Milan

Völlig hibbelig saß ich auf dem Beifahrersitz und kratze an meinem Arm herum. Endlich erreichten wir das Krankenhaus und ich konnte meinen Sohn sehen. Den ganzen vergangen Tag war ich nicht zu bremsen. Ich war hibbelig, aufgedreht und übermütig. Keines Falls zu bremsen. Am Counter fragte ich in welchem Zimmer Paulina lag und begab mich auch umgehend dort hin. Voller Vorfreude auf meinen Sohn riss ich die Zimmertüre auf und trat in das Zimmer. Paulina lag in einem der Betten mit dem Rücken zur Tür und starrte aus dem Fenster. "Hallo Paulina" sagte ich freudig und stellte den viel zu großen Blumenstrauß in eine Vase die mir eine Schwestern gegeben hatte. "Hallo Alexander" antwortete sie mir völlig abwesend. "Hast du Milan schon gesehen? Hattest du ihn schon auf dem Arm? Wie ist er?" "Ich habe ihn noch nicht gesehen seid er da ist" sagte sie immer noch zum Fenster ohne auch nur Anstalten zu machen mich anzusehen oder Milan zu holen. "Willst du ihn denn nicht sehen?" "Nein". Mein Herz zerbrach in tausende von Stücken. Heiße Tränen stiegen in mir auf doch ich hielt sie zurück. Ich sah Stefan fassungslos an. Er nahm meine Hand und zog mich nach draußen. "Was ist los mit ihr? Warum will sie ihren eigenen Sohn nicht sehen?" "Das kann ich dir nicht sagen Alex. Aber ich denke sie ist noch sehr müde und will vorerst ihre Ruhe" "Ich will ihn jedenfalls jetzt sehen. Du auch?". Stefan nickte und wir gingen zu einer Schwester um uns zu der Babystation bringen zu lassen. Durch eine große Glasscheibe konnte man die vielen kleinen Wesen beim Schlafen beobachten. Eines war süßer als das Nächste und alle zusammen süßer als alles was ich jeh in meinem bisherigen Leben gesehen hatte. Die Schwester trat in das Zimmer ein und ging zu einem kleinen Bettchen wo ein Baby mit gelbem Strampler drin lag. Sie schob das kleine Bett zu uns heraus und stellte es vor uns hin. "Wollen Sie den kleinen mit aufs Zimmer nehmen?" "Ja bitte" flüsterte ich und konnte meinen Blick nicht von meinem schlafenden Sohn abwenden. Die Schwester brachte ihn zu Paulina ins Zimmer. "Frau Schmitt, ich bringe Ihnen Ihren Sohn" "Ist gut". Immerhin drehte sie sich jetzt zu uns um. "Milan Alexander Ramke. War doch okay das ich gesagt hab er soll mit zweitem Namen so heißen wie du" "Ja klar". Die Schwester hob ihn aus dem Bettchen heraus und  gab ihn Paulina. Ohne jegliche Emotionen nahm sie ihn entgegen und sah ihn an. "Gib ihn mir mal". Mit zittrigen Händen nahm ich meinen Sohn in die Arme. "Hallo mein Kleiner. Willkommen auf der Welt". Sanft schoben sich zwei Hände auf meine Schulter. Stefan betrachtete ihn ebenfalls über meine Schulter. "Er ist verdammt süß. Wie du. Hast du gut gemacht". Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an. Da waren wir also. Meine eigene kleine Familie.

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