Kapitel 54. Kleiner Quälgeist

Nur ein paar Tage vergingen nach dem schrecklichen Vorfall mit dem Kyubi. Das Dorf war größtenteils zerstört: Felsbrocken lagen verstreut auf den Straßen und versperrten den Durchgang; halbe Dächer waren in Häuser geschleudert wurden; Verletzte liefen Richtung Krankenhaus; Tode lagen auf dem Boden mit einem weißen Tuch über dem Gesicht. Man hatte es noch nicht geschafft, alle von der Bildfläche zu nehmen, weshalb viele Kinder sich zu Hause einschlossen, um diesen Anblick nicht miterleben zu müssen.

Yuno und Kakashi hatten damit kein Problem mehr, seitdem sie den dritten Shinobi-Weltkrieg mit bestritten hatten und diesen Anblick dadurch gewohnt waren. Zur Zeit standen die beiden nicht bei den Trümmern und halfen im Dorf bei dem Wiederaufbau mit, sondern sie warteten im Krankenhaus vor den Zimmern der Neugeborenen. Naruto musste noch gründlich untersucht werden, da man es vor Kuramas Ausbruch nicht mehr geschafft hatte. Die Ärzte sahen zwar nicht begeistert aus, sich um ihn kümmern zu müssen und Yuno vermutete auch, dass sie den Kleinen bestimmt fallen lassen würden, wenn sie nicht mit dabei wäre, aber es war deren Arbeit, sodass eigentlich nichts passieren dürfte.

Mikoto schaute mit ihren drei Kindern bei der Namikaze auch einmal vorbei und sprach ihre Glückwünsche zu Naruto aber auch ihr Mitleid zum Tod ihrer Eltern aus. Itachi sah sie besorgt an, hielt aber weiterhin seinen Bruder Osamu fest, welcher über die Gänge stürzte, und konnte somit nichts machen. Nun waren die vier aber schon weitergezogen und Yuno bekam endlich den Jungen überreicht. Die Abscheu, der Hass und die Angst vor diesem kleinen, unschuldigen Kind blieb ihr nicht verborgen, was Kakashi merkte und daher einen Arm um ihre Hüfte schlang, um sie an sich zu ziehen. Mit der andere Hand streichelte er über ihre Hand, die Naruto mit festhielt, ehe er der Wange des Jungen sanft entlangfuhr.

Diese beiden musste er nun beschützen. Er hatte es versprochen. Er würde das für Minato und Kushina übernehmen. Dessen war er sich zu einhundert Prozent sicher. ,,Gehen wir, Namikaze." flüsterte er zärtlich in ihr Ohr, woraufhin sie nickte und sich an ihn lehnte, bevor sie kurz ihre Augen schloss und die Tränen zurückhielt. Sie konnte es immer noch nicht verstehen. Sie hatte ihre Vorbilder verloren. Ihre Eltern, die sich liebevoll um sie gekümmert hatten, die sich um sie gesorgt hatten. Die Menschen, die sie mit am Meisten geliebt hatte und auch immer lieben würde. ,,W-Was soll ich denn jetzt machen?" schluchzte Yuno und drückte sich an den Hataken, welcher genauso wenig Ahnung hatte wie sie.

,,Wir kriegen das schon hin. Keine Sorge." Vorsichtig führte er sie aus dem Krankenhaus und achtete den gesamten Weg bis zu ihrem zu Hause darauf, dass den zweien nichts passierte, bis sie in den sicheren vier Wänden ankamen. Naruto brabbelte munter und streckte seiner Schwester die Arme aus, was ihre Mundwinkel zucken ließ. Zu mehr war sie im Moment nicht im Stande. Die Leere der Wohnung umhüllte sie und ließ ihr Herz schwer werden, weshalb sie am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre, es aber nicht zu ließ. Kakashi nahm ihr das Baby kurzer Hand ab und hielt ihn nun selbst im Arm, auch wenn es fremd für ihn war. Sie brauchte nun ein wenig Zeit für sich. Seitdem Vorfall war Yuno nicht hier gewesen, da sie bei dem Grauhaarigen geschlafen hatte, um sich das zu ersparen, aber nun musste sie da durch.

Der gerade noch fröhliche Naruto wurde quengelig und strampelte mit seinen Beinen umher, während er den Anbu mit seinen Fäustchen boxte und anfing zu weinen. Zuerst dachte er, dass er etwas falsches getan hatte, jedoch machte seine Freundin sich schon auf den Weg in die Küche. ,,Er hat sicherlich Hunger." murmelte sie nur und suchte ein Fläschchen, welches sie mit Babymilch füllte und erwärmte, ehe sie ihn wieder an sich nahm und sich mit ihm auf die Couch setzte. Der Hatake fühlte sich leicht überflüssig in dem Moment und konnte nicht anders, als sich dazuzusetzen und zuzuschauen, wie sie die Flasche zu seinem Mund führte und er zufrieden daran nuckelte. Gierig trank er und ein kleiner Tropfen rann seinem Kinn hinab, was Yuno geschickt wegwischte.

,,Woher kannst du das?" verblüfft musterte er sie und brachte sie leicht zum Schmunzeln, was ihn sehr freute. ,,Kaa-san hat mir gezeigt, wie so etwas geht, damit ich nicht wie ein Volltrottel nur dasitzen muss wie du." grinste sie, weshalb er beleidigt die Wangen aufblähte. ,,Vergleichst du mich hier mit einem Volltrottel?" ,,Du bist und bleibt ein Vollidiot, Hatake. Daran wird sich nie etwas ändern. Das kannst du mir glauben." grummelnd verschränkte er seine Arme vor der Brust und schrumpfte in sich zusammen. ,,Toll." da hatte er sich einmal erhofft, dass sie ihn mochte und dann bekam er so eine Abfuhr. ,,Aber trotzdem kann man es so nicht mehr nennen. Es ist einfach eine Angewohnheit geworden."

Kurz setzte sie die Flasche beiseite und legte ihren Bruder über ihre Schulter, bevor sie auf seinen Rücken klopfte und ein kleines Bäuerchen zu hören war. Wieder wischte sie die Milch weg, doch erneut streckte er seine Ärmchen nach der Flasche aus und wollte mehr haben. ,,Du bist verfressen, Otouto-chan." lächelte sie, als ihr Blick zu Kakashi huschte. ,,Willst du auch mal probieren?" Sie hielt ihm die Flasche hin, was ihn die Augenbraue heben ließ. Anfangs dachte er, dass er es trinken sollte, doch dann drückte sie ihm den Jungen in die Arme.

Überfordert sah der Grauhaarige zu dem Bündel in seinen Armen und als die Milch in sein Blickfeld gehalten wurde, erwachte er aus seiner Starre. ,,Sag nicht, dass unser großer Kopierninja das nicht hinbekommt." grinste sie frech und schien, die Geschehnisse kurz zu vergessen, wodurch er einknickte. ,,Schön. Dann gib her." Schnappte er sich das Fläschchen und tat es genauso, wie sie es davor getan hatte. So konnte er doch nichts falsch machen. ,,Du machst das gar nicht so schlecht. Hätte ich nicht gedacht." ,,So unfähig bin ich auch nicht." ,,Jaja. Lass ihn mal atmen." Yuno nahm die Hand des Grauhaarigen in ihre und führte ihn so etwas vom Mund des kleinen weg, während sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte und ein wenig Entspannung fand. Seine Nähe war es, was sie nun brauchte und diese half ihr ungemein.

Auch er lehnte sich gegen sie und gab ihr somit den Halt, den sie brauchte, doch der kleine Spross der Uzumaki unterbrach den Moment. Die Chunin legte ihn nun über Kakashis Schulter und klopfte zum wiederholten Male auf dessen Rücken, jedoch drehte der Kleine seinen Kopf so, dass er in Kakashis Haare spuckte und die Milch sich in diesen verfing. Angeekelt verzog der Anbu sein Gesicht und gab ihn seiner Schwester wieder, welche herzhaft lachte und sich bereits die Tränen wegwischen musste. ,,Das darf doch wohl nicht wahr sein." brummte er und seufzte tief, bevor er aufstand. ,,Ich geh mich waschen." immer noch grummelte er, aber er konnte nicht verleugnen, dass er selbst kurz schmunzeln musste. Immerhin hatte Yuno wieder gelacht. Seine Yuno, der er nun zur Seite stehen musste und für sie eine Stütze war.

1169 Wörter

Souuuu ich habs auch mal wieder geschafft UwU
Aber zur Info:
Nächste Woche kann es sein, dass kein Kapitel kommt, da ich da fast den ganzen Tag unterwegs bin.. Also bitte nicht wundern ja?

VG Eure Celina

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