*Ramke 2.0

Mittlerweile waren vier Monate vergangen. Paulinas monströser Babybauch war schon lange nicht mehr zu verbergen. Sie war kurz vor dem achten Monat und das sah man ihr an. Unser Kind wuchs mit jedem Tag. Paulina und ich wollten das Geschlecht nicht vor der Geburt wissen da es uns eigentlich egal war. Namen hatten wir trotzdem. Wenn es ein Mädchen werden sollte Mia-Sophie und falls es ein Junge wird, Milan. Ich persönlich hoffte auf einen kleinen Milan. "Hey! Erde an Alexander!". Ich bekam einen Schlag in die linke Seite was mich aufschrecken ließ. Verärgert sah ich nach links. Eleonora sag mich ebenfalls wütend an. "Was!?" "Junge hast du mal auf die Uhr geguckt? Du musst zur Arbeit, Träumer" "Nein muss ich nicht. Aber du solltest deinen Arsch mal zu deiner Arbeit bewegen" "Hey ganz ruhig brauner. Oder bist du auch schon schwanger?" "Du bist doch bloß neidisch weil ich ein Kind hinbekommen habe und Timur nicht. Aber kein Wunder. Am Ende würde das arme Ding auch so ein klabbriges Gestell werden wie du!". Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und verließ die Küche. "War das nicht ein bisschen hart?". Paulina stand im Türrahmen und sah mich maßregelnd an. "Sie verkraftet das schon". Ich stand auf und stellte meinen Teller samt Tasse in die Spüle ehe ich in mein Zimmer ging. Meine Kurzgeschichten schrieben sich ja schließlich nicht von allein. Gerade als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, rief Paulina. "Alex!" "Ja was ist?" schrie ich zurück. "Komm sofort in die Küche!". Missmutig stand ich auf und ging in die Küche. Paulina saß kreidebleich auf einem der Stühle und hielt sich den Bauch. "Um Gottes Willen Paulina, was ist los?" "Ich glaube ich hab Wehen. Das Kind kommt" "Ganz ruhig. Tief atmen. Ich hole schnell Stefan". Ich sprang auf und eilte den Flur entlang. "Stefan" schrie ich schon von weitem. Ohne anzuklopfen stürmte ich in sein Zimmer. "Paulina hat Wehen. Komm schnell!" "Ruf einen Krankenwagen" Stefan sprang auf und rannte in die Küche. Mit dem Handy in der Hand tat ich es ihm gleich. Stefan fragte Paulina eine Hand voll Dinge doch ich hörte nur das Blut durch meine Ohren rauschen. "Alex geh runter bis der Krankenwagen kommt. So ein Nervenbündel können wir jetzt nicht gebrauchen". Wie mir befohlen ging ich raus an die frische Luft bis nach gefühlten Ewigkeiten endlich der Krankenwagen ankam. "Wir bringen sie so schnell wie möglich ins nächste Krankenhaus. Packen Sie ein paar Sachen zusammen und kommen dann nach". Mit diesen Worten drehte sich der Notarzt um und ging. Hektisch lief ich in Paulinas Zimmer und kramte einiges zusammen. "Ich fahre weil du bist fix und fertig" "Ist gut. Aber beeilen wir uns". Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir das nächste Krankenhaus. Ich rannte zur Rezeption und stand kurz vorm Herzinfarkt. "Paulina Schmitt. Wo liegt sie?" "Einen Moment bitte. Frau Schmitt wurde in den OP gebracht" "Was in den OP? In welchen? Kann ich irgendwo warten?" "Sind sie ein Familienmitglied?" Ja. Nein. Ich bin der Vater des Kindes" "OP 2. Erster Stock auf der linken Seite können Sie warten". Gemeinsam fuhren wir in den ersten Stock und setzten uns auf einen der unbequemen Plastikstühlen. Unruhig sah ich auf die große tickende Uhr die über mir hing. Stefan nahm meine Hand und versuchte mich zu beruhigen. Plötzlich schwang die Tür zum OP auf und ein Arzt kam heraus. "Wie geht es Paulina?" "Na na langsam junger Mann. Frau Schmitt geht es gut, wir bringen sie gerade in den Aufwachraum" "Und dem Baby?" "Nun da kann ich Ihnen zu einem gesunden kleinen Jungen gratulieren. Zwar zu früh aber er wollte wohl unbedingt raua. Die beiden werden ca. drei bis vier Wochen noch hier bleiben müssen bis sie nach Hause können" "Wann kann ich die beiden sehen?" "Kommen Sie heute Abend wieder. Dann sind beide wieder fit" "Dankeschön" "Ach nicht dafür". Ich gab dem Arzt die Hand ehe er wieder verschwand. "Also ein kleiner Milan" "Ja. Wenigstens geht dieser Wunsch in Erfüllung" "Wir sollten jetzt gehen". Stefan zog mich sanft aber bestimmend Richtung Aufzug.

Kinder sind die Flügel des Menschen

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