4 - Ungewollte Hindernisse
Skeptisch mustert Frau Thorston abwechselnd die braunhaarige Reiterin und den blauen Drachen, welcher leicht eingeschüchtert vor ihr zurückweicht. Beruhigend hat Violene unmerklich die Hand in seine Richtung gehoben, wobei Anni sich vor die beiden stellt. ,,Bitte, lass die beiden bei uns erst mal bleiben! Zickzack hat die beiden heute bewusstlos in der Bucht entdeckt und ihr Drache ist verletzt!"
,,Ich weiß ja nicht, Anni...", erwidert ihre Mutter und schüttelt leicht den Kopf, noch immer skeptisch über die fremde neue Drachenreiterin.
,,Ich will Ihnen keine Umstände machen!", wirft Violene erschrocken und sichtlich rot ein, Schocker beruhigend streichelnd, ,,Ich verstehe Sie, wenn es Ihnen unangenehm ist, ein fremdes Mädchen hier zu haben, und möchte Ihnen auch keine Schwierigkeiten bereiten." Dabei sieht Violene nur halb auf, bevor Annis Mutter doch nickt, nach längerem Schweigen und Überlegen. ,,Du kannst hierbleiben, Violene. Aber ich werde mit Haudrauf reden, und dass solltet ihr auch tun, Anni." Bei diesen mahnenden Worten lässt Frau Thorston es dann und senkt den Besen, sich eine Tasche umhängend. Und ehe man sich's versieht, ist sie auch schon nach draußen verschwunden.
Zufrieden grinsend sieht Anni zu Violene und sprintet die Treppe hoch. Eher zögernd und fragend folgt diese ihr, während Schocker angespannt seiner Reiterin hoch folgt. Oben angekommen werden sie von einem halb hängenden Zickzack erwartet, welcher grinsend durchs Fenster zu ihnen sieht. Man muss sich hierbei einen großen, Blitze schießenden Drachen vorstellen, welcher einfach mal halb durchs Fenster hängt. Kopfüber.
,,Willkommen in meinem Zimmer!" Lachend über ihren Drachen zeigt Anni dabei durch den Raum mit Bett, Schrank und Schreibtisch, welcher mit einigen Bildern voll hängt. Fasziniert sieht Violene sich im Zimmer um und muss staunen. Denn irgendwie hat das hier schon etwas Beeindruckendes, etwas von... Heimat und Ankommen. Unmerklich schüttelt sie den Kopf, als Anni sie schon aus den Gedanken reißt. Fragend sieht sie zu Anni auf, welche sich auf ihr Bett gesetzt hat und schmunzelt. ,,Erinnerst du dich eigentlich noch an irgendwas?"
„Nein, ich glaube... außer unseren Namen, nein." Ich weiß nicht warum, aber irgendwie habe ich das Gefühl, es ist sicherer, wenn... ich ihr nichts erzähle.
Eine von Narviks Regeln:
Vertraue niemanden.
Erzähle nichts über dich weiter.
Behalte dein Wissen und deine Fähigkeiten für dich.
Ihr nicht ganz glaubend nickt Anni dann nur noch und belässt es dabei.
Später am Abend, als die Sonne schon untergeht, geht Annis Mutter leise die Treppe zu ihrem Zimmer hoch und späht durch den kleinen Spalt. Zickzack entdeckt sie dabei nicht mehr im Zimmer ihrer Tochter, dieser scheint wohl wieder brav auf seinen Schlafplatz auf dem Dach verschwunden zu sein. Auch ihre Tochter schläft tief und fest in ihrem Bett. Das einzig neue, die fremde Reiterin mit ihrem Drachen. Dieser hat sich in einer freien Ecke zusammengerollt, eng und beschützend seine Reiterin dabei an sich gedrückt. Wer bist du wirklich, Violene? Du und dein blauer Drache...
Genauso leise, wie sie hochgeschlichen ist, schleicht sie dabei wieder nach unten und wirft sich einen dünnen Mantel um. Mit unmerklichen Schritten läuft sie den Berg hinunter, auf dem ihr Haus steht, und macht sich zielstrebig auf den Weg zum Haus des Häuptlings, Haudrauf der Stoische.
Es ist, neben der großen Halle, das größte Haus hier auf Berk, ihrer wundervollen Heimat. Am Anfang hat sie sich doch gesträubt, ihr altes Zuhause zu verlassen und hierher zu ziehen, weil ihre Tochter diesen Drachen kennenlernen musste. Andererseits sind sie so nun näher bei der Familie und es ist ja doch irgendwie nochmal was anderes. Vor allem, da Berk ihren Kindern doch irgendwie auch wiederum guttut.
Angekommen vor dem großen Haus klopft sie, einmal, zweimal, unsicher zögernd. Schritte sind zu hören, dann öffnet sich die schwere hölzerne Tür. Wie erhofft steht sie im nächsten Moment Haudrauf dem Stoischen gegenüber, ein Wikinger von sehr breit gebauter Statur. ,,Marianne!" Erstaunt mustert er die Thorston Mutter vor sich. ,,Was kann ich für dich tun? Ist irgendetwas vorgefallen?"
Schnell schüttelt die Angesprochene den Kopf und sieht ihn dann bittend an: ,,Darf ich zu dir reinkommen?"
Schnell nickt Haudrauf und geht einen Schritt zur Seite, um sie zu sich ins Haus zu bitten.
Hinter ihr schließt er dann die Tür und setzt sich zu ihr an die Feuerstelle. Schweigend starrt Marianne länger ins Feuer, bevor sie sich doch durchringen kann. Ich kann ihr einfach nicht vertrauen. Ich tue es, um meine Tochter zu schützen. Und weil sie eine Gefahr in sich birgt. ,,Meine Tochter hat heute ein Mädchen am Strand gefunden. Mit... einem Leuchtenden Fluch, so scheint es mir. Dieses Mädchen, so hat sie sie mir vorgestellt, heißt offenbar Violene. Aber irgendetwas an mir kommt mir nicht normal vor. Sie hat irgendetwas... seltsames Gefährliches an sich."
Während Marianne ihm also ihre Unsicherheit und das Geschehen schildert, weiten sich Haudraufs Augen unmerklich mehr. Unnatürlich angespannt hat er eine Hand um den Griff seines Schwertes gelegt. Natürlich fällt Marianne dies auf und sie stoppt mit wachsender Besorgnis in ihrer Erzählung. ,,Haudrauf, was ist los?"
,,Wenn das stimmt, was du erzählst, haben wir ein großes Problem hier auf Berk."
,,Haudrauf!" Vor Ungeduld und immer größerer Angst um ihre Tochter überschlägt sich dabei auch ihre Stimme schon fast.
,,Beruhige dich, Marianne! Ich werde morgen bei euch vorbeikommen und sie mal genauer kennenlernen. Jetzt können wir eh nichts machen, sie müssen erst einmal Vertrauen zu uns fassen!" Mit diesen Worten scheint er zu ihr durchgedrungen zu sein, denn tatsächlich nickt sie nur noch und scheint ihre Panik sich doch zu legen.
Wäre da nur nicht dieses eine Problem: Der ungewollte Zuhörer, der nun wach in seinem Bett liegt und rätselnd die Decke anstarrt.
Zum Glück aber für alle Beteiligten verblieb die Nacht ruhig. Und auch Marianne hat es nach Längerem wach liegen irgendwann geschafft, mehr als geschafft einzuschlafen.
Der nächste Tag macht sich eher stumm bemerkbar, fast schon quälend langsam beginnt die Sonne über dem Meer aufzugehen. Doch auch wenn die Sonne erst noch beim Aufgehen ist, sind die ersten Personen schon längst wach und auf den Beinen. Siehe zum Beispiel Mehltau, der ältere Senior, der selbst in den frühen Morgenstunden nur meckern kann. Auch Haudrauf hat sich schon auf den Weg gemacht, um noch ein paar andere Dinge vor seinem Besuch zu klären.
Kaum klopft es später aber an der Tür – und reißt somit auch Anni aus dem Schlaf – scheint es doch noch ernster zu werden. Verwirrt reibt Anni sich die Augen und braucht etwas, bis sie realisiert, wo sie ist. Das Einzige, was sie dann noch mehr verwirrt, ist, dass sie alleine in ihrem Zimmer ist. Naja, abgesehen von ihrem Drachen Zickzack, welcher sie aus einer Mischung von angespannt und besorgt mustert. ,,Zickzack, wo sind Violene und ihr Drache?" Noch überraschter sieht sie auf und hält angespannt inne, als sie die tiefen Stimmen von unten hört.
Das ist nicht nur Haudrauf, aber selbst wie allein er gerade klingt, klingt nicht gerade... gut. Dabei mischt sich Grobians Stimme immer mal wieder unter, zu der Stimme ihrer Mutter. Hat Mama jetzt Haudrauf geholt, wegen Violene? Aber was ist denn so schlimm? Leise steht sie auf und schleicht sich zu ihrer Zimmertür, um die drei da unten besser verstehen zu können.
,,Ich weiß auch nicht, wo das Mädchen jetzt auf einmal steckt. Gestern war sie noch da! Und seit heute Morgen ist sie spurlos verschwunden, dabei ist ihr Drache eigentlich auch noch verletzt. Auch Timon hat sie heute Morgen nicht mehr gesehen."
,,Das ist nicht gut", hört Anni dann Haudrauf brummen. ,,Grobian, schnapp dir ein paar Männer und sucht ganz Berk nach den beiden ab. Sofort!"
,,Aye, aye Chef!" Unverkennbar Grobian, als auch schon die Tür laut zufällt.
,,Wir müssen mehr aufpassen." Wieder Haudrauf, welcher wohl versucht, ihre Mutter zu beruhigen. ,,Wenn du sie siehst, gib mir Bescheid. Denn wenn es stimmt, ist Berk definitiv in Gefahr."
Noch bevor Anni reagieren kann, ist die Tür ein zweites Mal ins Schloss gefallen und Schritte kommen die Treppe hoch. ,,Anni?" Mama! Im nächsten Moment steht sie schon vor ihr, eine Augenbraue leicht hochgezogen. ,,Weißt du, wo diese Violene und ihr Drache stecken? Haudrauf wollte noch mit ihr reden, um ihr zu helfen." Wir wissen beide, Mama, dass dies gelogen ist. Stumm schüttelt Anni den Kopf, worauf Marianne seufzend ein Lächeln versucht. ,,Pass in nächster Zeit gut auf dich auf, mein Schatz." Kurz gibt sie ihrer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn, verschwindet dann wieder nach unten.
,,Also ich weiß ja nicht, Kumpel..." Skeptisch geworden schnallt sie ihrem Drachen den Sattel um, holt unten noch zwei Fische und wirft sie ihm draußen zu. Genüsslich schmatzend fängt Zickzack diese und schlingt sie in einem Haps runter. Schnell hat Anni sich in den Sattel gesetzt, bevor ihre Mutter noch auf die Idee kommt, ihr weiter Hausarbeit aufs Auge zu drücken. Zickzack versteht und startet augenblicklich mit ihr, immer mehr an Höhe gewinnend, bevor er mit seiner Reiterin über Berk fliegt. Wo sind die beiden denn geblieben? Sie haben sich doch noch nicht einmal ansatzweise auskuriert!
******
Weiter in den Bergen rennt die besagte Reiterin, gefolgt von ihrem Drachen, durch die Wälder und versucht keine Spuren zu hinterlassen. ,,Wir müssen uns beeilen... Sie dürfen uns nicht finden, Schocker!" Irgendwo muss es doch einen sicheren Platz geben. Doch sind die Verfolger schon näher, als sie dachten. Nebenbei lüftet der Wald sich so langsam und die beiden Verfolgten gelangen auf ein riesiges freies Feld. Kurz stoppt sie am Waldrand, sieht sich prüfend um, wobei Schocker lauschend den Kopf hebt, sie dann grummelnd anstupst. Noch einmal durchatmend nickt Violene und rennt los. Dabei schlägt ihr Herz ihr immer mehr bis zum Hals, aber das Adrenalin und die Verfolger im Nacken spornen beide dazu an, weiter zu rennen.
Plötzlich bedeckt der Schatten eines Drachen die beiden, wobei Violene wie erstarrt stehen bleibt. Zähnefletschend stellt Schocker sich beschützend vor sie und beginnt, paralysierenden Nebel aus seinem Maul wabern zu lassen. Der Schatten kommt dabei immer näher, bis in genügend Abstand ein dunkellilaner Drache vor den beiden landet, Blitze über seine Haut zucken. Tief grummelnd breitet dieser seine Flügel aus und lässt die Blitze noch mehr zucken, warnend. Beruhigend hält Violene eine Hand vor ihren Freund, welcher genauso drohend reagiert und mehr paralysierenden Nebel aufwabern lässt, nur um dann überrascht zu stoppen. ,,Alles gut, Schocker. Das sind nur Zickzack und Anni."
Ein Schmunzeln umspielt dabei Violenes Lippen, während Anni grinst und von ihrem Drachen springt. ,,Warum bist du so plötzlich abgehauen, Violene?"
,,Das-", weiter kommt Violene nicht mehr. Getroffen brüllt ihr Drache angespannter auf und wirbelt herum, immer benommener werdend noch einen Schuss absetzen. Dabei verfehlt das blaue Feuer ganz knapp ihre Verfolger, welche unbemerkt aufholen konnten. Erschrocken wendet Violene sich Schocker zu, welcher gerade noch so die Augen aufhalten kann und ein bedrohliches Knurren versucht. Beruhigend redet sie dabei auf ihn ein, in seltsamen fremden Lauten, die dem eines Drachen fast schon ähnlich klingen.
Verwirrt muss Anni tatenlos zusehen, denn eine schwere Hand auf ihrer Schulter hält sie bestimmt zurück. Dadurch bleibt auch Zickzack eher bei seiner Reiterin, unterschwellig grummelnd. Mehrere Männer haben die vier umzingelt und kommen immer näher. ,,Was habt ihr getan?!"
Entsetzt sieht Violene auf, wobei der Schock und die Panik ihr förmlich ins Gesicht geschrieben ist. Wie geübte Wikinger nun mal sind – die ihr ganzes Leben eigentlich damit verbrachten Drachen zu erlegen und erst seit wenigen Jahren damit aufgehört haben – hat sich einer in Sekundenschnelle Violene geschnappt, die anderen den Drachen. Es dauert nicht lange, nur ein paar geübte Handgriffe, und der Drache ist gefesselt und vollständig betäubt auf einem Wagen gezerrt. Gleichzeitig hatte der andere viel Spaß damit, Violene irgendwie festzuhalten und ihr klarzumachen, sie habe aufzuhören sich zu wehren.
,,Grobian, warum das alles?! Sie haben niemanden etwas getan!" Entschieden mischt Anni sich ein und versucht bestimmt zu Grobian zu sehen. Doch der schüttelt nur den Kopf und behält sie fest bei sich. ,,Ne ne, Kleene. Du bleibst hier, das ist eine Anweisung vom Chef. Und nun ab mit dir in die Arena! Die anderen warten da schon auf euch." Brummelig schiebt Grobian Anni dabei zu ihrem Drachen, weg von den beiden. Nur kurz begegnen sich ihre Blicke, wobei Violene angespannt zur Seite sieht, Anni ein Lächeln versucht. Unfreiwillig schwingt Anni sich wieder in den Sattel, einsehen müssend, dass alles Weitere nicht wirklich was bringt. Die Männer selbst sind schon wieder auf dem Rückweg, den Drachen zufrieden mit sich ziehend, im Schlepptau dazu Violene. Welche wiederum keine Anstalten macht zu gehorchen oder mitzukommen.
Vielleicht weiß ja Hicks eher, was hier gerade passiert...
Seufzend nickt sie Zickzack zu, welcher seine Reiterin mustert. ,,Auf zur Arena, Kumpel." Den Blick lässt sie abgewendet, auf dem ganzen Weg zur Arena hin. In Gedanken versunken zerbricht sie sich dabei den Kopf, warum das alles. Aber ihr Kopf will keine Antwort finden.
Zu ihrer Überraschung ist selbst die Arena leer, nur noch Hicks ist dageblieben, welcher seine Notizen noch schnell zusammen sammeln will.
,,Hicks? Wo sind die anderen? Grobian meinte, ihr wartet irgendwie auf mich...?" Erstaunt sieht Anni sich suchend um.
,,Anni! Gut, dass du da bist! Vater hat in der großen Halle eine spontane Versammlung ausgerufen... Er hat mir nicht gesagt, worum es geht, und es sind auch nur die Ältesten dazu geholt worden. Nur sind die anderen jetzt schon auf dem Weg dorthin. Die haben sich doch wirklich die schwachsinnige Idee in den Kopf gesetzt, lauschen zu wollen..."
Kurz lacht Anni. ,,Haben die Zwillinge zufälligerweise mit der Idee angefangen, Rotzbacke will mitmischen und Astrid passt mit Fischbein jetzt auf die beiden auf? Kann das hinhauen?"
,,So kann man es auch sehen." Den Kopf schüttelnd schmunzelt Hicks kurz und schwingt sich auf den Rücken seines Freundes. ,,Aber beeilen wir uns lieber! Und dann musst du später mal erzählen, was dich aufgehalten hat."
Vielleicht. Denn ich glaub, die Antwort kriegst du schneller, als du glaubst. Schmunzelnd sieht sie den beiden nach und lässt Zickzack augenblicklich folgen. Wie erwartet, okay, nicht genau so, sieht man allein die Drachen schon aus einiger Entfernung in gerade mal so funktionierenden Verstecken. Schnell landen die beiden bei denen und steigen ab. Ihren Drachen bedeutend, dass sie hier bei den anderen zu warten haben, schleichen sie sich zur großen schweren Holztür der großen Halle.
Zu ihrem Glück ist diese nicht einmal verschlossen, sondern noch einen Spalt offen. Erleichtert darüber nutzen die beiden diesen, um auch reinzukommen. Und kaum sind beide drin, werden sie schon in eine dunkle Ecke gezogen, wo eine grinsende Astrid den beiden signalisiert keinen Mucks von sich zu geben.
Und genau das gerade passend. Von ihrer Position haben die jungen Reiter eine perfekte Sicht auf die Dinge unter ihnen.
Denn weiter vorne befindet sich Haudrauf mit Grobian. Etwas abseits und außer Gefecht gesetzt, aber trotzdem stark bewacht, der leuchtende Fluch. Auf der anderen Seite Violene, gefesselt und geknebelt.
Tumult, sowie Angst und Wut scheint sich unter den Ältesten breitzumachen, was Haudrauf energisch versucht zur Ruhe zu bringen. Genau dabei nutzt ausgerechnet Mehltau seine Chance – warum man den Drachen hassenden Senioren immer noch zu so was dazu holt, scheinen hierbei nicht einmal die anderen wirklich zu wissen – und reißt seinen Stab in die Höhe: ,,Das ist ein Zeichen! Ein Zeichen von Thor persönlich! Diese Drachen gehören allesamt endgültig abgeschafft! Denn dieses Mädchen ist der Fluch selbst, sie wird uns noch alle in den Untergang stürzen. Seht doch ein, dass es für Berk zu gefährlich ist, mit Drachen zusammen zu leben. Zu viele Stämme haben es seitdem auf uns abgesehen! Und ihrer ist die Verdammnis höchstpersönlich!"
Verwundert beobachten die sieben das. Klar, Mehltau ist schon seltsam und hat so seine Macken, ganz zu schweigen von seinem riesigen Hass gegen Drachen. Aber das ist selbst für ihn auf eine gewisse Art und Weise doch unnatürlich. Ich glaube nicht, dass dieses Mädchen wirklich so... schlimm sein soll. Sie hat doch niemanden was getan!
Mit aufgerissenen Augen schüttelt Violene dabei den Kopf, protestierend wollen, worauf mahnende Blicke ihrer Bewacher folgen. Doch zu ihrem Glück reicht auch Haudrauf diese Radikalität und er selbst erhebt seine Stimme eben noch einmal mehr. „Ruhe jetzt! Die Sorgen sind berechtigt, aber dies hat noch nichts zu heißen. Mit ihr haben wir eine wertvolle Chance, unsere Feinde in Schach zu halten und zu besiegen. Aber das heißt nicht, dass wir einfach so jemanden töten werden! Der Drache wird zu den Drachenreitern kommen, um gezähmt zu werden und vielleicht sogar Berk beschützen zu können. Und du", dabei sieht er einmal zu Violene, fast schon abschätzig, welche einfach die Welt nicht mehr versteht, „wirst bei Morgengrauen noch einmal verhört. Ich rate dir, dich zu fügen. Damit ist diese Versammlung beendet!"
Zustimmend haut Grobian mit seiner Hammerhand hierbei auf den dunklen Holztisch, was für verwunderte Stille sorgt. Und fragende Blicke sowie ein Seufzen von Haudrauf, der dann abwinkt. Ein murmelndes „Grobian" ist dabei noch von Haudraufs Seite zu hören, während Grobian sich entschuldigend über den Nacken reibt.
Währenddessen wird Schocker Richtung Arena geschleppt, zu deren Glück noch immer bewusstlos. Sie müssen ihn versorgen, sonst- Zweifelnd sieht Violene ihrem Freund nach, versucht dann, sich auf andere Gedanken zu bringen. Ungewollt fällt ihr Blick dabei auf die Reiter, welche jetzt noch verwirrter in ihrem Versteck verharren. Dabei treffen sich ihre Blicke, was Violene ein kurzes Schmunzeln bringt, bis sie dann auch Richtung Zelle abgeführt wird.
,,Was hat dich jetzt eigentlich aufgehalten, Anni?", flüstert Astrid vorsichtig und unterbricht so die entstandene unangenehme Stimmung.
,,Violene", erwidert Anni genauso leise, was ihr ungläubige Blicke einbringt und sie zum Schmunzeln bringt, ,,Sie ist heute Morgen unbemerkt so richtig schnell verschwunden und da hab ich mir halt Sorgen um die beiden gemacht. Auf unserem Rundflug haben wir die beiden dann zufälligerweise doch gefunden. Aber nicht alleine. Grobian und seine Männer waren warum auch immer hinter den beiden her und hat den Überraschungseffekt halt genutzt. Aber keiner wollte mir sagen, warum das alles!"
Zeitgleich fällt Hicks hierbei der gestrige Abend wieder ein. ,,Ich Dummkopf! Darum ging es also gestern im Gespräch von Vater und deiner Mutter, Anni. Sie wissen irgendwas, was weder Violene selbst noch wir wissen."
,,Schlau, Hicks! Darauf sind wir auch noch nicht gekommen!", tönt es dazu groß von Rotzbacke, welcher nicht unbedingt viel davon hält, in wichtigen Momenten auch wirklich leise zu sein. Schnell hält Astrid ihm den Mund zu, aber zu seinem und dem Glück aller haben die restlichen Wikinger in der großen Halle davon nichts mitbekommen.
Außer Mehltau.
Hey, danke dir fürs lesen :p
Ich hoffe, das Kapitel hat dir gefallen. Zeig es mir doch gerne mit einer Rückmeldung durch Votes und Kommis – Geisterleser kriege ich leider nicht wirklich mit 🥺😅
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top