Die Verwirrung der Blutigen Träume Kapitel sieben (blood ⚠️)

Ich starrte Sara an, die immer noch schrie. Um sie nicht zu erschrecken, stand ich langsam auf. „Wo gehst du hin?" Shit. Ich erstarrte in der Bewegung. Sara hatte mich am Arm gepackt.
Kälte kroch über mich. Wieder erfror ich fast bei ihrer Berührung. „Ich dachte, du bleibst hier und passt auf mich auf?", jammerte Sara jetzt. Ich wusste nicht, warum sie das gedacht hatte. Eines war ja klar, ich musste zur Schule gehen. Ich schluckte. „Ähm, Sara, es tut mir ja leid, aber ich kann nicht bei dir bleiben. Ich muss zur Schule." Der Griff um meinen Arm wurde fester. „Aber du wolltest doch bleiben", jammerte Sara noch mehr und ihre Stimme wurde dunkler, tiefer. What the...  Ich riss die Augen auf. Sara fing an zu lachen. Das Blut, welches auf ihren Wangen klebte, verdunkelte sich mehr und mehr. Ich zwang mich meine Angst zu unterdrücken. Es ist nur ein Geist. Er kann dir nichts tun, nimm einfach ganz langsam deine Tasche und dann weg hier. Diesen Satz wiederholend, um mir selbst Mut zu machen, zog ich ganz langsam meinen Arm aus Saras Umklammerung. Doch Sara merkte es und klammerte sich so fest an meinen Arm, so das ich aufschrie.

„Sara, bitte!", schrie ich. „Nein, Ria. Wir waren noch nicht fertig. Ich muss dir was von meinem Onkel sagen", kicherte sie. Ich nahm mich zusammen. „Und was muss du mir sagen?" Ich konnte wegen den Schmerzen nur noch schreien.
„Na ja, das Spiel wirkt sich auf deinen Kopf, Körper und Alltag aus." Ich zuckte zusammen, als ich das hörte. „Was heißt das?" Doch Sara kicherte nur. „Das musst du selbst raus finden." Nach diesen Worten riss ich mich los aus der Umklammerung und hängte schnell meine Tasche, die auf den Boden gefallen war, wieder auf meine Schulter. Als ich mich umdrehte, landete die kleine Geisterhand von Sara nochmal auf meinem Arm. „Ria, spiel nach den Regeln und pass auf dich auf." Ich nickte.

Ich ging ohne etwas zu sagen weiter. Nachdem ich ein bisschen gegangen war, sah ich mich noch mal um. Sara stand immer noch da, mit Blut an ihren Wangen. Aber sie lächelte mich niedlich an, bevor sie tatsächlich undeutlich wurde, zum Schluss nur noch ein wenig zu sehen und dann doch verschwunden war. Ich schüttelte den Kopf und machte zu, dass ich schnellstmöglich zu Schule kam. Ich war eh schon spät. Was würde meine Lehrerin sagen, wenn ich ihr erzählte, warum ich zu spät war? Ich konnte ja wirklich schlecht sagen, „hallo Miss Brown, tut mir leid, aber mich hat ein Geister Mädchen aufgehalten." Nein, sie würde mir das mit Sicherheit nicht abkaufen.
Als ich also endlich mal an diesem Morgen in der Schule ankam, hatte ich zwei Sachen im Kopf. Einmal, wie erklärte ich meiner Lehrerin die Verspätung, und dann noch wünschte ich mir hier nicht zu sein. Aber ich glaube, das wünschte sich jeder Schüler.

Aber ich musste es. Ich schaute nochmal kurz auf mein Handy. Eine halbe Stunde zu spät. Verdammt, da kann ich mich auf was gefasst machen. Ich gähnte, als ich es wieder wegsteckte und den leeren Flur entlang zur meiner Klasse ging. Meine Schritte hallten auf dem Flur wieder und ich stöhnte. Na toll, jetzt bekam die ganze Schule mit, dass ich mich verspätet hatte. Ich ging zu meiner Klassentür und klopfte an, wie es sich gehörte. „Herein!" Ich trat ein und alle Blicke richteten sich auf mich.
Ich hasste so was. Deswegen versuchte ich es zu ignorieren, was schwer war. „Ria, wieso bist du spät dran?" Da war sie, die nervigste Frage, die Lehrer stellen können. „Ähm, ich hatte Stress mit meinen Eltern", log ich und es tat mir sofort leid sie damit reinzuziehen.
„Aha. Setzen!" Ich setzte mich schnell.

NACH DEM UNTERRICHT

„Oh Mann, ich habe nichts kapiert von dem, was die olle Trulla uns in den Kopf bügeln wollte", stöhnte meine BFF gerade zum zweiten Mal. „Du etwa?" Ich schüttelte den Kopf und bestätigte, dass ich auch nichts kapiert hatte. Was auch stimmte, denn Chemie war nicht gerade mein Lieblingsfach. Und da ich wusste, dass meine BFF dem Fach genauso gegenüber stand wie ich, war das klar dass sie unsere Chemielehrerin in den Dreck zog. Was mir aber eigentlich auch recht war und ich es eigentlich sogar mochte, wenn sie und ich es taten. Aber heute ließ ich es lieber bleiben, was dazu zu sagen und ging so still wie möglich damit um. Ich hatte schließlich andere Sorgen. Ich hatte die ganze Zeit an die kleine Sara und ihren Onkel denken müssen. Ich fand das einfach nicht nur komisch, ich fand es gruselig. Ich hatte Mitleid mit Sara. Klar, auf das was heute Morgen passiert war, war ich nicht stolz, aber es war passiert.
Meine BFF stieß mich an und holte mich so zurück aus meiner Gedankenwelt.
„Guck mal, wer da ist." Sie zeigte nach vorne, doch ich folgte nicht ihr und guckte nach vorne. Nein, ich blickte zu Boden. „Ria, alles ok?", fragte meine Bff mich besorgt, als sie bemerkte, dass ich zu Boden sah.

Ich nickte nur. „Ja, ich muss nur mal eben zu Toilette", antwortete ich matt und ging rückwärts. „Soll ich mitkommen?" Ich schüttelte den Kopf auf ihre Frage, währenddessen sich der Boden unter mir in Rekordgeschwindigkeit zu drehen begann. Ich sah alles verschwommen und spürte ein Ziehen in der Magengegend. Ich stolperte rückwärts und wäre fast nach hinten gefallen, wäre da nicht eine Wand gewesen. Ich stürzte stolpernd Richtung Toilette. Meine Bff streckte zwar ihre Hand aus um mir zu helfen. Aber ich konnte sie nicht annehmen, was ziemlich doof war. Als ich jedoch so den Flur entlang zu Toilette stürzte und mich irgendwie versuchte auf den Beinen zu halten, kamen mir mehrere Schüler entgegen,die mir helfen wollten.
Doch ich sah sie nur als rote Umrisse und steuerte zwischen ihnen hindurch. Ich fühlte mich gefangen in diesem Rot. Überall, wo ich auch hinsah, war rot. Dann schnallte ich es. Das, was mich da umgab, war Blut. Überall war Blut!

Erschrocken von meiner Erkenntnis stürzte ich nur noch schneller. Mir war so übel und ich hatte schmerzen wie die Hölle selbst nur erfinden kann. Ich erreichte die Toilette, zwang mich durch die Tür, in eine der kleinen Kabinen hinein und setzte mich auf den Klodeckel. Ich wimmerte. Es bringt doch alles nichts. Da öffnete sich die Tür, durch die ich eben gestürmt war. Ich horchte. Ich wollte alleine sein, doch die Tür ging nicht wieder zu. Verdammt! Ich stellte mich auf den Deckel und schrie, „Hallo, ist jemand da? Könntest du mich bitte alleine lassen?". Keine Antwort, war vielleicht auch Fehlalarm.
Blub blub blub. Was war das für ein Geräusch?
Alarmiert zog ich meine Beine an mich, da ich mich inzwischen wieder hingesetzt hatte.
Blub blub blub. Dieses Geräusch war eigenartig. Es rauschte und blubberte und steigerte sich immer mehr. Ich sah auf den Boden unter der Tür war Blut. Ich schrie und stellte mich sofort wieder auf den Deckel. Ganz langsam kam das Blut in die Kabine geflossen. Blub blub blub.

Ich bekam Panik und schaute mich jetzt nach einem Ausweg um.
Doch das war ein Fehler, denn als ich nach oben schaute, schrie ich. Noch mehr Blut. Es kam auch die Wände runter. Instinktiv sprang ich, versuchte dabei nicht den Boden zu treffen, an die Tür. Diese sprang auf und ich flog auf den Boden.
Stöhnend richtete ich mich auf. Das war nicht gut. Mir war schlechter als vorher und dieses Ziehen in meiner Magengegend verschlimmerte sich zum gleichen Zeitpunkt auch. Ich verschloss meine Augen, in der Hoffnung, es würde sich verringern. Doch leider vergebens. Ich hörte Dämonen lachen, obwohl ich nicht wusste, ob es echt war. Aber was ich wusste war, dass es unglaublich laut war. Sogar noch lauter als das Rauschen und Blubbern des Blutes um mich herum. Und ja, ich lag in dem Blut am Boden. Die ganze Toilette war voll damit. Ich stöhnte noch mehr. Na toll. Ich wollte mich hochstemmen, aber ich rutschte weg. Ich hatte keine Kraft mehr.
Das ganze Blut und die aus irgendeinem Grund vorhandenen dämonischen Lacher - ich war mir ganz sicher, dass es dämonisch war -  machten mich fertig. Ich konnte nicht mehr!
Ich hörte eine bekannte Stimme aus dem ganzen Theater heraus.
„Öffne deine Augen, Ria." Der Spielleiter. Er war wieder da.
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