Nebel und zerstört Mannschaften, erzählt er mir und ich wende meinen Blick ab, nachdem Leon angefangen hat mich zu Mustern.
Mika?, fragt er mich eindringlich und gleichzeitig scharf aber auch irgendwie etwas sanft.
Leon, ich weiß, dass du es nicht hören willst. Aber Eric hat recht. Hinter dem Nebel ist alles vorbei! Vor allem für dich und die anderen, antworte ich ihm zittrig und schließe meine Augen.
Mika! Jetzt komm schon! Der Nebel macht dir nichts!, ruft meine geliebte Freundin Madeline nach mir.
Vergiss es! Ich geh nicht nochmal durch diesen scheiß!, motze ich und verschränke meine Arme vor meiner Brust.
Aber du willst doch zu Gonzo!, erwidert sie nur sanft.
Willst du mich etwa los werden?, will ich angepisst wissen und Made schaut mich schockiert an, bevor sie ihre braune Mähne schüttelt.
Nein, aber..., beginnt meine Freundin.
Kein Aber! Ich geh nicht zurück! Vergiss es! Hier bin ich frei und kann die sein, die ich bin. Wenn ich JETZT die Steppe verlasse, ist alles vorbei!, rechtfertige ich mich vor Madeline.
Sie will mir antworten. Doch da werde ich von hinten geschnappt und durch den Nebel getragen. Ich weiß, dass es mein Bruder Gonzo ist, der mich von hier weg trägt. Deswegen weiß ich auch, dass es mir nichts nützt mich gegen ihn zu währen.
Woher weißt du das?, möchte Leon von mir erfahren.
Ich war damals schon einmal hinter dem Nebel, erwider ich leise und auch kalt.
Mit diesen Worten stehe ich auf und blicke in die Ferne.
Glaub mir, Leon! Du willst da nicht hin. Also tu mir den Gefallen und höre auf Eric, sag ich noch, bevor ich mich auf den Weg zu meinem Schlafplatz mache.
Von hier aus kann ich Leon sehen, wie er mir nach schaut und einen Schritt auf mich zu machen möchte. Doch ich schüttel nur mit meinem Kopf und mache die Vorhänge zu. Dann höre ich noch kurz ein schnaupen, bevor ich wahrnehme, dass sich Leon hin legt.
Ich lasse mich auf mein "Bett" plupmsen und vergrabe mein Gesicht in meine Hände. So bleibe ich eine Weile sitzen, bevor ich mir durch meine Haare fahre. Dann schüttel ich meinen Kof und ziehe mir seufzend meine Motorcrosse Kluft aus und dafür eine schwarze Leggins und ein XXL T-Shirt in Weinrot an.
Anschließend löse ich vorsichtig den Zopf in dem ich meine Haare die ganze Zeit über drinn hatte und kämme meine mittlerweile sehr lange Haare. Diese reichen mir bis unterhalb meiner Schulterblätter. Danach hole ich noch meine Lieblingsdecke und das Foto von den Jungs und mir, sowie der kleine Handspiegel. So lege ich mich in mein Bett und schlafe recht schnell ein.
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