Kapitel 56. Gräber

Am nächsten Morgen hieß es zeitig aufstehen, da Yuno noch einiges zu erledigen hatte oder noch vieles tun wollte. Kaum war das Frühstück beendet, stürmte sie halb aus dem Haus und lachte, als Kakashi meckerte, dass sie langsamer machen sollte. Da nicht sie sondern er Naruto hielt, musste er vorsichtig machen, da der Kleine gewaltig mit seinem Plüschfuchs in der Hand zappelte und die Freude seiner Schwester teilte, was der Hatake keinesfalls verstand. Das eigentliche Ziel war nämlich der Friedhof, denn Yuno wollte dem Kleinen ihre Familie vorstellen. Am Tag davor wollte sie ihm den Geburtstag dadurch nicht vermiesen und hatte es daher auf später verschoben. Auch wenn sie selbst nicht an diesem Tag an die Gräber ihrer Eltern wollte. Doch nun führte kein Weg daran vorbei.

Die gute Laune, die Naruto ausstrahle, übertrug sich rasend schnell auf die beiden Shinobi, sodass diese nicht wie ein Esel durch Konoha liefen. Die Blicke der Dorfbewohner waren undankbar, abstoßend und ekelerregend. Der kleine Uzumaki war ihnen tatsächlich ein Dorn im Auge, den sie schleunigst loswerden wollten, aber da hatten Yuno und Kakashi noch nicht mitgemischt. Schlussendlich, als das Theater vorbei war und sie zusätzlich noch Blumen gekauft hatten, öffneten sie das kleine Gartentor zum Friedhof und betraten den grünen Rasen. Es war ungewohnt, nun hier zu stehen, aber dennoch nahm die Namikaze ihren Bruder auf den Arm und lief durch die Reihen an Steinen.

Kakashi wollte sie nun nicht stören und wartete erst einmal am Tor, da es immerhin nicht seine Angelegenheit war. Yuno hatte ihn lediglich überredet, mitzukommen, weil er von Anfang an nicht mit wollte. Nun stand er da, ließ seinen Blick über seine Freundin und dessen Bruder schweifen und zählte die vielen Steine, als sein Blick an einem bestimmten hängen blieb und er darauf zu steuerte. Davor blieb er stehen, sah zu dem Namen und hockte sich anschließend hin, um darüber zu streichen.

,,Das ist Kaa-san, Naruto." sprach Yuno derweil leise zu ihrem Brüderchen, welcher mit großen Glubschaugen den Stein musterte und anschließend fröhlich klatschte. Yuno lachte leise und nahm eine seiner Hände in die ihre, um diese auf den Stein zu legen. ,,Kaa-san hat dich sehr lieb. Sie beschützt dich vor allem, was dir zustoßen wird." sprach sie leise und drückte ihm anschließend noch einen Kuss auf die Schläfe. Naruto präsentierte dem Grabstein voller Stolz seinen Fuchs, den er in den Armen hielt und ihn hoch und runter hüpfen lies, ehe Yuno mit ihm aufstand und weiter lief. Naruto zappelte derweil weiter und freute sich schon auf den nächsten Stein, den er betatschen durfte.

,,Sag -Hallo- zu Tou-san, Naruto." lächelte sie leicht traurig und legte wieder die Hand des Kleinen auf die Platte. Trotz dessen dass Oktober war, fühlte der Stein sich warm an, wie die Wärme, welche der verstorbene Blonde jedes Mal mit seiner Anwesenheit ausgestrahlt hatte. Es hüllte den Jungen in eine warme Decke und wiegte ihn sachte, doch leider war es lediglich die Wärme der Sonne, die dieses Wunder möglich machte. Auch Yuno spürte es zusammen mit den Chakren des Kleinen, Kakashis, ihr eigenes und merkwürdigerweise, das eines anderen. Erst machte es sich stutzig, doch dann verwarf sie den Gedanken schnell wieder, um sich auf Naruto zu konzentrieren. ,,Dada." versuchte er es ebenfalls auszusprechen, was seine Schwester zum Kichern brachte. ,,Pa-pa. Sag es nochmal." ,,Dapa." ,,Gleich hast du es. Pa. Pa-pa." zeigte sie die Silben einzeln und der Uzumaki hatte sichtlich Spaß daran. ,,Pa..." Hoffnung keimte in ihr auf, dass er es jetzt schaffte. ,,...da. Pada." ,,Doch kein Panda, Otouto-chan. Das ist etwas anderes."

,,Dada." grinste er und langsam beschlich sie das Gefühl, dass er sie mit Absicht ärgerte und Gefallen daran gefunden hatte. *Der kleine ist schon süß.* schwärmte Saiken und schwärmte wortwörtlich von ihm, denn aus ihrem Schleim bildete sie kleine Blasen, welche sich zu Schmetterlingen formten und herumflatterten. *Warte nur ab. Der kleine wird eine Killermaschine mit dem richtigen Trainer.* Shukaku ließ seinen Schweif peitschen und fletschte seine Zähne, doch sofort wurde er abgewimmelt. *Das ist mein Jinchuuriki. Kapiert? Den Weg begleite immerhin ich mit und nicht ihr. Also Schwänze weg!* erstaunt von der Ansage seitens Kurama, knurrte der Sandmarder nur und blieb leise, weshalb die Schlacht für den Fuchs als gewonnen angesehen wurde.

Yuno zuckte plötzlich zusammen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte und sie sich ruckartig umdrehte. Kakashi stand hinter ihr und musterte sie besorgt. Eigentlich wollte er ihr Ruhe geben und Zeit für sich und Naruto, doch so konnte er sie nicht sehen. ,,Nicht weinen.." seine Hand legte sich an ihre Wange und streichelte behutsam über diese, um die salzigen Spuren zu beseitigen. ,,..ein Lächeln steht dir besser." Er hockte sich zu den beiden und nahm den Uzumaki in seine Arme, ehe er sich zu Yuno lehnte und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte. Sofort zauberte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen, was ihn freute, als ein Grummeln die Stille - ausgenommen von Narutos Gebrabbel - durchbrach.

Verlegen sah sie weg, was ihn leicht Kichern ließ. ,,Hat da jemand Hunger?" neckte der Hatake sie und pikste in ihren Bauch, woraufhin sie zusammenzuckte. ,,Du bist gemein, weißt du das?" ,,Kann sein." Grinsend kniff er sein rechtes Auge zusammen und stand anschließend auf, ehe er ihr hochhalf. ,,Auf was hast du Hunger? Ich kann dich ja schlecht verhungern lassen." bockig verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und drehte sich demonstrativ mit Schwung um, bevor sie sich von ihm Richtung Friedhoftor entfernte. Kopfschüttelnd lief er ihr mit dem Jungen auf dem Arm hinterher und ließ sich durch Konoha führen.

Es konnte sein, dass sie tatsächlich eingeschnappt war oder ob sie es nur zum Schur machte, um zurückzuärgern - das wollte dem Anbu nicht klar werden. Vor dem Dangostand kamen sie zum Stehen und Kakashi verstand, auf was sie Appetit hatte, sodass er ihr ihren Bruder gab und hineinging. Es dauerte nicht allzu lange, da kam er bereits mit zwei Packungen in der Hand zu ihnen zurück und stellte ich vor die Namikaze. Frech schnappte sie sich beide Schachteln und sprang geschickt von der Straße auf die Dächer, um aus dem Trubel zu gelangen. Der Hatake realisierte es zu spät und sah ihr verdutzt nach, bevor er hinterher sprintete und sie letztendlich einholte.

Yuno saß bereits auf einer Bank außerhalb des Innenzentrums mit Naruto auf dem Schoss und öffnete eine der beiden Verpackungen, weshalb der Anbu sich neben sie fallen ließ und ihr den Jungen abnahm, damit sie besser arbeiten konnte. ,,Du hättest auch etwas sagen können." vorsichtig wippte er mit seinen Beinen auf und ab, damit der kleinere seinen Spaß nebenbei bekam, doch die Blonde schüttelte nur mit dem Kopf. ,,Dein Gesicht war aber lustiger." grinste sie breit und erinnerte sich daran zurück. Augenrollend griff nach einem der Dangospieße und knabberte hin und wieder an diesem, bis vor ihnen jedoch ungeahnter Besuch auftauchte.

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