Auch an diesem Abend fragte sich Sophie, was bei ihr anders war. Vielleicht hielt sie doch der Wahnsinn bereits fest in seinen Fängen. 

"Ich bin verrückt geworden! Ich bin verrückt geworden! Ich bin total wahnsinnig!" 

Das murmelte sie eine Zeitlang vor sich hin, bis sich mit eindeutig britischem Akzent die folgenden Worte vernehmen ließen:

"Good evening, my dear! Dir stehen die Pforten der Wahrnehmung weit offen, Sophie! Du blickst in die Unendlichkeit, so wie nur wenige Menschen es können." 

"Danke für das freundliche Kompliment. Mit wem habe ich denn heute die Ehre?"

"Ich bin Blake und sehe, dass du als Künstlerin und Dichterin geboren bist, ebenso wie ich selbst in meinem irdischen Dasein einst ein Künstler war."

"Matus sagt, ich sei eine große Kriegerin, Surin erinnert mich an ein Gelübde, von dem ich selber nichts weiß, Samos ermuntert mich zur Lebensfreude und Hui Tse meint, ich solle gar nichts tun. Nun kommst du und willst mich zum Malen und Dichten auffordern. Ich glaube, nicht ich bin verrückt, sondern ihr seid es. Wann werdet ihr mich denn endlich einmal in Ruhe einschlafen lassen?" 

"Quite right, my dear, enjoy a good night's sleep and fare thee well for now."