Kapitel 25: Möglichkeiten
Drei Worte.
Es waren drei einfache Worte. Sie bargen keine Komplexität und auch keine versteckte Botschaft.
Auch sollten sie keine besondere Überraschung darstellen. Arien wusste und sie hatte es die ganze Zeit über gewusst. Sie wusste hinter wem die dunklen Geschöpfe her waren. Ebenso, dass sie zuerst keinen augenscheinlichen Unterschied zwischen den Hobbits erkennen würden. Dazu mangelte es ihnen an zu viel Wissen, nicht zu sagen an jeglichem Wissen. Noch konnte sie aber nicht erkennen, ob das ein Vor- oder Nachteil für sie sein würde.
Und Aufgrund dieser Unwissenheit und dem großen Feld an qualvollen, schrecklichen Möglichkeiten, die zwischen diesen beiden Aussichten hingen, lagen diese drei Worte mehr als nur schwer auf Ariens Gemüt.
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So abrupt wie sie stehen geblieben war, begann die Wächterin wieder zu rennen. Und sie rannte. Sie rannte als hänge ihr Leben davon ab und so war es auch. Es hing mehr als nur ihr Leben davon ab.
Mit jedem Schritt drückten sich ihre Sohlen härter in die trockene Erde, als sie an Geschwindigkeit zunahm. Bis ihre Füße kaum mehr den Boden berühren zu schienen. Hunderte von Gedanken auf einmal rasten durch ihren Kopf und passten sich ihrer Schnelligkeit an, bis sie diese bei weitem überholt hatten.
Wie hatte sie die lauten Rufe nicht eher hören können? Ein Versprechen hatte sie gemacht, nur vor einem Augenblick. Wie konnte sie nur so leichtsinnig gewesen sein, es so gleich zu brechen.
Sie konnte nicht. Würde nicht.
Ihr Gehirn war ein Wirrwarr von blitzenden Vorwürfen und Schuldgefühlen, die grausame Bilder in ihren Kopf pflanzten, von alle dem was Wirklichkeit werden würde sollte ihr Vorhaben scheitern. Also rannte Arien weiter. Und jeder Uruk-hai, der ihr über den Weg lief lag in wenigen Sekunden reglos am Boden.
Gerade hatte sie einen weiteren mit ihrem Kurzschwert durchbohrt, als sie erneut einen beunruhigenden Laut vernahm.
Das Blasen eines alten Horns, einem das sie sehr gut kannte.
Das Horn Gondors.
Boromir.
Es kam aus der selben Richtung, aus der die vorausgegangenen Rufe erklangen waren. Ein Zufall, der wohl kaum unwahrscheinlicher hätte sein könnte. Boromir befand sich in einer Zwickmühle, einer die mit sehr beängstigender Wahrscheinlichkeit mit den gesuchten Hobbits zusammenhing. Arien ließ sich keine Zeit, die Situation zu überdenken. In diesem Moment dachte sie überhaupt nicht.
Sie sprintete. Rannte. Lief. Stolperte. Bis sie ihr Ziel erreichte.
Unzählige Uruk-hais bewegten sich zwischen den Bäumen. Ihre Schreie vergifteten den Wald, ähnlich wie ihr Blut die Erde benetzte und beschmutzte. Doch es war nicht nur ihr Blut, das auf dem Boden vergossen wurde.
Ihr Herz kochte in ihrer Brust als Arien endlich ihren Weg durch die etlichen Zweige, Äste und Feinde gemacht hatte. Die Wächterin überschaute die Szene, die sich nur wenige Meter von ihr entfernt abspielte. Hektisch sah sich um, verzweifelt suchend.
Doch was sie fand war fern von allem was sie sehen wollte.
Boromir kniete auf dem Waldboden, drei kohlschwarze Pfeile saßen tief in seiner Brust verwurzelt. Schweiß tropfte über seine Stirn und sein Gesicht war verzerrt durch die Schmerzen, die er ertragen musste. Doch bevor Arien es auch nur erwägen konnte einen Schritt in die Richtung des Gondorianers zu gehen, hörte sie Schreie. Schmerzensschreie, doch nicht welche die durch körperlichen Schmerz verursacht wurden. Nein, dies waren Ausrufe, Proteste verursacht durch emotionalen Schmerz.
Arien sah zu wie Merry und Pippin sich auf die Uruk-hai stürzten. Angespornt von Wut für einen schon bald verlorenen Kameraden. Unzählige Uruk-hai umgaben sie und mit jeder Sekunde wurden es mehr. Sie glaubten gefunden zu haben was sie suchten. Mit Entsetzen beobachtete sie wie Merry und Pippin zwecklos gegen Griff zwei der dunklen Kreaturen ankämpften, als diese sie mühelos ergriffen.
Ohne nachzudenken folgte Arien den Uruk-hai, die Merry und Pippin gepackt hatten und den Dutzenden verbliebenen, die ihnen folgten. Sie bemerkte wie ein einzelner mit angespannten Bogen zurückblieb, doch war sie zu fokussiert mit den Uruk-hai vor ihr Schritt zu halten und die Hobbits einzuholen um es wirklich zu erfassen.
Arien verschwendete keine Zeit und stürzte sich auf die Uruk-hai. Sie sah keinen anderen Weg zu den Hobbits zu gelangen außer sich durch zu kämpfen, da die Uruk-hai sie sicherlich nicht einfach zwischen sich passieren lassen würden. Sie kämpfte sich einen Weg durch die Scharen von Uruk-hai, gleichzeitig versuchte sie die Hobbits nicht aus den Augen zu verlieren. Doch das erwies sich als schwer als sie schon bald umzingelt wurde.
In diesem Augenblick, da Arien ihrem Körper die offensichtlich Erschöpfung nicht länger verweigern konnte. Wo ihre Ohren von dem Geräusch von aufeinandertreffenden Metall rang und dröhnte. Ihre Augen immer häufiger die Orientierung verloren und ihre Sicht mehr und mehr verschwamm. Wo selbst ihre Hiebe immer schwächer wurden, bis sie zu dem Punkt angelangte, wo sie nur noch den Schlägen der Uruk-hai ausweichen konnte oder sie bestenfalls parierte. In genau diesem Augenblick fühlte sich Arien nutzlos. Die Beneblung ihres Verstandes durch Tod und die Uruk-hai nahm zu und ihre Konzentration ab. Sie glitt aus ihren Händen und Arien hatte keine Möglichkeit sie zurück zu erlangen. Denn egal wie sehr sie versuchte sich zu fokkussieren oder wie fest entschlossen sie war sich durch die Hobbits nicht zu verlieren. Es schien einfach nicht genug. Wo immer sie einen Gegner niederschlug ersetzte mindestens ein anderer seine Stelle. Und schon bald war sie umzingelt von Feinden, die es ihr unmöglich machten zu den Hobbits zu gelangen.
Und selbst die Bekämpfung dieses Gedanken konnte nichts daran ändern.
Ein Aufschrei der Frustration verließ ihre Kehle und Arien suchte verzweifelt nach einer Lücke zwischen ihren Feinden durch die sie zu den Hobbits gelangen könnte. Nur erbot sich ihr keine und mit jeder Sekunde die sie vergeudete wurden die Auenländer mühelos ferner von ihrem Sichtfeld getragen. Arien ignorierte jeden Schmerz in ihren Knochen und kämpfte. Sie kämpfte mit allem was sie hatte, dennoch erschien ihre Lage aussichtslos. Denn es bot sich keine Möglichkeit zu jenen Auenländern zu gelangen, die sie vor noch so kurze Zeit geschworen hatte zu beschützen.
Während Arien weiter, diesen scheinbar aussichtslosen Kampf durch die Massen von Uruk-hai antrat, erwog sie was nie zuvor gewagt hat. Was ihr wieder und wieder und wieder verboten wurde, bis selbst die Formung dieses Gedanken fast gänzlich aus ihrem Verstand verbannt wurde. Sie erwog diese eine Möglichkeit, trotz des Risikos das sie barg für einen Augenblick und fühlte ein Glühen um ihren Hals während sie den Uruk-hai die, die Hobbits hielten mit ihrem Blick folgte.
Es war ohne Zweifel eine bedeutende Entscheidung, doch fiel ihr ihre Fällung nicht so schwer wie sie selbst erwartet hätte. Vielleicht lag es an ihrem ohnehin sehr teperamentvollen und Gefühls geleiteten handeln, das ihr wieder und wieder nachgesprochen wurde. Doch es war tatsächlich nur die kleinste Sekunde in der sie wirklich nachdachte bevor ihre Entscheidung feststand.
Es war ein Risiko. Doch war es eines, das sie bereitwillig eingehen würde.
~ ~ ~
Die Luft um sie herum verändert sich und Arien erlaubte ihrer Erschöpfung langsam von sich abzufallen, wenn auch nur für diesen Moment. Nur um Platz zumachen für etwas anderes. Etwas mächtigeres.
Sie spürte wie sich ein glühender Schmerz auf ihrer Brust breit machte. Eine brennende Warnung, doch sie kümmerte sich nicht darum. Wärme floss in ihre Augen und Arien lies sie um sich herum-schweifen. Verwirrt waren die Uruk-hai von ihr zurück gewichen und suchten nach der Ursache für die plötzliche Veränderung. Noch waren sie noch nicht dazu in der Lage sie zu bestimmen. Noch.
Die Veränderung schienen nur die Uruk-hai um sie herum zu bemerken. Während die anderen weiter ihres Weges gingen. Auch jene die, die Hobbits in ihrem Gewahrsam hielten. Sie hatten Merry und Pippin schon beinahe zum Rande von Ariens Blickfeld gezogen. Nur noch wenige Schritte und Arien würde sie nicht mehr sehen können. Doch Arien würde das nicht zulassen.
Sie war kurz davor. So kurz davor ihrer misslichen Lage ein Ende zu bereiten, als sie auf tiefe grüne Augen traf. Ein paar, das sie nicht hätte durchdringlicher ansehen können. Peregrin Tuk, sah Arien mit weit aufgerissenen Augen an und es schien fast so als könne er direkt durch sie und ihre Absichten durchgesehen. Sie sah wie sich sein Mund auf und zu bewegte, doch war er zu weit Weg und die Geräusche um sie herum zu laut, weshalb sie ihn unmöglich hören konnte.
Allerdings machte das seine Botschaft nicht weniger eindeutig.
Arien sah zu. Sie sah zu wie die Lippen des Auenländers sich wieder und wieder öffneten und er verzweifelt Worte formte in der Hoffnung das sie ihn verstehen möge. Sie sah zu wie er verzweifelt kämpfte und kämpfte, sein Freund schon lange von der Szene fortgetragen, dennoch kämpfte er weiter. Nicht um seinetwillen, sondern um ihretwillen. Einer, der so wenig über sie selbst wusste. Unwissend, naive hatte sie ihn eingeschätzt. Doch bewies er Herz und eine Hingabe, die Arien sprachlos ließen.
Pippin erreichte etwas was vielleicht kein anderer an seiner Stelle geschafft hätte und doch so viele an anderer Stelle versucht hatten.
Arien zögerte.
Und im nächsten Moment wurde sie zu Boden geworfen. Ihre Augen verblassten und das Brennen in ihrer Brust stillte. Die Hobbits verschwanden unter den Massen von Uruk-hais und Ariens Chance war verflogen. Vergeudet.
Ihr Rücken traf den Waldboden, hart. Der Aufprall hallte durch ihre schmerzenden Knochen. Eine von vielen Schmerzen, die übersehen werden mussten, als eine der hässlichen Kreaturen über ihr lehnte. Die anderen schienen sie durch diesen Akt als keine Bedrohung mehr zu sehen, denn sie folgten denn restlichen von ihnen und überließen sie dem Uruk-hai, der sie nun mit gefletschten Zähnen beäugte.
Arien veruchte nach ihrem Schwert zu greifen, das bei ihrem Fall neben sie gefallen war. Der Uruk-hai erkannte ihr Motiv und trat ihr mit voller Wucht in ihren Bauch. Dieser eine Schlag schien alle Luft aus Ariens Lunge zu reißen. Sie lag atemlos am Boden, um Luft ringend. Sodass sie es weder bemerkt noch die Chance hatte dem Uruk-hai auszuweichen als er seine eigene Axt hoch gen Himmel hob. Bereit sie in ihren Hals zu rammen und allem ein Ende zu setzen.
Arien sah dem dunklen Wesen direkt in seine rabenschwarze Augen. Seine eigenen Augen weiteten sich überrascht. Arien konnte ein schwaches Blinken von Metal in seiner Brust erkennen bevor der Uruk-hai auf sie fiel. Das letzte bisschen Luft wich aus ihrer Lunge und Arien röchelte verzweifelt nach Luft, während sie unter dem Gewicht des Uruk-hai erstickte. Ihr Körper zu erschöpft und der Uruk-hai zu schwer, um ihn von sich zu stoßen. Arien wurde panisch als nach und nach alle Kraft sie verließ, nicht bereit zu akzeptieren das dies ihre letzten Atemzüge sein sollten. Sie fühlte wie sich Tränen in ihren Augen bildeten und hemmungslos ihre Wangen herunterliefen während sie zwecklos versuchte den Körper über sich zu bewegen.
Wie die Hobbits vor ihr versuchte sie verzweifelt zu kämpfen um sich zu befreien, doch waren alle ihr Versuche aussichtslos.
Anders als bei den Hobbits kam ihre Hilfe gerade rechtzeitig. Das Gewicht wurde von ihrem Körper genommen und rücksichtslos zur Seite geschmissen. Ihre Brust war nicht länger eingeschnürt und Arien wurde an ihren Armen vom Boden gehoben.
Eisblaue Augen inspizierten sie sorgenvoll nach Verletzungen. Arien atmete schwer und zitterte. Die Aussicht auf ein Treffen mit dem Tod war zu knapp gewesen. Ihre Augen waren weit aufgerissen als noch immer Tränen aus ihnen flossen.
Arien warf sich geradezu auf den Elben und hielt diesen fest in ihren Armen, als alles einfach zu viel wurd. Sie nahm sich keine Zeit darüber nachzudenken was sie tat. Alles was sie in diesem Moment wollte war seine Berührung. Es war alles was sie brauchte. Es wirkte auf sei als eine Beruhigung um sich selbst zu vergewissern das sie noch da war, ebenso wie er. Dabei war es unwichtig, dass er zuerst starr in ihren Armen stand.
Überrascht, aber nicht weniger aufgewühlt als sie selbst. Es brauchte einige lange Augenblick bis er ihre Umarmung erwiderte und seine eigenen Arme um sie legte. Nichtsdestotrotz tat er es und die Geborgenheit und Wärme, die er ihr damit übermittelte war genug. Denn dadurch fühlte sie sich lebendig. Und da so viel Tod, soviel Verlust das Leben um sie herum verdorben hatte, war dieses kleine Gefühl des lebendig sein um so geschätzter.
Als sie sich schließlich aus seinen Armen löste war es ganz anders als es zuvor gewesen ist. Es war nicht unangenehm oder unbehaglich. Es war ein Gefühl der stillen Verständnis, das sie umgab . Eine unausgesprochene Übereinkunft, der es in diesem Moment keiner Erklärung bedurfte.
Doch wie es so oft war, gab es auch in diesem Moment keine Zeit in diesem Gefühl der Behaglichkeit zu verweilen. Arien nahm ihre Augen vom Elben vor ihr und sah sich, im nun stillen Wald um. Ihr Blick fiel auf den Menschen, der am Boden lag und ihrem Bruder, der an seiner Seite kniete.
Mit zugeschnürten Herzen und schmerzenden Knochen blickte sie noch einmal zu der Stelle, wo die Uruk-hai mit den Hobbits verschwunden waren bevor sie mit vorsichtigen Schritten auf die beiden Menschen zu lief.
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Hallo!
Es ist mal wieder eine ganze Weile her. Es tut mir wirklich leid. Aber es ist wirklich selten das ich mal zum Schreiben komme und noch seltener ist es das ich so wirklich Bock habe. Und ich will nur dann Schreiben wenn ich es auch wirklich 'fühle' und richtig drin bin. Zum Einen macht es mir so am meisten Spaß und gleichzeitig kommen auch nur so wirklich gute Ideen und was produktives.
Aber egal wie lange es dauern sollte. Es wird immer noch ein Kapitel kommen. Bis zum Ende! Natürlich vorausgesetzt das ich vorher nicht sterbe. Aber wir gehen mal nicht davon aus.
So, also das ist das vorletzte Kapitel. Nächstes Kapitel und dann sind wir fertig mit den Gefährten. Ich habe vor mir langsam die Zeit zunehmen und alles zuvor geschriebene nochmal zu überschreiben, weil ich es einfach nicht mehr ertragen das mit anzusehen wie irgendwer das liest, ohne mich in Grund und Boden zu schämen.
Wer von Anfang an dabei war und immer noch da ist, dem kann ich nicht genug danken. Allen die gegangen sind kann ich es wirklich nicht verdenken. Und für alle die neu dabei sind, Herzlich Wilkommen!
Mit dieser Geschichte bin ich praktisch großgeworden und durch sie bin ich überhaupt zum Schreiben gekommen und jetzt soweit mit meinem Schreiben wie ich jetzt bin. Seit da habe ich ne Menge dazu gelernt und mich auch viel verbessert. Weshalb ich sehr viel wert darauf lege auch diese Geschichte zu verbessern. Trotzdem wird es für euch weiter gehen, auch wenn nur in dem Tempo wie bisher.
Ich hoffe das ich am Ende dann aber ein Ergebnis zusammenstellen kann das sich zeigen lassen kann. Also auch von dem was bisher bekannt ist, werden wahrscheinlich die ein oder anderen Szenen dazu kommen und die alten verbessert. Weshalb es sich dann auch für alte Leser hoffentlich Lohnt nochmal durch zu lesen. Wenn es soweit ist gebe ich euch Bescheid und bis dahin wäre es toll wenn ihr noch bleiben würdet. Wünsche, Anregungen, Vorschläge sind wie immer willkommen.
Und dann bleibt es wie gehabt. Ich würde es lieben zuhören wie ihr das Kapitel fandet. Also Gedanken, Gefühle, Kritik kann alles in den Kommentaren abgelassen werden, so lange es nicht zu beleidigend wird. Denn glaubt es oder nicht es ist ein Mensch und kein roboter der das schreibt und ich HABE Gefühle.
Also dann,
Votet, Kommentiert, Bleibt dabei!!!
Eure
Jaina_Matwalk.
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