Kapitel 75. Auf zur Rückkehr
,,Ich danke ihnen vielmals für ihre Hilfe, Mylady." ein Mann mittleren Alters stand Yuno gegenüber und lächelte sie freudig an. ,,Das habe ich doch gern getan." schmunzelte sie zurück, bevor der Mann sie allein ließ, in einen der hinteren Räume seines Ladens trat und sich kurz darauf wieder zu ihr gesellte. ,,Wie ausgemacht." sagte er nur und überreichte der Namikaze einen weißen Beutel, den sie dankend annahm. ,,Sie sind hier herzlich willkommen, falls sie irgendwann wieder Unterstützung benötigen." ,,Ich werde es mir merken." antwortete sie noch höflich, ehe sie aus dem Laden trat und durch das kleine Dörfchen in Richtung Wald spazierte.
Im Wald angekommen, platzierte die Blonde sich auf einem der Bäume und öffnete den Beutel, welchen der Mann ihr mitgegeben hatte. Im Tausch gegen ihre Hilfe im Laden, welcher ein Bäcker war, hatte sie frische Brötchen erhalten, die sie sich nun schmecken ließ.
Die letzten sechs Monate konnte sich Yuno nun schon so durch kämpfen und überlebte durch ihre Hilfe in verschiedenen Dörfern. Sie pilgerte von Ort zu Ort und blieb nie länger als eine Woche - immerhin war sie noch auf der Flucht. Die beste Möglichkeit, um unentdeckt zu bleiben, hatte sie gefunden und zu ihrem Glück hatte sie keinen von Orochimarus Leuten gesehen, noch wurde sie in dieser gesamten Zeit von irgendwem angegriffen. Ein paar Nuke-Nin und Banditen hatte sich ihr zwar in den Weg gestellt, doch keiner erkannte sie.
Die Wächterin konnte sich glücklich schätzen, dass sie es so weit geschafft hatte. Anfangs wirkten die Medikamente der Schlange noch, weshalb sie ohne Chakra nur mit ihrem Katana kämpfen konnte, doch mittlerweile konnte sie es wieder normal nutzen. Nun ja - normal war es nicht. Es war ihr eigenes Chakra, doch die Verbindung zu den Bijuu hatte sie nicht wieder herstellen können, aber dafür besaß sie bereits einen weiteren Plan, wie sie es wiedererlangen könnte.
Als sie ihre verdienten Brötchen verspeist hatte, machte sich die Namikaze wieder auf den Weg. Es wurde Zeit, dass sie Heim kehrte. Sie spürte die Vorfreude und Spannung in sich aufkommen, doch genauso auch die Nervosität und Furcht. Wer wusste, ob man sie erkennen würde, ob man sie nicht ausstoßen würde, ob man sie wieder akzeptieren würde. Ihr einziger Antrieb war lediglich, ihre geliebten Menschen wiederzusehen und in Sicherheit zu kommen.
Naruto... Kakashi... Ob sie auf sie gewartet hatten? Ob sie sich freuen würden? Ob sie sie überhaupt vermisst hatten?
Ein mulmiges Gefühl trat in Yuno auf und direkt kroch die Angst in ihr empor. Diese vielen ungeklärten Fragen und Dinge machten sie fertig und nahmen ihre ganze Aufmerksamkeit ein. Ihr Kopf dröhnte und brummte, während wahrscheinlich schon eine Rauchwolke über ihrem Hirn erschienen war.
Sie versank in ihren Gedanken und sprang nebenbei weiter von Ast zu Ast. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in Konoha ankommen würde und dann würde sie ihre Antworten bekommen, welche sie, egal wie sie auszufallen mögen, akzeptieren musste. Während dieser Fiktionen, bei denen sich ihr Kopf das womöglich Schlimmste ausmalte, bemerkte sie den aufkommenden Nebel nicht. Erst als sie in der dichten Nebelwand zum Stehen kam, blickte sie verwundert auf. Von dem See neben ihr kam das ganz sicher nicht.
,,Was zum?" murmelte sie vor sich her und schaute sich suchend um, wobei sie ihr Katana zog und sich verteidigend aufstellte. Dieser Nebel schien ihr nicht normal zu sein. Er fühlte sich schwer und zu dicht an, um natürlicher Nebel zu sein. Wachsam horchte sie und versuchte zu lokalisieren, wo diese weiße Wolke seinen Ursprung fand, als sie plötzlich das Knacken eines Astes vernahm. Er knarzte verräterisch und nun wurde ihr klar - sie war nicht allein.
Angestrengt überlegte sie, doch sie kam nur zu einem möglichen Entschluss: Dieses Jutsu stammte von einem stärkeren Shinobi, welcher definitiv kein Bandit oder Räuber war, wie es ihre Angreifer zuvor waren. Nur konnte sie keine Antwort finden, ob es ein gezielter oder willkürlich festgelegter Angriff war.
Doch bevor sie die Situation genauer Analysieren konnte, zischte ein riesiges Schwert auf sie zu, welchem sie nur knapp ausweichen konnte. *Schreck lass nach!* dachte sie nur, als sie mit geweiteten Augen auf das Schwert schaute, welches auf Höhe ihres Halses im Baum steckte. ,,Wie schade." erklang eine männliche Stimme im Schutz des Nebels. Diese Präsenz - sie war stark und raubte ihr beinahe den Atem.
Sie hatte schon lange nicht mehr ein so stark ausgeprägtes Chakra gespürt. An Orochimarus konnte sie sich mit der Zeit gewöhnen, doch dieses war ihr neu. Kurz schüttelte sie ihren Kopf, um wieder klar denken zu können, damit sie kampfbereit blieb. ,,Feigling! Zeig dich!" rief sie in das Dickicht und blickte sich weiter aufmerksam um. Irgendwo war er - nur wo?
Sie schielte noch einmal zu dem großen Schwert, jedoch war es verschwunden. Es hing nicht mehr im Baum und kaum hatte sie es festgestellt, hörte sie erneut, wie die Luft hinter ihr förmlich zerschnitten wurde. Blitzschnell drehte sie sich um und blockte den Angriff mit ihrem Katana, bevor sie ihrem Gegner in die Augen sehen konnte. Sein schief umgebundenes Stirnband zeigte das Symbol Kirigakures und sein Gesicht war beinahe vollständig mit Bandagen verhüllt.
,,Du bist schnell. Das hätte ich dir nicht zugetraut." Sein Blick fixierte sie, wobei Yuno eher innerlich die Nase rüpfte. Sie und nicht schnell? ,,Dann bist du zu leicht täuschbar." gab sie ernst zurück und sprang einen Satz zurück, um von der Reichweite des Enthauptungsmessers zu entkommen. ,,Kubikiribocho. Du bist einer der sieben Schwertninja aus Kiri." stellte sie äußerlich weniger überrascht fest, dennoch fragte sie sich, was er ausgerechnet hier machte.
,,Schlau bist du auch." kommentierte er. ,,Zabuza Momochi, wenn ich mich vorstellen darf. Aber nun zum Wichtigen: Wo ist der Brückenbauer?" drohend hob er sein Schwert in ihre Richtung, bekam aber nur einen verwirrten Blick zurückgeworfen. ,,Nur Konoha-nin sollen heute hier vorbeikommen und unter ihnen ist ein Brückenbauer, den ich beachsichtige zu töten."
*Konoha-nin?* ,,Sie haben dich bestimmt vorgeschickt, um die Lage zu erkunden." Die Situation wurde mit jedem Wort merkwürdiger. Sie wusste nicht, von was er da faselte, doch es schien so, als hätte er sich in seinem Feind geirrt und die Dinge falsch verknüpft. ,,Ach egal. Ein Feind weniger ist immerhin ein Feind weniger." Kaum hatte er zu Ende gesprochen, stürmte er auf sie zu und holte mit seinem Kubikiribocho nach ihr aus, welchem sie auswich und kurz darauf selber angriff.
Wenn er auf Konoha-nin wartete, sollte sie ihn schnellstmöglich schwächen, bevor er ihnen noch etwas schlimmes antun konnte. Zabuza parierte ihren Hieb und drückte sie von sich weg, ehe er die Klinge in den Boden rammte und begann, Fingerzeichen zu formen. Rasant formte er eine ganze Reihe, bei denen Yuno schon nach dem zweiten aufgehört hatte zu raten, welches Jutsu es sein könnte. ,,Suiton: Jutsu des Wasserdrachengeschosses!" äußerte der Kiri-nin und aus dem anliegenden See schoss ein riesiger Drache empor, der gekonnt nach ihr schnappte.
Genauso gekonnt wich sie aus und ließ den Drachen gegen den Boden donnern, was die Erde stark zum Beben brachte. Die Namikaze schoss eines ihrer Kunai, die ihre Markierung trugen, auf Zabuza, zu welchem sie sich schlussendlich teleportierte und erneut mit ihrem Katana auf ihn einschlagen wollte, was er diesmal parierte. Ein eisernes Klirren schallte durch den Wald und mit jeder Attacke wiederholten sie die Vorgänge, doch auf einmal verschwand er im Nebel. Er hatte sich wie in Luft aufgelöst, trotzdem spürte sie sein Chakra in einiger Entfernung, wie es sich von ihr entfernte.
,,Die Konoha-nin!" schoss es ihr durch den Kopf, bevor sie sich ebenfalls in Bewegung setzte und ihm folgte. Sie spürte Zabuzas Chakra und das von fünf anderen Personen, wobei einer der Brückenbauer sein musste, von dem der Kiri-nin gesprochen hatte. Jedoch kam ihr auch das Chakra von drei weiteren bekannt vor, wovon sie nur zwei direkt zuordnen konnte. Trotzdem war sie sich nicht sicher, ob ihr Gefühl richtig lag.
,,Runter!" schrie eine weitere männliche Stimme, bei dessen Klang ihr Herz einen Aussetzer machte. Sie hatte sich doch nicht verspürt!
Kaum hörte sie seine Stimme kam die Gruppe in ihr Blickfeld. Zabuza wollte sie erneut angreifen und Kakashi stand schon verteidigungsbereit vor den Kindern und einem älteren Herr, als Yuno eines ihrer Kunai zog und es auf den Schwertninja schleuderte. Mit dem Schwung, welchen sie durch die Teleportation erhalten konnte, stieß sie den Nuke-nin beiseite. Sie hatte ihn erwischt.
Zabuza richtete sich ein Stück von dem Team entfernt wieder auf, so gut wie es mit seiner Verletzung und seiner Erschöpfung ging und schaute sich um. Yuno hatte sich kurzzeitig zurückgezogen, nur um ihn mit ihren Katana weiter zu attackieren. Sie stieß ihn immer weiter von den Konoha-nin weg und durch ihr Hiraishin-Jutsu erreichte sie dabei eine fast schon irrwitzige Geschwindigkeit.
Als Zabuza es schaffte, mit seinem Schwert einen Hieb zu parieren, sprühten die Funken deutlich sichtbar zwischen den beiden. Der Kiri-Nin sprang ein Satz nach vorn, wieder auf sein eigentliches Ziel zu, wurde aber durch einen starken Tritt in die Magengrube wieder nach hinten geschleudert. Kubikiribocho verlor er dabei. Er blieb kniend stehen, aber steckte dann auch sofort wieder die nächsten Schläge und Tritte ein und entfernte sich weiter von dem Team. Yuno dominierte ihn durch ihre Schnelligkeit.
Der Schwertkämpfer blieb nach weiteren Treffern schlussendlich halb benommen an einem Baum liegen. Die Blonde wollte zum letzten Schlag ansetzten, Zabuza von zwei Senbon-Nadeln am Hals getrroffen wurde. Es war ein Oi-Nin, ein Anbu aus Kirigakure, welcher mit der Wächterin kurz wenige Worte wechselte, indem er seinen Dank für ihre Hilfe aussprach und daraufhin mit ihm verschwand.
Der Kampf, so kurz wie er angedauert hatte, war dennoch kräftezerrend gewesen und Yuno spürte die Schwäche durch den vielen Chakraverbrauch. Sie hatte das Hiraishin zu oft verwendet und taumelte nun leicht nach hinten, ehe sie umkippte und den harten Boden unter ihren Rücken spürte. Ein Rufen ihres Namens nahm sie nur noch leise wahr, doch als sie ein letztes Mal ihre Augen sachte öffnete, sah sie direkt in den besorgten Blick Kakashis.
Er tätschelte ihre Wange und sprach zu ihr, doch sie verstand kein Wort. ,,Hata..." hauchte sie entkräftet und sackte in seinem Griff zusammen. Sie konnte sich fallen lassen, da sie nun in Sicherheit war. Kakashi würde ihr nichts antun. Er würde auf sie aufpassen, bis sie wieder bei Bewusstsein sein würde, dessen war sie sich zu einhundert Prozent sicher. Vor ihrem Blickfeld tanzten schwarze Punkte, bis letztendlich alles schwarz wurde.
1713 Wörter
Da eh keiner die Lesenacht liest, hier das letzte Kapitel des zweiten Bandes und ich geh schlafen...
Näheres zum 3. Band kommt noch... Klappentext, Cover, etc.
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