Kapitel 16
"Hier herrscht ja eine gute Stimmung.", stellte Hashirama fest. Ich zuckte nur mit den Schultern. Die beiden Frauen saßen aneinandergekuschelt auf der Sitzbank und trauerten um ihre verlorenen Söhne.
Madara sah mich fragend an. Ich seufzte innerlich.
"Wie auch immer. Ich habe mir Hagoromosama gesprochen und angeblich ist keiner seiner Leute für den Angriff verantwortlich. Und den Friedensvertrag hab ich ihm vorgelegt. Darüber will er in seinem Kreis noch nachdenken." Hashirama schüttelte den Kopf. "Kann nicht sein, Tobirama war sich ziemlich sicher, dass er von Hagoromos angegriffen worden ist." "Ich kann nur das wiedergeben, was mir gesagt wurde. Es machte auch nicht den Eindruck, als würde Hagoromosama mich belügen." "Muss er aber. Was ich da im Wald gesehen habe, war eindeutig das Werk der Hagoromos. Einen Uchiha kann man nicht täuschen." Dann sah mein Bruder zu mir. "Mal abgesehen von dir." Danke. Wirklich nett. Ich warf ihm einen angepissten Blick zu, aber das interessierte Madara überhaupt nicht. Bester Bruder des Jahres. "Entweder hat Hagoromosama dich doch belogen, oder er weiß selbst nicht, was in seinen Reihen so passiert.", schlussfolgerte Hashirama. "Ich wurde nicht belogen! Das wüsste ich." Warum zweifelte hier jeder an meinen Fähigkeiten. "Ich schlage vor, wir konfrontieren die Hagoromos mit Beweisen. Vielleicht erkennt der alte Greis dann, was bei ihm schiefläuft.", schlug mein Bruder vor. "Bei dem läuft gewaltig was schief.", murrte ich. "Ist was passiert?" Ich nickte empört. "Der Alte hat behauptet, er könne uns mehr vertrauen, wenn wir das Band zwischen unseren Clans verstärken würden-" Wir alle hörten Schritte und drehten uns um. Tobirama stand im Türrahmen. Er sah aus, als hätte er geschlafen. "Wieso habt ihr mich nicht gerufen?" Es klang mehr nach Vorwurf als nach Frage. "Entschuldige, wir wollten dich nicht stören." Hashirama nickte zustimmend, während Madara ein leises "Wir?", murmelte. "Jetzt setz dich hin und hör zu, wir lästern wieder über Hagoromosama.", grinste Hashirama und rutschte von mir ab um Tobirama Platz zu machen. Ich hatte wieder das Wort. "Na jedenfalls hat er dann vorgeschlagen, ich könne ja seinen Sohn heiraten." Ich lachte kurz auf. Aber ich war die einzige, die lachte. "Der Sohn ist eigentlich ganz in Ordnung. Viele Frauen wünschen sich, ihn heiraten zu dürfen.", sagte Hashirama." "Vielleicht bringt dich das von komischen Ideen ab." Verwirrt sah ich zu meiner Mutter in der Küche." Bitte was?" "Ich mein ja nur. Dir könnte das nicht schaden, bevor du nachher den falschen an deiner Seite hast." Ich hob eine Augenbraue. Dann sah ich hilfesuchend meinen Bruder an. Der seufzte nur. "Was soll ich dazu sagen?" Ich schnaubte empört. "Wisst ihr was, klärt das mit dem Hagoromoclan doch allein. Ich bin dann mal weg." "Ach Michiko, jetzt sei doch nicht sauer." Ich ignorierte meine Mutter. Eine tolle Familie hatte ich da. Die hatten doch alle bloß Angst, dass ich am Ende bei Tobirama lande! So ein Blödsinn. Allein und ziemlich angepisst machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dort war ich dann ganz allein. Endlich mal Ruhe. Zuerst versuchte ich mich bei meinem Lieblingsbuch zu entspannen. Die Geschichte fesselte mich jedes Mal aufs Neue. Es geht um eine Prinzessin, wunderschön aber dumm. Sie lebt ja auch nur in ihrem Palast. Doch eines Tages trifft sie einen Bauersjungen und lernt die Welt aufs Neue kennen. Es klingt so simpel und genau aus dem Grund gefiel mir die Geschichte so. Die Prinzessin muss keine Kriege führen, Leben retten und ständig Familienmitglieder verlieren. Hat sie ein Glück.
Unten hörte ich Schritte. Mutter und Madara waren zurück. Da ich keine Lust auf beide hatte, verkroch ich mich im Badezimmer. Das Buch nahm ich mit. Madara rief nach mir. "Ich nehme jetzt ein Bad und will nicht gestört werden!" Ich ließ mich in das heiße Wasser sinken und griff dann nach meinem Buch. Dann stellte ich das Wasser aus, damit der Schaum nicht aus der Wanne lief. Endlich entspannen. Sollte ich öfter mal machen.
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