Ein Kuss und die Krönung
Das Erste was Grace hörte war ein leises Schluchzen eines Mädchens. Langsam öffnete sie die Augen, welche sich erstmal an die Helligkeit gewöhnen mussten. Lucy hatte ihr Feuerblumenelixier in der Hand und einige Tränen liefen ihre leicht geröteten Wangen herunter. „Lucy!", schrie ein Junge besorgt. Peter, Susan und Edmund rannten zu ihrer Schwester. „Was ist passiert?", flüsterte Grace. „Grace!", flüsterte Peter freudig und mit Tränen in den Augen. Er umarmte sie fest und wollte das Mädchen am liebsten nie wieder loslassen. „Die weiße Hexe hat dir ihr Schwert in den Rücken gerammt. Die Schlacht ist jetzt vorbei. Jadis ist tot", sagte Aslan beruhigend und kam zu ihnen. „Aslan...Du lebst! Und Edmund du auch!", meinte sie fröhlich. Diese lachte nur leise. Die Geschwister umarmten Grace stürmisch und weinten vor Freude. Sie hatten die Schlacht gewonnen! „Grace", wisperte eine piepsige Stimme traurig. Die Angesprochene löste sich aus der Umarmung und drehte sich um. Philipp sah sie aus seinen braunen Knopfaugen an. Dann richtete er den Blick auf einen Felsen und Grace machte es ihm nach. „Oliver", murmelte sie. Überreste der Statue von dem jungen Drachen lagen auf dem Boden. „Magorian", meinte sie wieder. Dann sagte Aslan: „Beide opferten ihr Leben für dich, sie waren sehr treue Freunde, genau wie Oraius. Jeder in Narnia wird sich an sie erinnern, davon bin ich überzeugt." Und die Kinder, das Erdmännchen und die Biber lächelten traurig.
„Wahnsinn, oder? Heute haben wir eine Schlacht gewonnen und morgen werdet ihr gekrönt", sagte Grace. Der Älteste der Pevensies und die Hochkönigin von Narnia saßen wieder nachts auf dem Steg, wie damals. Der Mond war die einzige Lichtquelle, das Wasser ruhte vor sich hin. „Das kannst du laut sagen", lächelte Peter. Er sah mit seinen himmelblauen Augen tief in ihre, als er sich ihr langsam näherte. Ein lauter Schrei entfuhr seiner Kehle, ehe er begriff, was geschehen war. Grace, die sich vor Lachen kaum noch halten konnte, hatte ihn ins Wasser geschubst. „Was sollte das denn?", fragte er. „Ich habe dir doch gesagt, dass Rache kommen wird", grinste sie. Peter sah sie mit Hundeaugen an und hielt ihr seine Hand hin. Sie verdrehte kurz die Augen und versuchte ihn herauszuziehen. Doch mit einem Ruck war auch sie im Wasser und tauchte keuchend wieder auf. Grace drehte sich schnell um, ihre Gesichter trennten nun keine zehn Zentimeter mehr. Sie merkte wie ihre Lippen sich ohne Widerstand leicht öffneten, langsam schließen beide die Augen und ließen passieren, was passieren sollte. Peters Herz schlug ihm bis zum Hals, bei Grace war es nicht anders. Als ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt waren, spürte sie die Wärme seiner Lippen auf ihren.
Nächster Tag
Ganz Narnia versammelte sich an diesem Tag im Schloss Cair Paravel. Trompeten ertönten, als die Hochkönigin mit ihrer alten Krone in Begleitung der zukünftigen Könige und Königinnen von Narnia auf die Throne zuliefen. Das Volk verneigte sich vor ihnen. Jeder hatte ein Gewand an, Grace hatte ihr schönes Violettes Kleid vom ersten Tag an, und sie alle hatten ein Lächeln auf den Lippen. Aslan stand vor den fünf Thronen und nickte Grace zu. Diese blieb stehen, drehte sich um und die Geschwister standen vor ihren Thronen. „Im Namen des glitzernden, östlichen Meeres", begann Grace, „gebe ich euch Königin Lucy, die Tapfere." Herr Tumnus, ein Faun und Freund von Lucy, kam mit den beiden Bibern und Philipp, welche Samtkissen mit zwei silbernen und zwei goldenen Kronen trugen. Der Faun setzte Lucy eine kleine Silberne mit schönen Verzierungen auf dem Kopf. „Und im Namen des großen, westlichen Waldes, König Edmund, den Gerechten" Er bekam die größere, silberne Krone. „Im Namen der strahlenden, südlichen Sonne, Königin Susan, die Sanftmütige" Herr Tumnus überreichte ihr die kleine Goldene. „Und im Namen des klaren, nördlichen Himmels, gebe ich euch König Peter, den Prächtigen" Die große goldene Krone war seine. Die Vier setzten sich und Grace drehte sich um. Aslan stellte sich neben ihr. „Wer einmal die Königskrone von Narnia trägt, wird die Krone für immer tragen. Möge eure Weisheit uns leiten, wenn die Sterne vom Himmel regnen", rief er. Und das Volk brach in Jubelrufen aus.
Hey! Also erstmal Danke für über 400 Reads, für die vielen Stimmen und natürlich für die lieben Kommentare! Das nächste Kapitel wird wahrscheinlich schon der Epilog, deswegen die Frage: Wollt ihr einen zweiten Teil? Schreibt es einfach in die Kommentare. Bis irgendwann!
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