10

Ich erwachte ruckartig, da schiest auch schon Schmerz durch meinen gesamten Körper.
Ächzend versuche ich aufzustehen, dabei klammere ich mich am nächsten Baum fest. Ich keuche auf, als weiterer geballter Schmerz in meinem Rücken explodiert. Das ist keine einfache Prellung, habe ich mir etwas gebrochen?
Blutige Kratzer zieren meine Arme und Beine, meine Kleidung ist zerrissen.
Ich befinde mich am Ende von einem großen Abhang, mitten im dichten Wald.
Mein Kopf dröhnt während ich mich aufrichte, denn es kehren langsam meine Kopfschmerzen zurück.
Ich brauche den Kristall, also sehe ich meine Hände an und grabe in meiner Seitentasche.
Er ist weg! ich muss ihn beim Sturz verloren haben. Ich sehe mich um, humple von einem Baum zum nächsten, irgendwo muss er doch sein. Nach einer Weile bleibe ich stehen, ich kann ihn nirgends finden, da höre ich rufe.
"Los, Sucht weiter! Sie muss hier irgendwo sein!".
Ich fahre vor Schreck zusammen.
"Mist, hier kommen wir nicht lang, geht Außen herum!".
Sie sind mir bis hierhin gefolgt? Wie lange muss ich bewusstlos gewesen sein?
Panik breitet sich in meiner Brust aus, ich drehe mich um und Humpelte weiter, ich habe keine Zeit mehr nach dem Kristall zu Suchen.
Ich gehe so schnell ich kann weiter, als sich ein schweres Gefühl um meine Lunge legt.
Ich Huste und meine Brust schmerzt unsäglich. Es war beinahe als bliebe mir ein Augenblick jegliche Luft weg.
Ich Stolpere japsend über einen Stein und verliere meinen Halt. Ich unterdrücke einen Schrei und kneife Reflexartig meine Augen zusammen, ziehe meine Arme schützend hoch. Doch als ich merke das ich weich gefallen bin, öffne ich meine Augen wieder. Ich erblicke weiches Moß unter mir, das war vorher allerdings nicht da.
Ich hebe meinen Kopf und sehe mich um, da erkenne ich im Dickicht einen Schatten. Ein Grün-Blaues Wesen kam hinter den Bäumen hervor.
"Wer bist..du?" Ächze ich und versuche wieder aufzustehen.
Eine Menschenähnliche Gestalt mit Großen Gelben Augen und Runden Blattartigen Ohren Blickt mich an. Eine Nymphe?
Erstaunt sah ich das Wesen an, als es den Kopf schief legt und mir seine Hand reicht.
"Ni'suu la sheo'nes tri" gab das Wesen mit einer Weichen, fast Flüsternden Stimme von sich.
Verwirrt Blicke ich die Nymphe an. Ich habe kein einziges Wort verstanden, hat es gerade überhaupt geredet?
Ihre Hand hängt über mir in der Luft.
"Sie muss hier gewesen sein, sucht weiter!" ruft jemand.
Ich Zucke erneut zusammen und versuche aufzustehen, doch meine Arme sacken einfach zusammen.
Die Nymphe trat zurück und sah mich für einen Augenblick Verängstigt an. Oder vielleicht bildete ich es mir ein.
"Schnell" flüstere ich dem unbekannten Wesen zu.
"Verschwinde von hier bevor sie dich Fangen!".
Ich sagte das Instinktiv, dabei wusste ich weder warum das Wesen hier war, noch warum es mich überhaupt interessierte.
die Nymphe legt den Kopf schief und streckt mir wieder Ihre Hand entgegen. Ein Bezauberndes Lächeln breitet sich auf Ihrem Gesicht aus. Ich sehe sie kurz Überrascht an und greife nach Ihrer Hand, da Umhüllt mich ein Grüner Schleier.
"Runa!" Eine bekannte schroffe Stimme rief hinter mir meinen Namen.
Eine Welle der Erleichterung überkommt mich als die Schmerzen abebben und ich wieder anfange klar zu sehen.
Die Nymphe Sang in Harmonischen Tönen und Hüpfte geschmeidig durch den Wald.
"Halt!" Rief jemand aus der Gruppe und ich konnte seine Schritte im Gras hören.
"Wer auch immer ihr seid, bleibt sofort stehen!".
die Nymphe hört auf zu Singen und dreht sich dem Mann zu.
Da ging ein anderer ihn an. "Du Narr! Hast du eine Ahnung, was das ist? Waldgeister wurden seit ewigen Zeiten nichtmehr gesichtet! Du solltest Sie nicht erzürnen!".
Die Nymphe gibt einen Tiefen Ton von sich, der etwas Bedrohliches an sich hat.
"Nigur et'agrass!" Eine beinahe zischende Melodie Erklang.
Der Mann tritt erschrocken zurück.
"tretet zurück Männer! Sie ist erzürnt!" rief mein Meister und die Männer gehorchten.
Mein Herz beginnt zu Klopfen.

"Ehrenhafter Waldgeist, ich bitte dich erfürchtig. Lasst diese Frau hier liegen und wir verschwinden aus diesem Wald".
Pochende Kopfschmerzen beginnen plötzlich gegen meinen Schädel zu donnern, ich senke meinen Kopf und fasse mir an die Stirn.

Es ist an der Zeit

"Runa?" Flüsterte mein Meister.
Die Nymphe kicherte.
Dann beugt sie sich runter und sieht mir eindringlich in die Augen. Ihre Blassgrüne Haut verschmilzt mit dem Wald, ihre Augen hingegen leuchten in einem kräftigen Gelb und ich spüre darin die Macht der Natur.
"Was wünscht das Mischwesen?", sprach sie mit ruhiger Stimme.
Mischwesen?
"Wesen der Zerstörung, oder des Friedens? Aber auch ein Mensch. Die Fähigkeit in einer der beiden Welten zu Leben" .
Wärme durchflutet meinen Geist, meinen Körper. Es fühlt sich an, als würden sich mit einem mal sämtliche Sorgen auflösen und der Schmerz endet abrupt.
"Was macht ihr mit mir?" fragte ich verwirrt.
Mit einem mal verschwindet ein Nebelige Schleier der meinen Geist die ganze Zeit umhüllte. Als würde etwas zerbrechen, knackte etwas laut. Ketten die mich festhielten, lösten sich im nichts auf und mit einem mal kamen sämtliche Erinnerungen zurück.
Ich riss vor schreck meine Augen auf.

Ich spürte wie sich etwas in mir veränderte, etwas das unterdrückt wurde und die ganze Zeit nach Freiheit Rang.
Eine unbekannte Stimme tauchte in meinem Geist auf, in meinem Kopf.

Endlich bin ich Frei!

Ich drehte mich zu den Soldaten um, Sie starrten mich an.
"Verschwindet" sagte ich mit rauer Stimme und hoffte das sie einfach gingen.
Doch mein Meister schien Mut zu fassen und trat näher.
Mein Rücken juckte und meine Finger kribbelten. Ich hatte plötzlich unfassbaren Hunger. Die Menschen haben mir Gottgefasel eingetrichtert, dafür werden sie noch büßen.
Die Nymphe war plötzlich verschwunden, ich hatte garnicht mitbekommen das sie gegangen war.

Es ist soweit! Nun nimm dir deine Rache!

Die Stimme in meinem Kopf sprach ungeduldig. Eine dröhnende dunkle mit einem zischigen Akzent.
"Runa" Marcus sprach leise.
"Bitte höre mir zu" er trat vorsichtig näher.
Er hat mich belogen und die Kirche hat mich einer Gehirnwäsche unterzogen.
Die Frage war nur, warum. Warum dieser Aufwand für eine person wie mich. Was hatten sie davon.
Ich erinnere mich wieder das ich die besinnung bei einem Kampf verloren habe. Danach wurde ich Gefangen genommen.
Anschliessend hatte etwas dafür gesorgt das ich mich selber vergessen habe.
Es herrschte kurz Stille, ehe er wieder etwas sagte.
"Wir brauchen dich Runa. Ich weiss wir haben dich gefesselt, aber uns blieb nichts anderes übrig. Die Kirche hat etwas mit dir gemacht, du erinnerst dich warscheinlich nicht. Aber es ist sehr gefährlich wenn es ausbricht."
Ich überlege was ich als nächstes tun sollte, denn ich bin überrumpelt von sämtlichen Sinneseindrücken.

Was redet dieses dumme Menschenwesen

Der Fremde Geist wand sich unruhig, ich konnte ihn spüren. Doch die Worte von Marcus haben mich bereits erreicht.
Ich war nun nichtmehr von der Kirche benebelt. Ich habe viele Fragen, Marcus könnte eine Antwort darauf haben.
Natürlich kann ich erstmal niemandem trauen, aber ich erinnere mich das er und die anderen von einem Krieg redeten. Zusätzlich reagiert der Geist in meinem Kopf beinahe Allergisch auf andere Menschen.
Vielleicht ist es etwas schlechtes ihn zu reizen. Aber ich brauche antworten. Und ich bekomme keine wenn ich alleine weiterziehe. Davon abgesehen das mich seine Männer eingeholt haben und sie in der überzahl sind, fühle ich mich so frei und stark wie nie zuvor.

"Ihr habt etwas mit mir gemacht, mir meine Freiheit genommen. Aber ihr habt auch eine Rebellion begonnen? Ich habe es auf dem Schiff gesehen. Ihr Kämpft also gegen die Kirche? Warum habt ihr nicht schon früher eingegriffen, wenn ich eurer Meinung nach so wichtig bin. Und was genau ist es überhaupt warum ihr mich so dringend braucht?" Sprudelt es aus mir heraus und ich sehe Marcus erwartungsvoll an. Um den Geist kümmere ich mich später.

Wie kannst du es wagen mich zu ignorieren...

Marcus winkt einem seiner Männer zu, dieser legt ihn dann einen Schwarzen Kristall in die Hand.
"Ich sehe du erinnerst dich bereits an alles. Das ist wunderbar, auch wenn ich nicht weiss wie das möglich ist, aber der Grund dafür, das Krieg herrscht und das die Kirche dich haben will, liegt in meinen Händen".

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