-32.Wahrheit und Vergebung-

Meredith's Sicht

Ich liebe ihn und er hat alles kaputt gemacht.
Ich bekomme kaum Luft.
Auf dem Geländer des Astronomieturms sitzend, versuchte ich mich zu beruhigen.
Doch dafür blieb nicht lange Zeit, jemand kam die Treppen hochgestürmt. Ich dachte, es wäre Draco, jedoch war er es nicht. Jemand mit langen, braunen Haaren näherte sich.
Erst als sie zwei Meter vor mir stand, erkannte ich sie. Es war niemand geringeres, als Astoria Greengrass.

„Ich wusste, dass du Geburtstag hast. Du hast doch erst letzte Woche darüber geredet..Hätte ich das den anderen erzählen sollen?", sie lachte.

„Lass mich in Ruhe, Astoria."

„Du kannst es ruhig zugeben..Bist du wütend auf mich?", gehässig machte sie sich über mich lustig.
Doch ich ignorierte es einfach und blickte wieder auf die Landschaft. Wenige Augenblicke später spürte ich jedoch, wie sie meinen Zauberstab aus meiner Manteltasche zog.

„Gib ihn wieder her!", fauchte ich sie an, doch sie lachte nur umso mehr.

„Die arme, vergessene Meredith..", sie machte ein gespielt bemitleidendes Gesicht.

Sie hielt ihren eigenen Zauberstab auf mich gerichtet. Mit einem Zauber, den wir erst neulich in Zauberkunst gelernt hatten, ließ sie mich in die Luft schweben, hinaus aus dem Turm.

„Was wäre, wenn die traurige Meredith Grey sich selbst umbringen würde, weil sie es nicht mehr aushält..", sie ließ mich hin und her schweben.

„Das tut sie nicht.", antwortete ich kühl, obwohl ich wusste, dass sie meinen gesamten Körper gerade unter ihrer Kontrolle hatte.

„Hm. Wie wäre die Geschichte? Meredith Grey, konnte ihre Liebe zu Draco Malfoy nicht mehr unterdrücken und sprang vom Astronomieturm.", mir wurde schlecht.

„Draco weiß, dass ich es nicht tun würde.", sagte ich.

„Ach ja? Wie kannst du dir da so sicher sein?", das wüsste ich auch gern..

„Er kennt mich."

Sie schaute unglaubwürdig.
Sicher war ich mir da auch nicht, aber ich durfte keine Schwäche zeigen.

„Astoria Greengrass tröstete Draco nach ihren Selbstmord. Sie beide wurden ein wunderschönes Paar.", bei der Vorstellung zwinkerte sie träumerisch mit den Augen.

„Halt deinen Mund! Er wird dich niemals lieben!", schrie ich sie entsetzt an.

„Werden wir ja sehen, wenn ich dich gleich in den Abgrund stürze!", ihre Augen blitzten. Sie meinte es wirklich ernst.

Und da kam er. Der Verstand. Wenn mich jetzt niemand retten würde, wäre ich gleich tot. Sie würde nicht zögern und mich umzubringen.
Bei diesem Gedanken zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen und Tränen rannen meine Wangen hinunter.

„Muss die arme Meredith jetzt weinen? Wirklich herzzerreißend.."

Draco. Bitte. Sei mir gefolgt.

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Draco's Sicht

Langsam lief ich die Treppen zum Astronomieturm hoch. Ich hörte zwei Stimmen, die ich mit jedem Schritt besser verstand. Ich wollte gerade die Tür aufmachen, als erneut jemand redete.

„Heul nicht rum! Es ist gleich zu Ende.", zischelte
Astoria. Zu wem sagte sie das? Was meinte sie mit Ende?

„Bitte lass mich los, Astoria, ich tue alles. Lass mich bloß gehen!"

Meredith! Was hatte sie- Und da wurde es mir auf einen Schlag bewusst. Ich öffnete leise die Tür und sah die beiden sofort. Astoria hielt ihren Zauberstab auf Meredith gerichtet. Sie wollte sie umbringen!

Wenn sich Astoria jetzt erschrak, würde Meredith in den Abgrund stürzen. Wenn ich ihr den Zauberstab wegnehme, ebenso. Ich musste Meredith in meine Kontrolle bringen und das klappte nur, wenn mein Zauber stärker als ihrer war.

Ich schlich mich aus meinem Versteck heraus und sprach laut und deutlich den Zauber. Astoria war so schockiert, dass ihr Zauberstab auf den Boden fiel. Ihr Zauber löste sich sofort, weshalb Meredith fast fiel. Doch ich konnte sie rechtzeitig zu mir ziehen. Als sie wieder fest auf dem Boden stand, umarmte ich sie.
Sie weinte und zitterte, was in ihrer Situation nur verständlich war.
„Es ist alles in Ordnung.", flüsterte ich ihr zu und strich sanft über ihre Haare.

„Oh, Draco..Ich kann das alles erklären.", fing Astoria an, als sie sich wieder gefangen hatte.

„Accio Zauberstäbe", schon hatte ich Meredith's und Astoria's Zauberstab in der Hand.

Meredith's Zauberstab steckte ich in meine Manteltasche, Astoria's würde ich erstmal in der Hand behalten.

„Es tut mir alles so leid.", platzte es aus mir heraus.
„Ich werde dir alles später erklären, versprochen."

„Aber Draco! Meredith hat mich dazu gezwungen. Ich bin das wahre Opfer.", sie versuchte mit Weinen anzufangen, als würde es dann glaubhafter wirken.
Zusammen liefen Meredith und ich nach unten in den Kerker. Astoria beachtete ich nicht mehr.

Als wir nach einigen Minuten in ihrem Zimmer ankamen, setzten wir uns auf ihr Bett. Sie schaute mir das erste Mal wieder in die Augen.

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Meredith's Sicht

Ich saß sprachlos auf dem Bett. Er hatte mich gerettet. Ich bemerkte nicht, wie er mich zudeckte und mir ein Glas Wasser in die Hand drückte. Erst als er mich erwartungsvoll ansah, trank ich etwas. Danach begann er zu reden.

„Ich weiß, du wirst mich jetzt hassen. Nein, du hasst mich schon. Ich habe deinen Geburtstag vergessen und dich nicht einmal zu meiner Party eingeladen. Doch eigentlich wollte ich dich doch nur schützen. Ich wollte nicht das du erfährst, dass ich ein Todesser werde. Ich will dich dadurch nicht verlieren.
Ich liebe dich dafür zu sehr. Ich liebe dich so sehr, dass ich immer wissen muss, ob es dir gut geht und du genug gegessen hast. Am liebsten will ich, dass du immer bei mir bist, aber die letzten Wochen waren so schwer und ich wusste einfach nicht, was ich machen soll. Es tut mir so leid.", sprudelte es förmlich aus ihm heraus.

Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Der Fakt, das Draco ein Todesser werden sollte, ignorierte ich. Er hatte mir gerade seine Liebe gestanden und dabei wurde er unfassbar rot und nervös. Ich sagte nichts. Ich wusste einfach nicht was.
Aber ich musste irgendetwas sagen.

„Ich liebe dich auch, Draco. Ich verzeihe dir.", mehr brachte ich nicht heraus.

Er sah schockiert aus, aber einige Sekunden später, platzte er vor Freude. Er legte seine Lippen auf meine und wir fingen an, uns zu küssen.
Es fühlte sich so an, wie eine Geschichte im Bilderbuch.

Als wie uns später wieder lösten, fing ich an zu sprechen, denn es gab einige Dinge zu klären.

„Es ist mir egal, dass du einer wirst. Es heißt nicht, dass du böse bist. Wir schaffen das zusammen und ich unterstütze dich. Egal bei was.", ich zuckte verlegen mit den Schultern.

Ich meinte das so. Ich spürte zu diesem Zeitpunkt nur Freude. Die anderen Sorgen vergaß ich komplett. Mir war wichtig, dass er da war. Wir würden das gemeinsam schon alles schaffen. Da war ich mir zu 100% sicher.

„Ich liebe dich, Meredith."

„Ich liebe dich auch, Draco."

Und damit schlingen wir uns wieder in eine feste Umarmung und ließen unseren Gefühlen freien Lauf.

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Das war ein sehr spontanes „Ende", ich weiß. Aber mir hat das Schreiben dieser Geschichte seit Wochen wenig Spaß gemacht und bin froh, dass ich sie nicht abgebrochen habe.
Es wird jedoch noch gleich ein kurzer Epilog kommen^^
Ich bedanke mich für die 456 Reads! Ich hätte niemals gedacht, dass das so viele lesen. Es wird bald auf jeden Fall eine Neue kommen, wo ich dann hoffentlich mehr Spaß dran habe, sie zu schreiben.
-Eure L:)
<3

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