Die Verwirrung Der Blutigen Träume Kapitel neun
Ich stolperte nach hinten. Was war das? Hatte er gerade gesagt, dass er mich wahnsinnig machen wollte? Wenn ja, hatte er es längst geschafft, denn sein rätselhaftes Geschwafel, mit dem er mich immer zutextete, nervte mich schon jetzt gehörig und nach längerem Zuhören konnte ich wirklich denken, ich wäre wahnsinnig, auch wenn ich ihn erst seit gestern kannte. Was für meinen Teil auch scheiße gelaufen war, weil ich es niemals gewollt hätte, ein Monster zu kennen. Machte er mich fertig? Ich versuchte mich am Waschbecken festzuhalten, während meine Gedanken Rodeo in meinem Kopf spielten. Ich musste mich beherrschen.
Meine Hände waren fast nur noch Schweiß und meine Beine wackelten wie Espenlaub. Das Messer war mir aus der Umklammerung gerutscht und lag jetzt zehn Zentimeter von mir entfernt.
Es war still. Man konnte nur meine Hände hören, die immer wieder drohten vom Waschbeckenrand zu rutschen. Plötzlich zerriss ein Lachen die Stille und der Spielleiter kickte das Messer neben meine Füße.
Erschrocken von dem plötzlichen Lachen verlor ich meinen Halt und fiel nach hinten auf die Fliesen. Mein Körper grüßte den Boden und prallte hart darauf. Ich zitterte wegen des Aufpralls und mein Kopf fing an Punkte zu malen. „Ach ja, ach ja, so schnell kann's gehen", hörte ich die grässliche Stimme des Spielleiters in meinem Kopf. „Ihr Menschen erschreckt euch halt viel zu schnell. Auch wenn manch einer es nicht tut, aber im Grunde seid ihr gleich und das ist es, was mir Spaß macht." Hätte ich nicht so ein Brummschädel gehabt, hätte ich ihn eine rüber geballert. Ich bin kein Spielzeug! Mann, Idiot! Nach diesem Gedanken merkte ich, wie schwer mein Körper wurde, und ich knallte zum zweiten oder dritten Mal mit meinem Kopf auf den Boden. Danach wurde alles schwarz.
Ich erwachte gefühlte Stunden später in einem Krankenhaus. Mein Körper schmerzte und ich hielt mir meinen Kopf, bis ich klar sehen konnte. Ich lag in einem Krankenbett. Um mich herum alles weiß. Wie war ich hier hingekommen? Das war doch nicht die Schule!
Verstört schaute ich hoch zur ebenfalls weißen Decke und mir kam der Gedanke, ob ich jetzt tot sei oder total verrückt. Dann jedoch schoss mir noch ein Gedanke durch den Kopf. Wo ist dieser Idiot? Ist er hier? Sofort verkrampfte ich mich und versuchte mich aufzusetzen, um zu sehen ob ich alleine war. Es war sehr schwierig irgendwas für meine Gedanken zu finden, damit sich diese organisieren konnten, denn ich wusste nichts mehr außer diese scheiß Aufgabe von diesem Spacko!
Als ich mich halb in einer mir angenehmen Position befand, sah ich, dass ich alleine war. Und ich fand einen Zettel von meiner Mum und einen Keks, wo auch immer der herkommen mochte.
Aber es war auch jetzt egal. Seufzend nahm ich den Zettel und entfaltete ihn. Darauf war ein Herz gemalt worden und unter diesem war nur ein Satz geschrieben. „Gute Besserung, mein krankes Häschen." Ich lächelte. Ach Mom. Ich sah, dass sie noch was dazugeschrieben hatte. „Der Keks ist für dich." Ich zerknüllte den Zettel immer noch lächelnd und nahm den Keks in den Mund. Ich lehnte mich gerade wieder zurück, als es an der Tür klopfte und eine Ärztin rein kam. „Ah, Miss Foster. Sie sind wach. Wie geht es Ihnen?" Sie huschte zu meinem Bett und setzte sich. „Mir geht's besser, danke", beantwortete ich ihre Frage und schob noch eine kleine Frage nach. „Können Sie mir sagen, wie ich hierher komme?"
Die Ärztin lächelte mich sanft an. „Ihre Schule hat uns angerufen. Sie waren bewusstlos und nicht mehr ansprechbar. Wir haben Sie dann mitgenommen." Ich schaute sie immer noch verstört an. Das ... warte, die Schule hatte ein Krankenhaus angerufen wegen mir? Das muss ein verdammter Traum sein! Diese verdammten Besserwisser machen das sonst doch nie oder sah ich so verknackst aus? Dieser Gedanke ging mir jetzt nicht mehr aus dem Kopf. Wieso hatten die Lehrer das getan? Eigentlich waren sie doch immer der Meinung man schaffte es schon.
Die Ärztin hatte mich die ganze Zeit angelächelt. Jetzt streckte sie die Hand aus und berührte meinen Arm. Ich zuckte zurück, denn wenn ich eines hasste, waren es Berührungen von Ärzten. Ich hasste Ärzte genauso wie Krankenhäuser. War ja schlimm genug, dass ich hier liegen musste. Als die Ärztin mein Zucken bemerkte, faselte sie davon, dass sie mir ja nur helfen wollte. Von wegen! „Das einzige, was mir jetzt helfen kann, ist dass du aus diesem Raum verschwindest!", schrie ich in Gedanken und tatsächlich half es. Die Ärztin stand auf, verabschiedete sich und verschwand aus dem Raum. Puh, endlich! Erleichtert legte ich mein Kopf auf das Kissen. Ich nahm die Decke und zog sie über mich. Meine Finger rutschen über die Decke. Meine Augen schlossen sich zum dritten Mal an diesem Tag. Bevor ich jedoch einschlief, ertasteten meine Finger etwas Hartes. Es fühlte sich kalt. An meine Finger schlossen sich um das harte Ding, bevor ich realisieren konnte, was es war.
Doch irgendwie hatte ich unterbewusst schon ein Bild von dem Ding, um dass sich meine Finger geschlossen hatten. Dieses Bild drängte sich jetzt nach oben und vor meinen Augen erschien ein Messer. Was zur Hölle! Ich setzte mich so schnell auf, wie ich konnte, und schaute auf meine Hand, in der, wie die Tatsache es wollte, ein Messer lag. Mein Messer! Ich rieb mir die Augen, doch es verschwand nicht. Es war das gleiche! Das gleiche Messer, was mich in der Toilette so die Furcht gelehrt hatte. Das wusste ich sofort.
Wie kommt das Teufelsding jetzt zu mir, ich hab es doch verloren? Mann! Es nimmt kein Ende! Ich schrie vor Wut. Wann konnte das endlich wieder normal werden? Da fing das Messer an zu leuchten. Die Klinge leuchtete in schwarzer Farbe.
Erschrocken versuchte ich es wieder hinzulegen, aber aus irgendeinem Grund ging es nicht. Was mich aufregte, da ich sah, dass das Messer langsam anfing in meiner Haut rum zu schneiden. Zwar waren es nur feine Linien, die es in die Haut schnitt, aber.. dieses Messer machte es so ordentlich und vor allem von alleine, dass man schreien hätte können. Ich tat es jedoch nicht. Ich starrte einfach wie gebannt auf das Messer und meine Hand. Mit jedem Schnitt des Messer wurden die Linien deutlicher. Als das Messer aufhörte meine Hand zu zerschneiden, erkannte ich erst das Muster, welches sich jetzt auf meiner Haut befand. Es war ein verschnörkeltes S, das in einem U-förmigen Kreis endete. Unfähig irgendwas jetzt zu machen, sackte ich wieder in mein Kissen.
Das Messer hatte inzwischen aufgehört zu leuchten und lag neben mir auf dem Kissen. Ich nahm es wütend und schmiss es durchs Zimmer in eine Ecke.
Da sollte das Ding erstmal bleiben! Ich zwang mich zu Beherrschung und wendete meine Aufmerksamkeit zu dem Zeichen auf meiner Hand.
Was hat das für einen Zweck? Was will er von mir?! Ich drehte meine Hand um, was mich zum zischen brachte, da es ziemlich schwer war den Schmerz, der jetzt aufflammte, zu unterdrücken. Meine ganze Hand war nur noch eins. Das Zeichen.
Seufzend steckte ich sie unter meine Decke, drehte mich um und versuchte einzuschlafen. Was auch immer passieren würde, ich schlag ihm eine! Dies war mein letzter Gedanke, bevor ich seufzend einschlief, obwohl ich wusste, dass ich kein ruhigen Schlaf haben würde.
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