*Bastard

Oh. Nein. Warum er? Und was macht er überhaupt hier? Dieser Bastard. Er hatte mein perfektes Leben zerstört. Voller Wut löste ich mich von Stefan der verwirrt zu seinem Gegenüber sah. Seine braunen Haare waren viel zu lang gewachsen und wirkten ungepflegt. Wie seine ganze Erscheinung. Er trug schlampige Jogginghosen die ihm bis zu den Knien hingen und ein schmutziges Shirt. "Was hast du zu mir gesagt du Bastard!?" "Gestern Frau, heute Mann und morgen Hund. Das sagt man doch zu Leuten wie dir Alex. Zu Leuten, die zu Schwach sind um zu entscheiden ob sie jetzt Männer oder Frauen ficken". Ich spürte förmlich wie mein Blut kochte und Wut in mir aufstieg. "Weist du was Leon? Ach nein. Wahrscheinlich weist du es nicht. Aber du bist einfach nur erbärmlich du Bastard. Es ist erbärmlich das man so Niveaulos sein kann wie du. Das du andere Menschen nicht so akzeptieren kannst wie sie sind. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit das du dich hier wieder blicken lässt obwohl du deine schwangere Freundin, die wohlgemerkt von DIR schwanger war, sitzen hast lassen mit ihrem Schicksal. Du hattest Tanja gar nicht verdient. Und dein Kind schon zweimal nicht. Ich bin für Max mehr Vater als du. Ja. Eigentlich bin ich sein Vater. Du, du bist nur sein Erzeuger". Leon brachte kein Wort heraus und sah mich einfach nur fassungslos an. Ich nutze den Moment und schnappte mir Stefans Hand und zog ihn weg von diesem Menschen. Nach wenigen Metern drehte ich mich nocheinmal um, ging schnellen Schrittes auf ihn zu und schlug ihm so fest wie es mir möglich war mit der Faust in sein runtergekommenes Gesicht. Blut spritzte aus seiner Nase und er landete unsanft auf dem harten Boden. "Ich bin richtig froh das du aus meinem Leben verschwunden bist. Sonst wäre ich am Ende noch so wie du geworden". Mit diesen Worten wendete ich mich endgültig ab und zog Stefan zurück zu meinem Auto. Immer noch voll von Wut fuhr ich nach Hause. Die ganze Fahrt über herrschte eine unangenehme Stille zwischen mir und Stefan. Ich erkannte in seinen Augen das er entsetzt war. Entsetzt über mich. Über meine Reaktion. Ich konnte es ihm nicht verübeln denn ich war selbst ein bisschen verwundert über meine Reaktion. Als wir endlich zu Hause angekommen waren, verkrümelte ich mich sofort in mein Bett und vergrub meinen Körper in den Kissen und Decken. Plötzlich spürte ich wie sich eine Hand meinen Rücken entlang schob und auf meiner Schulter ruhte. "Ich kenne Leon schon seid der Grundschule. Wir haben jeden scheiß zusammen gebaut. Als wir älter wurden wollte ich wie er sein. Cool und unantastbar. Keine Liebe zeigen. Doch ich habe es nie geschafft. Neben ihm sah ich immer aus wie der kleine schwache Alex der fast anfing zu heulen. In der Poesie habe ich mich gerettet gefühlt. Wie ein Boot wenn man zu ertrinken droht. Durch diesen Bastard habe ich herausgefunden das ich Bi bin. Ich hatte eine Wette verloren und musste ihn küssen. Ab da hat sich so einiges in meinem Leben verkompliziert. Aber wäre er nicht aus meinem Leben verschwunden, wäre ich jetzt ohne Studium und würde auch so niveaulos sein wie er". Tränen fanden den Weg aus meinen Augen. "Beruhige dich Alex. Es wird alles wieder gut werden. Ich bin für dich da. Immer"

Tränen sind ehrliche Worte der Seele

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