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Vanessas sicht:
Heute war es endlich so weit. Wir würden umziehen, nach Hamburg.
Ja, dass ist ein ganzes Stück weg von hier um genau zu sein 10 Stunden, aber das wollte ich nunmal erreichen. Fröhlich hüpfe ich also aus dem Bett und gehen ins Bad, wo ich erstmal Dusche.
Blöderweise merke ich erst nach dem Duschen, dass ich mir gar keine Klamotten raus gelegt habe. Also gehe ich mit einem Handtuch um mich gewickelt wieder in mein Zimmer und suche mir dort was zum Anziehen.
Fertig angezogen und geschminkt, ich weiß, sonderbar für mich, aber neues Zuhause, neues Leben. Daher darf ich mich auch schminken. Also ebenfalls geschminkt, mache ich mich auf den Weg nach unten, wo ich schon meine Oma summend den Tisch decken hörte.
Mit guter Laune begrüßte ich sie und wir fingen an zu essen.
,,Sagst du es ihnen?", durchbrach meine Oma die Stille, während wir aßen.
,,Wem, was?"
,,Den Kerlen, Vanessa. Sagst du ihnen, dass wir umziehen?"
,,Ich schreibe einen Brief.", antwortete ich. Meine Oma nickte zustimmend und wir aßen weiter.
Ich meine Hallo? Irgendwie muss ich es ihnen ja mitteilen und ich will sie nicht persönlich verabschieden. Sie würden versuchen, mich zu überreden da zu bleiben, doch mein Entschluss stand fest und ich hatte keine Lust, auf sinnlose Diskusionen.
Also machte ich mich, nachdem ich mein Geschirr aufgeräumt hatte, in meinem Zimmer daran due Briefe zu schreiben.
Einen für alle zusammen, den ich bei Willi abgeben werde. Er wird ihnen den Brief geben, sobald ich weg bin.
Dann noch für jeden einzeln einen, immerhin habe ich manchen mehr zu sagen, als anderen.
Nach 2 Stunden, nach denen meine Hand weh tat, steckte ich die Briefe noch in Umschläge und band diese zusammen.
,,Vanessa, können wir?", hörte ich auch schon meine Oma rufen. Damit schnappte ich mir meine Tasche und die Briefe und ging runter. Meine restlichen Sachen waren schon mit einem Umzugswagen vor Gefahren.
Im Auto angekommen, schaute ich noch mal auf unser Haus und schon fuhr meine Oma los.
Der erste Brief verschwand in einem Briefkasten. Der Brief für Maxi.
Dann wieder ab ins Auto.
Der 2. Brief ... der 3. Brief ...
Und so ging es immer weiter. Nun stehe ich vor Klettes Haus und Frage mich, ob ich nicht doch klingeln soll, ihr alles erklären soll.
Nach ca. 5 Minuten, warf ich den Brief Kopfschüttelnd in den Briefkasten und stieg wieder ins Auto.
Kurz darauf stand ich vor Leons Haus und hatte Tränen in den Augen.
Vielleicht Fragen sich jetzt manche von euch, wieso ich Tränen in den Augen habe. Das ist ganz leicht zu erklären: Ich habe mich in den letzten Tagen in Leons Nähe sehr verändert. Was es ist, weiß ich noch nicht ganz, aber ich weiß, dass ich es nicht mehr haben werde, wenn ich gehe.
Habt ihr jetzt verstanden?
Leise rollte mir die erste Träne über die Wange, doch ich wischte sie energisch weg. Meine Entscheidung stand fest und ich würde sie jetzt auch nicht ändern! Ich bin kein Weichei und das werde ich jetzt zeigen. Außerdem war das, was sie mit mir gemacht haben wirklich nicht akzeptabel. Also Briefe rein und verschwinden! 'Du schaffst das, Vanessa!', redete ich mir selbst gut zu.
Dann tat ich das unvermeidliche. Zuerst verschwand Marlons Brief im Briefkasten. Ihm folgte nach kurzem zögern auch Leons Brief. Dann schaute ich noch mal kurz auf das Haus, drehte mich um und lief zum Auto.
Kurz darauf kamen wir am Teufelstopf an. Den Brief hatte ich Willi zwar schon gestern Abend gegeben, jedoch wollte ich die Kerle noch einmal Fußballspielen sehen, bevor ich sie für immer aus meinen Gedanken drängte.
Da rollte mir wieder eine Träne über die Wange und noch eine...
Langsam bahnten sich die Tränen ihren Weg über meine Wangen und ich schluchzte leise auf. Auch wenn es echt nicht ok war, was die Kerle gemacht haben, ich werde sie vermissen. Immerhin spielte ich schon 3 Jahre mit ihnen Fußball und in den Jahren habe ich sie fast keinen Tag nicht gesehen. Ich habe sie lieben gelernt, obwohl sie am Anfang echt genervt hatten und es immer noch können. Sie sind mittlerweile wie Brüder und natürlich Schwestern für mich geworden.
Zum Training habe ich mich bei Willi abgemeldet und ihm gesagt er soll den anderen erstmal nur sagen, dass ich krank bin. Wenn das Training zu Ende ist, bekommen sie den Brief. Daraufhin werden sie zu sich nach Hause rennen und die anderen Briefe vor finden.
In einem Jahr werden sie mich ersetzt haben und wenn ich wieder zurück kommen sollte, würden sie nichts mehr von mir wollen.
Ich hatte alles genau geplant. Ich kannte die anderen mittlerweile so gut, das ich wusste, was sie tun würden.
,,Können wir fahren?", wurde ich von meiner Oma aus den Gedanken gerissen. Abwesend nickte ich und schaute noch ein letztes mal zum Teufelstopf hinunter, bevor meine Oma Gas gab.
Jetzt hieß es:
Ourevoi altes Leben, Hallo Hamburg!
Und ob ihr es glaubt, oder nicht, ich freue mich darauf!
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OMG Leute,
wer ist gerade noch so traurig wie ich? Ich bin fast am Heulen. Ich mein, ist ja schon traurig, dass Vanessa die Kerle jetzt verlässt.😭😭😣
Aber, wie Vanessa jetzt so schön sagen würde: Auf in ein neues Abenteuer!
Dann noch ein großes Danke schön, an @die_wilden_kerle, für die super Idee, die du mir gegeben hast.
Dann bis zum nächsten Kapitel!
LG Kasianoi
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