23- Drei komische Einzelgänger

Montag|2

Genervt legte er einen Schritt zu und versuchte seinen Bruder einzuholen, der einfach ohne ihn losgegangen war. Es war nichts überraschendes, dass sein Bruder wenig Interesse zeigte, aber die eine Minute hätte er ruhig noch stumm warten können. In einem ungeheuren Tempo bretterte er die Stufen hinunter und stürmte durch die Eingangstür. Er sah den Rotschopf schon auf seinem Weg zur Schule und lief ihm fluchend nach. Wie geplant begleitete Kankuro seinen jüngeren Bruder bis zu dessen Schule und wartete noch skeptisch, bis Gaara in der Privatschule verschwand, bevor er sich selbst auf den Weg zur Senju-Eliteschule machte.

Der Schulhof war voll, als sich Kankuro durch die Menge drückte und eine Miene aufsetzte, die Temaris gekränkter Art fast schon Konkurrenz machen könnte. Er stieß unabsichtlich gegen die Schulter eines braunhaarigen Jungen, der schlitzhafte Pupillen hatte.
"Hey!", rief der empört, als Kankuro einfach vorbeigegangen war ohne eine Entschuldigung auszusprechen. Er war nur seiner Familie Entschuldigungen schuldig, vor allem Temari falls er zu spät zu seiner ersten Stunde kommen würde und sie davon erfähren sollte.
Gerade noch so kam er in der Klasse an und ließ sich neben Tin fallen. Er verstand sich nicht wirklich gut mit dem grünhaarigen Jungen, aber das war ihm egal. Die erste Stunde verlief so langweilig, dass Kankuro beinahe bei Sensei Hidans Deutschstunde - und Überinterretation religiöser Texte und Riten - eingeschlafen wäre, wenn ihm Tin nicht einen Zettel zugeschoben hätte. Neugierig öffnete er den gefalteten Zettel und las ihn unbemerkt unter dem Tisch, versteckt vor Sensei Hidans Augen.

"Ich tausche in der Pause Plätze, damit ich neben Ryuugan sitze."

Ein kleiner Stich tauchte in seinem Herzen auf. Er war zwar nicht mit Tin befreundet, aber er wäre schon froh gewesen, wenigstens ein paar Worte mit ihm gewechselt zu haben. Kankuros Stellung in der Klasse war nach einer Woche schon klar. Er war ein einsamer Wolf.
Schon in seiner Familie war er der traurige Einzelgänger. Sein Vater - der arbeitende Einzelgänger - leitete wichtige Geschäfte und Verhandlungen in der Regierung Sunagakure. Sein Mutter - die einzige, die keine Einzelgängerin war - war tot. Temari hatte daraufhin die Mutterrolle teilweise übernommen, so als große Schwester. Die launische Blondine war selbstentschiedene Einzelgängerin, womit sie sehr gut klar kam. Gaara war der Einzelgänger, der sich um keinen anderen kümmerte, aber um den sich alle kümmern. Dann kam Kankuro, der vergessene, komische, mittlere Bruder. Mehr als einmal wurde er schon irgendwo zurückgelassen, inzwischen standen in seiner Polizeiakte wahrscheinlich schon mehr Vermisstenmeldungen, als Gaara Kakteen hatte. Und das war nicht gerade wenig.

Gleichgültig faltete er den Zettel wieder und schob ihn stumm seinem Sitznachbarn zurück. Seine Pause verbrachte er damit auf seinem Handy, mit dunkelster Lichtstufe, Marionetten online zu suchen. Am liebsten waren ihm alte und beschädigte, die er unbesorgt bei guter Musik reparieren und verbessern konnte. Der Braunhaarige mit den lila Gesichtsmarkierungen achtete nicht auf das zierliche Mädchen, das nun neben ihm sitzen musste. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass ihre hüftlangen braunen Haare auf den Monstersesseln hängen blieben und sie sie mühsam herauszog und hochband. Kankuro zog sich die schwarze Kaputze tiefer ins Gesicht und lächelte in sein Handy heinein. Im Endeffekt kaufte er drei neue Marionetten, ein ganzes Set, dem viele Einzelteile fehlten.
"Komische Einzelgänger.", las er innerlich und schmunzelte. Kankuro würde sie wieder zu ganzen Freunden machen. Die beiden Puppenjungs und das Mädchen.

In der nächsten Pause musste er die Klasse wechseln und kam an Temaris Klasse vorbei. Prüfend blickte er hinein und erwischte Temari beim Nachrichten schreiben auf ihrem Handy. Er wollte nicht wirklich hineingehen oder sie quer durch die Klasse rufen, weswegen er ihr eine Nachricht schrieb, dass sie hinauskommen soll, was sie auch widerwillig tat.

"Ist etwas passiert?", fragte sie sofort und zog ihn etwas von der Tür weg, zu einer Stelle, wo weniger los war.
"Nein."
"Warum rufst du mich dann?"
"Ich bin vorbeigekommen und wollte mich bei dir melden.", antwortete er eingeschüchtert. Innerlich ahnte Kankuro, was seine Schwester als nächstes fragen würde.
"Ist alles mit Gaara in Ordnung?" Da war es schon.
"Gaara geht es so wie immer."
"Kankuro, was ist los?", fragte sie besorgter und verkreuzte die Arme vor der Brust.
"Ich darf doch wohl mit meiner Schwester reden.", gab er beleidigt zurück. Langsam bereute er sie gerufen zu haben. Ausatmend lehnte er sich an die Wand und sah an Temari vorbei. Vor ihrer Klassentür stand wieder dieser Junge mit den tierischen Augen und roten Gesichtsmarkierungen. Er redete gerade mit einem Jungen, in Jogginghose und Kaputzenpullover mit Sonnenbrille. Warum trägt man in der Schule am helllichten Tag eine Sonnenbrille?
"Kankuro.", mahnte Temari launisch und er sah gelangweilt zu ihr. "Hast du mir zugehört?"
"Nein." Wütend knurrte sie auf, aber das war Kankuro schon gewohnt.
"Was auch immer.", seufzte sie genervt. "Geht es dir wirklich gut?", fragte sie dann stur nach und musterte ihn eindringlich aus ihren dunkelgrünen Augen.
"Natürlich."

"Wie viele Marionetten hast du gekauft?", fragte sie wissend weiter. Sie wusste, dass er immer wieder neue Marionetten kaufte, wenn es ihm schlecht ging.
"Drei.", meinte er nervös und fuhr sich unter seiner Kaputze durch die Haare.
"Drei? Dir geht es wirklich nicht gut!"
"Es ist ein Set.", murrte er genervt dazu. "Die drei Puppen gehören zusammen." Es sind die drei komischen Einzelgänger, hing er gedanklich an.
Aufmunternd klopfte sie ihm auf die Schulter und lächelte leicht. Mehr würde sie in der Schule auch nie machen, wo überall Leute herumstanden. Es war nicht Temaris Art. Als sie ihn das letzte Mal in einer großen Menge umarmen wollte, hatte sie ihm mitleidig die Schulter getätschelt, seine Jacke neu gerichtete und war in der Umarmung versteift.
"Na dann, Kankuro. Ich muss los. Ich hab gleich Unterricht bei Pain und das will keiner.", sprach sie schlecht gelaunt und kniff ihm schnell in die Wange, darauf Bedacht nicht seine herzallerliebsten Markierungen zu verwischen.

Irgendwie zog er sich durch den Schultag und fand heraus, dass das Mädchen mit den langen Haaren und haselnussfarbenen Augen Tamaki hieß. Außerdem hatte sie ein Faible für Katzenartikel. Ihr Federpenal, ihre Stifte, ihre Tasche und ihr T-Shirt waren von Katzenstickern und Katzensymbolen bedeckt. Komisches Mädchen.

Gerade raste Kankuro durch die Schule und machte sich auf den Weg zum Ausgang. Er müsste noch Gaara abholen und dann kann er sich in sein Zimmer verziehen und in Ruhe seine letzte Marionette fertigbauen. Morgen, seufzte er innerlich. Dienstag, Donnerstags und Freitags hatte er sein Extra Hauptfach Kunst. Er hatte die letzten Stunden genossen, wo er endlich jemanden gefunden hat, der sein Hobby teilte, das Marionettenbauen. Sasori hatte mehr Talent als er und gab ihm auch einige Tipps und Ratschläge. Er hatte Kankuro letztes Mal gesagt, dass er ihm morgen seine zwei Besten Puppen zeigen würde. Mutter und Vater. Mit den Gedanken bei seinen Marionetten raste der Braunhaarige durch die Schule und stieß wieder mit jemanden zusammen. Wieder wollte er vorbeigehen, aber er wurde am Kragen festgehalten und zurückgezogen.

"Hör mir mal zu! Ich weiß zwar nicht wer du bist und es interessiert mich auch nicht, aber etwas wie 'Entschuldigung' oder so kannst du schon sagen, wenn du jemanden anrempelst.", blaffte derselbe braunhaarige Junge mit den tierischen Augen und den roten Markierungen.
"Lass mich los.", knurrte Kankuro schlechtgelaunt zurück.
"Sicher nicht."
"Sicher doch."
"Was glaubst du eigentlich wer du bist?"
"Was glaubst du wer du bist?"
"Das hab ich dich gefragt!"
"Ich hab zuerst gefragt!"
"Nein, hast du nicht!"
"Hab ich sehr wohl!"
"Hast du nicht!"
"Hast du doch!"
Das ging noch lange weiter und im Endeffekt wussten beide nicht mehr, wer was sagte und worüber sie stritten.

"Was ist hier los?", fragte eine dritte Stimme die beiden Jungs, die in einem Türrahmen gelandet waren. Knurrend sahen beide zu dem Mädchen, das eigentlich nur aus der Klasse gehen wollte, aber an den Jungs nicht vorbeikam.
"Brauchst du etwas?", fragte Kankuro harsch und stieß den Jungen von sich weg, der benommen seinen Kragen losgelassen hat.
"Kannst du auch mal ein bisschen freundlicher sein?", herrschte ihn der Junge wieder an und wandte sich an das Mädchen.
"Hey, ich bin Kiba.", grinste er ihr verführerisch zu.
"Lenk nicht vom Thema ab! Ich bin freundlich, du bist hier der, der mich aufregt!", blaffte Kankuro zurück.
"Jungs, bitte.", versuchte Tamaki verzweifelt dazwischen zu reden. Die beiden Braunhaarigen lehnten sich nach vorne und knurrten einander schnell an, bevor sie sich umdrehten und weggingen.

Im Endeffekt war Gaara dann auch schon alleine vorrausgegangen und der mittlere Bruder raste zurück zur Wohngemeinschaft. Kankuro konnte dort sein Glück kaum fassen, als er Gaara vorfand, aber dann bemerkte, dass sein Handy noch immer in seinem Schulbankfach lag. Schnaubend zog er die Kaputze seines Pullis tiefer ins Gesicht und marschierte zur Schule zurück. Gaara aß mit der neusten Folge seines Lieblingsanimes gerade eine bestellte Pizza.
Vom Weiten sah Kankuro schon die Schule und legte einen Schritt zu. Er hoffte nur, dass die Klasse noch offen war und keiner drinnen war. Inspizierend legte er ein Ohr an die Tür an, und konnte keinen Lehrer reden hören, dennoch war leises Gemurmel da. Wahrscheinlich nur irgendwelche Schüler. Ruckartig öffnete er die Tür und setzte seine schlecht gelaunteste Miene auf. Sein Blick ging durch die Klasse und blieb an den zwei gleichaussehenden Jungen stehen, die über einem dritten Jungen standen, der angeschlagen aussah.
"Was ist hier los?"
"Nichts, das dich angehen sollte.", sagte ein Zwilling. "Hau einfach ab.", fügte der andere hinzu.
"Hilfe!", rief der Junge und wurde von einem von ihnen getreten. Verschwörerisch schloss Kankuro die Tür und ging näher dran. Er erkannte sofort Kibas rote Gesichtsmarkierungen.
"Was ist hier los?", wiederholte er langsamer.
"Verschwinde!", zischten die Zwillinge.

Als einer von ihnen wieder nach Kiba treten wollte, sprang Kankuro vor und schlug ihm eine Faust ins Gesicht. Während er den einen Zwilling fertig machte, sprang Kiba auf die Beine und hielt den anderen auf, dem Kankuro schlussendlich auch eine Faust ins Gesicht schlug. Beide Zwillinge lagen benommen am Boden, als er Marionettenbauer sich sein Handy aus dem Bankfach krallte und Kiba aus der Klasse stützte. Genervt schloss Kankuro die Tür und schob einen Stuhl unter die Türklinke.
"Erwarte kein Danke, du schludest mir noch immer zwei Entschuldigungen.", zischte der Junge mit den roten Gesichtsmarkierungen schmerzerfüllt.
"Was auch immer."
"Was ist hier passiert?", rief eine schrille Stimme und Tamaki tauchte plötzlich vor den beiden auf und inspizierte Kiba besorgt.
"Udon und Sakon, diese Idioten. Die können mich nicht leiden, weil ich einen Hund und eine Katze, die sie gequält haben, gerettet habe.", erklärte Kiba schmerzerfüllt.
"Ich hab schon gedacht, dass du das warst.", scherzte Tamaki in Kankuros Richtung.
Schnaubend drehte sich der Marionettenbauer weg.

"Kannst du aufstehen?", fragte er dann an Kiba gewandt. Ungerührt streckte er ihm eine Hand hin.
"Ja, sollte gehen."
"Warte ich helf dir.", rief Tamaki höflich und stützte Kiba dabei, als Kankuro ihn auf die Beine zog.
"Ich stütz dich noch bis zu den Schulärzten.", sprach Tamaki an den Verletzten gewandt und ging mit ihm los. "Bye Kankuro."
Er erstarrte ungewollt. Sie kannte seinen Namen. Es kam selten vor, dass jemand seinen Namen kannte und sich sogar von ihm verabschiedete.
"Wir sehen uns noch.", rief Kiba und hielt sich vor Schmerzen den Bauch.
"Tschüss.", rief der Einzelgänger, wobei er versuchte ungerührt zu bleiben und verließ die Schule, wo er ausgerechnet auf seine Schwester stoßen musste. Der Tag konnte nicht besser werden. Grinsend blieb die Blondine stehen und sah zu ihm hoch. Das Grinsen konnte nichts gutes heißen.

Gelassen ging sie auf eine Tür zu und wank ihn zu sich. Schleppend näherte er sich.
"Letzte Woche war Gaara bei mir und heute du. Willst du einen Film schauen? Ich kann uns essen bestellen.", lachte sie leise und sah sich um, ob sie auch ja nicht gesehen wurde. Vielleicht würde ihm etwas Zeit mit seiner Schwester guttun, weswegen er zustimmte.

Temari war launisch und ziemlich dominant, aber sie konnte auch eine liebenswerte Seite zeigen, wenn man alleine mit ihr war und ihr nicht von Anfang an auf die Nerven ging. Vor allem gegenüber Gaara und Kankuro zeigte sich die - mehr oder weniger - engelsgleiche Temariseite. Während dem Film, den die Geschwister auf Temaris Laptop schauten, schrieb die Blondine schmunzelnd Nachrichten. Verwirrt zog ihr Bruder eine Augenbraue hoch.
"Mit wem schreibst du da?", fragte er skeptisch nach und versuchte einen Blick zu erhaschen.
"Hm? Ich schreibe nicht.", sagte sie unschuldig, während sie ihr Handy weglegte.
"Mit wem hast du bis gerade eben noch geschrieben?", verbesserte er seine Frage.
"Nichts besonderes.", schweifte sie ab und sah wieder mit gespielten Interesse zum Film. Nachdem auch dieser zu Ende war, machte sich Kankuro auf den Weg nach Hause, wobei ihn Temari noch bis zur Tür des Mädchenhauses begleitete. Kankuro wusste nicht warum. Hatte sie Angst, dass er sich dort verläuft? In in fremde Zimmer hineinläuft?

"Du solltest dir Freunde suchen.", meinte sie aus dem Nichts und Kankuro erstarrte.
"Freunde? Sagt die Richtige von uns!"
"Kankuro, ich meine das ernst. Wenn du weiter mit deinen Puppen redest, als wären sie Menschen, dann erklärt dich jeder für verrückt. Du musst auch mal unter Menschen kommen."
"Du bist genauso sehr ein Einzelgänger, wie ich es b-", bevor er wütend seinen Satz fertig reden konnte, wurde die Tür vor den beiden aufgerissen und ein brünettes Mädchen sah die beiden Geschwister an.
"Temari! Perfekt! Kann ich mir deinen Zimmerschlüssel ausborgen? Ich glaube ich hab meinen heute früh nach unserem Frühstück im Zimmer liegen gelassen.", redete die Brünette euphorisch drauf los und Temari reichte ihr - zu Kankuro wissend grinsend - ihren Schlüssel. Erstaunt sah der Braunhaarige zu seiner Schwester. Was war mit ihr passiert? Sie hatte eine Freundin? Sie verstand sich gut mit jemanden außerhalb der Familie? Sie hatte dem Mädchen bis jetzt nicht lachend den Kopf abgerissen über diese naiven Gedanken ihren Schlüssel zu bekommen? Da konnte etwas nicht stimmen!

Verdattert musterte er noch immer seine Schwester, als die Brünette zurückkam und Temari den Schlüssel wiedergab.
"Eine Sache noch. Lee, Shino und ich wollen später diese neue Bowlinghalle in Konoha austesten. Willst du mit? Lee versucht noch Neji zu überreden." Kankuros innere Stimme klang plötzlich wie auf Helium. Sprach das Mädchen gerade wirklich mit seiner Schwester? Der Temari? Sie würde ohne mit der Wimper zu zucken ablehnen, dass war schin in Stein gemeiß-
"Klar, warum nicht.", meinte die Blondine schulterzuckend.
"Wer bist du und was hast du mit Temari gemacht?", fragte er bleich seine Schwester, die ihn grinsend aus dem Mädchenhaus schob.

Total benommen schleppte er sich über den Schulhof und fragte sich in welchen Raum man seine Schwester eingesperrt und was für Experimente man an ihr durchgeführt hat, damit sie so endet. Er war so in seinen Gedanken vertieft, dass er beinahe vorbeigegangen wäre an dem blauhaarigen Jungen, der ein Mädchen terrorisierte. Schreiend wich sie von ihm weg, aber es interessierte den Jungen kaum.
"Hey!", rief Kankuro dazwischen und lief innerlich fluchend auf die Szene zu. Genervt merkte er an, dass ausgerechnet Tamaki das Mädchen war und versuchte sie von dem Jungen -bausgerechent Ryuugan aus seiner Klasse - wegzukriegen. Endlich brachte er das Mädchen dazu wegzulaufen und redete sich ein, dass er auch schnell Ryuugan fertig machen würde. Nur hatte dieser plötzlich eine Eisenstange in der Hand, mit der er Kankuro bearbeitete, sodass er wimmernd am Boden lag.
"Du bist ein komischer Einzelgänger. Hat dir das mal wer gesagt? Es würde doch eh keinen wundern, wenn dir was passiert.", schmierte der Blauhaarige Kankuro entgegen. Als er mit der Stange ausholte, schloss der Marionettenbauer die Augen, aber es kam kein Schlag.

Verwundert öffnete er die Augen wieder und sah, wie sich jemand mit Ryuugan prügelte und ihn zum Fallen brachte. Eine weitere Person rannte auf die Szene zu und nahm Anlauf, bevor sie in die Luft sprang.
"Fleischbombenpanzer!", brüllte der füllige Junge und knallte auf Ryuugan drauf. War da gerade Knochenbrechen zu hören? Naja, es klang auf jeden Fall wie ein geplatzer Luftballon.
"Danke, Choji!", rief der erste, der in die Szene eingeschritten war.
"Immer wieder gerne, Kiba.", grinste der zurück, stand auf und ging. Total perplex bewunderte Kankuro, was da gerade vor ihm passierte. Schon wieder Kiba?! Und wieder Tamaki?! Das Schicksal hatte es wirklich auf Kankuro abgesehen heute.
"Jetzt schuldest du mir zwei Entschuldigungen und ein Danke.", grinste Kiba selbstbewusst und half dem Sabakuno beim Aufstehen.
"Das kannst du vergessen.", grinste Kankuro schmerzerfüllt zurück und versuchte sich langsam aufzurichten.

"Ihr seid meine Helden!", rief eine weinerliche Stimme und beide Jungs wurden in eine stürmische Umarmung gezogen, von keinem anderen als Tamaki. Synchron zischten beide Jungs auf, da Kibas Verletzungen ja auch nicht allzu lange her waren und Kankuros frisch. "Danke, danke, danke, danke.", säuselte das Mädchen den beiden zu Jungs, die sich perplex ansahen.
"Tamaki? Was ist denn los mit dir?", fragte Kankuro verwirrt.
"Ihr seid meine Helden." Verweint ließ sie die Jungs los und sah zu Kiba und dann zu einem verstörten Kankuro.
"Die Katze, die du heute gerettet hast, war meine und du hast mich vor Ryuugan gerettet."

Verlegen sahen beide Jungs weg, worauf das Mädchen nur verweint lachte. "Wisst ihr, alle nennen mich immer eine komische Einzelgängerin, weil ich einfach Katzen so sehr liebe und ich hab eigentlich nie gedacht, dass mir jemand mal helfen wird, aber... Danke!"
"Nein, oder? Ich werd auch immer ein komischer Einzelgänger genannt, weil ich ein Hundefan bin!", stimmte Kiba euphorisch mit ein. Abwartend sahen beide zu Kankuro, der eigentlich nur zu einem Arzt wollte, damit man seine Wunden versorgte.
"Okay, ich werd komischer Einzelgänger genannt, weil ich Marionetten mag." Quietschend sprang Tamaki auf.
"Wir sind nun der Club der komischen Einzelgänger!"

Bevor Kankuro widersprechen konnte, gab sein Handy einen Laut von sich. Es war eine Nachricht, dass seine neuste Bestellung versendet wurde.
Prüfend sah er zu Kiba und Tamaki, die einander von ihren Haustieren erzählten. Hund, Katze, Marionette. Warum nicht?
Die drei komischen Einzelgänger. Zwei Jungs und ein Mädchen.

Kankuro Sabakuno, 10.5.2021

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