*Stille

6 Monate nach der Geburt Milans war alles anders. Nur Paulinas Verhalten unserem Sohn gegenüber nicht. Zu ihrer Depression kam eine sogenannte Wochenbettdepression hinzu. Ich war über diesen Zustand tot unglücklich. "Und man kann wirklich nichts dagegen machen?" "Nein Alex. Paulina muss sich von ganz allein mit Milan abfinden. Niemand kann ihr dabei helfen. Du kannst höchstens mit ihr reden warum sie Milan so ablehnt. Aber mach dir keine Hoffnungen" Stefan kramte seine letzten Sachen zusammen und gab mir einen Kuss. "Ich werd mit ihr reden wenn ich vom Einkaufen komme. Brauchst du was?" "Nein nichts. Bis später und viel Glück mit Paulina" und schon war er draußen bei der Tür. Als die Tür krachend ins Schloss fiel, machte auch ich mich fertig und ging einkaufen. Die ganze Zeit über dachte ich an Paulina und Milan. Wie kann man ein so zuckersüßes Baby wie Milan nur verabscheuen? Sogar Eleonora und Benjamin fanden ihn süß als er endlich nach Hause durfte. Völlig Geistesabwesend kaufte ich alle nötigen Sachen und fuhr dann wieder nach Hause. Dort angekommen schleppte ich alles in die Küche und verstaut das ganze Zeug. Entschlossen steuerte ich auf das Zimmer Paulinas zu und klopfte. Wie immer kam keine Antwort weshalb ich einfach eintrat. Sofort sah ich Milan welcher friedlich in seinem Bettchen schlief. Als ich nach links sah, stockte mir der Atem. Paulina lag reglos auf dem Boden. Neben ihr lagen leere Tablettenschachteln verstreut. Ich stürzte sofort zu ihr. "Paulina!". Ich gab ihr links und rechts eine Ohrfeige damit sie wach werden würde. Ich rüttelte an ihr doch sie wachte nicht auf. Meine Hand glitt zu ihrem Arm um nach dem Puls zu fühlen, doch es war keiner da. Ich hielt mein Ohr dicht an ihr Herz, konnte aber nichts hören. Als ich geschockt auf sah, bemerkte ich einen Brief in Paulinas Hand. Ich nahm ihn vorsichtig und faltete ihn auf.

Lieber Alex,
Ich habe bewusst den Mittwoch als meinen Todestag gewählt weil ich weis das nur du mich finden konntest. Es tut mir Leid das du mich finden musstest aber ich schaffe das alles nicht. Man kann sich sein Leben nicht aussuchen. Doch man kann selbst entscheiden wann und wie man seinem Leben ein Ende setzt. Meine Seele wird mittlerweile schon in anderen Dimensionen weilen. Unsere Familie wäre viel zu verkorkst. Eine Drogensüchtige die von einem Bisexuellen Mann der in einer glücklichen Beziehung mit seinem Partner lebt schwanger geworden ist? Das hört sich in meinen Ohren wie ein schlechtes Buch an das ich niemals lesen würde. Aber ich möchte das du weist das ich es nicht bereut habe das du der Vater meines Kindes bist. Du und Stefan werden wundervolle Väter für Milan sein. Ich weis das ihr beide gut für ihn sorgen werdet und es ihm an nichts fehlen wird. Er wird durch eure Erziehung ein wundervoller Mensch werden genauso wie du einer bist Alex. Ich liebe dich auf eine ganz besondere Art und hoffe du wirst mir verzeihen für all das was ich dir einst antat. Wir sehen uns in der anderen Welt.
In Liebe, deine Pauli.

Unsere Schicksale waren verflochten. Aber niemals eins

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