3.Kapitel. Zurück in Hogwarts

3.Kapitel. Zurück in Hogwarts

Als ich am nächsten Morgen meine kleine Tasche zusammenpackte und mein gesamten Hab&Gut darin verstaute, konnte ich das natürlich nicht ohne die Kritischen Kommentare von Sirius tun. Dumbledore wollte mich für die Vorbereitungen auf meine Reise in Hogwarts wissen, was Sirius natürlich nicht verstand, da er und auch niemand anderes im Orden von dieser Reise wissen durfte.

„Ich verstehe immer noch nicht warum du nicht hierbleiben und nach Hogwarts flohen kannst!", Sirius lehnte in meiner Zimmertür und zeigte einen Blick, der seiner Hundegestalt verdächtig ähnlich sah.

„Sirius, ich habe es dir doch schon erklärt, DUmbledore hat mir einen Auftrag gegeben durch den ich nicht hierbleiben kann.", schon leicht genervt schob ich noch einige Bücher in die Tasche und erhob mich ächzend.

„Aber dann bin ich ganz alleine...", Sirius Stimme schien diesmal ehrlich verletzt zu sein und behutsam legte ich ihm die Hand auf den Arm, „In wenigen Tagen kommen Harry und die anderen ja, dann bist du nicht mehr alleine!"

„Hast recht!", noch leicht enttäuscht schnaufte er aus und begleitete mich die letzten Meter zum Kamin.

Lächelnd stellte ich mich in die Asche und nahm eine Hand voll Pulver, „Pass mir gut auf Mimi auf, wehe du jagst wieder durchs ganze Haus. Ich erfahre das!", streng sah ich ihn an und Sirius nickte nur entschuldigend, „Jaja mach ich nicht!"

„Machs gut Tatze!", schwungvoll warf ich das Pulver nach unten und wurde durch den Kamin nach Hogwarts gerissen.

....

Hogwarts machte einen vollkommen anderen Eindruck, als während der Schulzeit. Es war mir nicht aufgefallen, aber ohne die anwesenden Schüler und die brennenden Kerzen schienen die hohen Steinmauern eine gewisse Kälte auszustrahlen. Selbst die meisten Gemälde schienen verlassen zu sein.

Zielstrebig lief ich den Weg in die Kerker hinab, ich hatte tatsächlich keine Ahnung was mich dort erwarten würde. Ich war Merlins Erbin und hatte mich noch nie mit schwarzer Magie oder ähnlichem auseinandergesetzt, sie hatte etwas Abstoßendes an sich dem ich einfach nichts abgewinnen konnte. Fast immer erforderte sie ein Opfer, einen Tot oder etwas grauenvolleres.

Je tiefer ich in die Keller eindrang desto weniger Kerzen erleuchteten meinen Weg und irgendwann konnte ich nur noch durch ein in meiner Hand beschworene Leuchtkugel etwas sehen. Wenn Snapes Privatgemächer und sein Privatlabor so tief unter dem See lagen, erklärte das zumindest warum einige Schüler ihn für einen Vampir hielten.

Als ich endlich eine Tür mit den Initialen SS erblickte, zögerte ich für einen Moment tatsächlich zu klopfen. Ich hatte ja meine Zweifel ob es Snape so Recht war mich in der Thematik der Horcruxe zu unterweisen, aber gut, was immer Dumbledore verlangte, so sollte es sein. Bevor meine Knöchel die große Eichentür auch nur ansatzweise berühren konnten, wurde eben diese schon ruckartig aufgezogen und ich starrte nach oben in zwei schwarze Augen: „Kommen sie herein Miss Evans!", seine Stimme war zischend wie immer und für einen Moment konnte ich nicht anders als mich zu fragen, was in diesem Severus Snape eigentlich vorging?

Wortlos trat ich ein und blieb mitten im Raum stehen, während die Tür hinter mir mit einem Krachen zufiel und Snape zielstrebig zu einem großen Schreibtisch am Ende seines Labors zulief. Er ließ sich nieder und als er feststellte das ich mich nicht einen Millimeter gerührt hatte, zog er nur spöttisch seine Augenbrau nach oben: „Sind sie festgewachsen Miss Evans!"

„Nein!", würdevoll straffte ich meine Schultern und schritt auf ihn zu, „Aber ich denke es ist an der Zeit das sie mich Emily nennen!", ohne zu zögern streckte ich ihm meine Hand entgegen und starrte ihm direkt in die Augen.

„Ich...", Snapes Auge zuckte, ich schien ihn tatsächlich für einen Moment aus der Fassung gebracht zu haben, dann straffte er sich jedoch wieder und nickte entschlossen, „Dann nenn mich Severus!"

Für einen Moment drückten sich unsere Hände, bevor er schneller als ein Flüchtendes Tier, sein Gesicht in seinen Büchern vergrub und anfing mir etwas über das Erkennen und den Umgang mit schwarzmagischen Gegenständen zu erzählen. Mir wurde bei jedem Wort und jeder Minute die er redete mulmiger im Magen.

„Das bedeutet also...die Seelenstücke von Voldemort können von jemandem Besitz ergreifen, ihn kontrollieren...", eine grausige Vorstellung den dunkelsten aller Magier in meinem Kopf zu haben.

„Sehr richtig! Doch das wird nicht der Fall sein, solange du den Gegenstand nicht in direkten Kontakt mit deiner Haut bringst. Wir wissen nicht wie stark die anderen Seelenstücke des dunklen Lords sind, doch das Tagebuch reichte soweit Ginny Weasleys Körper vollständig zu übernehmen.", ernst sah Severus mir in die Augen, der Umgang und alleine die Suche nach diesen schwarzmagischen Gegenständen schien ein Spiel mit dem Feuer zu sein.

„Und was wenn doch...", meine Stimme brach, „..wie kann ich mich gegen sein Eindringen wehren?", stirnrunzelnd sah ich ihn an.

„Legilimentik... die Schützt zumindest das direkte Eindringen in ihren Kopf, nicht jedoch die Einflussnahme auf ihre Emotionen... ich weiß, durch ihre Bewusstlosigkeit im Krankenflügel bereits das ihr Geist sehr gut geschützt ist, aber es ist keine Legilimentik, zumindest nicht die bekannteste Form, darf ich Fragen was...", hier brach Severus ab, dass Thema das er in meinem Kopf gewesen und meine dunkelsten Geheimnisse gesehen hatte, schien ihm mehr als unangenehm zu sein.

Beruhigend nickte ich ihm zu: „Natürlich, es ist Teil der Magie die ich von Merlin erhielt. Sie ist anders, ursprünglicher und Wilder, in jedem Moment ist sie in mir, durchströmt meine Adern und Nerven, schützt mich. Den Schutzwall in meinem Kopf habe ich vor einigen Jahren in Afrika erschaffen, ich spüre sie die meiste Zeit gar nicht, nur wenn ich angegriffen werde, sie ist nicht wie bei normaler Legilimentik, ein Schild das ich vor mich halte, ein Bild in das ich flüchten muss. Nein sie ist mehr wie eine Festung und der Schatz...der Schatz dieser Festung ist der Zugriff auf meinen Geist", lächelnd beendete ich meine Ausführungen und bemerkte interessiert dass Severus jedes meiner Worte mitschrieb und dabei irgendwas vor sich hin murmelte. Für einen Legilimentiker schien dies wohl eine mehr als Informative Thematik zu sein.

Schließlich senkte er die Feder und zückte stattdessen seinen Zauberstab: „Dürfte ich?"

Ich nickte: „Ich werde versuchen dir Eintritt zu gewähren!". Konzentriert schloss ich die Augen und spürte schon kurz darauf wie ein Zauber meinen Schädel traf. Es kostete mich all meine Anstrengung meine Magie nicht zur Verteidigung zu rufen und sie stattdessen zu verwenden um mein Tore zum ersten Mal seit langer langer Zeit für einen Besucher zu öffnen.

Ich konnte spüren wie Severus durch den schwindelerregenden Strom meiner neusten Erinnerungen gesogen würde, gleich würde er auf Wiederstand stoßen, im Normalfall natürlich. Mein Kopf begann zu wummern, als er meiner Magischen Sperre immer und immer Nähe kam und für einen kurzen Moment riss ich die Mauern meiner Festung auseinander und ließ ihn hinein. Es fühlte sich an als wäre ich nackt und man würde mich begaffen wie ein Tier im Zoo. Kein besonders schönes Gefühl. Als Severus meine Magischen Grenzen auszutesten Begann hätte ich vor Schmerz am liebsten Laut gekeucht, doch stattdessen spürte ich plötzlich eine weitere Anwesenheit in meinem Geist, wie könnte es anders sein war Merlin der Fall meiner Mauern natürlich aufgefallen. Mein Kopf drohte zu platzen und ich hatte kein Wahl, ich tat etwas, gefährliches...ich zog mich in mich selbst zurück. Ohne groß drüber nachzudenken folgte ich Snape in meinen Strom in das innere meiner Festung und schon nach wenigen Momenten stand ich da, eine Burg in einer Welt aus Wolken, bestehend aus nichts als warmer pulsierender Magie. „Und Severus, interessantes zu sehen?", der schwarzhaarige zuckte zusammen als ich direkt hinter ihm erschien, nickte aber anschließend zustimmend, „Deine gesamte geistige Struktur ist vollkommen anders, als die bei einem normalen Legimentiker." „Das freut mich ja wirklich zu tiefst, aber ich denke wir sollten jetzt gehen...", ich konnte spüren wie Merlins Anwesenheit immer näher kam und ich wollte ihn ungerne auf Snape in meinem Geiste treffen lassen. Neben bei waren wir nach meinem Einmischen in die Geschichte durch Sirius eh noch schlecht auf mich zu sprechen. „Ein ander Mal Severus...", ich nahm ihn leicht an der Schulter und bedeutete ihm zu gehen. Erst als ich aus meinem Geist verschwunden war, spürte ich das Severus mir nicht direkt gefolgt war, er war noch dort ...mit Merlin. Es vergingen Minuten bis der bewusstlose schwarzhaarige vor mir auf einmal ruckartig Sauerstoff inhalierte. Er war zurück.

Aus großen grünen Augen starrte ich ihn an, ernste schwarze Augen blickten zurück.

„Ich kenne Merlin, ich nehme an du wirst mir nicht mitteilen was ihr zwei besprochen habt?", der alte weise Mann in meinem Kopf hatte anscheinend selbst vor seiner Erbin Geheimnisse.

Severus nickte und ich, so sehr sich mein neugieriges Gryffindor Herz auch dagegen werte, akzeptierte es. Das Gespräch welches Severus Snape und Merlin miteinander geführt hatten, würde für ewig unter den beiden bleiben.

.....

Es war bereits später Abend, als ich mich endlich in meine vorbereiteten Gemächer aufmachte. Ich war wirklich gespannt darauf einmal nicht im Gryffindor Turm zu nächtigen. Ich gab kaum einen Laut von mir während ich durch die verlassenen Gänge schritt, immer und immer höher in die Türme hinauf, bis mir der Atem ausging und ich mir fast sicher war das es auf keinen Fall noch höher gehen könnte.

In einem der kleinen Türme befand sich in der Spitze ein hübsch eingerichteter runder Raum, mit großen Fenstern, einem Kamin, einem Schreibtisch und einem Himmelbett. Alles war in Gryffindor-rot und dunklem Holz gehalten, wodurch eine wärmende Atmosphäre entstand.

Ein Blick durchs Fenster offenbarte mir eine gigantische Aussicht über die Länderrein von Hogwarts und den See, auf welchem sich das Mondlicht zu spiegeln schien. Fred würde das ganze hier auch gefallen, da war ich mir sicher. Ich vermisste meinen rot Schopf jetzt schon, sein Geruch, seine braunen Augen und in seinen Armen einzuschlafen.

Statt mich direkt in die weichen Kissen meines Bettes zu begeben nahm ich an dem kleinen Schreibtisch Platz und zog einige Seiten Pergament hervor. Ein Brief an Tonks, einer an Harry, einer an Angelina und schlussendlich an Fred, um sie soweit es mir erlaubt war, auf dem Laufenden zu halten.

Die fertigen Umschläge ließ ich mit einem Schnippsen meiner Finger in Flammen aufgehen. Phönixfeuer umschlang sie und transportierte sie sich zu ihrem Empfänger. Die einzig sichere Methode der Nachrichtenübertragung in den Zeiten des Krieges. Dumm nur das kaum jemand sie beherrschte, bis jetzt nur Albus und ich.

Als ich mich in die Kissen sinken ließ spürte ich das Blut heftig durch meinen Kopf pulsieren. Schmerzerfüllt kniff ich die Augen zusammen. Seit Tagen hatte ich entsetzliche Kopfschmerzen, welche sich selbst durch meine Magie nicht beseitigen ließ. Ich hatte es niemandem erzählt, nach meiner letzten Todes-Erfahrung bemutterten sie mich sowieso alle viel zu sehr. Ich konnte das einfach nicht ertragen. Ich brauchte keine Aufpasser, dafür war ich zulange selbstständig gewesen.

Mit der Hand fuhr ich mir durch meine schon leicht verschwitzen Haare. Ich wüsste wirklich gerne was das Pochen in meinem Kopf verursachte. Während des Tages ließ sich der Mist ganz gut ausblenden, aber lag ich abends in meinem Bett traf es mich wie ein Schlag gegen den Kopf.

Krampfhaft kniff ich meine Augen zusammen und versuchte an etwas anderes zu denken.

....

Ich hatte nur wenige Stunden geschlafen als ich wieder aufschreckte. Mein ganzer Körper war in schweiß gebadet und meine Haare klebten in dicken Strähnen in meinem Nacken fest. Das Pochen in meinem Kopf hatte noch immer nicht aufgehört. Dick und dröhnend drückte es gegen meine Stirn und brachte Wünsche nach Bewusstlosigkeit in mir auf.

Stöhnend schwang ich meine Beine aus dem Bett und stellte meine Füße auf den kalten Boden.

Eine heiße Dusche und alles würde besser sein...bildete ich mir zumindest ein.

Das heiße Wasser prasselte auf meinen schmerzenden Kopf und ich stellte mir vor wie es meinen gesamten Schmerz einfach wegspülte. Für den Moment schien es zu funktionieren. Als ich die Dusche verließ hatte sich das ganze Badezimmer bereits in eine Dampfsauna verwandelt. Ich stand erst wenige Sekunden am Waschbecken, da traf es mich.

Ein stechender Schmerz in meinem Kopf, wie ein Dolch der sich langsam in mein Gehirn zu bohren schien. Ich stieß einen kurzen Schrei aus und konnte nicht anders als mich, an dem dünnen Porzellan des Beckens festklammernd, zusammenzukrümmen. Der Schmerz brannte sich meinen Arm hinunter und zog sich in mein Mal hinein, bevor er mit einem Schlag verschwand und dem Spuk ein Ende bereitete.

Schockiert starrte ich nach oben in den beschlagenen Spiegel und hätte fast erneut geschrien.
Nicht meine grünen großen Augen starrten mir entgegen.

Die Augen in meinem Spiegelgesicht...sie waren vollkommen weiß, keine Pupille, keine Farbe, nichts, nur weiß und milchig.

Was starrte mir dort entgegen?

War das ich?

Und was war mit meinen Augen?

Energisch schüttelte ich den Kopf und sah erneut in den Spiegel.

Meine Augen waren wieder grün.

Mit zittrigen Fingern fuhr ich mir durch die Narbe, ich hatte keine Ahnung was das soeben gewesen war und ob ich jemandem davon erzählen sollte. Vielleicht war es aber auch nur ein Trugbild des beschlagenen Spiegels gewesen.

Ja Vielleicht.

...

Hallo meine Lieben,

Ich hoffe das neue Kapitel hat euch gefallen und ihr seid trotz der langen Wartezeiten immer noch treu dabei :)

Falls ihr für Zwischen-durch noch ein wenig Lese-Stoff braucht. Ich schreibe noch eine zweite Geschichte. Ihr findet sie auf meinem Profil, die heißt "Seine Tochter".

HEL

Luna

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