Die Schlacht
„Dann wirst du uns anführen", sagte Edmund zu Peter. Grace, Oraius und die Brüder standen vor dem roten Pavillon. „Peter, da draußen wartet eine Armee. Und sie würde dir sofort folgen", sagte Grace. Er sah sie mit seinen blauen Augen an. „Ich kann das einfach nicht", antwortete er. „Aslan hat geglaubt, dass du das kannst", meinte Edmund und Grace fügte hinzu: „Und ich glaube das auch." Peter sah sie an und lächelte leicht. „Die Armee der Hexe rückt an", sagte Oraius, „Wie sind eure Befehle?"
An der Spitze der Soldaten von Narnia standen Oliver, Magorian, Oraius, Peter mit seinem Einhorn und Grace sitzend auf ihrem Pferd. Edmund, der Biber und Philipp würden die Schlacht von oben mit den Bogenschützern beobachten. Die Armee der weißen Hexe war ihnen an Zahl und Waffen weit überlegen. Ein Minotaurus kam und bedeutete den Soldaten der Gegner sich zu zeigen. Zum Vorschein kamen unendlich viele Geschöpfe, winzig kleine aber auch Riesige. Ein goldener Wagen mit der Hexe wurde von zwei Eisbären gezogen. Peter warf Edmund einen Blick zu, welcher ihm aufmunternd zunickte. Dann zog er sein Schwert und die anderen machten es ihm nach. Jeder brüllte und war bereit. „Wirst du mir folgen?", fragte Peter Oraius. Darauf antwortete er: „Bis in den Tod." Dann wandte Peter sich an Grace. „Und du? Wirst du mir beistehen?" Und sie meinte mit ernster und sicherer Stimme: „Auch, wenn es das Letzte ist, was ich tue."
„Für Narnia! Und für Aslan!", schrie Peter und alle galoppierten los. Oliver flog über allen hinweg und ließ mit anderen riesigen Adlern und Greifen Steine auf die Gegner fallen. Die beiden Armeen würden gleich gewaltsam aufeinander losgehen. Grace' Herz schlug ihr bis zum Hals, und ihr wurde schlecht bei dem Gedanken Kreaturen zu töten, auch wenn sie Unverzeihliches getan hatten. Doch sie musste es tun, sie musste kämpfen für ein freies Narnia. Das Mädchen verstärkte ihren Griff um die Waffe. Grace' Pferd sprintete, sie stürzte auf einen von Jadis' Soldaten zu und rammte ihm das Schwert in den Bauch. In dieser kurzen Zeit konnte sie noch nicht einmal sagen, welche Art von Lebewesen sie angegriffen hatte. Sie wandte sich um als ein erneuter Gegner mit erhobenen Schwert auf sie zuraste. Mit dem Adrenalin, welches sie nun spürte, riss sie ihr Schild in die Höhe und stieß ihm ihre Waffe in die Brust. Die Kreatur sank leblos zu Boden. Doch plötzlich überrollte Grace eine Hitze, welche kaum auszuhalten war. Das Pferd wieherte, sie schrie, kniff ihre Augen schmerzvoll zusammen und hob ihre Hände schützend. Dann war alles so schnell wieder vorbei, wie es gekommen war. Einen Moment lang hörte sie nichts, doch dann erklangen ohrenbetäubende Jubelrufe hinter ihr und von der anderen Seite Wutschreie. Sie öffnete ganz langsam ihre Augen und konnte nicht glauben, was passiert war. Aslans und Jadis' Soldaten trennte ein loderndes Feuer. Aus ihrem Augenwinkel konnte sie Flammen von ihren Händen verschwinden sehen und sie erinnerte sich an die Kräfte der Elemente, von denen Aslan gesprochen hatte. Ihre Gegner konnten nicht mehr angreifen. Doch der Moment der Freude hielt nicht lange an, denn die Hexe zerstörte das Feuer mit ihrem Zauberstab, den sie in der Hand hielt. Ihre Augen fixierten Grace, sie war bereit das Mädchen endlich zu töten. Auch Peter fiel das auf und schrie: „Wir ziehen uns zurück! Lockt sie zu den Felsen!" Ein Horn ertönte. Das war das Signal. Jeder galoppierte zurück und die Schützer spannten ihre Bögen. Viele der Pfeile trafen Minotauren. Aber auch ein Zwerg von Jadis zielte auf das Einhorn von Peter – und traf. Er überschlug sich und landete schmerzvoll auf dem Boden. Grace wandte sich um und die Hexe kam schon mit ihrem Zauberstab, bereit, sie beide umzubringen. Doch dann rasten Magorian und Oraius auf Jadis zu. Sie erkämpften sich einen Weg zu ihr, um Peter und Grace vor dem Tod zu schützen. Magorian wollte gerade zum Schlag ansetzen, als ihm ein Minotaurus ein Schwert ins Herz rammte. Oraius wurde von Jadis' Zauberstab getötet. Dann kam Oliver angeflogen und spie Feuer. Doch es half nichts. Dann sah Grace etwas, was sie nie hätte sehen wollen. Die Hexe versteinerte den Drachen, und die Statue zersprang als sie gegen einen Felsen krachte. „Edmund, es sind zu viele! Hol die Mädchen und bring sie nach Hause!", schrie Peter. Doch er wollte nicht hören. Der jüngere Bruder stürmte auf Jadis zu und zerstörte ihren Zauberstab. Doch dann rammte die Hexe ihr Schwert, welches sie in der anderen Hand hielt, in Edmunds Bauch. Das war zu viel. Grace stürzte sich auf Jadis mit erhobenem Schwert, Peter hinterher. Plötzlich schrie das Mädchen schmerzvoll auf, ihr Schwert wurde aus der Hand geschlagen, fiel lautlos auf den Boden. Ihr Rücken brannte wie Feuer. Sie hörte nicht mehr, was Peter schrie, geschweige denn tat. Sie glitt regungslos mit geschlossenen Augen zu Boden. Sie bekam nicht mehr mit, wie Peter mit Jadis gekämpft hatte, wie Aslan auf dem Berg stand und brüllte, wie einst versteinerte Lebewesen in die Schlacht zogen oder wie der Löwe die Hexe tötete.
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